Die unsterbliche Seele

  • insgeheim haben wir Zweifel über unsere Erlösung...

    Wer an die unsterbliche Seele glaubt, hat doch keinerlei Zweifel über seine Erlösung! Ganz im Gegenteil, er freut sich auf seine himmlische Heimat, „Denn wir haben hier [auf Erden!] keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige [Wohnung im Himmel (2.Kor.5,1), die uns Jesus gemäß Joh.14,2 zubereiten wird!] suchen wir.” (Hebr 13,14)

    • Offizieller Beitrag

    Wie kommt ihr nur auf sowas?

    Wenn Dich das wirklich interessiert, dann lies den von mir zu dem Thema schon ausführlich zitierten Hans Walter Wolff (Anthropologie des Alten Testaments) - KEIN Adventist, oder google mal die Bedeutung der hebräischen Worte für eine erste Annäherung.

    Siehe auch:
    Geist - Seele - Leib oder
    Die unsterbliche Seele

  • Ja ok, wir waren schon in anderen Threads an dem Punkt. :)
    Nur lassen sich meinem Verständnis manche Bibelstellen (bsonders im NT) nicht mit eurer Erklärung in Einverständnis bringen, wo meinem Verständnis nach klar unterschieden wird zwischen Leib und Seele, bzw die Seele als was Externes beschrieben wird.

    Nach dem Herrn Wolff werde ich demnächst mal schauen.


    Es ist halt so, du kannst mit Erklärungen wie, "du mußt das ganzheitlich sehen.............." im ersten Moment vielleicht Menschen überzeugen, auf Dauer aber nur, wenn dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise auch bei genauerer Betrachtungsweise nichts entgegensteht.
    Ob dann wirklich was entgegensteht, oder nur im Kopf des Betrachters, ist dann eine andere Frage.

  • Biblische Lehre ist Hebräer 9,27: „Und wie es den Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, und dann kommt das Gericht” (Zürcher Bibel)


    ===> Auch diese Bibelstelle ist übrigens ein Beweis für eine unsterbliche Seele, da der Leib ja nicht gerichtet werden kann, sondern nur die Seele, die daher den Tod überdauern muss, um gerichtet werden zu können!


    Ein schönes Beispiel, wie man mit dem Wort Gottes Schindluder treiben kann und mit einem einzigen Wort den Sinn verändern.

    Aus einem ursprünglichen .....EINMAL zu sterben, ....macht man .... EIN EINZIGES MAL zu sterben. Und damit schafft man den Beweis für die unsterbliche Seele oder die Allversöhnung. Ganz toll, nichtwahr!

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  • Wer an die unsterbliche Seele glaubt, hat doch keinerlei Zweifel über seine Erlösung! Ganz im Gegenteil, er freut sich auf seine himmlische Heimat, „Denn wir haben hier [auf Erden!] keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige [Wohnung im Himmel (2.Kor.5,1), die uns Jesus gemäß Joh.14,2 zubereiten wird!] suchen wir.” (Hebr 13,14)


    Norbert, wenn die Seele unsterblich sein sollte, wozu bräuchte sie noch Erlösung, Wovon? Wenn sie eh nicht stirbt ?????
    Was verstehst du überhaupt unter Erlösung, warum dieses Angebot, wozu sollte Jesus als Erlösung STERBEN ?


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  • Lieber Stofi

    (entschuldige, Norbert, wenn ich mich vorlaut einmische),

    du hast m.E. recht: das EINMAL-STERBEN ist sicher kein Argument gegen die Reinkarnatonslehre. Aber ansonsten sehe auch ich es wie Norbert (der übrigens m.E. eine Allversöhnung nicht bejaht) - únd wie Yppsi: M.E. haben wir so etwas wie eine Seele, die oder das nach dem körpertod weiter existiert. Deshalb versprach Jesus dem Schächer am Kreuz, er werde "heute" mit ihm im "Paradies" sein.

    Andererseits habe auch ich schon von ernsthaften, tiefgläubigen Christen die Meinung gehört, nach dem Tod existiere NICHTS mehr, also auch keine Seele - um dann aber hinzuzufügen, Gott mache aus diesem Nichts etwas Neues.

    "Seele" hat so viele Bedeutungen (es wurde schon erwähnt) und es lässt sich so unsäglich schwer mit letzter Gewissheit definieren, was das ist, die Seele. "Du bist eine Seele" - damit wirst du keine Probleme haben, anders als bei "Du hast eine Seele" oder gar "Du hast eine unsterbliche Seele.

