Die Bibel der Adventisten

  • Ich verfolge mit großem Interesse diese Diskussion über die Bibel bei den Adventisten und das Thema Bibelübersetzungen im Allgemeinen! Es ist schon bemerkenswert, dass in dieser Gemeinschaft über all die Jahre ihrer Existenz im deutschsprachigen Raum nur eine private Unternehmung in punkto Heilige Schrift - also nicht mal eine offizielle Ausgabe – erschienen ist, nämlich die Bibel von Ernst Simon, immerhin in zwei Auflagen. Ich bin nun zwar in einer Freikirche, aber nicht in der Adventgemeinde, und kenne mich im Bereich der vielen Bibelübersetzungen ganz gut aus (meine Leidenschaft, sozusagen), bin aber doch verwundert, dass außer Ernst Simon keiner es sich zur Aufgabe gemacht hat, z. B. mal die Psalmen, oder zumindest Teile davon, ins Deutsche zu übertragen. Bei den Amis siehts aber auch nicht besser aus, aber jedenfalls hat ein SDA namens Jack J. Blanco eine Paraphrase der gesamten Bibel schon vor Jahren herausgebracht (ähnlich der Hfa). Daher meine Frage an die Experten: Ist einem von Euch bekannt, ob es private Unternehmungen gab, wenigstens Teile der H. S. zu verdeutschen? Denn sogar Mitglieder der anthroposophischen »Die Christengemeinschaft« haben es zu ca. einem Dutzend NT bzw. –Teilausgaben der Bibel gebracht, auch wenn die kaum bekannt sind. Wer weiß mehr darüber?

  • Hallo "Birnbaum"!

    Willkommen im Forum! Ich bin zwar kein Adventist, besitze aber euch die Übersetzung von Ernst Simon und nutze sie gerne zum Vergleich. Deinen Fragen schließe ich mich gerne an.
    Übrigens: Vielen Dank für deine wertvolle Arbeit, ich stöbere sehr gerne in deinem Online-Bibelarchiv...

    Gruß, GMacS

  • Danke, Gane, für das Kompliment! Bin gespannt, was ich aus dem Forum höre! Schabbat Schalom an alle!

    • Offizieller Beitrag

    Im Prinzip ist - soweit ich das beurteilen kann - eine eigene Bibelübersetzung schon deshalb nicht erwünscht, weil man sich nicht dem Vorwurf aussetzen will tendenziös übersetzt zu haben, wie man das Simon (wohl zu Recht) vorwirft. Natürlich ist in jeder Übersetzung auch ein (kleiner?) Anteil an Interpretation enthalten.
    Persönlich denke ich, dass es gerade deshalb sinnvoll ist verschiedene Übersetzungen zum "Studium" zu benutzen.

  • Wenn es stimmt, was du schreibst, bedeutete das ja, dass es einmal eine offizielle Verlautbarung oder Anweisung gegeben hat od. hätte, an wen auch immer, von einer eigenen BÜ abzusehen. Das beinhaltete aber zugleich die Befürchtung, dass diese Üs tendenziös ausfallen könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas beabsichtigt worden wäre. Ernst Simon hat wohl seine Auffassung vom unvergorenen Wein in seine Bibel hineingetragen, was ich nicht weiter problematisch finde; nun ist die Simon – Bibel ja ein privates Unterfangen geblieben. Gut so. Denn mich erfreut diese Abwechslung, befördert sie doch meine Auseinandersetzung mit den Texten fast immer positiv. Ich wäre nur erstaunt, wenn kein einziger STA im Lauf der letzten hundert Jahre mal den Versuch unternommen hätte, auf eigene Faust Bibeltexte zu verdeutschen. Die STA sind ja keine totalitäre Gemeinschaft wie die ZJ, wo von oben herab (vermute ich mal) entschieden wird, welche Bibel zu benutzen sei und welche nicht. Aber selbst die britischen und amerikanischen Zeugen haben die Auswahl zwischen mehreren Versionen aus eigenem Haus. Warum sollte das beiden STA zwingend anders sein. Ich bin eben neugierig, wie sich die Übersetzungslandschaft innerhalb der STA entwickelt bzw. gewandelt hat. Ich habe gelesen, dass der SDA Jack J. Blanco sehr viel Gegenwind erleben musste, als er seine "Clear Word Bible" veröffentlicht hatte. Trotzdem hatte sie genug Leser, sodaß sie auch mehrere Auflagen erleben durfte.

