George R. Knight: "Die apokalyptische Vision und die Neutralisierung des Adventismus"

  • Dann könnte das Buch nicht brisanter sein, als der Titel andeutet.

    Ist es möglich, daß der Adventist sich selbst wegrationalisiert?

    Ist es möglich, daß wir als Gemeinde von Ladizea, nichts mehr haben, was adventistisch ist?

    Führen die unterschiedlichen Auslegungen und Deutungen nicht in eine Bedeutungslosigkeit, die der Autor in diesem Buch als mögliche bedingte Prophetie ansieht?

  • Ich denke das Buch ist ein nötiger Weckruf der seine Wirkung nicht verfehlen wird. Es wurde geschrieben um eine gefährliche Tendenz aufzuzeigen und Umkehr zu bewirken. Wäre es so dass sich die STA bereits geschlossen wegrationalisiert, so wäre das Buch deplaziert, denn dann wäre die Gemeinde am Ende. Laodizea heißt nicht dass die Gemeinde als ganzes abfällt sondern zeigt eine Tendenz auf die die Gemeinde besonders gefährdet. Aber, die treuen in der Gemeinde werden nicht aussterben und zwar innerhalb und nicht ausserhalb der Gemeinde. Wir haben sehr wohl noch in der Majorität Glauben und Überzeugungen die christlich-adventistisch sind. George Knights Buch sollte Anstoß dafür sein sich noch mehr in die Gemeinde einzubringen und wo nötig Veränderung zu bewirken und ganz und gar nicht dafür, die Gemeinde abzuschreiben.

  • Mich würde hier interessieren, wie die damals hier Diskutierenden heute über dieses Thema denken. Wann war ungefähr der Beginn dieser "Buchvorstellung"?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich gebe ich G.Knight in diesem Punkt schon sehr recht, nur wäre interessant zu wissen, worin er das tatsächliche Problem der Verzögerung der Wiederkunft Jesu im Adventismus sieht. Das erinnert mich jedenfalls sehr an das, was ja auch Dr. Träder in seinem Karmel Memorandum angesprochen hat, und worin er auch Ted Wilson sehr aufs Korn nahm.

    Ich habe das Buch damals gelesen und kann jetzt spontan mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern.

    Geblieben ist bei mir zum Beispiel dieser Gedanken (den ich durchaus als einen der Kerngedanken des Buches verstehe):

    Viele Adventisten drehen sich um sich selbst.

    Die Adventgemeinde dreht sich oft um sich selbst.

    Die Adventgemeinde entstand als Ergebnis der missionarischen Bemühungen, mit demselben Hauptziel, die Mission zu machen. Zentral für die Mission ist die Zielperson, das Hauptmotiv ist die Errettung aus der Liebestat, das wirksamste Mittel ist die vollste Hingabe. Wie man dieses Ziel verfehlen kann, machen uns zum Beispiel deutlich: Das Gleichnis von 10 Jungfrauen, das Gleichnis von anvertrauten Talenten, das Gleichnis vom reichen Jüngling.. Das Leben der Adventgemeinde ist praktisch degradiert zu folgender Form:

    - Die Zielperson wird verfehlt. Es ist gut ein "durchschnittlicher" Adventist zu sein, der die Gebote hält, in der Gemeinde Ämter besetzt und samstags in der Gesellschaft Gleichgesinnter "hohe Reden" führen kann. Es geht darum, sich "wichtig" zu machen, ohne Bezug zu dem Nächsten. Jesus ging jedoch zu den Ungläubigen, zu den Sündern, zu den Bedürftigen... Sie waren sein Hauptziel.

    - Das Hauptmotiv wird verfehlt. Wir veranstalten mehr oder weniger Programme, die uns mit Wissen bereichern oder unser Lebensstil verbessern. Genannt werden mögen die endlosen Daniel- und Offenbarungs-Seminare und Gesundheitsveranstaltungen. Diese Mittel der Evangelisation sind gut, können und dürfen jedoch unsere persönlichen Bemühungen um die Menschen nicht ersetzen. Ist dein persönlicher Einsatz und Fleiss um die Errettung der Menschen proportional zu der Erkenntnis, die du jedes mal aus solchen Vorträgen gewinnst? Oder geht es dir gar nicht um die Menschen? Sind sie und die Liebe zu ihnen das Hauptmotiv deines christlichen Handelns?

