• Ich nehme den Vorschlag von ingeli: auf,in Bezug der Beiträge zur Brüdergemeinde einen eigenen Thread zu eröffnen.
    (Ich selbst habe zur Zeit leider weniger die Gelegenheit,mich intensiv an der Diskussion zu beteiligen.)ben Salomo hat aufgezeigt,wo die Schwachstellen auch liegen:z.B.:festgelegte Sitzordnung (hauptsätzlich bei "geschlossenen Brüdergemeinden",aber nicht ausschließlich.Also:Wert wird gelegt auf Äußerlichkeiten:.Das gemeinsame Brotbrechen wird zunächst anderen Gläubigen verwehrt,weil die Gemeindezugehörigkeit fehlt (Taufe).Die Teilnahme am Brotbrechen entscheidet-durch stillschweigende Zustimmung-jede örtliche Gemeinde selbständig.Deswegen ist bei Besuch von Geschwistern aus anderen Gemeinden,wenn sie am Brotbrechen teilnehmen wollen,ein "Empfehlungsschreiben" der Heimatgemeinde erforderlich.Es gibt also keine übergeordnete Instanz mit Weisungsrecht.Für einige Bereiche(z.B. Missionsarbeit) gibt es zentrale Einrichtungen.Um eine weitgehend einheitliche Lehre zu verkündigen,gibt es "Reisebrüder",die vollzeitlich im Dienst des HERRN stehen.Doch wie schon geschrieben,die lokale Gemeinde ist selbständig,nur an "Anweisungen" der BIBEL gebunden.

  • Wenn ich mit Gliedern der Brüdergemeinden oder Gemeinden, die eine ähnliche Theologie verfolgten, ins Gespräch kam und sie hörten, dass ich Adventist war. fiel fast immer die Bemerkung: Gesetzesmenschen.. Und das nur, weil wir unsere Lehre an die Lehren der urchristlichen Gemeinden und der Apostel angeglichen haben

    Im Angesicht von Sitzordnungen, erlaubten und unerlaubten Gesprächen, Haartrachten, Kleiderordnungen, Abendmahlsregeln und dergl. kam mir das schon immer etwas seltsam vor. Empfinde ich doch gerade diese Äußerlichkeiten viel eher als Gesetzlichkeit,als das Praktizieren von Lehren, die auch in der urchristlichen Gemeinde vorhanden waren.

    Ich fand es z.B. als seltsam, wenn die ehrbaren Handwerksmeister der Brüdergemeinde in unserem Großstadtteil in ihrer Versammlung in würdiger Haltung das Abendmahl genommen hatten und sich draußen vor der Tür allesamt dicke Zigarren ansteckten und ihrer Sucht frönten. Auch unser Nachbar gehörte zu diesen Handwerksmeistern. Ihm ging die Zigarre fast nie aus. Damals war ich Kind, später Jugendlicher, und musste dann auch hören: Ihr seid doch Gesetzesmenschen. Verstanden habe ich das nie.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Da hast Du durchaus Recht,lieber ben Salomo.Hier werden dann Äußerlichkeiten als wesentlich dargestellt.Für mich zeigt dies auch:eine perfekte Gemeinde gibt es nicht.
    Christ sein bedeutet auch,es vorzuleben.Dies kann auch eine direkte Missionsarbeit sein;wenn ich vorlebe,was ich verkündige.

  • benSalomo,

    wo aber steht denn in der Schrift so ganz konkret, dass Zigarren oder Zigaretten rauchen nicht richtig und gottgewollt ist? Ich bin mir nicht sicher, dass man in den Brüdergemeinden und allen anderen christlichen Gemeinden, der Überzeugung ist, dass die Bibel so etwas verbietet. Wie siehst denn Du das binich: ????

