Daniel 9,24-27: siebzig Jahrwochen

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    Der Kern für die dispensationalistischen Theorie dient Da 9.24-27. Diese Stelle wird von Dispensationalisten so ausgelegt, dass die letzte siebzigste Woche erst auf das Ende der Zeit fällt. Sie trennen damit diese Woche von den übrigen 69 Wochen, die vor etwa 2000 Jahren in Erfüllung gegangen sind. Daraus dieser Bais werden solche Theorien gebaut wie die besondere eschatologische Rolle Israels in dieser letzten Woche (7 Jahre). Ich denke, wir müssen ernsthaft über Da 9.24-27 diskutieren, ob eine solche Teilung der letzten Woche von den übrigen Wochen überhaupt zulässig ist.

    Zu diesem Zweck möchte ich als Basis die theologische Ausarbeitung von Jacques Doukhan vorschlagen. In seinem Buch "Israels Rolle in der Heilsgeschichte", auf den Seiten 35-44 und 51-57 wird sein Verständnis theologisch dargelegt. Bei nächster Gelegenheit werde ich kurz zusammenfassen, was dort beschrieben steht. Sollte jemand dieses Buch auf seinem Regal stehen haben, ist es vom großen Vorteil die Seiten zu lesen.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jacob!
    Irgendwie geht das doch nicht mit rechten Dingen zu ;) Ich habe gestern in einer Jugendgruppe genau dieses Thema durch genommen! inklusive kleiner Exkurse zu den Masoreten und Darbysten. Und jetzt steht dieses Thema auch noch hier im Forum :) Ich werde dir gerne meine Erkenntnisse zu diesen Thema hier mitteilen.

    Zunächst habe ich mich mit foglender Literatur beschäftigt gehabt:
    William H. Shea - Das Buch Daniel Teil 2 (Seite 43-75)
    Jacques B. Doukhan - Israels Rolle in der Heilsgeschichte (Seite 36-44)
    Eine ausführliche Wort-für-Wort-Erklärung von Daniel 9,24-27 von Denis Lachmann: Link
    Noch eine Ausarbeitung von William H. Shea zum Beginn der 70 Jahrwochen: Link

    Es folgen nun meine Stichpunkt, die ich mir für das Jugendthema gestern gemacht hatte:

    Einleitung
    •Die Bibel ist die Grundlage für unseren Glauben
    •Alle unsere Erfahrungen, prüfen wir an der Schrift
    •Die Schrift offenbart Gottes Plan und Willen
    •Wir haben den Auftrag, dieses Plan und Willen weiter zu geben – auf vielfältige Art und Weise
    •Grundlage dabei sollte immer die Bibel sein
    •Kritiker wird es natürlich immer geben, die die Schrift anzweifeln.
    •Stellt euch vor, ihr findet auf der Straße einen Zettel mit einer Nachricht.
    –Stellt euch vor, es kommt jemand, der Behauptet diese Nachricht ist von Gott.
    –Woran würdet ihr es fest machen, ob diese Nachricht wirklich von Gott ist?
    –Das kann ja jeder behaupten! Man benötigt also Beweise.
    •Die Frage heute: Wie vermittele ich anderen Menschen, dass die Bibel glaubwürdig ist?
    •Viele Möglichkeiten? Beispiele?
    –Universale Wahrheiten
    –Historische Authentizität
    –Die Bibel glorifiziert keine Menschen, zeigt deren Schwächen – von den „Helden“
    –Erfüllte Prophezeiungen
    –……
    •Prophetie hat immer etwas „übernatürliches“
    •Etwas, was nicht vom Menschen kommen kann
    •Es geht nicht um kurzfristiges Abschätzen, sondern um langfristige Vorhersehungen.
    •Mein Anliegen ist es heute, euch ein einfaches Argument für die Glaubwürdigkeit der Bibel zu geben.
    •Nicht für euch – ihr glaubt ja der Bibel, sondern ich möchte, das ihr fähig seid, diese Überzeugung weiter zugeben.
    •Oftmals weiß man sehr viel aus der Bibel, doch wenn man davor sitzt und die Texte sucht…

    Die 70 Jahrwochen
    •Ein „einfaches“ Beispiel, für eine Prophezeiung, die sich erfüllt hat, sind „die 70 Jahrwochen“
    •Ich bin der Meinung, das man dies Interessierten „einfach“ erklären kann, um die „Göttlichkeit“ der Bibel zu untermauern.
    •Ich bitte euch daher, in eure Bibel rein zuschreiben und Notizen zu machen
    •Ganz so einfach ist diese Prophezeiung nämlich auch nicht, wie wir gleich feststellen werden
    •Was habt ihr für Bibelübersetzungen?
    •(4 ausgedruckte Übersetzungen austeilen)
    –Luther, Elberfelder, Schlachter, HfA
    •(Texte lesen, vergleichen und diskutieren)
    An dieser stelle habe ich dann vier verschiedene Übersetzungen mit den Jugendlichen gelesen und verglichen!