    - Das wirksamste Mittel wird verfehlt. Die Empfindungen und Wünsche für andere mögen auch so loblich sein, sie sind jedoch überhaupt nichts wert ohne den täglichen und mühsamen Einsatz von allen Kräften in der Zeit, die Gott uns ermöglicht, um andere zu erreichen. Es ist bequem, die notwendige Arbeit abzutun mit Ausreden "es ist nicht zeitgemäß", "es ist nicht mein Talent" oder "ich bin dazu nicht geeignet". Im grundegenommen möchte man nicht aus seiner bequemen Position heraus in die Welt, wo man verhöhnt und mit Schwierigkeiten belastet wird. Jesus verhiess uns aber den Weg, wo man als Sein Nachfolger um des Glaubens willen gehasst werden wird und dem Lehrling nicht besser ergehen wird als dem Meister.

    Der einzige Grund der Gründung der Gemeinde, ihre Auswahl und ihr Fortbestand - ist die Mission. Lebst du wirklich gemäß diesem Auftrag? Wenn du heute missionarisch lebst, tust du es auch morgen? Bist du täglich wachsam oder nur manchmal, weil die Sorgen und Wünsche dieser Welt dich lähmen? Ist die Wiederkunft Jesu deine tägliche Erwartung und Freude, oder nur "an großen Feiertagen"? Bist DU der Held des Glaubens, oder bewunderst du deine Helden nur immer wieder in deinen Gesprächen? Würdest du für Jesus alles tun - ohne tust du für Jesus bereits alles?

  • Der einzige Grund der Gründung der Gemeinde, ihre Auswahl und ihr Fortbestand - ist die Mission. Lebst du wirklich gemäß diesem Auftrag?

    Genau das gleiche Argument wirst Du von Satansanbetern oder von Firmen hören die Waren an der Türe verkaufen....

    Ich bin als Kind in einer Gemeinde groß geworden, und das Totschlagargument war Missionieren....

    Die Geschwister mussten Schriften abnehmen/Kaufen ob sie wollten oder nicht um sie dann von Haus zu Haus zu verkaufen!!! (ca.1960)

    Schon als Kind hatte ich meine Zweifel ob Jesus das gemeint hatte den Menschen zu verkündigen was sie aus Liebe zu IhM von IHM gelernt haben.

    Deswegen hatte ich mich lange gesträubt mich auf die damaligen Taufbekenntnisse zu taufen. Zu glück gab es damals noch Prediger die aus Berufen kamen, mit einer Portion Lebenserfahrung... das was dann auf Marienhöhe an "Abiturientenpredigern" ausgebildet wurde, hat sie sehr von dem entfernt wie Gottes Diener wirken sollten.... Es ist eine Elite entstanden, wo viele nicht mehr ganz zu unterscheiden wussten was Berufung und Beruf ist....

    Dieses Elend kommt jetzt bei Corona deutlich an die Oberfläche... Gemeindeälteste aufzubauen und zu fördern wurde leider völlig vernachlässigt.

    Anstatt Gemeinschaft und Gläubige zu fördern wird die Gemeinde oft als Zwischenstation benutzt in der man möglichst versucht nicht negativ aufzufallen.

    Aus Angst das man keine Verlängerung als Pastor bekommt.

    Sowie in der RKK keine Reform von oben kommt, können wir sie kaum bei uns erwarten...

    Zusätzlich kamen sehr viele "neue Deutsche" ins Land, die uns dann gezeigt haben wie Mission funktioniert.

    Sich möglichst abschotten und unter sich bleiben.... für jedes Verhalten wird man in der Bibel fündig....

    Fairerweise muss ich sagen, wären sie nicht gekommen, wären die "alten Deutschen" sehr geschrumpft...

    Wer nicht aus Liebe zu Menschen Kontakte sucht, mit Menschen das Himmelreich baut und ihnen seinen Glauben mit allen Werten vorlebt,

    Der wird nicht das Feuer der ersten Christen bei den Menschen entfachen...wie es die Apostel oder Menschen aus Liebe zu Jesus angezündet haben.

