hallo zusammen,
in dem thread über die Natur Jesu, der wie bemo richtig bemerkte eigentlich schon der dritte seiner Art ist, taucht immer wieder der Begriff auf : "Neigung oder Veranlagung zur Sünde". Hier wird behauptet, dass dies schon so zusagen in den Genen verankert wäre sich somit von einem zum anderen als Erbgut überträgt.
Ich finde dies eine gewagte Hypothese mit mehreren negativen Nebeneffekten, die dabei auch nicht berücksichtigt werden. Denn wenn etwas schon von vornherein vorprogrammiert ist, also in diesem Fall im "Genom" enthalten ist, dann kann kein Mensch wirklich etwas dafür, dass er sündigt. Denn fest steht dann, dass er, wie Yokurt in diesem Fall dann richtig schreibt, auf jeden Fall sündigen wird. Denn er kann ja gar nicht anders, weil ihm das quasi mit in die "Wiege" gelegt wurde. Ich könnte einen solchen Menschen dann nicht wirklich zur Verantwortung ziehen für seine sündigen taten. Dies ist nun vergleichbar mit der Neigung, Brustkrebs zu bekommen. Auch dies ist vererbbar und kann somit jede Frau treffen, deren Mutter schon diese Veranlagung weiter gegeben hat. Das heißt, dieses unschuldige Wesen, was da geboren ist, bei dem liegt die Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs zu bekommen, streng genommen bei 50% - oder banal ausgedrückt: Es kann sein, dass es passiert, es muss aber nicht sein. Doch wenn es passiert, so kann dieser Frau dann dafür keine schuld gegeben werden. Denn die Veranlagung oder Neigung hat sie ja mitbekommen.
Nun handelt es sich bei diesem Beispiel um eine physische krankhafte Veränderung, die genetisch bedingt sein kann. Ein solches Beispiel lässt sich nicht ohne weiteres auf ein verhalten übertragen, also auf die Psyche und damit einhergehendes eventuelles Fehlverhalten - oder schlicht auch dem Charakter eines Menschen, wo man nach wie vor gerne annimmt, dass auch dieses genetisch vererbt werden würde. Alles, was mit der Physiologie zu tun hat, also dem gesamtheitlichen Komplex des biologischen Aufbaus des Körpers kann genetisch vorbestimmt werden - alles andere, also Charaktereigenschaften, die die individuelle, nicht die gesamtheitliche Wesensart betrifft, sind Faktoren, die erst gebildet werden müssen, die neu entstehen und individuell ausgerichtet sind. Bestimmte Verhaltensmuster grundsätzlicher Natur ergeben sich schon allein aus dem Komplex der physiologischen Vorbedingungen. Hier müsste man dann im Einzelnen darauf eingehen, was darunter fällt.
Die hier relevante Frage ist ja nun, woher käme quasi die Neigung zum Bösen, also zur Sünde, Sünde zu tun? Wo sollte sie im menschlichen Genom verankert sein, welches in erster Linie ja die Physiologie des Menschen berücksichtigt. Wenn die Neigung zur Sünde in der Physiologie verankert ist, so kann sie nicht verändert werden und ist gleich zu setzen mit der Neigung zum Krebsgeschwür. Das hieße aber, hier passiert dann etwas im menschlichen Körper, was physische Veränderungen hervorruft, die dann wiederum zu einem Fehlverhalten führen können. Die Veränderung der Physiologie würde dann zur Veränderung der Psychologie führen. So etwas wäre abstrakt gesehen denkbar, wenn hierbei ein Hormon ausgeschüttet werden würde, was dann wiederum zu einem Fehlverhalten des Menschen führt, welches dann aber auch wieder näher definiert werden müsste. Wir haben hier die breite Paillette von Östrogenen, Gestagene, Testosteron, und andere mehr, die beispielsweise mit Beginn der Fruchtbarkeitsphase auftauchen und dann unser ganzes Leben mit bestimmen und somit auch unser verhalten nachhaltig verändern.
Die Hormone des Menschen bilden somit ein Bindeglied zwischen dem physiologischen Aufbau und Prozess eines Körpers und seiner psychologischen Ausrichtung, also dem verhalten des Menschen aufgrund dieser inneren Vorgänge. jeder Mensch reagiert da anders darauf. Um es hier dann wiederum banal auszudrücken, wenn es das Böse definierbar geben sollte, als "Bodenstoff", so ist es hier in den Hormonen angesiedelt und beeinflusst unser gesamtes Leben, ob wir wollen oder nicht. Wir können uns dem nicht entziehen. ...
Doch mir stellt sich die Frage, wenn das Böse schon allein Bestandteil unseres Körpers ist, unserer Physiologie, also die Neigung zur Sünde, wie sie hier genannt wird, wie kommt es dann in unseren Körper? Also, wie gesagt, all die vorhandenen Hormone, die in unserem Körper gebildet werden, haben Einfluss auf unser "gesellschaftliches soziales Verhalten" und somit auch auf unser Denken, auf unsere Triebhaftigkeit..... also auch auf unser verhalten im Sinne von etwas sündhaftes zu tun oder zu lassen.
Wo also in uns und was kann man in Beziehung setzen zur Annahme, dass wir eine "Neigung zur Sünde" hätten?
Ich möchte in diesem thread versuchen, herauszufinden, ob es wirklich eine innere Angelegenheit ist, oder von außen initiiert wird.
Gruß
Seeadler
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hormone#E…g_nach_Herkunft
http://de.wikipedia.org/wiki/Testosteron</a>
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96strogen</a>
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_B%C3%B6se</a>
http://de.wikipedia.org/wiki/Physiologie