• Aber ich sags mal noch deutlicher als in meinem letzten Beitrag. Gut, in Israel leben wenige Christen. Aber es besteht ein sehr hohes Bedrohungspotential. Verschiedene Kriege, bei welchen Israel angegriffen wurde liegen noch nicht so weit zurück.

    Wie kommst du jetzt auf Israel? Israel ist nicht ganz unschuldig, dass es immer wieder zu "Differenzen" zwischen ihnen und den "Nachbarn" kommt.

    Ihr meint, nur im Verteidigungsfall dürfe man das Kriegshandwerk lernen. Ich fürchte nur, dass es schlecht wäre, im akuten Verteidigungsfall einfach Amateure an die Front zu schicken. Sollte in Israel niemand ein spezielles Handwerk für den Kriegsfall lernen?

    Also ich kann nur für mich sprechen. Und ich meine NICHT, dass man im Verteidigungsfall den Krieg lernen darf/soll. Jesaja und Micha erklären sinngemäß: "Sie werden den Krieg nicht mehr lernen!" WANN meinst du, sollte ein Christ - ein Bürger des Reiches Gottes - damit beginnen? Und ich meine, es ist im Sinn Gottes, dass niemand an die Front geschickt werden sollte. Und wieder frage ich mich: Wieso hebst du Israel so hervor? Kannst du dir vorstellen, dass sich Jesus an die Front schicken hätte lassen? Und vorher in vielen Übungsstunden den Krieg gelernt hätte?
    Vergiss nicht: Christen sind Fußstapfennachfolger Christi. Wir sollten in seine Fußstapfen treten. Welche führen uns in den Krieg?

    Wenn deine Vorväter in der frühen Neuzeit das Vordrängen des Islam
    in Osteuropa und auf der iberischen Halbinsel nicht zurückgeschlagen hätten, würden wir beide heute womöglich in derselben Moschee beten - ich hinten, die Männer vorne. War es falsch, dass eure Vorväter das Kriegshandwerk erlernt hatten? Ihr sagtet, Landesgrenzen müsse man nicht unbedingt verteidigen.


    Ja, ich sage, dass jeder Krieg sein Elend hat. Daher kann ich Krieg nicht befürworten. Noch dazu: Krieg wird meist von einigen Menschen angezettelt, die dann absolut nicht an die Front gehen. Sie lassen für sich und ihren Unsinn andere kämpfen, sterben, morden, leiden....

    Das, was damals nicht passiert ist, wird heute nahezu gefördert. Aber ... Wenn es im Sinne Gottes ist, dass das Reich Gottes entsteht, dann wird es entstehen. Egal nun, ob wir Muslime bekämpfen oder auch nicht. Ich kann Krieg in keiner Weise positiv sehen, wenn ich an die die vielen Toten, Krüpel und Leidende denke. Landesgrenzen verteidigen? Vor wem bitte? Wir haben heute eine "herrliche "Touristenkriminalität" auf Grund offener Grenzen. Da braucht es keine Waffengewalt, keinen Krieg sondern einfach etwas Kontrolle. Es gibt Mord, Totschlag, Raubüberfälle, Einbrüche. Wovor willst du die Landesgrenzen verteidigen? Wenn wir Opfer der Muslime werden sollten, dann sicher nicht, weil die Grenzen nicht verteidigt werden, sondern weil wir heute unsere Feinde - und als solche müsste man die Muslime dann ja sehen - ohnehin ins Land holen. Und nicht nur das. Wir verleugnen das Christsein zu Gunsten des Islam. Also, was willst du verteidigen? Jesus hat die Wahrheit verteidigt. Das wäre auch unsere Aufgabe. Nicht mit der buchstäblichen Waffe, sondern mit der geistigen Waffe.


    Ihr kennt euch sicher besser im NT aus als ich. Wurde nicht Jesus selbst von Soldaten gefragt, wie sie sich als Gläubige und Soldaten verhalten sollen? Hatte er ihnen einen Berufswechsel empfohlen?

    Ich kann dir auf Anhieg sagen, was Jesus sagte: Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen....

