Von Judas verraten

  • Jesus wurde von Judas verraten.

    Jesus war in der damaligen Zeit eine bekannte Persönlichkeit. Jesus predigte bereits um die drei Jahre. Jeder in der Umgebung kannte ihn wohl.

    Meine Frage:

    Was hat Judas verraten? Wer oder was war bis dahin noch nicht klar? Kannten die Hohepriester und Pharisäer Jesus denn nicht?

    ***

  • Ich meine mich zu erinnern, irgendwann mal gelesen zu haben, dass Judas Jesus eigentlich nicht verraten sondern nur überantwortet hat. Werde mich diesbezüglich noch mal schlau machen und dir dann etwas dazu hier posten, wenn du magst.


    LG dir.


    Aaron

  • Hallo Aaron,

    Mit dem Begriff "überantwortet" kann ich leider nicht viel anfangen. Was konrket würde das im Falle Jesus und Judas bedeuten?

    Ich denke, dass eventuell in Matthäus 16 13-20 die Antwort zu finden ist. allerdings wird hier nur davon gesprochen, dass Jesus seine Jüngern fragt. Ob Judas dabei war? - Ich nehme es an, weil er da einfach (noch) dazu gehörte.

    Was meinst du/ihr dazu?


    @Für I-Düpfchenreiter:

    Bitte kein Dogma draus machen, ich behaupte nicht, dass es so sein MUSS!

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Was hat Judas verraten?


    Judas hat ihnen verraten wo sich Jesus wann aufhält. Und dann bei der Gefangennahme hat er den "richtigen" geküsst. Die Pharisäer kannten Jesus schon, aber die Erfüllungsgehilfen bei der Gefangennahme, die kannten ihn vielleicht nicht.

    Joh 18/2 Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wußte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammen war. 18/3 Als nun Judas die Schar und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener genommen hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen.

    Vielleicht auch weil es dunkel war und man die Männer nicht so gut auseinander halten konnte, musste Jesus unter den Personen identifiziert werden.

  • Zitat

    Ich denke, dass eventuell in Matthäus 16 13-20 die Antwort zu finden
    ist. allerdings wird hier nur davon gesprochen, dass Jesus seine Jüngern
    fragt.

    dies ist eine überaus interessante Bibelstelle, Nachtperle, die es Wert ist, gesondert zu betrachten - ich sehe nur nicht den Zusammenhang zur Ursprungsfrage. Denn bei dieser Bibelstelle geht es um (Re-)Inkarnation, bzw der Bedeutung der Zusammenhänge zwischen alt- und neutestamentarischen Personen....

    eventuell spielst du auf den letzten Satz an. Ich denke, dass es hierbei ebenso wichtig war, selbst zu erkennen, das Jesus der christus sei, und nicht dass es jemand anderes den Menschen sagen sollte.

    Seeadler

  • ... ich sehe nur nicht den Zusammenhang zur Ursprungsfrage.

    Die Ursprungsfrage ist:

    -) WAS hat Judas verraten?

    Auf Grund des Bekanntheitsgrades Jesu war es meiner Meinung nicht nötig, Jesus als die Person Jesus zu verraten. Er war bestimmt bekannt

    -) Wer oder was war bis dahin noch nicht klar?

    Was bis dahin noch nicht klar war, zeigt mir eben Matthäus 16, wo Jesus seine Jünger fragt, was sie glauben, wer er, Jesus, sei. Denn als Petrus sagte: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" sprach er etwas bis dahin nicht Erkanntes aus. Und Jesus sagte, dass ihm das der Vater im Himmel geoffenbart hat. Es wusste also anscheinend noch niemand.

    -) Kannten die Hohepriester und Pharisäer Jesus denn nicht?