    Ich weiß nicht, ob ich dich mit Hebr 4,12 überzeugen kann:"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, ..." Die Seele lässt sich also von Körper und Geist separieren - aber wiederum könntest du argumentieren, das müsse nicht für die Zeit nach unserem Tod gelten.

    Du könntest ferner Jeremia 1,5 anführen ("Ich kannte dich, noch ehe ich dich im Mutterleib bereitete") und damit versuchen zu begründen, Gott mache aus nichts etwas neues (Schlagwort: wir sind Gottes Gedanke) und das gelte nicht nur schon vor der Zeugung, sondern auch nach dem Tod - so, wie Gott die Schöpfung aus dem Nichts schuf und sie trotzdem längst in seinem Plan existierte.

    Weiterhin könntest du einwenden, alle Nahtoderfahrungen (vgl. dein Post S. 55) und alle Transkmmunikation durch sog. "paranormale Jenseitsstimmen" könnten lediglich aus unserem Unterbewusstsein generiert werden, dessen Fähigkeiten auch noch nicht annähernd erfasst sind. Wenn solche Stimmen also auf die Frage, wer seid ihr, die Antwort "Energie" geben, muss das nicht von extern kommen, sondern könnte aus dem Unterbewussten stammen

    All das lassen deiine Skepsis m.E. begreiflich machen, auch wenn ich dennoch glaube, dass die Seele einmal die leibliche Hülle verlässt und weiterlebt.
    Dies zu glauben oder aber davon auszugehen, Gott machhe uns aus nichts einmal neu, das ist m.E. nicht heilsnotwendig, solange du nur glauben kannst, dass es "danach" weitergeht - mit dem Ziel, in den Wohnungen unseres himmlischen Vaters dank Jesu Wegweisung und Fürsprache eine Heimat zu finden.
    Ich habe nicht den Eindruck, dass du DAS anders siehst

    Liebe Grüße
    Hajo

  • Was verstehst du überhaupt unter Erlösung, warum dieses Angebot, wozu sollte Jesus als Erlösung STERBEN ?

    Jesus sollte sterben für unsere Sünden!
    ----> siehe [bibel] Römer 5,6+8: 6 Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. ... 8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.[/bibel]

  • Jesus sollte sterben für unsere Sünden!----> siehe [bibel] Römer 5,6+8: 6 Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. ... 8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.[/bibel]


    Aber warum, warum musste Jesus grade sterben..... für etwas, was angeblich eh nicht sterben kann? Und hätte Gott nicht eine "schonendere" Möglichkeit wählen können?

    ,

  • Und hätte Gott nicht eine "schonendere" Möglichkeit wählen können?

    Liebe Stofi,
    Du wirst doch wohl nicht Gottes des EWIGEN Heilsplan infrage stellen wollen?

    »Denn ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung«!
    Hebr 9,22
     (Elberfelder Bibelübersetzung)

  • Lieber Stofi,
    du fragst, weshalb Jesus für "etwas" (du meinst die Seele) sterben musste, wenn dieses Etwas unsterblich ist.
    Was nutzt eine Unsterlichkeit, wenn sie mit - etwas platt ausgedrückt Höllenqualen in der Gottesferne verbunden ist.
    Normalerweise scheue ich solch lange Zitate, aber das Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus - "nur" ein Gleichnis, aber von starker Aussagekraft - erscheint es mir wert, eine Ausnahme zu machen, vgl. Lukas 16 ab V 19 (Luther 2017)

    "Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.
    20 Ein Armer aber mit Namen Lazarus lag vor seiner Tür, der war voll von Geschwüren
    21 und begehrte sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tisch fiel, doch kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
    22 Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.
    23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
    24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
    25 Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.
    26 Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.
    27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus;
    28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.
    29 Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören.
    30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun.


    Jesus IST von den Toten auferstanden, und trotzdem glauben viele nicht an ihn: welche Tragik. Aber könnte für dich in diesem Gleichnis eine befriedgende Antwort stecken? Bedenke, es handelt sich nicht um ein Gleichnis von "irgendjemandem".

    Übrigens, ja - Gott hätte eine schonendere Lösung finden könnnen als den Kreuzestod seines Sohnes. Das ließe sich trefflich diskutiern, aber wer sind wir, dass uns das zustünde? Salopp gesagt: Er wird sich dabei was gedacht haben. Dass ein am kreuz hängender blutender Heiland für Manchen auch abschreckend sein konnte, wird er mit Sicherheit mitberücksichtigt haben. Es liegt an uns, durch unser Leben und Reden die FROHE Botschaft lebendig werden zu lassen.