  • Warum sollte das beiden STA zwingend anders sein. Ich bin eben neugierig, wie sich die Übersetzungslandschaft innerhalb der STA entwickelt bzw. gewandelt hat.

    Hallo Birnbaum herzlich willkommen. Möchte von meiner Erfahrung sprechen als STA.
    Mit 15 Jahren bekam ich 1963 meine erste Bibel zu Schulentlassung. Eine Luther-Perlbibel 1912 (in Sütterlinschrift)
    Mit 37 Jahren habe ich mir eine Ledergebundene mit Reisverschluss gegönnt.Luther 1984!
    Dazwischen kamen Bruns NT 1978 mit Erklärung.
    In den 1980 Jahren dann NT "Hoffnung für alle"
    Mittlerweile besitze ich über 20 Exemplare,einige von Flohmärkten preiswert erstanden.
    Man muss auch bedenken das Bibeln bis in die 1980 Jahre nicht unbedigt preiswert waren!
    Ansonsten schliß ich mich der Sichtweise von Heimo an.
    Mit unseren vielen Lektionen gibt es schon genug Haarspalterei..Was zu Vielfalt führen sollte
    wird von manchen zum Dogma gemacht...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es stimmt, was du schreibst, bedeutete das ja, dass es einmal eine offizielle Verlautbarung oder Anweisung gegeben hat od. hätte, an wen auch immer, von einer eigenen BÜ abzusehen.

    Nein, aber es hat z.B. die sehr deutliche Information gegeben, dass die Übersetzung von Simon ein privates Projekt sei, das in keiner Weise von der Kirche gefördert, gewünscht oder empfohlen wurde. Auch nicht zur Verwendung z.B. im Gottesdienst empfohlen. Es gab jedoch nach meiner Erinnerung keine Ablehnung in dem Sinn, dass man sie nicht (privat) lesen sollte. Ist aber schon lange her...


    Übrigens: dem Kompliment von Gane möchte ich mich gerne anschließen, ich habe Deine Seiten auch schon zur Recherche benutzt....

  • Die Webseite heißt https://www.sta-forum.de/www.bibelpedia.com. Auf facebook treibe ich mich auch herum mit 1) Bibelversen auf anderen Materialien als in Büchern und E–books, also Stein, Holz, Metall und Stoff etc.: https://www.facebook.com/Bibelpedia-507089469460082/

    sowie 2) Neuerscheinungen auf dem Bibelmarkt: https://www.facebook.com/profile.php?id=100010315778514
    Kommentare dazu immer willkommen. Die häufigsten meiner Besucher sind bemerkenswerterweise Zeugen Jehovas; keine Ahnung weshalb...

    Danke an Heimo für die Einschätzung und die Blumen und an Bogi111 für seine Geschichte! 20 Bibeln im Regal ist schon weit über dem Durchschnitt! Ich sehe mir, wenn bei Christen zu Besuch, jedes Regal an, um herauszufinden, welche Bibelausgaben so in Benutzung sind. Ich hatte in den 90ern das Glück, noch beide Simon–Auflagen zu bekommen und bin durchaus nicht der Meinung, dass eine solch singuläre Ausgabe von schlechterer Übersetzungsqualität sei als eine von den großen Verlagen und Autoren. Eigenwillige Lesarten und Varianten treiben mich immer zum Wortstudium an, das ist meine erklärte Leidenschaft. Völlig "verrückt" bin ich nach Psalmenübersetzungen jeglicher Coleur, daher auch meine Anfrage, ob es solche Eigen–willigkeiten innerhalb der STA mal gegeben hat.....

  • Weiß jemand etwas über einen Amerikaner (Mediziner) namens Timothy R. Jennings ?
    Er hat ein Neues Testament herausgebracht mit dem eigenwilligen Titel »The Remedy New Testament«.

    Ich habe es gekauft, wie jede andere Bibel auch; das ist meine Leidenschaft.