    Ich halte niemanden auf, Militärdienst zu machen. Wenn jemand - egal ob Mann oder Frau - die Erfüllung im Kriegsdienst sieht, soll er ihn machen. Jesus ist dann aber sicher nicht sein/ihr Vorbild.

    Der Beitrag darf gerne in die "Verschwörungstheorie" verschoben werden.

    ***

  • Israel ist ein säkularer Staat. Wie die meisten Staaten ja säkular sind. Die Grundsätze Jesu sind nur auf einzelne Gläubige, nicht auf Staatengebilde anwendbar.

  • Mein Verständnis von Nächstenliebe ist:

    Dem Feind - der der mir nichts Gutes wünscht und tut - helfen, wenn er in Not gerät.

    Der Backenstreich - also der Schlag auf die Wange - war weniger als Schmerz zufügen gedacht, sondern als zur Demütigung. Feindesliebe würde jetzt bedeuten, den Schläger nicht aus Rache ebenfalls zu demütigen.

    "Liebet eure Feinde; tut denen wohl, die euch hassen,segnet die, so euch verfluchen und bittet für die, so euch beleidigen." Nochmals: Unterscheidungsvermögen ist angesagt.

    Feindesliebe bedeutet, denen Gutes tun, auch wenn sie uns (auf Grund des Glaubens) hassen. Gutes tun kann bestehen aus: Sie segnen, (nichts böses wünschen, nicht verfluchen, keine Rache anstreben) ihnen in Not beistehen, für sie beten. dass sie ihr Herz für Gott öffnen mögen.

    Unter Feindesliebe verstehe ich nicht, mich aus falscher Liebe vergewaltigen lassen, (im AT wurde das Vergewaltiungsopfer gesteinigt, wenn sie sich nicht gewehrt und geschrien hat) mich töten zu lassen, meinen Nächsten in Not dem Feind überlassen, nur damit der Feind meine "Liebe" spüren/empfangen kann. Was wäre das für Nächstenliebe, wenn ich zusehe, wie z.b. meine Familie ausgerottet wird und ich untätig zusehe, obwohl ich mich dagegen wehren könnte? Christsein heißt nicht dumm oder verrückt zu sein.


    Zitat

    Provozieren soll man natürlich nicht, aber sich offensichtlich auch nicht wehren

    Das kann ich so nicht sehen und auch nicht als biblisches "Gebot" verstehen.

    ***

  • Was wäre das für Nächstenliebe, wenn ich zusehe, wie z.b. meine Familie ausgerottet wird und ich untätig zusehe, obwohl ich mich dagegen wehren könnte?

    Interessant, dass immer wieder solche Begebenheiten "aus dem Alltag" als Beispiele herangezogen werden, um zu begründen wie unsinnig es ist, sich nicht zu wehren. Doriane hat das ja auch schon gemacht. Offensichtlich lebt ihr in einem sehr gefährlichen Umfeld, dass ihr es ständig mit Terroristen und Raubmördern zu tun habt. Da kann ich verstehen, dass ihr anders über Notwehr denkt, als ich. Aber Spass beiseite, es geht ja hier um den Alltag. Ich bekomme ja auch nicht ständig eine gewatscht und muss mir dann überlegen, ob ich dann die andere Wange auch noch hinhalte.Sondern: Was mache ich, wenn mich einer beleidigt, dumm anmacht etc. das ist doch das, was uns passiert.

  • Interessant, dass immer wieder solche Begebenheiten "aus dem Alltag" als Beispiele herangezogen werden, um zu begründen wie unsinnig es ist, sich nicht zu wehren.

    Natürlich sind das Begebenheiten aus dem Alltag! Es ist leider Alltag in Wien, dass täglich Überfälle passieren. Dass täglich Morde passieren. Wenn du in einer paradisischen Gegend wohnst, wo die Kriminalität noch nicht eingezogen ist, mach dich nicht lustig über Menschen, die dieses Privileg nicht haben, sondern sei Gott dankbar, dass es heute noch solche Gegenden gibt.

    Wenn du mal selbst Betroffener bist, oder einer deiner Familienangehörige oder Bekannte, wird dir der "Spaß" vergehen.