    Liebe Grüße
    Hajo

  • Aber warum, warum musste Jesus grade sterben..... für etwas, was angeblich eh nicht sterben kann? Und hätte Gott nicht eine "schonendere" Möglichkeit wählen können?

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    Jesus hat damit den Tod überwunden. Etwas das kein Mensch je vollbringen konnte. Ob es eine andere Möglichkeit gegeben hätte: Keine Ahnung, darüber gibt es glaube ich auch irgendwo einen ellenlange Diskussion, aber ich glaube du weisst sehr genau, dass solche Fragen nur provozieren, aber nichts zu einer konstruktiven Diskussion beitragen. Also lass das doch bitte.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Aber warum, warum musste Jesus grade sterben..... für etwas, was angeblich eh nicht sterben kann? Und hätte Gott nicht eine "schonendere" Möglichkeit wählen können?


    Matth.26

    51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.
    52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.
    53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken?
    54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss?
    55 Zu der Stunde sprach Jesus zu der Schar: Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich gefangen zu nehmen? Habe ich doch täglich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen.
    56 Aber das ist alles geschehen, auf dass erfüllt würden die Schriften der Propheten. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • @ Bogi
    Dass Jesus deshalb sterben musste, weil dadurch die Schrift erfüllt wurde, stimmt zwar, aber ich vermute, es hilft Stofi nicht weiter. denn der könnte fragen, warum das überhaupt so in der Schrift (im AT) vorausgesagt wurde. Warum musste Jesus für uns sterben, wenn unsere Seele doch sowieso unsterblich ist? Eine Frage, mit der Stofi m.E. seine Skepsis gegenüber einer Unsterblichkeit der Seele oder überhaupt gegenüber der Seele zum Ausdruck bringt, so, wie es bei mir ankommt. Ich bin sicher, du kannst deine Antwort entsprechend ergänzen und bin gespannt auf deine Meinung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich mache an dieser Stelle einen Cut. Das Thema kann im Rahmen von einzelnen kleinen Unterthemen weiter besprochen werden, wenn der Wunsch und Bedarf besteht. Hier wird geschlossen.

    • Offizieller Beitrag

    Der zunächst irritierende Satz: „Christen glauben an den Tod“ will genau dies zum Ausdruck bringen: Der christliche Glaube ist weit entfernt davon, den Tod zu bagatellisieren. Er nimmt ihn in seiner ganzen Härte und Fremdheit ernst; die christliche Gottesrede ist mit einer Verharmlosung des Todes schlechterdings unvereinbar. Im Zentrum des christlichen Glaubens steht die Überzeugung, dass in Jesus von Nazareth Gott selbst sich der Realität des Todes schonungslos ausgesetzt hat. Nach dem Neuen Testament ist Jesus angesichts seines bevorstehenden Todes voller Angst, und er schwitzt Blut (Lk 22,44). Hier wird die ganze menschliche Schwere des Todes sichtbar. Ganz anders als Sokrates geht Jesus seinem Tod nicht frohen Mutes und voller Zuversicht entgegen; der Tod wird für ihn vielmehr zu einer existentiellen Herausforderung, die angenommen und durchgetragen werden will. Das muss dann aber auch in einer Theologie des Todes zur Auswirkung kommen.