    Zitat

    Luther 1984, Daniel 9,24-27
    24 Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt werden.
    25 So wisse nun und gib Acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wieder aufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit.
    26 Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist.
    27 Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.

    Zitat

    Rev. Elberfelder, Daniel 9,24-27
    24 Siebzig Wochen sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um das Verbrechen zum Abschluss zu bringen und den Sünden ein Ende zu machen und die Schuld zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit einzuführen und Vision und Propheten zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.
    25 So sollst du denn erkennen und verstehen: Von dem Zeitpunkt an, als das Wort erging, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen lang werden Platz und Stadtgraben wiederhergestellt und gebaut sein, und zwar in der Bedrängnis der Zeiten.
    26 Und nach den 62 Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine Hilfe finden. Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und sein Ende ist in einer Überflutung; und bis zum Ende ist Krieg, fest beschlossene Verwüstungen.
    27 Und stark machen wird er einen Bund für die Vielen, eine Woche lang; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und auf dem Flügel von Gräueln kommt ein Verwüster, bis fest beschlossene Vernichtung über den Verwüster ausgegossen wird.

    Zitat

    Schlachter 2000, Daniel 9,24-27
    24 Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.
    25 So wisse und verstehe: Vom Erlaß des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit.
    26 Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteil werden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.
    27 Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel werden Greuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.

    Zitat

    Hoffnung für Alle, Daniel 9,24-27
    24 Siebzig mal sieben Jahre müssen vergehen, bis Gott seine Absicht mit deinem Volk und mit der heiligen Stadt erreicht hat: Zu dieser Zeit bereitet er der Auflehnung gegen ihn ein Ende, die Macht der Sünde wird gebrochen, und die Schuld ist gesühnt. Dann werden Menschen für immer vor Gott bestehen können, die Visionen und Voraussagen der Propheten erfüllen sich, und das Allerheiligste im Tempel wird wieder neu geweiht.
    25 Nun hör gut zu, damit du meine Worte verstehst: Zwischen dem Befehl, Jerusalem wieder aufzubauen, und dem Auftreten eines von Gott erwählten Herrschers liegen sieben mal sieben Jahre. Zweiundsechzig mal sieben Jahre lang werden in Jerusalem Straßen und Befestigungsgräben gebaut, doch es wird eine Zeit großer Bedrängnis sein.
    26 Nach den zweiundsechzig mal sieben Jahren wird ein von Gott Auserwählter hingerichtet, ohne dass er irgendwo Hilfe findet. Dann zerstört das Heer eines fremden Machthabers die Stadt und den Tempel wie eine reißende Flut. Bis zum Ende herrschen Krieg und Verwüstung, denn so hat es Gott beschlossen.
    27 Der Machthaber wird vielen Menschen einen Bund aufzwingen, der sieben Jahre lang gelten wird. Nach der Hälfte dieser Zeit verbietet er den Opferdienst am Tempel und stellt dort eine abscheuliche Götzenstatue auf. Doch auch dieser grausame Herrscher wird untergehen, denn Gott hat sein Urteil über ihn gesprochen."

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    Hallo Bemo,

    Zitat

    Zunächst habe ich mich mit foglender Literatur beschäftigt gehabt:
    William H. Shea - Das Buch Daniel Teil 2 (Seite 43-75)
    Jacques B. Doukhan - Israels Rolle in der Heilsgeschichte (Seite 36-44)
    Eine ausführliche Wort-für-Wort-Erklärung von Daniel 9,24-27 von Denis Lachmann: Link
    Noch eine Ausarbeitung von William H. Shea zum Beginn der 70 Jahrwochen: Link

    Zuerst Danke dir für die Links. Werde mir diese unbedingt betrachten. Ich würde dir besonders raten, die Seiten 51-57 im Buch "Israels Rolle in der Heilsgeschichte" zu betrachten. Auf den Seiten 36-44 geht der Author kritisch die Substitutionstheologie ein, auf den Seiten 51-57 wird die Dispensationstheologie kritisch beleuchtet.

    • Offizieller Beitrag

    Hier nun ein Vergleich der Übersetzungen:

    70 Wochen sind...
    Luther 1984 „verhängt“; „dann…“
    Rev. Elberfelder „bestimmt“, „um…“
    Schlachter 2000 „bestimmt“, „um…“
    •nehthak wird übersetzt mit verhängt oder bestimmt
    •Ist ein HapaxLegomenon (kommt nur einmal in der Bibel vor)
    •Stammform davon ist chathak (schneiden, abschneiden, etc. )
    •„dann“ und „um“ im Sinne von „bis“ Es geschieht „bis“:

    Luther 1984 „Gesicht und Weissagung erfüllt sich“ und „das Allerheiligste wird gesalbt werden“
    Rev. Elberfelder „Vision und Propheten zu versiegeln“ und „ein Allerheiligstes zu salben“
    Schlachter 2000 „Gesicht und Weissagung zu versiegeln“ und „ein Allerheiligstes zu salben“
    •„Weissagung“ kann auch wie „Prophet“ übersetzt werden
    •„erfüllt“ und „versiegeln“ = unterschiedliche Bedeutung!
    •„das“ und „ein“ Allerheiligstes = weiterer Unterschied!
    •Allerheiligstes (qodeshqodesh) mehrere Bedeutungen: Geräte des Heiligtums und Gottgeweihtes, Tempelberg etc.