    Ich denke schon, dass sie Jesus kannten. Eventuell nicht ERkannten. Aber als Sohn Gottes war er bis dahin nicht erkannt. Und genau das, dass Jesus der Sohn Gottes sei, war ja dann auch der Grund für das Todesurteil.


    eventuell spielst du auf den letzten Satz an. Ich denke, dass es hierbei ebenso wichtig war, selbst zu erkennen, das Jesus der christus sei, und nicht dass es jemand anderes den Menschen sagen sollte.

    Ja, für mich ist der letzte Satz in dem Text die Antwort: Jesus wollte nicht, dass die Jünger es weiter sagen, ER sei der Sohn Gottes. Den Grund habe ich noch nicht genau herausgefunden, warum er das nicht wollte. Eventuell war seine Zeit da noch nicht gekommen.

    Allerdings passt hier die Erzählung von Johannes so gar nicht mit den Erzählungen der übrigen Evangelisten zusammen. Denn Johannes spricht weder von einem Kuß, mit dem Judas Jesus verraten würde, noch von einem letzten Gespräch zwischen Jesus und Judas.

    Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass die Hohenprister und Pharisäer Jesus nicht (er)kannten. Warum wichen sie zurück und fielen zu Boden? Diese Reaktion verstehe ich auch nicht im Zusammenhang mit dem Verrat Judas an Jesus.

    Unverständlich ist mir auch in Johannes die Aussage in Vers 18/2 wo Jesus sagt: "damit das Wort erfüllt würde, das er sprach ... "Diesen" sollte doch gar nichts geschehen, oder?
    Interessant auch, dass davon nur Johannes schrieb. Eine komplett andere Aussage zu den anderen Schreibern. Aber dazu werde ich eventuell ein neues Thema eröffnen.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nachtperle,
    sehr spannende und interessante Gedanken.
    Aber war es damals nicht üblich, erst die Todesstrafe zu verhängen, wenn man mindestens zwei Zeugen hatte?

    Zitat

    5. Mose 17,6
    6 Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist, aber auf nur "eines" Zeugen Mund soll er nicht sterben.

    Der Vers bezieht sich auf Götzendienst, könnte also indirekt den "Fall Jesus" betreffen. Nun, die jüdischen Beamten damals waren sich auch korrupt und ließen vielleicht auch einen Zeugen zu. Oder gab es vielleicht noch einen zweiten?

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

  • Hallo Bemo


    Aber war es damals nicht üblich, erst die Todesstrafe zu verhängen, wenn man mindestens zwei Zeugen hatte?

    Diese Zeugen hatten sie ja.

    1. dwie Makrus 14, 56 zeigt, durch falsche Zeugenaussagen und

    2. reichte die Begebenheit ab dem Vers 60, wo der Hoheprister Jesus fragte: "Bist due der Christus, der Sohn des Hochgelobten"? Denn Jesus antwortete darauf mit: "Ja ich bin es".

    Der Hohepriester nahm dies als Gotteslästerung.

    Bei dem Verrat war es ja noch zu keinem Todesurteil gekommen. Für Jesus war klar, dass es so kommen würde.

    ***

  • Zitat

    -) WAS hat Judas verraten?

    ich neige dazu, dies zugleich als ein hinwies auf die letzten Tage der Menschheit zu verstehen, wenn sich die Christen untereinander verraten werden - auch das entspricht einem "Bruderkuss"; aber vielleicht gehe ich da auch schon zu weit?

    Zitat

    Auf Grund des Bekanntheitsgrades Jesu war es meiner Meinung nicht nötig, Jesus als die Person Jesus zu verraten. Er war bestimmt bekannt

    darüber bin ich damals auch schon gestolpert, als ich erstmals die Stelle las - hatte mich allerdings nicht getraut, jemand zu fragen.

    Zitat

    Was bis dahin noch nicht klar war, zeigt mir eben Matthäus 16, wo Jesus seine Jünger fragt, was sie glauben, wer er, Jesus, sei. Denn als Petrus sagte: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes" sprach er etwas bis dahin nicht Erkanntes aus. Und Jesus sagte, dass ihm das der Vater im Himmel geoffenbart hat. Es wusste also anscheinend noch
    niemand.

    so sehe ich das auch. Auch daher hat dies für mich mehr eine symbolische Aussage auch für uns in unseren Tagen, die es gilt, verstanden zu werden.