    Der Tod in theologischer Perspektive


    Schaut man in traditionelle theologische Handbücher, so stößt man vor allem auf drei Aussagen über den Tod. Er wird dort zum einen verstanden als Trennung von Leib und Seele, zum zweiten als das Ende des Pilgerstandes und zum dritten als Folge der Sünde. Wie sind diese drei Aussagen zu verstehen und zu beurteilen? Das Verständnis des Todes als Trennung von Leib und Seele stammt aus der griechischen Philosophie und wurde von dort ins Christentum übernommen. Dieses über lange Zeit in Kirche und Theologie gültige Todesverständnis wurde allerdings infolge der Krise des metaphysischen Denkens problematisch in dem Maße, wie eine metaphysisch-dualistische Aufteilung des Menschen in einen sterblichen Leib und eine unsterbliche Seele ihre Überzeugungskraft verlor. Das jedoch vermag den Blick neu dafür zu schärfen, dass mit diesem Verständnis auch eine Verharmlosung und Verdrängung, ja in gewisser Weise sogar eine Verleugnung des Todes einhergeht. Denn wenn ein Teil des Menschen, seine unsterbliche Seele, nach ihrer Trennung vom Leib weiter zu existieren vermag, kann sie selbst vom Tod nicht ganz und voll betroffen sein. Man wird deshalb bezweifeln müssen, ob dieses Verständnis den Tod als eine radikal negierende Macht ernst nimmt, durch die der Mensch als ganzer sich selbst vollständig genommen wird.[1]
    Neben diesem Todesverständnis wird in den traditionellen theologischen Lehrbüchern der Tod als das Ende des Pilgerstandes charakterisiert. Damit ist gemeint, dass mit dem Tod das definitive Ende aller Möglichkeiten eines Menschen erreicht ist. Der Mensch hat nun nicht mehr die Möglichkeit ein anderer zu werden als der, der er in seinem Leben in dieser Welt geworden ist. Es wird hier also die Endgültigkeit und Unwiderruflichkeit des Todes betont. Damit wird zugleich die Verantwortung hervorgehoben, die der Mensch für sein Leben hat und für das, was er aus diesem Leben macht. Denn mit dem Eintritt des Todes kann der Mensch daran nichts mehr ändern, wie es etwa Ludwig Ott in seinem Mitte des 20. Jahrhunderts erschienenen, weit verbreiteten „Grundriß der Dogmatik“ schreibt: „Mit dem Eintritt des Todes hört die Zeit des Verdienens und des Missverdienens und die Möglichkeit der Bekehrung auf.[2]
    Schließlich wird der Tod als Folge der Sünde verstanden. Das geht auf Paulus
    zurück, der den Tod als „Sold der Sünde“ bezeichnet (Röm 6,23). Eine besondere Bedeutung hat das im Zusammenhang mit der Lehre von der Erbsünde bekommen. So verkündete das Konzil von Trient als verbindliche kirchliche Glaubensüberzeugung: Adam, der erste Mensch, hat sich durch die Übertretung des göttlichen Gebotes im Paradies den Tod zugezogen; dieser ist dann von Adam auf seine Nachkommenschaft, also das ganze Menschengeschlecht, übertragen worden. Damit war in der kirchlich-theologischen Tradition eindeutig der natürliche Tod gemeint. So lehrt bereits im Jahre 418 die in diesem Zusammenhang wichtige Synode von Karthago unter dem Einfluss des Augustinus, Adam sei nicht sterblich geschaffen worden; er hätte somit nicht sterben müssen, wenn er nicht gesündigt hätte. Noch das II. Vatikanum geht davon aus, dass der Mensch ohne den Sündenfall dem leiblichen Tod entzogen gewesen wäre.[3]
    Das bleibt jedoch mit einem naturwissenschaftlich informierten Weltbild unvereinbar. Diese Einsicht kann den Blick für den eigentlichen theologischen Zusammenhang zwischen Sünde und Tod neu schärfen. Denn die Sünde besteht darin, dass der Mensch sich von Gott abwendet und so die Gemeinschaft mit seinem Schöpfer zerstört. Dadurch verändert sich auch das Verhältnis des Menschen zu seinem Tod. Als Sünder, in der Abwendung von Gott, lebt der Mensch auf sich selbst bezogen; er vertraut ganz auf seine eigenen Kräfte und Möglichkeiten. Im Tod kommen nun aber gerade diese menschlichen Kräfte und Möglichkeiten an ihr Ende. So sieht sich der Mensch dann dem unweigerlich auf ihn zukommenden Tod hoffnungslos ausgeliefert. In diesem Sinne kann der Tod als Folge der Sünde verstanden werden: Durch seine Abwendung von Gott in seiner schöpferischen Macht verhilft der Mensch dem Tod zu einer uneingeschränkten, absoluten Macht über ihn selbst und liefert sich ihm damit ohne jede Hoffnungsperspektive aus. Nicht das Sterbenmüssen als solches, der biologische Tod, ist also eine Folge der Sünde; Folge der Sünde ist vielmehr ein verändertes Verhältnis zum Tod, infolgedessen der Mensch sich dem Tod als der letztgültig über ihn entscheidenden Macht ausliefert.


    kurzer Auszug aus "Tod wo ist dein Sieg" aus Geist und Leben 82 (2009), Heft 2 März/April 2009 von Markus Knapp (Hervorhebungen von mir)


    [1] So wird nach H.Urs von Balthasar mit diesem Verständnis „das Todesphänomen im entscheidenden Punkt verfehlt“ (vgl. Ders., Verbum Caro. Einsiedeln 31990, 283).
    [2] L. Ott, Grundriß der Dogmatik. Freiburg 101981, 564.
    [3] Vgl. ›Gaudium et spes‹, art. 18.