    Startpunkt
    Luther 1984 „Von der Zeit an, als das Wort erging“
    Rev. Elberfelder „Von dem Zeitpunkt an, als der Wort erging“
    Schlachter 2000 „Vom Erlaß des Befehls“
    •LU84 und ELB geben nur einen vagen Startpunkt
    •SCH benennt einen präzisen und eindeutigen Startpunkt

    Luther 1984 „Jerusalem […] wieder aufgebaut werden“
    Rev. Elberfelder „Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen“
    Schlachter 2000 „Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems“
    •Es geht um die Stadt Jerusalem, nicht um den Tempel (!)
    •LU84 spart sich „wiederherstellen“

    Endpunkt „bis“
    Luther 1984 „ein Gesalbter, ein Fürst, kommt“
    Rev. Elberfelder „zu einem Gesalbten, einem Fürsten“
    Schlachter 2000 „zu dem Gesalbten,dem Fürst“
    •LU84/ELB vager, SCH präziser (zielt auf den Messias ab)
    •Gesalbter = Messias (gr. Christus, hebr. maschiach), kann auch weltlichen Herrscher/König meinen

    Dauer (Knackpunkt!)
    Luther 1984 […] sind es sieben Wochen; und 62Wochen lang […]
    Rev. Elberfelder […] sind es sieben Wochen. Und 62 Wochen […]
    Schlachter 2000 […] vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; […]
    •Dauer laut LU84 und ELB 7 Wochen von Startpunkt bis zum „Gesalbten“ = 7 Wochen
    •SCH: 7 Wochen und 62 Wochen vom „Erlaß“ bis zu „dem Gesalbten“ = 69 Wochen
    •Erscheint ein „Gesalbter“ nach 7 oder 69 Wochen?
    •Im Urtext gibt an dieser Stelle kein Komma oder Punkt, lediglich ein Atnach, welches den Mittelpunkt des Verses markiert.
    •Das Atnach wurde durch die Masoreten zwischen 700-1000 n. Chr. eingefügt
    •Nur in diesen Vers wird daraus ein Semikolon oder Punkt gemacht von den jeweiligen Übersetzern! Andere Vers besitzen ebenfalls solche Atnachs, werden aber zu keinen Komma oder Punkt.
    •Andere Übersetzungen unterscheiden sich noch drastischer von der SCH, sie legen den Text förmlich schon in eine Richtung aus!


    Wer waren die Masoreten? Link zum wiki-artikel zum Masoretischen Text und zu den Masoreten in Bibellexikon(bei bedarf, kann man hier noch weiter googlen...)
    Woher kommt die Elberfelder Übersetzung? Wiki zur Übersetzung und zum Dispensationalismus [link 1 und link 2 ]

    Unser Ergebnis:
    Um einen Freund die 70 Jahrwochen zu erklären - ohne sich in Widersprüche zu verheddern - sollte man zur Schlachter 2000 greifen! Elberfelder, HfA und auch die Gute Nachricht sind nicht "kompatibel" zur einfachen adventistischen Erklärung der 70 Jahrwochen! Deshalb haben wir dann diese Prophetie anhand der Schlachter 2000 weiter studiert und alle Zeiträume berechnet.

    Zur Auslegung:
    •Vers 24 gibt einen Überblick über die ganze Prophezeiung:
    –Wer hat diese 70 Wochen bestimmt?
    –Weshalb wurde sie bestimmt? 6 Punkte
    •Vers 25 beschreibt den Startpunkt:
    –Wann beginnen die 70 Jahrwochen?
    –Wann enden sie?
    •Welcher Erlass des Befehls ist gemeint? Es gibt mehrere in der Bibel!
    –Der richtige steht in Nehemia 7,7ff (notieren!)
    –Umgerechnet: 457 v. Chr. (belegt)
    Es gab 4 Erlässe:
    •538 v. Chr. (Esra 1-4) 1. Erlass für den Wiederaufbau des Tempels
    •520 v. Chr. (Esra 5-6) 2. Erlass für den Wiederaufbau des Tempels (Esra 6:8.11)
    •457 v. Chr. (Esra 7-8 ) 1. Erlass für den Wiederaufbau Jerusalems (Esra 7:13.12-26)
    •444 v. Chr. 2. Erlass für den Wiederaufbau Jerusalems (Nehemia 2:5-9)

    •Startpunkt: 457 v. Christus!
    •Endpunkt? Ausrechnen!
    –70 Wochen wörtlich zu verstehen? Praktisch unmöglich - Wiederaufbau nur über längeren Zeitraum möglich! Es können nur Jahrwochen gemeint sein!
    –Wieviel Jahre sind 70 Jahrwochen?
    -1 Tag = 1 Jahr, 1 Woche = 7 Jahre, 7 Jahre mal 70 Jahrwochen = 490 Jahre!
    -Zeitraum: 457 v. Christus bis 33 n. Christus
    –Jahr 0 ??? Gibt es nicht, also +1 Jahr --> 34 n. Chr.