    Christ sein, hat keinen Ruhetag!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • "Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus..." (Philipper 4:4.-9.).

    Mission Christi ist immer "Friedensmission", selbst wenn er die "Geschäftsleute" aus dem "Tempel" vertreibt.

  • Wer nicht aus Liebe zu Menschen Kontakte sucht,mit Menschen das Himmelreich baut und ihnen seinen Glauben mit allen Werten vorlebt,

    Der wird nicht das Feuer der ersten Christen bei den Menschen entfachen...wie es die Apostel oder Menschen aus Liebe zu Jesus angezündet haben.

    Kein einziger Mensch entfacht echtes göttliches Feuer beim anderen.....es leuchtet die eigene Beziehung vielleicht durch, aber es ist ausschließlich Gott, der den Menschen mit seinem Geist entflammt.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Wer hat denn die Apostel entzündet und die ersten Christen..?

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Wer hat denn die Apostel entzündet und die ersten Christen..?

    Es war genau der, welcher Ananias und Saphira wegen eiskalter Lüge tot umfallen ließ.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Zum Buch selbst, allgemein, ohne Detailfragen anzureissen : In der gleichen Richtung liegt ein von tiefer Sorge geprägtens Buch vonJohnson, ehemdem langjähriger Chefredakteur von "Adventist Review"; Träder konnte ich neulich sagen, wer habe sich ja inziwschen als Prophet ausgewiesen mit dem Schildern einer Entwicklung vor gut 20 Jahren, deren Ergebnis wir jetzt erleben - - - .

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Johnson

    Welches Buch?

    Hätte ich es zur Hand gehabt, so hätte ich es genau zitiert. Aber da ich weiss, wo es empfohlen worden ist, kann ich auf einer bestimmten hOmepage suchen, ebenso bei amazon.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Hätte ich es zur Hand gehabt, so hätte ich es genau zitiert.

    Philo,meinst Du das von Jan Paulsen-"Wohin steuern wir"? Da geht es um Leiterschaft!!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke er meint das Buch:

    The Fragmentation of Adventism - Ten Issues Threatening the Church Today von William G. Johnsson

    Contents

    1. Miracle Church 11

    2. The Spirit of the Age 21

    3. We Need Revival 31

    4. Generational Differences 41

    5. Education: Masterpiece or Monster? 51

    6. Modern Technology 59

    7. Frustration Over the "Delay" 69

    8. Amazing Growth 79

    9. Many Voices, Many Gurus 89

    10. Two Theological Streams 97

    11. A New Church Aborning 107

    12. Will the Church Split? 113


    Copyright © 1995 by

    Pacific Press Publishing Association

    Printed in the United States of America

    All Rights Reserved

    Library of Congress Cataloging-in-Publication Data:

    Johnsson, William G., 1934-

    The fragmenting of Adventism : ten issues threatening

    the church today : why the next five years are

    crucial / William G. Johnsson.

    p. cm.

    1. Seventh-day Adventists—Doctrines•

    2. Seventhday Adventists—Membership.


    Leider habe ich es nur auf Englisch und kenne den möglichen Deutschen Titel nicht.

  • Das Problem der "Zwei Strömungen" habe ich im Forum schon wiederholt angesprochen.

    Nur mit Aufrichtigkeit und vollständiger biblischer VERARBEITUNG der "Enttäuschung" (1844) sowie der Minneapolis-Generalkonferenz (1888) lässt sich die EINHEIT in Jesus verbessern.

  • Das Problem der "Zwei Strömungen" habe ich im Forum schon wiederholt angesprochen.

    Mittlerweile denke ich, das diese Verschiedenheit zum Leben und Glauben gehört.

    Jede menschliche Gemeinschaft mit dieser Spannung leben müssen das nur eine tiefe Liebe zu Jesus ertragen oder tragen kann...

    Siehe die 10 Jungfrauen.... es geht nicht um die Richtigkeit sondern um Beziehung...