  • Daß Jesus voller Angst war, wegen seines bevorstehenden Todes, habe ich noch nie so gesehen. ?(

    Er wußte, daß er schreckliche Schmerzen erleiden würde.
    Das ist das eine, was wir nachvollziehen können.
    Das andere, er starb mit der Sündenlast der ganzen Menschheit!
    Das können wir allerdings nicht nachvollziehen.

    Ich bin überzeugt, davor hatte er Angst!? Aber nicht vor dem Sterben!?

  • Das war die Gute Nachricht gleich nach dem Sündenfall/Todesbeginn: "Ferse verletzen - Kopf zertreten"

    Der Menschensohn wird den Tod besiegen! Vgl. 1. Korinther 15

  • Der Menschensohn wird den Tod besiegen! Vgl. 1. Korinther 15


    Christus ist auferweckt
    20 Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.
    21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
    22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
    23 Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus; danach die Christus angehören, wenn er kommen wird;
    24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt.
    25 Denn er muss herrschen, bis Gott »alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Psalm 110,1).
    26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
    27 Denn »alles hat er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
    28 Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem.


    Indem Christus auferweckt worden ist von denToten hat ER - CHRISTUS - den Tod entmachtet, wenn auch noch nicht besiegt ! (Vers 20). ---->
    Aber, so wie wegen („in”) Adam alle sterben müssen, so werden einst - wegen Christus - alle Menschen lebendig gemacht werden. (Vers 22) ----> und zwar dann wenn Er kommen wird zur Entrückung (Vers 23 = die erstes Auferstehung! ---> siehe Offb.20,5)!

    Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. (Vers 26) ----> Wenn Christus seine Herrschaft auf der neuen Erde antreten wird, dann wird schließlich auch der Tod endgültig besiegt sein, weil es keinen Tod mehr geben wird! Meiner Meinung nach kann es dann auch keinen "zweiten Tod" (Offb.20,6) mehr geben, weshalb deshalb daher auch die Geistseele m.E. »unsterblich« (---> siehe 1.Sam.28/ Matth.10,28) sein müsste.


    Und „ganz am Ende” - am Ende aller Äonen - wird schließlich dann »GOTT ALLES IN ALLEM« sein (Vers 28)! Was von Theologen daher folgerichtig auch als »das Ende der Schrift« bezeichnet wird!

    • Offizieller Beitrag

    Wer am Thema interessiert ist, sollte den ganzen Text lesen. Was ich sehr bemerkenswert - und hoffentlich bei einigen von Euch Interesse am ganzen Text weckend - fand ist das (von mir) Herausgehobene.
    Nämlich, dass die Trennung in einen (sterblichen) Leib und einer (unsterbliche) Seele aus der griechischen Philosophie (nicht dem AT oder NT) übernommen wurde.
    Weiters, dass diese Idee ihre Überzeugungskraft verloren hat, und den Tod nicht ernst nimmt.

    Auch das Erbsündenverständnis des Augustinus das im II Vaticanum noch unterstellt wurde, kann er scheinbar nicht teilen. Und das verbindet er mit einer Definition von Sünde und deren Folgen, die ich persönlich als sehr gut und biblisch empfinde: "Das bleibt jedoch mit einem naturwissenschaftlich informierten Weltbild unvereinbar. Diese Einsicht kann den Blick für den eigentlichen theologischen Zusammenhang zwischen Sünde und Tod neu schärfen. Denn die Sünde besteht darin, dass der Mensch sich von Gott abwendet und so die Gemeinschaft mit seinem Schöpfer zerstört. Dadurch verändert sich auch das Verhältnis des Menschen zu seinem Tod."

    Und das von einem (aktiven) römisch katholischen Theologen und Universitätsprofessor.

    • Offizieller Beitrag

    Daß Jesus voller Angst war, wegen seines bevorstehenden Todes, habe ich noch nie so gesehen. ?(


    Ich bin überzeugt, davor hatte er Angst!? Aber nicht vor dem Sterben!?

    Aus meiner Sicht war Jesu größte Angst davor, vom Vater getrennt sein zu müssen, weil er vom Vater zur Sünde gemacht wurde und dadurch keine Gemeinschaft mit seinem Vater mehr haben könnte. In seinem Tod wurde diese Trennung noch tiefer als am Kreuz.

    Würde Jesus Geistseele (wie Norbert das immer beschreibt) während Jesu Tod mit Gott bei ihm im Himmel „fröhlich feiern“ wäre das doch alles nur eine mehr oder weniger billige Show.