    •Was ist mit den 62 Wochen gemeint?
    –7 Wochen für die Wiederherstellung (V25)
    –62 Wochen nach den 7 Wochen gemeint!
    –Also die 7+62 = 69. Woche!
    • Was passiert nach (also nicht in der 62. Woche!) 62 Jahrwochen? Vers 26 -Der Messias stirbt, er bekommt keine Hilfe! Keine Hilfe von dem, der die 70 Jahrwochen bestimmt hat (Gott ist wieder das Subjekt) ! (Gethsemane, Kreuzigung)
    •Welches Jahr ist gemeint? -457+(69*7)+1= 27 n. Chr.

    •Was passiert ab der Mitte der letzten Woche?
    –Fester Bund mit dem Messias
    •Gottes ewiger Bund ist nun "fest" bzw. "besiegelt" bzw. "unterzeichnet" etc.!
    –Schlacht und Speiseopfer hören auf
    •Ende des Zeremonialgesetzes!
    –Zerstörung und Greuel bis zu einen Verwüster
    •Der Verwüster kam 70 n. Christus! --> Rom
    •Wann ist die Mitte der letzten Woche? -457+69,5*7+1= ~31 n. Chr.! Jesu Kreuzigung!

    •Zur Erinnerung: Vers 24 – Womit enden die 70 Jahrwochen?
    –Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun
    –um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen
    –um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.

    Wann endete Gesicht und Weissagung? 34 n. Christus!
    –Stephanus verteidigt seine Rede über den auferstanden Christus vor dem Hohen Rat
    –der Hohe Rat ist die höchste geistliche Körperschaft des Volkes Israel
    –siehe Apostelgeschichte 6:12.15; 7:1
    –Stephanus spricht als Prophet Gottes
    – er war voll des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 6:15; 7:55)
    – er sieht den Himmel offen (Apostelgeschichte 6:15; 7:55-56)
    –Stephanus ist der letzte Prophet Gottes für das alte Bundesvolk Israel
    –Stephanus Rede ist deshalb eine Bundesprozessrede
    –Stephanus wird vom Hohen Rat gesteinigt
    (gekürzte Zitate aus Denis Lachmann's pdf)

    Zusammenfassung
    •457 v. Christus: Startpunkt: Erlass zur Wiederherstellung
    •408 v. Christus: Ende der ersten 7 Wochen, Fertigstellung Jerusalems
    •27 n. Christus: Ende der 69. Woche, Jesu Taufe!
    •31 n. Christus: Mitte der letzten Woche:Jesu Kreuzigung!
    •34 n. Christus: Ende der 70. Woche, Steinigung von Stephanus

    Anwendung
    •Gerade jetzt, zur Adventszeit:
    –Die drei Weisen aus dem Morgenland
    –Woher wussten sie von diesen König?
    –Prophezeiung von Daniel?
    –Daniel war in Babylon, die Weisen kamen von dort? Mögliche Verbindung? Forschten sie in seinen Prophezeiungen?
    Galater 4,4-5
    •4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan,
    •5 damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen.
    Welche Zeit war erfüllt? Die 70 Jahrwochen?
    •Diese Prophezeiung ist eine von vielen Möglichkeiten, die Glaubwürdigkeit der göttlichen Offenbarung der Bibel zu beweisen!

    Mein Fazit:
    Die adventistische Auslegung der 70 Jahrwochen ist im deutschsprachigen Raum nur "problemlos" mit der Schlachter 2000-Übersetzung möglich!
    Ist es ein Zufall, dass dies mit den moderneren "darbyistisch geprägten" Übersetzungen nicht möglich ist?

  • Etwas das ich noch nie bei diesen Berechnungen verstanden haben: Was hat Stephanus mit dieser ganzen Geschichte zu tun. Es wurden doch unzählige Christen gesteinigt und ermordet. Ich gehe davon aus, dass der Grossteil davon nicht einmal in der Bibel erwähnt ist. Aber eben, was soll an Stephanus im Vergleich mit all den andern so besoders sein.

    Dann finde ich es komisch, dass man bei so viele Startpunkten und Übersetzungen einfach zwei willkürlich heraus nimmt und sagt, das sind die richtigen. Ich kann gerade so gut andere nehmen und werde wohl auch zu einem Ergebnis kommen, bei dem ich mir eine plausible Lösung ausdenken kann.

    Dann habe ich noch eine Frage: Was haben solche Berechnungen auf mein persönliches Glaubensleben?

