- Offizieller Beitrag
Der 49-jährige Brasilianer George Silva fuhr mit dem Fahrrad 13.800
Kilometer, um die 59. Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) der
Siebenten-Tags-Adventisten in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia zu
besuchen. Bereits am 11. August 2009 begann er in Boa Vista, der
Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Roraima in Amazonien, mit
seiner Tour, die ihn durch elf Länder und fünf US-Bundesstaaten führte.
Nach über zehn Monaten traf er am 24. Juni wohlbehalten um zehn Uhr
Ortszeit am Georgia Dome in Atlanta, einer überdachten Sportarena und
Tagungsort der Weltsynode, ein. Adventisten aus Brasilien und
zahlreichen anderen Ländern hießen ihn begeistert willkommen.
Nach eigenen Angaben unter Depressionen leidend, habe Silva nach
einem gescheiterten Selbstmordversuch christliche Literatur erhalten,
wodurch sein Leben verändert worden sei, sodass er sich 1992 den
Adventisten anschloss. Die Tour nach Atlanta sei zwar seine bisher
weiteste, aber nur eine von insgesamt sieben “Missionsreisen” gewesen,
bei denen er mit dem Fahrrad fast 30.000 Kilometer zurücklegt habe.
Wenn ihn die Leute unterwegs fragten, warum er so etwas tue, erzähle er
ihnen aus seinem Leben und von seinem Glauben an Jesus Christus. Nach
seiner Abreise aus Brasilien hätte er nur Portugiesisch gesprochen.
Doch habe er sich während seiner Tour durch die lateinamerikanischen
Ländern mit dem Spanischen vertraut gemacht. Er sei überzeugt, dass er
sich auch bald in Englisch verständigen könne. Denn er wolle nach der
Weltsynode mit seinem Fahrrad weiter durch die USA bis nach Kanada
reisen.
Seine monatelange Fahrradtour zur Weltsynode sei nicht ungefährlich
gewesen, berichtete Silva. “Doch Gott sandte seine Engel, um mich zu
beschützen.” Bereits im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Paraguay sei
er von einem Mann mit zwei Messern bedroht worden. “Ich habe zu Gott
gebetet und versucht, den Mann davon zu überzeugen, mein Leben zu
schonen und mir mein Fahrrad samt Ausrüstung zu lassen, denn ich bin
auf Missionsreise. Ich gab ihm ein Neues Testament, in dem er, immer
noch mit einem Messer in der Hand, zu lesen begann.” Doch dann habe der
Unbekannte, sichtlich von dem Gelesenen und der Begegnung mit Silva
erschüttert, bekannt, er sei jetzt auch Christ und sein Messer
weggesteckt.
Einmal sei Silva von einem die Ernte zerstörenden Hagelsturm
überrascht worden, doch ihm sei nichts geschehen. Er habe Temperaturen
unter dem Gefrierpunkt bis über 40 Grad Celsius überstanden und oft in
einem kleinen Zelt unter Brücken übernachtet. “Einmal musste ich ein
Dschungelgebiet durchqueren, das von Guerillakämpfern beherrscht wurde.
Ich wurde von den Ortsansässigen vor Entführung gewarnt. Doch ich hatte
kein Geld, um das Gebiet zu überfliegen, und umkehren wollte ich auch
nicht. So vertraute ich auf Gott und kam wohlbehalten durch den
Dschungel”, berichtete er. Als er nicht wusste, wie er den Panamakanal
überqueren sollte, sei ihm ein unbekannter Motorradfahrer
entgegengekommen und habe ihn zu einer Stelle geleitet, wo ihn ein
Bootsbesitzer übersetzte.
Quelle: APD