    Andere Christen werfen uns ja auch wegen dem vor, dass wir werksgerechte Christen sind, wenn wir meinen wir könnten uns mit dem Einhalten solcher Gebote die Erlösung verdienen. Und als Adventisten streiten wir ja auch darüber, ob das Nichtrauchen überhaubt eine Bedingung zur Erlangung des ewigen Lebens ist. Und wenn es das nicht ist, wie wollen wird dann uns daran stören, dass Leute vor und nach dem Abendmahl ihre ZIgarre rauchen? Direkt beim Abendmahl tun sie das eh nicht, und im Gottesdienstraum oder in ihren Kirchen tun sie das ja auch nicht - nehme ich zumindest mal an!

    So what?

    Armin

  • Nikotin ist in der Bibel nicht bekannt. Also kann man dort auch nichts darüber finden-

    Für mich fällt das in die Kategorie. Der Leib ist ein Tempel (ein Wohnort) des Heiligen Geistes, den man hegen und P#plegen, aber nicht durch Süchte schädigen soll..

    Die Zigarren muss man aber auch auf dem Hintergrund sehen, das drinnen in der Gemeinde sorgfältig darauf geachtet wird, mit wem man Abendmahl hält. Mit unser einem sicherlich nicht. Ich wäre dafür nicht würdig genug. Zu Darbys Zeiten schlossen sich seine Nachfolge-Gemeinden gegenseitig vom Abendmahl aus, oft wegen lächerlich geringer Lehrunterschiede

    BenSalomo.

  • Das "Brot brechen" findet in der Brüderversammlung innerhalb der 1.Stunde ("Anbetungsstunde")statt.Die 2.Stunde ist hauptsächlich die Predigt,Wortverkündigung.
    Die Stunden können hintereinander (bei den "Offenen Brüdern") oder vor- und nachmittags ("Geschlossene") stattfinden.Dies deswegen,um zu verdeutlichen,der gesamte Tag ist dem HERRN gewidmet.Bei getrennten Stunden war es so,dass ich (damals war ich noch ledig) abwechselnd von verschiedenen Familien eingeladen wurde (zum Mittagessen,und vor allem zu einem intensiveren Austausch von Meinungen.)In der Gemeinde,in der ich damals war,wechselte diese Form,anhängende Stunden,getrennte.Gegenseitige Einladungen wurden ständig praktiziert.Wie auch gemeinsame Mahlzeiten;mindestens einmal im Monat,manchmal alle vier Sonntage im Monat.So,wenn der Chor zuvor in der Justizvollzugsantalt auftrat.
    Nach meiner Taufe und als ich dann den Wunsch äußerte,am gemeinsamen Brotbrechen teilzunehmen,wurde dies der Gemeinde mitgeteilt,mit einer zweiwöchigen Frist (während dieser von Geschwistern eventuelle Bedenken geäußert werden konnten).Nachdem keine Einwendungen vorgebracht wurden,konnte ich anschließend am Abendmahl teilnehmen.
    Bei Besuch in einer Gastgemeinde (z.B. während des Urlaubs) ist meist ein "Empfehlungsschreiben" der Heimatgemeinde erforderlich,um am Brotbrechen teilzunehmen,(wenn man in der Gemeinde unbekannt ist.)
    Ausgehend vom allgemeinen Priestertum kann jeder Bruder bei den Zusammenkünften Liedvorschläge machen,bestimmte Bibelstellen vorlesen,gegebenenfalls kurz auslegen.Zur Predigt kann jeder,der sich (durch den Heiligen Geist)berufen fühlt,das Wort ergreifen. (Dies ist nicht zu verwechsen mit allgemeinem Rederecht.Die Predigt soll den HERRN ehren,GOTT verherrlichen.Deswegen können manchmal auch einige Kurzpredigten hintereinander erfolgen.Deswegen ist auch die Stunde nicht ganz starr.Der Gottesdienst kann auch mal vier Stunden dauern (mit Pause zwischendrin und eventuell Kurzimbiss).

  • Hmm, ok wenn eine christliche Gruppierung meint sie sei eher ein geschlossener Verein, so ist das zwar gegen die Prinzipen der Bibel (Stichwort: allgemeiner Missionsbefehl), aber vereinsrechtlich legitim.