    Gruss
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo DonDomi,
    die Fragen, die du stellst, hatte ich auch, als ich mich damit beschäftigte. Wie du richtig sagst, fangen die Probleme schon bei den verschiedenen Übersetzungen an. Welche Übersetzung ist die richtig? Leider bin ich auf dem Gebiet auch kein Fachmann. Und ich schätze mal, selbst unter Fachmänner wird man sich hier nicht einig sein.
    Die Frage nach dem Startpunkt ergibt sich meiner Meinung nach aus dem Text und das habe ich ja auch versucht zu erklären: Es geht um den (ersten) Erlass zum Wiederaufbau der Stadt Jerusalem (und nicht Tempel). Diesen findest du ab Esra 7,7ff und wird durch die dort erwähnten Regierungsjahre auf 457 v. Chr. datiert.
    Warum bildet ausgerechnet Stephanus das Ende der 70 Jahrwochen? Wenn ich faul wäre, würde ich einfach sagen, er wurde 34 n. Christus gesteinigt. Seine letzte, uns in der Bibel relativ ausführlich berichtete Predigt/Verkündigung aber findest du in der Apostelgeschichte kurz vor seiner Steinigung. Diese Rede kann als die letzte prophetischte Rede an das Volk Israel verstanden werden. Näheres dazu findest du in der Ausarbeitung von Denis Lachmann:

    34 n. Christus gilt damit auch als "offzieller" Beginn der Heidenmission (habe ich mir sagen lassen)

    Vielleicht kann ich deine Frage nach dem "praktischen Nutzen" auch so stellen: Was hat Prophetie im Allgemeinen für einen Einfluss auf mein tägliches Leben? Ich habe hier einen Punkt geben: Es ist eine (von vielen Möglichkeiten), die Glaubwürdigkeit der "götttlichen" Inspiration zu untermauern - und die Bibel folglich nicht als "Menschenwerk" abzutun. Die Frage, welche Authorität hat die Bibel im Allgemeinen für mich hängt damit zusammen - und je nach dem wie man diese Frage beantwortet, kann sie unterschiedliche Auswirkungen auf andere (auch nicht prophetischer) Bibeltexte haben. Ist die Bibel wirklich Gottes inspiriertes Wort oder nur Menschenwerk? Ich hoffe du verstehst, was ich damit meine. Aber wie gesagt, die Prophetie ist in dieser Frage nur ein Teilaspekt neben vielen anderen.

  • Bemo

    Also Deine Begründung nach dem Datum konnte ich nicht nachvollziehen. Ich habe das Datum auch schon in adventistischen Lehrbüchern gelesen. Ich habe dann auch noch etwas in andern Quellen als in der Bibel gestöbert, wenn man das macht, so tauchen für mich unzählige ungereimtheiten auf. Man hat dann etwa ein dutzend Daten zur Verfügung. Erschwert wird das ganze, da man das Jahr der Kreuzigung Jesu nicht einmal kennt, man befindet sich also vollends im Raum der Spekulationen.

    Dann noch was zum Stephanus: Waren die Apostel nicht auch eine Art Prophete, woraus geht, dass ausgerechnet er der letzte Prophet gewesen sein soll. Warum war das Beispielsweise nicht der Johannes der die Offenbarung geschrieben hat? Im weiteren ist auch das Todesjahr von Stephanus nicht bekannt, man muss also auch hier wieder raten.

    Für mich persönlich gibt es in diesen ganzen Berechnungen einfach zu viele offene Fragen, als dass ich es wagen würde zu behaupten, sie bedeutet genau dieses oder jenes.

    Gruss
    DonDomi

  • Hallo Don Domi.

    Die Sache mit Stephanus ist eine Auslegung oder Ansicht. Das kannst Du akzeptieren oder nicht. Daran braucht sich keiner auf zuhängen. Ich sehe die Sache so:

    Stephanus hält vor dem Hohen Rat eine lange Rede, die Du in Apg.7 nachlesen kannst. Diese Rede ist völlig im Stil der israelitischen Propheten gehalten.Sie fangen bei Abraham an und beleuchten das Handeln Gottes in der Geschichte des Volkes Israel bis zur Jetzt-Zeit. Und zwar in einem linearen, fortlaufenden Sinn, nicht in dispensationalistischer Weise (getrennt nach Heilsepochen. Das kannte man damals nicht).

    Diese Rede von Stephanus ist die letzte dieser Art, die in der Bibel aufgezeichnet ist. Und da Stephanus am Ende der 70. Woche umgebracht wurde, nennt man ihn auch den letzten alttestamentliche Propheten Israels oder kann ihn als solchen an sehen. Aber ein wichtiger Glaubens Punkt ist das natürlich nicht.

    Im Gegensatz zu Deiner Ansicht, der Kreuzigungs-Zeitpunkt Jesu sei nicht fest zu stellen, stehen einige neuere historische Funde und Erkenntnisse. So beschreibt die Bibel in in Joh. 18:31 den Ausspruch des Hohen Rates gegenüber Pilatus so: Wir dürfen niemanden töten. Ein eigenartiges, oft überlesenes Wort. Was steckt dahinter?