    Beim ersten Durchlesen hatte ich den Eindruck, Jennings könnte Adventist sein; danach habe ich ein wenig das Internet durchforscht auf der Suche nach mehr Info über diesen Arzt, der sich offensichtlich nebenbei auch als Übersetzer betätigt.

    Außer Jennings´ eigener Webseite < comeandreason.com > und einer Generalkritik eines gewissen Eugene W. Prewitt an dessen "Theologie" auf einer Website namens < BibleDoc.org > fand ich nichts weiter Relevantes.

    Hat sich irgendjemand schon einmal mit diesem Herrn beschäftigt? Falls er denn STA ist, dann wäre sein NT die zweite englische (AE) Bibelübersetzung, die je herausgekommen wäre.
    Wer immer mehr über Jennings weiß, der möge sich melden! Danke!

  • Super, Danke, Pfingstrose & HeimoW!
    Kannte ich noch nicht.


    Falls ich Nerv & Zeit fände, ein paar Texte, die Jennings in Englisch paraphrasiert hat, mit euch zu teilen und Eure Meinung dazu zu hören,
    könnte ich auf Eure Kommentare hoffen?
    Es geht um Meinungen aus STA– Hintergrund....
    Danke!

  • Schalom Heimo,
    Ich gehe davon aus, Du sprichst bzw. verstehst genug Englisch.

    Die Bibelstellen, die ich anführen will, handeln alle vom Blut, das Jesus vergossen hat, um unsere Sünden abzuwaschen; weiterhin um die Symbolik mit Wein als Inhalt des Kelches, den wir trinken. Du hast, wie ich nachlas, vor Jahren das Thema hier mal angeführt...

    Der Übersetzer des Remedy NT ist Mediziner. In seiner Übertragung umschreibt er viele Stellen , die von der Erlösung handeln, mit ebendieser Vokabel, dem Wort REMEDY, Heilmittel.
    Eigentlich wäre zu erwarten, daß er besonderen Wert legt auf das Blut als Heilmittel zur Vergebung und zur unmittelbaren Verbindung aller am Abendmahl Teilnehmenden, um Jesus´ DNA in unseren spirituellen Blutkreislauf zu bringen.

    Ich zitiere mal ein paar Schriftstellen, die Du am besten auf Deutsch nachliest, sonst muß ich zuviel schreiben. (Zur Textkontrolle hab ich die Elberfelder Brockhaus Ed. benutzt.)

    T. R. Jennings überträgt Matt 26:27c -28

    »Drink from it all of you. This is symbolic of the Remedy of which you must partake: my perfect life which is poured out for many.«

    Joh 6:54: »Whoever partakes of the truth my life reveals, and incorporates my character into theirs, is cured ....«.

    Rom 5:9: »Now that we have been won back to trust, cleansed in mind .....«

    Eph 1:7: »It is through the truth of God revealed in the life and death of Christ that we are won back ...«

    1 Pet 1:19: »but your minds were won back to love and trust in God«

    Off 1:5: »To Christ, who has loved us and has healed us from our sinfulness by providing the Remedy of his perfection in order to reveal the truth ...«

    So geht es durchgängig in Jennings´ NT; natürlich kann ihm niemand vorschreiben, wie er Bibeltexte verenglischen sollte. Er wird auch nicht unbedingt darüber Bescheid wissen, welche Gruppe von Christen (oder solche, die es werden wollen) sein NT liest und daraus die Erlösungsbotschaft vernimmt.
    Was mich in diesem Zusammenhang interessiert, ist, ob sein adventistischer Hintergrund bzw. eine Lehrtendenz zu dieser Art der „Begriffs–Substitution" führen. Mit Lehrtendenz meine ich, ob sich die Erlösungslehre im Bezug auf das Blut Jesu von der anderer Freikirchen zu unterscheiden beginnt – wovon ich nicht auszugehen wage.

    Eina andere Möglichkeit ist – und das wäre kein adventistischer Sonderweg –, daß Jennings´ medizinischer Hintergrund und die Einschätzung seiner Leser einfach eine Umschreibung dieser "Bluttheologie" erfordern; Christentum als Blutreligion ist eben nicht jedermanns Sache.