    Mein größter Kritikpunkt an den Brüdergemeinden weltweit ist, dass sie radikale Kriegshetzer sind und Gewalt im Namen Gottes gut heißen.
    Das Wort/Gebot Jesu "selig sind die Fiedensstifter" ist ihnen seltenst bekannt...

    Lg, franz
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    Einmal editiert, zuletzt von John Q. Public (13. März 2012 um 13:15)

  • Inwiefern Franz?

    Sind die "Bush-Evangelikalen" in den USA und ähnliche (z.b. Born-Again-Christen) im näheren oder weiteren Sinne den Brüdergemeinden zugehörig? Ich frag jetzt interessehalber, weil ich in der Thematik jetzt kein Experte bin.

  • Bush soll nach einer Zeitungsmeldung zu einer besonderen Methodisten-Gruppe gehören, aber nicht zur Brüdergemeinde.

    Ein besonderes Merkmal der Brüdergemeinde ist m,W. die Lehre von der Unverlierbarkeit des ewigen Lebens. Wer sich einmal bekehrt hat und die Heilsgewissheit erlangte, kann nie wieder von Gott abfallen. Fällt aber jemand dennoch von Gott ab, so sagt man, er sei von Anfang an nicht nichtig bekehrt gewesen.

    Vielleicht kann binich auch dazu etweas sagen?

  • Ein besonderes Merkmal der Brüdergemeinde ist m,W. die Lehre von der Unverlierbarkeit des ewigen Lebens. Wer sich einmal bekehrt hat und die Heilsgewissheit erlangte, kann nie wieder von Gott abfallen. Fällt aber jemand dennoch von Gott ab, so sagt man, er sei von Anfang an nicht nichtig bekehrt gewesen.

    Ob alle aus den Brüdergemeinden so glauben, weiß ich nicht. Ich weiß aber aus zwei anderen Foren - eines ein typischen Brüdergemeindeforum und ein typisch evangelikales Forum - dass sie glauben: Einmal gerettet - für immer gerettet. Als Beweis führen sie unter anderem diese Texte an:

    1. Korinther 3:11-15
    "Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben. Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, ER SELBST ABER WIRD GERETTET WERDEN, doch so wie durchs Feuer hindurch.

    1. Korinther 5:1,5
    "Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass nämlich einer seines Vaters Frau habe!. . . den Betreffenden dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist GERETTET WERDE am Tage des Herrn Jesus."

    Hebräer 10, 10
    In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi EIN FÜR ALLEMAL.

    Hebräer 10, 14
    Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, FÜR IMMER vollkommen gemacht.

    Das sind aber nur einige der vielen Texte, die sie zur Untermauerung ihrer Ansicht anführen. Aus dem Brüdergemeindeforum bist du gleich wieder draußen, wenn du einige male ihren Ansichten widersprichst. Dann bist du für sie keine "Erbauung" oder "Ermunterung". So können sie sich auch damit rühmen, dass in ihren "Gemeinsamkeiten" absolute Harmonie und Einheit herrscht. Wie der Leib Christi eben in Harmonie zusammengefügt ist...

    Das mag sicher von Brüdergemeinde zu Brüdergemeinde verschieden sein....

    ***

  • Die Unverlierbarkeit des Heils ist so,wie Du, benSalomo richtig die Ansicht der Brüdergemeinden dargestellt hast.
    Allerdings gab und gibt es andere Ansichten.Die "Stündchenbewegung und die Reisebrüderbeschäftigten sich wie die "alten Brüder" damit.Der Bruder Dr.Hans Becker (1895-1963) erklärte in einer Zusammenkunft in Elberfeld am 11.7.1936:Keine Stelle in der Bibel sichert eine endgültige Errettung dem zu,der einmal geglaubt hat.
    Bruder Hugo Hartnack führte demgegenüber die Stellen an:Joh. 1,12-13;3,14-16;6,39-40.
    Wenn die BIBEL als Wort GOTTES nicht ganz eindeutig etwas Bestimmtes aussagt,können unterschiedliche Auffassungen nebeneinander stehen bleiben.Wichtig ist letztens immer:die Ausrichtung auf den HERRN.
    Heute ist in der Brüderbewegung die Unverlierbarkeit des Heils allgemein anerkannt.Mit dem Zusatz,der von benSalomo dargestellt wurde,wer vom Glauben abfällt,der hat nicht aufrichtig an den HERRN JESUS CHRISTUS geglaubt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Heute ist in der Brüderbewegung die Unverlierbarkeit des Heils allgemein anerkannt.Mit dem Zusatz,der von benSalomo dargestellt wurde,wer vom Glauben abfällt,der hat nicht aufrichtig an den HERRN JESUS CHRISTUS geglaubt.