    In Jahre 30 nach Chr. hatte der römische Senat verfügt, das speziell die Juden kein Todesurteil fällen und vollstrecken durften. Diese Verfügung wurde im Herbst 31 nach Chr. wieder aufgehoben. So ist dieses Wort des Hohen Rates nur für das Passahfest 31 nach Chr. verständlich. (Stephanus durfte nach jüdischem und römischen Recht 34 n. Chr. wieder getötet werden). Es kommt zusätzlich noch ein weiterer Umstand hinzu. Das Passahfest war ein "bewegliches" Fest wie unser Weihnachten. Es konnte auf verschiedene Wochentage fallen, da es immer am 14. Nisan gefeiert wurde. Jesus starb aber an einem Freitag und wurde deshalb noch am Nachmittag abgenommen, weil der folgende Tag "ein großer Sabbat" war, also ein normaler Wochen-Sabbat plus dem hochheilige Passah-Sabbat. Wenn Du nun Kalender-Rechner zu Hilfe nimmst, so kannst Du nur für das Jahr 31 nach Chr. eine solche Konstellation finden. Die nächsten Konstellationen liegen viele Jahre davor und darnach.
    Nach meiner Meinung lässt sich also neuerdings das Todesjahr Jesu sogar auf den Tag genau bestimmen.

    Diese Erkenntnis war für mich im vorigen Jahr auch neu. Ich hatte vorher auch Deine Ansicht. Doch diese ist nun veraltet.

    Liebe Grüße von

    benSalomo.

  • Hallo
    Bemo

    ZunDeinen
    Ausführungen über Dan. 9:24-27 habe ich eine Anmerkung.

    Der Befehl des Atraxerxes von 457 v. Chr. ist etwas schwierig zu
    verstehen. Wenn man nämlich Esra 7:11-26 liest, dann steht da nur
    etwas von „Opfern für den König“ und „Richter und Lehrer
    einsetzen“, aber nichts vom Wiederaufbau Jerusalems. Ich habe
    jedenfalls nichts dergleichen im Erlass des Schahs gelesen. Oder hast
    Du dort etwas gelesen, was ich übersehen habe?

    Da das Buch Esra nicht chronologisch, sondern thematisch verfasst
    ist, kann man aber in Esra 4:7-24 nachlesen, wie die umliegenden
    Völker, vornehmlich die Samariter, reagierten. Sie beschweren sich
    nämlich umgehend darüber, dass Esra und seine Leute die Stadt
    Jerusalem samt den Mauern wieder aufbauen und halten dem Artaxerxes
    die Folgen vor Augen. Daraufhin erlässt Artaxerxes einen Baustopp.
    Dieser Baustopp ist dann so lange in Kraft, bis der Schah im Jahre
    444 v. Chr. Dem Nehemia den Auftrag gibt, den begonnen Wiederaufbau
    zu vollenden.

    So hängen beide Erlasse des wankelmütigen Schah zusammen. Der
    Wiederaufbau begann 457 vor Christus (evtl. illegal), wie aus
    der Beschwerde der Samariter hervor geht. Esra hat entweder
    eigenmächtig gehandelt oder aber, er kannte seinen Schah genau und
    wusste zu deuten, was zwischen den Zeilen stand (oder gab es sogar
    mündliche Absprachen?). Jedenfalls begann er mir dem Bau, wie aus
    der Beschwerde der Samariter und dem darauf hin erlassenen Baustopp
    hervor geht.


    Ich denke, dieser Umstand wird in der STA-Literatur ein wenig
    vernachlässigt, was schon zu manchen Beschwerden geführt hat.

    Ob die Magier die Schriften eines Daniel kannten, kann man schlecht
    beurteilen. Erst die Moslems haben ja Daniel im Iran ein Mausoleum
    errichtet. Was aber bekannt ist, ist der Umstand, dass Bileam einer
    der berühmtesten Wahrsager des Altertums war. Er wohnte ja auch am
    Euphrat.. Seine Aussagen füllen ganze Tempelwände, z.B. in Deir
    Alla. Ich denke, weil sie den Stern erwähnen, den auch Bileam
    erwähnt, dass dies der Zusammenhang mit ihrem Kommen war. Denn
    Magier waren im Altertum auch Astronomen/Astrologen.


    Liebe Grüße von

    benSalomo.

    • Offizieller Beitrag

    ...
    In Jahre 30 nach Chr. hatte der römische Senat verfügt, das speziell die Juden kein Todesurteil fällen und vollstrecken durften. Diese Verfügung wurde im Herbst 31 nach Chr. wieder aufgehoben. So ist dieses Wort des Hohen Rates nur für das Passahfest 31 nach Chr. verständlich. (Stephanus durfte nach jüdischem und römischen Recht 34 n. Chr. wieder getötet werden). ...
    benSalomo.

