Ich stelle immer öfters oder auch immer mehr fest, dass ich an meine Grenzen der Erklärbarkeit komme, wenn ich die Bibel nur rein biblisch erklären möchte, und sowohl die Philosophie als auch die Wissenschaft dabei aussperre. Die Bibel wird in dieser Betrachtungsweise zu einem reinen Glaubensbuch, in dem so ziemlich alles, was nicht so ohne weiteres erklärbar ist, einfach mit der Antwort "erklärt" wird: "Du musst dies eben glauben, dass es so ist!"
Für mich stellt sich hier die Frage, möchte Gott wirklich, dass wir der Bibel bedingungslos vertrauen? Dass wir sie so lesen, als wäre sie so von Gott eingegeben. Nächste logische frage darauf, welche Bibel ist denn dann von Gott real inspiriert, wie es so schön heißt. Welcher Bibel kann ich das Etikett aufkleben, direkt von Gott inspiriert zu sein, so, dass ich hr bedingungslos vertrauen kann und sagen kann, hier ist alles Wahrheit, absolute Wahrheit, was da drinnen steht?.
Denn die Philosophie wie auch die Wissenschaft kommt doch erst ins Spiel, wenn Zweifel auftauchen, wenn Dinge eben nicht allein durch den Glauben erklärt werden können, ohne dass man dabei einem falschen Glauben anhängt. ich persönlich werde hier sehr oft angegangen, weil ich gerade dann "tiefer gehende Fragen" stelle, wenn ich erkenne, dass dies eben nicht so einwandfrei biblisch erklärbar zu sein scheint, was da als Betrachtung im Raum steht, es sei denn, man erlaubt sich keine weiteren Fragestellungen oder Vertiefungen, und sagt sich : Es steht so geschrieben, also hab ich es so anzunehmen. Aber wie gesagt, schon an dieser Stelle taucht die Frage auf: Wo bitte steht es denn geschrieben?
Vielleicht sollte sich jemand die Mühe machen und aus den vielen Bibelübersetzungen die wirklich einheitlichen Verlautbarungen heraus zu schreiben und zusammen zu fassen, als das Buch der Bücher.
Nun, dies hätten wir schon mal geklärt?. Als Nächstes, wäre die Eingangsfrage im Raum stehend, welche Fragen darf ich zulassen oder wie weit darf ich gehen, um die Bibel real verstehen zu wollen. Ist es überhaupt ein Anliegen Gottes, dass der Mensch die Bibel in seiner fülle versteht, oder setzt Er hier Grenzen, und sagt: es genügt, wenn du sie nur bis zu einem gewissen Grad verstehst, und alles, was darüber hinaus geht, musst du einfach nur so annehmen, wie es da steht, also nur glauben : Du musst Glauben, dass ich über das Wasser gegangen bin; du musst glauben, dass ich mit ein paar Broten und Fischen zwei Mal mindestens Tausende von Menschen gesättigt habe; Du musst glauben, dass ich Lazarus und Tabea von den Toten auferweckt habe... du musst einfach nur glauben! Mehr nicht, aber auch nicht weniger!
ich darf mir also keine Fragen stellen, wie dies denn sein kann, wie dies funktionieren könnte? Ich darf also auch die Bibel selbst nicht hinterfragen, wo sie doch schon in ihren vielen Versionen sehr unterschiedliches wieder gibt.
Einfach nur Glauben, dass es die Sintflut als globales Ereignis gab? Einfach nur glauben, dass über vier Millionen Menschen an einem Tag aus Ägypten gezogen sind und dann vierzig buchstäbliche Jahre in der Wüste gelebt haben und fast alle dabei darin umgekommen sind?
Also keine Frage stellen, welche universelle Bedeutung jene biblischen Geschichten haben könnten, was sie noch aussagen könnten, was eventuell wesentlich wichtiger ist, als die "pure Tatsache", dass vier Millionen Menschen das Rote Meer an einem Tag durchquerten?
Gruß
Seeadler