    Doriane hat das ja auch schon gemacht.

    Ich kann nicht sagen, ob und was Doriane erlebt hat, ich kann nur von mir sprechen.


    Offensichtlich lebt ihr in einem sehr gefährlichen Umfeld, dass ihr es ständig mit Terroristen und Raubmördern zu tun habt. Da kann ich verstehen, dass ihr anders über Notwehr denkt, als ich.

    Mit Terroristen noch nicht. Aber Raubüberfälle, Mord und Mordversuche sind in Wien eigentlich Tagesgeschehen. Auch Morde und Verletzungen mit Waffen sind leider keine Seltenheit. Du findest täglich Berichte in den Wiener Tageszeitungen. Einbrüche werden erst gar nicht mehr alle berichtet, Raubüberfälle, Mord und Totschlag sind oft nur noch eine Zeile in einer Nebenrubrik wert. Lies einfach mal eine Woche täglich einige wiener Tageszeitungen. Die Berichte sind nicht erfunden.


    Aber Spass beiseite, es geht ja hier um den Alltag.

    Wie gesagt: Spaß ist hier Fehl am Platz. Und Ja, es geht hier um den Alltag.


    Ich bekomme ja auch nicht ständig eine gewatscht und muss mir dann überlegen, ob ich dann die andere Wange auch noch hinhalte.Sondern: Was mache ich, wenn mich einer beleidigt, dumm anmacht etc. das ist doch das, was uns passiert.

    Um die Watschen geht es bei der Notwehr auch gar nicht. Und wenn du dann erst überlegen musst, ob du die Wange hinhalten sollst oder etwa doch nicht, hast du den Ausspruch Jesu so wie so nicht verstanden. Wahrscheinlich machst du dich aus diesem Unverständnis heraus auch lustig über "Alltägliches". Aber auch das ist Nächstenliebe, dir diese Unvernunft zu vergeben.

    Und nochmal: Nein! Wenn dich jemand beleidigt, dumm anmacht etc. ist Notwehr nicht nötig. Da reicht es wahrscheinlich wirklich, wenn du dich umdrehst und weggehst. Bei echter Notwehr hast du diese Möglichkeit nicht.

    Denk mal etwas nach, bevor du noch so einen "lustigen" Beitrag schreibst. Dann machst du dich vielleicht wirklich um Jesu Willen zum Narren. Momentan scheint es bei dir nicht mal für dieTheorie zu reichen.

    ***

  • Jetzt habe ich nach einigem Suchen die Aussage von Jesus gefunden, die ich meinte:

    Lukas 3,14: Es fragten ihn aber auch Soldaten und sprachen: Und wir, was sollen wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemand Gewalt, und erpresst niemanden, und begnügt euch mit eurem Sold!

    So wie ich es sehe, schlägt Jesus den gläubigen gewordenen Soldaten nicht vor, ihren Beruf zu wechseln. Ich verstehe es so, dass sie nicht von sich aus aggressiv werden sollen, ihre Stellung behalten sollen, was jedoch Gewalt im Verteidigungsfall nicht ausschliesst. Denn sonst hätte Jesus ihnen gleich sagen können, dass sie besser ein Handwerk lernen sollten.

    @ pathfinder. Keine Ahnung, ob sich die Aussagen Jesus immer nur auf Einzelpersonen beziehen. Kann ja sein, aber was macht dich da so sicher? Spricht er nicht auch Nationen und Völker an? Werden nicht Nationen und Völkern Konsequenzen gedroht? Was ich dir noch sagen wollte: Wenn du den Eröffnungsbeitrag zu diesem Strang liest, so wirst du sehen, dass es um eine allgemeine Einschätzung zu Kriegsdienst geht. Die Frage war gar nicht, ob es bei dir oder mir in Gross-Hintersbergkirchen besonders kriminell zugeht oder nicht. Die Frage war schlichtweg: Christen in aller Welt – Kriegsdienst ja oder nein. Das ist die Basis auf der ich antworte.

