Dokumentation über einen Discounter

  • Hat jemand gestern, am 9. Januar 2011, im Ersten Programm die Dokumentation über einen Diskounter geseh'n?

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (10. Januar 2012 um 02:59)

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte mich nochmals bedanken für den Tipp mit dem "Vorkoster" - waren gute Sendungen über die Herkunft unserer Lebensmittel...Lachs, Eier, usw.

    Bei besagtem Discounter kaufe ich nicht oder nur extrem selten. Mein Empfinden von Ethik kann da nicht mit und ich denke mir auch manchmal: So billig kann man Qualitätsware nicht produzieren. Irgendwer muss da draufzahlen, dass ich weniger zahle (entweder bin ich es selbst wegen geringer Qualität des Lebensmittels, oder der Produzent bzw. die Arbeitskraft, die nicht anständig entlohnt wird für die Arbeit). Und das ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung.

  • Ich möchte mich nochmals bedanken für den Tipp mit dem "Vorkoster" - waren gute Sendungen über die Herkunft unserer Lebensmittel...Lachs, Eier, usw.


    :) Danke, es freut mich, dass es Dir auch geholfen hat.

    Bei besagtem Discounter kaufe ich nicht oder nur extrem selten. Mein Empfinden von Ethik kann da nicht mit und ich denke mir auch manchmal: So billig kann man Qualitätsware nicht produzieren. Irgendwer muss da draufzahlen, dass ich weniger zahle (entweder bin ich es selbst wegen geringer Qualität des Lebensmittels, oder der Produzent bzw. die Arbeitskraft, die nicht anständig entlohnt wird für die Arbeit). Und das ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung.


    Was die Discounter angeht, hat der Film - vermutlich für manchen überraschend - gezeigt, dass die Eigenmarken von Edeka oder Rewe genau den selben Preis haben, wie die von Lidl, Aldioder Netto. Ein Warenkorb nur aus den billigsten Angeboten, den Eigenmarken eben, mehrerer Händler ergab auf den Pfennig genau überall den selben Preis. Ich kaufe mir oft eine bestimmte Sorte Studentenfutter, das bekomme ich in dem gleichen Plastikbeutelchen, nur mit jeweils anderem Aufdruck, zu exakt demselben Preis und in der selben Qualität bei Netto wie bei Edeka (Reichelt).

    Der Anlaß, warum ich auf die Sendung hingewiesen und danach gefragt habe, sind die Produktionsbedingungen für billige Kleidungsstücke, die Lidl verkauft. Der folgende Link führt in die Mediathek des Ersten Fernsehprogramms. Den dort startenden Film könnt Ihr über den Schieberegler unter dem Bild vorspulen, und zwar etwa bis 33 Minutenund ca. 50 Sekunden (33:50), wenn Ihr die knapp zehn Minuten über die Produktionsbedingungen der Lidl-Klamotten ansehen mögt.

    Wenn Ihr Euch heute eher entspannen wollt, dann seht es Euch erst morgen an. Die Sendung ist auch sonst recht informativ und sehenswert, aber dieser Teil ist erschütternd und empörend. Man sollte die Kapitaleigner von Lidl zur Rechenschaft ziehen, wenn man es irgend kann.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • [...]
    Wenn Ihr Euch heute eher entspannen wollt, dann seht es Euch erst morgen an. Die Sendung ist auch sonst recht informativ und sehenswert, aber dieser Teil ist erschütternd und empörend. Man sollte die Kapitaleigner von Lidl zur Rechenschaft ziehen, wenn man es irgend kann.
    [...]


    Auch wenn das immer sehr affektiert klingt, muss ich sagen, dass mich dieser Teil der Sendung betroffen gemacht hat, obwohl ich schon öfter über die menschenverachtenden Produktionsbedingungen der Textilindustrie gehört und Beiträge gesehen habe.

    Eine junge Frau, die in einer winzigen, schmutzigen Wellblechhütte mit Mann und Kind lebt, ist da schon genug. Die müssen sich sogar die Zahnbürste teilen! Da lebt so manches Haustier menschlicher.

  • Wenn ich daran denke, wie diese Ärztin, die für LIDL unterwegs ist, die Arbeiterinnen behandelt, dann bekomme ich zuviel. Sie sagt selber, die Leute seien vor allem unterernährt. Die Unterernährung führe zu einem aufgeblähten Bauch und irgendwann zu Appetitlosigkeit. Als medizinische Betreuung bekommen die Arbeiterinnen:

    • Vitamintabletten,
    • entblähende Mittel und
    • Appetitanreger.

    Ich denke, wer deutlich zu wenig zu essen hat, braucht Essen, keine Appetitanreger. Selbst wenn das medizinisch nicht völlig sinnlos sein mag; finde ich, dass der Zynismus dieser Hilfe dadurch sehr überdeutlich wird.

    Grüße
    Daniels

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  • Hallo.

    Vielleicht mögt Ihr Euch äußern, was Ihr von einem Thema wie dieser Ausbeutung und dem elenden Leben der Textilarbeiterinnen in Bangladesh haltet. Ist solch ein Thema überhaupt besprechbar oder nur eine taktlose Zumutung?

    Der Anlaß meiner Frage ist, dass ich die 10 Minuten über die Produktionsbedingungen der Billigkleidung von LIDL gestern einem langjährigen Freund vorspielen wollte. Es kam jedoch nicht dazu, er blockte ab, das sei ja nichts Neues, so etwas sei ja bekannt, es sei ein Problem des Systems und schließlich ihm sei das doch scheißegal, wenn er sich günstige Kleidung bei LIDL kaufe, denn es ändere sowieso nichts, wenn er die Kleidung nicht kaufe. So ungefähr seine Auslassungen. Ich habe dann darauf verzichtet, den Ausschnitt aus der Dokumentation zu zeigen oder weiter zu thematisieren.

    Ich bin etwas ratlos oder wenigstens enttäuscht. Zwar bin ich mir darüber im Klaren, daß man nicht leicht etwas gegen diese Produktionsbedingungen tun kann, zwar weiß ich, daß immer die Gefahr besteht, daß man sich mit dem Hinweis auf solche Mißstände vor allem als edler Gutmensch aufführt, der mit solchem Hinweis sein Ego bzw. Image aufpoliert; aber soll man deswegen über soche Dinge schweigen oder kaum je jemanden mit solchen Themen behelligen?

    Eigentlich brauche ich wohl kaum Rat in der Sache; aber die Reaktion meines Freundes macht mich trotzdem irgendwie traurig.

    Grüße
    Daniels

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