    «Doch nicht nur für diese hier [die Jünger] bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben: dass sie alle eins seien, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, damit auch sie in uns seien, und so die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

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    Ich würde zur Verdeutlichung des Kernthemas folgende Passage aus dem Buch zitieren (S. 154 f):

    "Sowohl in den Evangelien als auch in der Offenbarung lehrt Jesus, dass die einzige angemessene und dauerhafte Lösung für die schrecklichen Probleme einer verlorenen Welt darin besteht, dass er siegreich in den Wolken des Himmels wiederkommt. Darauf gründet sich wirkliche Hoffnung. Alles andere sind nur Notlösungen.

    Und Hoffnung ist das, was die Menschen mehr als alles andere benötigen. Die Zusicherung von Hoffnung für eine hoffnungslose Welt macht die Offenbarung für jedes Zeitalter bedeutungsvoll.

    Der Ansatz einer neuen Endzeitbotschaft

    Unsere Zeit muss hören, was man vielleicht als eine neue Endzeitbotschaft bezeichnen könnte. Diese vermittelt Hoffnung auf Christus nicht nur als rettendes Lamm Gottes, sondern auch als wiederkehrenden Löwen aus dem Stamm Juda, der nicht nur Hungrige speisen und Trauernde trösten, sondern den Hunger abschaffen und den Tod auslöschen wird. Trotz aller Anstrengungen der Menschen hat die Welt schon zu lange gelitten und leidet immer noch. Die neue Endzeitbotschaft ist die Verkündigung einer Hoffnung, die alle anderen Hoffnungen in den Schatten stellt.

    Diejenigen, die zuweilen unter abstoßenden Predigten über die Endzeit gelitten haben und befürchten, dass die „schlechten alten Zeiten" zurückkehren, müssen bedenken, dass es bei einer neuen Endzeitbotschaft, die sich an der Bibel orientiert, nicht darum geht, andere Kirchen schlecht zu machen, Angst oder Panik zu schüren oder die Menschen aufzurufen, von einer Endzeitaufregung zur nächsten zu leben.

    Im Gegenteil: Der Dreh- und Angelpunkt der neuen Endzeitbotschaft ist Jesus Christus. Sie zeigt auf, wie die Gläubigen verantwortungsbewusst im Alltag leben, während sie fröhlich die Wiederkunft ihres Herrn erwarten. Und sie macht klar, dass es nichts Wichtigeres gibt als das Kommen Christi, denn er wird alle Dinge ins Lot bringen.

    Der Beweggrund hinter der neuen Endzeitbotschaft ist Liebe, nicht Angst. Sie ist auf die Zukunft ausgerichtet, nicht auf die Vergangenheit. Doch während sie auf die Verheißungen für die Zukunft hinweist, vergisst sie die Vergangenheit nicht. Im Gegenteil: Sie ist fest auf jenen biblischen Erkenntnissen gegründet, die Christen in allen Jahrhunderten geprägt haben. Doch sie bedient sich auch der Ereignisse und Entwicklungen des 21. Jahrhunderts, um den Fortgang der Geschichte bis hin zu ihrem unausweichlichen Höhepunkt zu erklären. Sie nutzt die Einsichten des 19. Jahrhunderts und ordnet sie in die gegenwärtigen Gegebenheiten ein. Somit schätzt und achtet sie die Vergangenheit, ohne darin verhaftet zu bleiben.

    Jesus, die Hoffnung der Welt, ist die neue Endzeitbotschaft in einem Wort zusammengefasst. Alles Weitere ergibt sich aus ihm."

  • Heissen Dank allen ! - ich meinte Johnsons Buch, aber auch Jan Paulsens Titel ist mir ein Begriff. Wo in meinem Bücherberg die derzeit sind, weiss ich echt nicht, ich bin am Archivieren, Umräumen, Aussortieren - - dieser Tage gerade - - Kostenvoranschläge für das Haus und Belege für die Steuererklärung.


    Ein drittes habe ich - zufällig - gleich bei der Hand : Brinsma , Reinder :" Facing Doubt - a Book for Adventist Believers on the Margins", Flnco Press, London 2016 - -ISBN 978-0-9935405-2-3

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (28. März 2021 um 22:12)