    @ Nachtperle, natürlich kann ich dein Verständnis von Nächstenliebe nachvollziehen. Ich sehe das auch nicht anders. Aber du machst es dir ein wenig einfach, wenn du sagst „Krieg wird meist von einigen Menschen angezettelt…“ Das mag in manchen Fällen stimmen, in anderen wieder nicht – und etwas anderes ist wieder die Reaktion auf solch einen Krieg.

    Ich hatte Israel als Beispiel gewählt, weil es einsehbar sein könnte, dass sich ein Land verteidigen können muss. In Deutschland oder Österreich lebend mag so ein Krieg etwas Abstraktes sein, dachte ich halt. Aber ich wollte nicht über Politik streiten. Ein anderes Beispiel:
    Völlig gleichgültig wer und was hinter jenem Krieg stand. Hätte man Hitler weiter sein Unwesen treiben lassen sollen – oder war es berechtigt, dass Amerika eingegriffen hat? Hätten nur amerikanische Nichtchristen kämpfen sollen? Hätten Christen Hitler lieber weitermachen lassen sollen? Wären Christen wirklich in „Jesus Fusstapfen gestanden“, indem sie ihn weiter morden lassen hätten? Das sind jetzt keine Vorwürfe, aber schon Fragen die ich mir stelle. Und nein, ich werde keinen Militärdienst machen. Dazu bin ich zu feige, zu schwach, lebe zu gerne und bin zu gerne intakt.

    Ich finde, hinter der Kriegsdienstfrage steht die grössere Frage, inwieweit wir Verantwortung in der Welt tragen müssen, dürfen, sollen. Dürfen wir uns eine Regierung wählen? Steht sie repräsentativ für unseren Willen – oder ist Demokratie böse? Dürfen Christen auch politisch aktiv sein? Und eben auch, was wäre im Kriegsfall? Muss ein Volk einem anderen in die Arme fallen, wenn man sich dort gegenseitig massakriert? Oder darf ich nur als Einzelperson jemandem in die Arme fallen, wenn er einen anderen töten möchte?

  • Weißt du doriane,

    wenn man fragen muss wegen jeder Handlung, die man setzen mag: "Darf ich das als Christ überhaupt?" fehlt ein Wesentliches. Und ich glaube, wenn so jemand, der jede Handlung zuerst mal abfragt ob er als Christ das darf oder nicht, hat - wenn er nicht als natürliche Reaktion sowieso handelt, vor lauter Abfragen das Handeln verpasst. Mag Positiv, aber auch Negativ ausgehen.

    So hat jeder seine Meinung gesagt. In der Theorie weicht keiner von seiner Ansicht ab. Und die Praxis müssen wir zum Glück (noch) nicht beweisen.

    Für mich ist das Thema somit beendet.

    ***

  • Liebe nachtperle, hoffentlich nicht ein geschnappt, es täte mir sehr Leid. Tricky als Strangeröffner hatte die Frage gestellt . Kriegsdienst ja oder nein? Es war eben keine Lebenssituation wo man "ständig eine Handlung ab fragt, ob man das als Christ überhaupt darf". Im Gegenteil, es ist eine grundsätzliche Frage und sie sollte von jedem Christen, zumal falls erst in der konkreten Situation steht, ernsthaft beantwortet werden will.
    Ich frage mich nicht "bei jeder Handlung die ich setze, ob ein Christ das darf" Jeder Mensch hat von seiner Haltung, seinem Wertesystem Antworten auf die wichtigsten wiederkehrenden Antworten für sich. Die Frage der Kriegsdienstverweigerung war für mich eine, welche in der Schublade mit der Aufschrift "unentschieden" gelegen war.

    Jedenfalls schön, dass du die Frage jetzt für dich klären konntest. Für mich bleibt die Frage weiterhin offen, in dem von mir genannten Zusammenhang, wie viel Verantwortung ein Christ eigentlich in der Welt wahrnehmen muss, darf oder soll.

  • Hallo doriane,


    Liebe nachtperle, hoffentlich nicht ein geschnappt, es täte mir sehr Leid.