    Zitat

    Ich denke schon, dass sie Jesus kannten. Eventuell nicht ERkannten. Aber als Sohn Gottes war er bis dahin nicht erkannt. Und genau das, dass Jesus der Sohn Gottes sei, war ja dann auch der Grund für das Todesurteil.

    denke ich auch. Und darum auch hier wiederum eine zeitlose Aussage für alle Nachfolger Christi?!

    Zitat

    Allerdings passt hier die Erzählung von Johannes so gar nicht mit den Erzählungen der übrigen Evangelisten zusammen. Denn Johannes spricht weder von einem Kuß, mit dem Judas Jesus verraten würde, noch von einem letzten Gespräch zwischen Jesus und Judas.

    Nach meinem Verständnis beschreibt das Johannesevangelium auch ausschließlich die göttliche Seite Jesu. Johannes befasst sich mit Jesus als Gottheit.

    Gruß
    seeadler

  • ich neige dazu, dies zugleich als ein hinwies auf die letzten Tage der Menschheit zu verstehen, wenn sich die Christen untereinander verraten werden - auch das entspricht einem "Bruderkuss"; aber vielleicht gehe ich da auch schon zu weit?

    Zumindest geht es insofern zu weit, weil es nichts mit dem zu tun hat, WAS Judas verraten hat.


    Zitat

    darüber bin ich damals auch schon
    gestolpert, als ich erstmals die Stelle las - hatte mich allerdings
    nicht getraut, jemand zu fragen.

    Es ist ja auch von mir nur mal eine Überlegung.


    so sehe ich das auch. Auch daher hat dies für mich mehr eine symbolische Aussage auch für uns in unseren Tagen, die es gilt, verstanden zu werden.

    Für mich hat dieser Bericht erst mals keine symbolische Bedeutung. Es geht ja in der Frage nicht um Heute, sondern darum, WAS Judas verraten hat. Damals und Real.


    Zitat

    denke ich auch. Und darum auch hier wiederum eine zeitlose Aussage für alle Nachfolger Christi?!

    Bleiben wir doch erst mal in der Zeit Judas!


    Nach meinem Verständnis beschreibt das Johannesevangelium auch ausschließlich die göttliche Seite Jesu. Johannes befasst sich mit Jesus als Gottheit.

    Das mag sein. Es geht aber wie schon erwähnt um den Verrat Judas. Nach Johannes wusste Judas anscheinend, dass Jesus mit seinen Jüngern genau dahin gehen würde und so den Hohepriestern den Ort verraten hätte, wie ja auch schon Tricky feststellte. Was aber wieder nicht dazu passt, dass Judas den Küssen würde, um den es geht. Und Johannes erwähnt diesen Kuss auch nicht. Nach Johannes hat "sich Jesus selbst verraten". Denn er fragte und gab auch die Antwort.

    Auch das mit dem "Wort erfüllen" ist nicht ganz klar. Wäre einer der Jünger bei dieser Festnahme gestorben, wäre er dann einer verloren gegangen, denn Gott Jesus gab?

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  • Jesus wurde von Judas verraten.

    Jesus war in der damaligen Zeit eine bekannte Persönlichkeit. Jesus predigte bereits um die drei Jahre. Jeder in der Umgebung kannte ihn wohl.

    Meine Frage:

    Was hat Judas verraten? Wer oder was war bis dahin noch nicht klar? Kannten die Hohepriester und Pharisäer Jesus denn nicht?


    Hierzu gäbe es mehrere Erklärungsmodelle und deren Kombnationen...

    Werde vielleicht am Wochenende hierzu etwas posten...

    Lg, franz

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)