    Ich freue mich, wenn Du mir deine Meinung eben als STA schreibst. Es geht mir nicht darum, Jennings´ Übersetzerarbeit in irgendeiner Weise zu kritisieren. Ich bin nicht verpflichtet, sein NT zu lesen. Die Übertragung liefert genügend Stoff zum Nachdenken und Weiterstudieren.

    Danke Dir! Schabbat Schalom! simon


  • Wegen Zeitüberschreitung (1 Stunde) hier nochmals! ---> bitte die Bearbeitungszeit wenigstens um 15 Minuten verlängern!!!

    Es geht mir im folgenden um den Begriff REMEDY, Heilmittel. Und wie die Elberfelder dies übersetzt!

    Birnbaum meinte:


    Auf Deutsch: Matt.26,27c.28: „Trinket alle davon. Dies ist das symbolische Heilmittel, an dem ihr teilhaben müsst. Mein perfektes Leben , das ausgegossen wurde für viele.”
    Elberfelder: „Trinkt alle daraus! 28 Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.” ----> also im Urtext kommt nicht das Wort "Heilmittel" vor! Insofern kann diese Übersetzung nicht überzeugen, wobei aber sehr wohl „Jesu Blut des Bundes das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden” theologisch als Heilmittel angesehen werden kann! Mir kommt es so vor, als wolle dieser Übersetzer hier die Auslegung in den Text hinein „übersetzen”!

    Nun zu Offb.1,5: auf Deutsch: „Es geht um Christus, der uns geliebt hat und uns von unserer Sünddhaftigkeit geheilt hat, indem er das Heilmittel seines perfekten Lebens ausgeteilt hat um die Wahrheit zu erhalten.”
    Elberfelder: „ und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst[5] hat durch sein Blut
    [5] : mit anderen Handschr.: gewaschen

    ===> Auch hier kommt im Urtext das Wort "Heilmittel" nicht vor.
    Das  [size=10]Wort "Blut", das theologisch zwar das Heilmittel bedeutet, wird hier mit "Heilmittel" übersetzt, das im Urtext nicht vorkommt. Auch hier muss das gleiche gesagt werden, wie bei Matth.26!

  • Jetzt hab ich endlich Deinen Text. Danke für die Übersetzung; ich ging davon aus daß Heimo Englisch versteht bzw. spricht.

    • Offizieller Beitrag

    @birnbaum:

    Schalom Birnbaum,

    Ich gehe davon aus, Du sprichst bzw. verstehst genug Englisch.

    Ja, aber natürlich nicht als "native" speaker.

    Grundsätzlich schätze ich Bibelübertragungen nicht besonders, vor allem dann nicht, wenn es um Lehre oder gar exegetische Arbeit geht. Schon in meiner Jugend habe ich mir zwar aus Interesse ein "NT68" gekauft als es herausgekommen ist, auch eine "Gute Nachricht", bin aber sowohl für Bibelstudium, als auch Bibellesen bei der Elberfelder Übersetzung geblieben, damals noch eine relativ alte Revision (müsste mal nachsehen), noch in Fraktur gedruckt.
    Zuerst schien es faszinierend statt "Glauben" von "Vertrauen" zusprechen, aber relativ bald ist mir aufgefallen, wie viel weiter die Bedeutung des Begriffs "Glaube" ist, als des Begriffs "Vertrauen", dies nur als ein Beispiel.

    Dazu kommt, Übersetzung ist immer auch Interpretation (muss ich Dir nicht erklären) und Übertragungen sind dann "noch mehr" Interpretation, damit Einschränkung der Bedeutungsfülle vieler biblischer Aussagen.

    Es gibt - soweit mir bekannt - keine spezifische Bibelübersetzung eines Adventisten, die in unserer Kirche empfohlen würde. Traditionalisten verwenden (im Englischen Sprachraum) häufig die KJV ("textus receptus"), die offizielle Bibelauslegung bedient sich aber heute überwiegend der Übersetzungen die als möglichst grundtexttreu angesehen werden und in der Regel, für das NT auf Nestle Aland beruhen.

    Was mich in diesem Zusammenhang interessiert, ist, ob sein adventistischer Hintergrund bzw. eine Lehrtendenz zu dieser Art der „Begriffs–Substitution" führen. Mit Lehrtendenz meine ich, ob sich die Erlösungslehre im Bezug auf das Blut Jesu von der anderer Freikirchen zu unterscheiden beginnt – wovon ich nicht auszugehen wage.