    Ich bin nicht eingeschnappt. Gibt ja auch gar keinen Grund dazu. Für mich wird das nur langsam zu einem Karussellfahrthema. Und das finde ich nicht sehr sinnig.


    Tricky als Strangeröffner hatte die Frage gestellt . Kriegsdienst ja oder nein?

    Meiner Meinung nach sind solche Fragen nicht sehr sinnvoll. Weil es kein absolutes Ja, aber auch kein absoluten Nein geben kann. Der Christ wird nach seinem christlich geschultem Gewissen handeln. Und wie wir erkennen konnten, ist das sehr unterschiedlich. Die Einen finden nichts dabei, Kriegstrategien zu lernen und auch anzuwenden. Die Anderen wagen sich - zumindest in der Theorie nicht mal wehren, wenn man sie massiv, also mit Waffengewalt angreift.


    Es war eben keine Lebenssituation wo man "ständig eine Handlung ab fragt, ob man das als Christ überhaupt darf". Im Gegenteil, es ist eine grundsätzliche Frage und sie sollte von jedem Christen, zumal falls erst in der konkreten Situation steht, ernsthaft beantwortet werden will.

    Ich bin überzeugt, dass man in heiklen Situationen nicht erst zu forschen und fragen beginnt, ob und was man als Christ denn überhaupt darf. Da handelt man einfach. Und zwar gemäß seiner Schulung, die man bis zu solchen Situationen so weit intus haben muss, dass ein Fragen und Forschen gar nicht erst nötig ist. Das Handeln folgt automatisch. Möchte fast sagen: Je größer die Gefahr, desto instinkiver wird man handeln.
    Es ist eben keine grundsätzliche Frage, wenn man aus einem Grundsatz bestimmte Situationen rausdivitiert, wo dieser Grundsatz dann nicht angewandt werden darf oder muss. Es ist eine Gewissensfrage. Und das Gewissen entscheidet das Handeln.


    Ich frage mich nicht "bei jeder Handlung die ich setze, ob ein Christ das darf" Jeder Mensch hat von seiner Haltung, seinem Wertesystem Antworten auf die wichtigsten wiederkehrenden Antworten für sich. Die Frage der Kriegsdienstverweigerung war für mich eine, welche in der Schublade mit der Aufschrift "unentschieden" gelegen war.

    Für mich gibt es bei Fragen ob man darf/soll/muss/will/kann kein Unentschieden. Weil ich ebenfalls nach meinem Gewissen handle und nicht danach, wie die Mehrheit die Frage beantwortet. Daher ist es müßig für mich, da solange zu "Diskutieren", bis jeder die Antwort zu lesen bekommt, die er gerne lesen mag.

    Genau genommen sollten nicht die Geschwister gefragt werden, ob man etwas darf oder auch nicht. Je heikler ein Thema ist, desto weniger sollte man auf Meinungen hören. Da hilft nur noch das Gebet und das selbst Forschen nach einer akzeptablen Antwort. Menschen können immer irren. Und wenn es um Leben und Tod geht, ist es zweifelsfrei besser, man forscht selbst nach einer Lösung, die man mit reinem Gewissen auch verantworten kann.
    So wird der eine Christ mit einer Selbstverständlichkeit in den Krieg ziehen. Der andere Christ mag nicht mal passiv am Krieg mitarbeiten. (Uniformen oder Waffen herstellen, Sanitätsdienst, Kasernenküche u.v.m.)


    Jedenfalls schön, dass du die Frage jetzt für dich klären konntest. Für mich bleibt die Frage weiterhin offen, in dem von mir genannten Zusammenhang, wie viel Verantwortung ein Christ eigentlich in der Welt wahrnehmen muss, darf oder soll.

    Für mich, also für meine Person war und ist diese Frage längst geklärt. Bleibt zu hoffen, dass man in schwierigen Situationen dann auch zu dem stehen kann, was man in "Friedenszeiten" vertreten hat. Denn Theorie und Praxis sind leider zwei grundverschiedene Begebenheiten.