    Hallo binich. Genau über diesen "Zusatz" hatte ich in einem anderen Forum schon mal einen "Streit" mit den Gläubigen aus Brüdergemeinden gehabt. Ich versuche es, auf verständliche Weise zu formulieren.

    Wenn potentiell die Möglichkeit besteht, dass jemand vom Glauben abfallen wird und damit der Zusatz, er hatte gar nicht geglaubt, dann kann man schwer von einer Heilssicherheit sprechen.

    Denn die Heilssicherheit bedeutet, ich bin mir meiner Rettung heute und für die Zukunft völlig sicher, weil ich einmal geglaubt habe. Aber da man nie weiß, ob man vom Glauben nie abfallen wird, so kann man auch nie sicher sein, ob man jetzt wirklich glaubt und damit nie abfallen wird.

    Etwas verwirrend formuliert, aber Ich hoffe, du verstehst meinen Gedankengang.

    Wenn eine Person A nicht sicher sein kann, dass sie nie abfallen wird, wenn es also potentiell möglich ist, dass die Person A vom Glauben abfallen wird, dann kann die Person A heute von keiner Heilsgewissheit sprechen. Die Person A kann nicht mal sicher sagen, ob sie heute glaubt. Die Person A kann denken, dass sie glaubt, aber die Zukunft wird zeigen, ob die Person A geglaubt hat. Die Person A könnte überzeugt sein, dass sie glaubt. Aber wenn dann irgendwann mal der Abfall vom Glauben kommt, dann wird sich diese Überzeugung als falsch herausstellen: die Person A hat entweder sich selbst belogen, oder sie hat den Glauben falsch verstanden.

    Zusammengefasst, eine solche Heilsgewissheit ist keine wirkliche Heilsgewissheit. Man kann sich nicht gewiss sein, ob man glaubt, und damit kann man nicht gewiss sein, ob man von Gott errettet wird.

    Eine solche "Heilsgewissheit" unterscheidet sich praktisch dann vom adventistischen Verständnis eigentlich nicht.

    Adventisten sagen, dass jemand, der heute glaubt, später seinen Glauben verlieren kann. Die Bedingung für das Erretten ist: der Gläubige soll seinen Glauben nicht verlieren.

    Die Folgerung aus dem Glauben der "Brüder-Christen" ist, dass man sich heute keiner Gewissheit über eigenen Glauben sein kann. Die Bedingung für das Erretten ist: man glaubt heute wirklich.

    In beiden Fällen haben wir mit Bedingungen zu tun, aber nur anders formuliert. Daher kann man bei Brüdergemeinden nicht wirklich von einer "heilsgewisseren" Heilsgewissheit sprechen. Beide Heilsgewissheiten sind gleich gewichtig.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Man kann es auch einfach so ausdrücken: es gibt die hohe theologische Theorie, das "einmal gerettet = immer gerettet ist" und es gibt die Wirklichkeit die dem diametral entgegensteht. Also bedarf es rhetorischer Dialektik und argumentativer Verbiegung um beides in Einklang zu bringen oder man macht es so wie wir STA " Einmal gerettet heisst keinesfalls immer gerettet" und überlegt sich realistisch anhand der Bibel was nötig ist um, wenn man gerettet ist, gerettet zu bleiben und beherzigt das dann...

  • Genau,das heißt doch:aus Liebe zu dem HERRN JESUS CHRISTUS die Gebote GOTTES zu befolgen und seinen Willen zu tun.