    Danke, eine Quelle wäre nett...

  • hallo Bemo,

    zunächst mein Kompliment und meine Hochachtung für diese Ausarbeitung in Nr. 4

    ich habe jedoch dazu eine Frage:

    Zitat

    •Was passiert ab der Mitte der letzten Woche?

    wie lautet genau der Originaltext? Heißt es wirklich in der "Mitte der Woche" wird das und das aufhören.... oder lautet es gar "Mitten in der Woche" wird das und das aufhören...
    Eine Klärung wäre mir lieb, wenn dies möglich ist, denn nach meinen eigenen persönlichen Berechnungen unter anderen Gesichtspunkten kann der Tod Jesu nur im Jahre 29 gewesen sein und nicht 3,5 Jahre vor Stephanus. oder der Tod Stephanus ereignete sich im jahre 32 im Herbst dieses jahres - wenn der Tod Stephanus mit dem Ende der 490 Jahre in Verbindung gebracht wird.

    Andererseits ist es für mich klar, dass das Jahr 34 auf jeden fall in enger Beziehung zu dem jahr 538 steht. Das Jahr 34 also als Ende der 490 Jahre. Meine Frage also, ist Jesus Christus tatsächlich in der "Mitte der Woche" gestorben.

    ich glaube, dass Jesus 36 jahre alt wurde, im Jahre 7 v. Chr. geboren wurde und somit im jahre 29 starb. In diesem fall kann aber diese letzte Jahrwoche nicht im jahre der Taufe Jesu beginnen, also wenn man für seine Predigtzeit 3,5 jahre ansetzt.

    Gruß
    und Dank
    Seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (11. Dezember 2011 um 19:01)

  • Hallo HeimoW.
    Mein Computer wird umgebaut und läuft z.Zt. nur sehr eingeschränkt. Viele Programme kann ich nicht mehr öffnen. Das muss alles noch umgestellt werden Deshalb kann ich nicht so recht nach der Quelle suchen. Ich weiß aber aus einer Diskussion aus dem letzten Jahr, dass es jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung gibt, in der sogar der Namen des römischen Senators an gegeben wird, der das Tötungsverbot beantragte, und auch das genaue Datum dazu.

    Dann habe ich noch eine etwas ältere Untersuchuing wieder gefunden. Ich weiß aber nicht, ob der Link funktioniert:
    ile:///D:/Eigene%20Dateien/Religiöses%2014.12.09/Adventisten/Todesjahr%20Jesu,%20Stimme%20d.H._files/Todesjahr%20von%20Jesus%20Christus%20-%20Wann%20star.

    Ich glaube, das ist nur der Pfad auf meinem Computer

    benSalomo

  • Hallo, HeimoW.

    Ich bin weiter gekommen. Hier zwei Seiten für die Berechnung des Todesjahres Jesu:

    a) Todesdatum Jesu von Jesus.de:
    http://www.jesus-jesus.de/geburt-von-jes…istus-wann.html


    Sie gehen von 455 v.Chr. aus und
    gelangen zu 33 n.Chr.


    b) http://www.bibelstudien-institut.de/bibelfragen/de…sus-gekreuzigt/


    Hier werden auch die Bücher angegeben, in
    denen das Tötungsverbot des römischen Senats steht, mit
    Jahresangabe


    Liebe Grüße von benSalomo

  • Jacob der Suchende:

    Zu dieser Frage um die rechte Deutung und Berechnung der 70 Jahrwochen hätte ich einen kurze Frage bezüglich der Unterteilung der 70 Wochen in 7 Wochen und 62 Wochen und der letzten Woche.

    Es ist hier bisher noch nicht konkret gefragt worden, warum Daniel die 7 Wochen speziell erwähnt, und warum es nicht einfach heißt in 69 Wochen wird ein Gesalbter kommen? Hoffe ich habe da nichts in den Erklärungen bisher übersehen. Wofür stehen die 7 Wochen = 49 Jahre und in welchem Ereignis sollte sich diese Zeit erfüllen? Wie ist Deine Erklärung dafür?

    Wäre Dir für Deine Erklärung dafür dankbar!

    Armin

  • Zitat

    Es ist hier bisher noch nicht konkret gefragt worden, warum Daniel die 7 Wochen speziell erwähnt, und warum es nicht einfach heißt in 69 Wochen wird ein Gesalbter kommen? Hoffe ich habe da nichts in den Erklärungen bisher übersehen. Wofür stehen die 7 Wochen = 49 Jahre und in welchem Ereignis sollte sich diese Zeit erfüllen? Wie ist Deine Erklärung dafür?

    diese Frage stellst du zwar Jakob, Armin, aber so viel mir bekannt ist, handelt es sich bei den 49 Jahren um den Bau der Mauern der Stadt. denn ganz offensichtlich lief das nicht so reibungslos ab, wie man es erwartet hatte. Ständig wurden sie dabei gestört. Soweit meine Informationen dazu.