    Also diskutiert einfach so lange weiter, bis ihr zufrieden stellende Antworten gefunden oder bekommen habt. Viel Freude dabei! ;)

    ***

  • Zitat

    Da hilft nur noch das Gebet und das selbst Forschen nach einer akzeptablen Antwort. Menschen können immer irren. Und wenn es um Leben und Tod geht, ist es zweifelsfrei besser, man forscht selbst nach einer Lösung, die man mit reinem Gewissen auch verantworten kann.

    Gut, dem will ich mich anschließen. :P

  • Das Bedürfnis nach Kriegsdienstverweigerung kann ich verstehen. Krieg ist abscheulich und wird in all seinen Schrecken immer wieder und wieder über die Menschen hereinbrechen solange diese Welt existiert. Nach all den grausamen Kriegsverbrechen des 20. Jahrhunderts scheuen auch im Sommer 2013 syrische Regierungstruppen nicht davor zurück in einem bestialischen verabscheuungswürdigen Giftgasangriff mehr als 1.300 Menschen zu töten, darunter hunderte Kinder. Welch ein perverses Verbrechen ! Was ist nur los mit den Menschen, dass sie niemals aufhören, sich gegenseitig unendliches Leid zuzufügen ? Jedes dieser Verbrechen ist wie ein Peitschenhieb auf den zerschundenen Rücken des Menschensohnes, wieder und immer wieder, auch mehr als 2.000 Jahr nach der Geburt des Messias. Die Menschen werden nicht vernünftig und hören nicht damit auf. Es wird auch in 1.000 Jahren noch Kriegsverbrechen geben, wenn es so weiter geht. Aber dennoch wird es eines Tages ein Ende haben, so will es Gott. Das Leid und das Böse sind endlich und in ihrem Ausmass begrenzt, die Liebe Gottes dagegen ist unendlich und in ihrem Ausmass unbegrenzt.

    Sind wir Christen in dieser Welt dennoch in der Verantwortung Gewalt anzuwenden und als Soldaten zur Waffe zu greifen, um unsere Lieben zu schützen vor den Schrecken des Krieges ? Müssen wir uns alles gefallen lassen ? Müssen wir zusehen ? Oder in den Krieg ziehen, um das Böse auszurotten ? Es gibt meines Erachtens Situationen, die es erforderlich machen, dass auch ein Christ als Soldat zur Waffe greifen muss, um das Leiden zu beenden, zu stoppen anstatt zuzusehen wie es sich immer weiter ausbreitet. Das ist die Frage nach christlich legitimierter Gewaltanwendung. Wenn ich beispielsweise durch einen gezielten Drohnenangriff auf das syrische Chemiewaffenarsenal, das Massaker unter den syrischen Kindern des jüngsten Giftgasangriffs hätte verhindern können, hätte ich diesen Drohnenangriff erlaubt.

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (21. August 2013 um 21:13)

  • Tut mir leid, wenn ich Dir zu nahe getreten bin. Offensichtlich hattest Du da mal ein Erlebnis, sorry, konnte ich nicht wissen. Ich gehe einfach davon aus, dass Raubüberfälle und Schlägereien nicht zu den normalen Erlebniswelten der Teilnehmer dieses Forums gehören. Und ich gehe in der Diskussion von meinem Alltag und den Leuten meiner Umgebung aus. Und da gehört das von Dir geschilderte definitiv nicht dazu. Nur verstehe ich nicht: Wenn es bei Dir wirklich so abgeht, warum lebst Du dann noch da? Kein Geld der Welt oder irgendein Job würde mich da halten.

  • In Deinem Beitrag geht es meiner Meinung nach um die Frage: Was ist Wahrheit? Welche Seite hat recht? Was z.B. in Syrien abgeht, weiss letztenendes keiner. Hat wirklich Assad die Chemiewaffen abgeworfen? Viele Berichte sprechen davon, dass es die sogenannten Aufständischen sind. Du kennst sicher den Spruch: Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge. Und in keinem Krieg dieser Welt geht es in erster Linie um Menschenrechte. Das kommt vielleicht unter ferner liefen, aber zunächst geht es um Macht, Rohstoffe, Geld etc. Deshalb kann ich nur wieder holen, was ich an anderer Stelle schon geschrieben habe: Unter keinen Umständen darf ein Christ Wehrdienst machen, ich verstehe da die indifferente Haltung der Adventgemeinde auch nicht, schon gar nicht die Einstellung der amerikanischen Adventisten!