    Mir ist keine "Lehrtendenz" oder Lehre in Bezug auf das Blut Jesu bei uns STA geläufig, die seine Begriffsinterpretation repräsentieren würde. Aber er ist schon von identifizierbaren adventistischen Auslegungstraditionen geprägt.

    Nun, zu den konkreten Beispielen, mit denen ich wenig anfangen kann - in dem Sinn, als sie mir eben zu sehr interpretierend sind.

    "remedy" kann ja auch übersetzt werden mit "Abhilfe" oder "Behelf", "Mittel gegen" - natürlich auch Heilmittel. Mir fehlt "das Gefühl" dafür ob ich jetzt diesen Begriff als passend empfinde (eben: nicht "native speaker") um Erlösung oder "Heil" auszudrücken.

    Aber insgesamt ist z.B. die Übertragung von Mt 26,27.28. sehr stark (wenn nicht über-) interpretierend:

    • Blut des (neuen) Bundes wird zum Symbol "übersetzt" (symbolic of the Remedy), mag man ja so verstehen - steht aber nicht dort, wenn gleich der Begriff als solcher nur symbolisch interpretiert werden kann. Aber im Kontext der Schrift ist Blut eher das Symbol des Lebens und im Kontext der Aussage Jesu (...wer...hat ewiges Leben,...) würde ich eher dorthin überlegen und es nicht als Symbol für die Erlösung beschränken. Aber in Verbindung mit Offb 1,5 "erlöst durch sein Blut" ist die Übertragung zumindest akzeptabel. (wobei er aber dann diesen Text eigenartig "übersetzt", siehe wieter unten)
    • "of which you must partake" - eine theologische Aussage, die als Anlass höchstens das "Trinket alle daraus!" anführen kann, aber es steht eben auch nicht dort
    • "my perfect life which is poured out for many" - da wird dieses Symbol dann als das "perfekte Leben" Jesu (gemeint wohl das sündlose Leben) interpretiert, für mich ohne Anlass im Grundtext

    Auch die Übertragung (Übersetzung ist das ja wirklich keine) von Joh 6,54. füllt den Text mit theologischem Vorverständnis, wenn hier der Charakter Jesu - ohne Anlass im Grundtext, soweit ich das sehe - eingebracht wird. Dass sich unser Charakter dem Christi angleichen soll ist durchaus ein Motiv adventistischer Theologie. Zu beachten ist dabei auch der andere Bedeutungsumfang des englischen "character" im vergleich zum deutschen "Charakter".

    Diese scheint von ihm stark vertreten zu werden, bzw. seine Übertragung zu formen, wie an der Übertragung von Offb 1,5 zu sehen ist. Aus "Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut..." [Elb2006] wird ein Konstrukt der Erlösung von der Sündhaftigkeit (anderer theologischer Schwerpunkt!) durch das "Mittel seiner Perfektion" um "die Wahrheit zu offenbaren" - steht alles hier nicht im Text direkt!

    "won back" für Erlösung, auch das ist eher Geschmacksache, dieser Ausdruck in 1 Petr. 1,19. ergibt aber für mich gar keine Sinn, vermutlich werden da vss 18 und 19 zusammen paraphrasiert.

    Ich gehe davon aus, dass der Autor in einer recht freizügigen Art der Übertragung sein Verständnis der biblischen Botschaft unterbringt, aber ohne systematische theologische Überlegungen umzusetzen, schon gar nicht als Repräsentant adventistischer Theologie in höherem Masse, als diese einfach seinen Glauben und sein Verständnis prägt.

    Was soll ich sagen? Wie Du schon geschrieben hast, ich muss es nicht lesen.

  • Die Interpretation "Heilmittel" lenkt ab von dem "Kern" der Erlösung im Passah-Geschehen: Jesu Tod/Auferstehung ÜBERWAND die Sünde/den Tod der Welt.
    Daher ziehe ich die "alte" Übersetzung "ransom"=Lösegeld vor.
    Die Bedeutung "Sühne"/Vergebung steht schon in Levitikus.