    • Offizieller Beitrag

    .... Nach all den grausamen Kriegsverbrechen des 20. Jahrhunderts scheuen auch im Sommer 2013 syrische Regierungstruppen nicht davor zurück in einem bestialischen verabscheuungswürdigen Giftgasangriff mehr als 1.300 Menschen zu töten, darunter hunderte Kinder. Welch ein perverses Verbrechen ! Was ist nur los mit den Menschen, dass sie niemals aufhören, sich gegenseitig unendliches Leid zuzufügen ? ....


    Es ist unbestritten, dass sich Menschen unvorstellbares Leid zufügen, nicht umsonst gibt es schon in der lateinischen Sprache das Sprichwort "Hominus hominem lupus est" (der Mensch ist dem Menschen ein Wolf). Allerdings denke ich, man kann es nicht als Tatsache hinstellen, dass die syrische Armee vor zwei Tagen Giftgas eingesetzt hat, nur weil Propagandavideos der Bürgerkriegsgegner dies behaupten. Desinformation wurde (nicht nur in diesem Konflikt) schon immer als "Waffe" eingesetzt. Während ein Giftgaseinsatz eine gewisse "Logik" gehabt hätte, als die Armee zu unterliegen schien, ist er jetzt wo die Armee offensichtlich die Oberhand gewonnen hat sehr unlogisch. Plausibel wäre da schon eher ein Giftgaseinsatz von Rebellen um die Armee zu diskreditieren. Für beide Seiten zählen Menschenleben und Menschenleid nichts, wenn es darum geht ihre Sache durchzusetzen.
    .

    • Offizieller Beitrag

    .., ich verstehe da die indifferente Haltung der Adventgemeinde auch nicht, schon gar nicht die Einstellung der amerikanischen Adventisten!


    Andrerseits versteh ich Deine Haltung überhaupt nicht. Ich finde sie ist weder biblisch noch ethisch plausibel begründbar. So hat halt jeder seinen Standpunkt und seine Gründe dafür.
    .

  • Ebenfalls sorry! Wie weltfremd lebst du eigentlich?

    Du weisst ja, Narr in Christus, Christsein heisst weltfremd sein oder wie würdest Du Jesu Worte "Ihr seid in der Welt und nicht von der Welt" interpretieren. Jesus war doch auch ganz schön weltfremd, als er sich ans Kreuz nageln liess.

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (22. August 2013 um 22:17)

  • Andrerseits versteh ich Deine Haltung überhaupt nicht. Ich finde sie ist weder biblisch noch ethisch plausibel begründbar. So hat halt jeder seinen Standpunkt und seine Gründe dafür..

    Da hast Du vollkommen recht. Jeder hat seine Meinung. Die Frage ist nur: Wer bestimmt, wann ein Krieg gut oder gerecht ist? Vielleicht der amerikanische Drohnenpräsident oder unser Lügen-Münchhausen-Verteidigungsminister de Maiziere mitsamt der Regierungsbagage, die fleissig Waffen nach Saudi-Arabien exportiert, in ein Land, wo man nicht mal sagen darf, daß man Christ ist, ohne Kopf und KIragen zu riskieren oder Amnesty International, in dessen Jahresbericht über Verstösse gegen Menschenrechte die USA nicht mal erwähnt werden. Die USA, die einen Bradley Maning 35 Jahre in den Knast schickt und ihn zuvor ohne Anklage jahrelang festsetzt? Und die Verbrecher von Abu Ghraib mit billigen Strafen davon kommen lässt. In den USA kannst Du übrigens ohne Begründung festgenommen werden und festgehalten werden. Glaubst Du wirklich, daß es eine irdische Instanz gibt, die zweifelsfrei über gut und böse entscheiden kann und wann es richtig ist, einen Krieg vom Zaun zu brechen oder wann ein Krieg gerechtfertigt ist?

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (22. August 2013 um 22:17)