    ich glaube übrigens, dass die Lebenszeit Jesu sowie diese mysteriöse jahrwoche, also diese sieben Jahre in gewisser weise in Analogie zu der Regierungszeit Davids steht, dessen Regentschaft auf die Regentschaft Jesu hinweist, zumal dann auch zwischen David und Jesus 1000 Jahre vergehen; die gleichen 1000 Jahre, wie zwischen der Thronbesteigung Jesu und der Neuen Erde. (ach ja, es waren auch 1000 Jahre zwischen den 40 Tagen der Sintflut und den 40 Jahren des Moses in der Wüste)
    Also waren es von jesu geburt an bis zum Ende der Daniels- Prophetie exakt 40 Jahre, wie auch 40 Jahre zwischen dem Tod Jesu und der Zerstörung Jerusalems.
    David regierte 33 Jahre für gesamt Israel und dann noch einmal sieben Jahre gesondert für Juda, so, wie ja auch die letzte Jahrwoche aus den 490 Jahren gesondert den Juden zugedacht ist.
    Am Ende der sieben Jahre erscheint Christus dem Saulus und macht ihm zum Heidenmissionar, nachdem nunmehr die Frist für die Juden benendet war. Saulus mußte den Auftrag unnittelbar von Christus bekommen; denn jede Änderung im Gesamtplan wurde von Jesus Christus schon immer angewiesen, auch im Alten Testament.

    3 Mal editiert, zuletzt von Seeadler (14. Dezember 2011 um 21:07)

    • Offizieller Beitrag

    @Armin

    Zitat

    Zu dieser Frage um die rechte Deutung und Berechnung der 70 Jahrwochen hätte ich einen kurze Frage bezüglich der Unterteilung der 70 Wochen in 7 Wochen und 62 Wochen und der letzten Woche.

    Es ist hier bisher noch nicht konkret gefragt worden, warum Daniel die 7 Wochen speziell erwähnt, und warum es nicht einfach heißt in 69 Wochen wird ein Gesalbter kommen? Hoffe ich habe da nichts in den Erklärungen bisher übersehen. Wofür stehen die 7 Wochen = 49 Jahre und in welchem Ereignis sollte sich diese Zeit erfüllen? Wie ist Deine Erklärung dafür?

    Wäre Dir für Deine Erklärung dafür dankbar!

    Mmn gehört diese Frage zu einem hochtheologischen Niveau, und ich kann diese als Nicht-Theologe natürlich nicht umfassend beantworten, sondern nur nach irgendwelchen theologischen "Fetzen" greifen, die mir momentan zur Hand liegen.

    Interessant finde ich, was Jacques Doukhan hierzu in seinem Buch "Israels Rolle in der Heilsgeschichte", auf der Seite 56 schreibt:

    Die Zahl 7 führt die prophetische Periode ein und beschließt sie: 7 Wochen, 62 Wochen, 7 Tage. Es ist auch bemerkenswert, dass derselbe trennende Akzent (der "athnach") auf beide Zeitperioden gesetzt wurde, die ersten sieben (V. 24) und die letzten sieben (V. 27). Das betont nicht nur die Bedeutung der Zahl 7, sondern bedeutet auch, dass die letzte 7er Periode - wie die erste - nicht von den anderen 62 Wochen getrennt ist.

  • Paul Simon, von dem ich die "Simon-Bibel" besitze schreibt in seiner Erklärung zu diesen ersten 49 Jahren: Der Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems (der dritte und entscheidende) wurde von Atraxerxes (Esra 7,1-26;6,14) im Jahre 457 v.Chr. gegeben. Sieben Jahrwochen Weissagungszeit sind 49 Jahre bis zum Jahre 408 v. Chr. In dieser Zeit wurden "mit Platz und Graben, in Bedrängnis der Zeiten" unter großen Hinternissen Jerusalem wieder aufgebaut. Doch bis zum Gesalbten sollten dann noch weiter 62 "Wochen" = 434 jahre vergehen.

    Jakob

    Zitat

    Interessant finde ich, was Jacques Doukhan hierzu in seinem Buch "Israels Rolle in der Heilsgeschichte", auf der Seite 56 schreibt:

    Die Zahl 7 führt die prophetische Periode ein und beschließt sie: 7 Wochen, 62 Wochen, 7 Tage. Es ist auch bemerkenswert, dass derselbe trennende Akzent (der "athnach") auf beide Zeitperioden gesetzt wurde, die ersten sieben (V. 24) und die letzten sieben (V. 27). Das betont nicht nur die Bedeutung der Zahl 7, sondern bedeutet auch, dass die letzte 7er Periode - wie die erste - nicht von den anderen 62 Wochen getrennt ist.

    freut mich, dass sich auch einmal jemand anderes "traut" solche Aspekte anzusprechen und zu zitieren; denn diese sind ja offensichtlich und durchziehen die gesamte Bibel, darum ist es mMn schon wichtig sie auch zu untersuchen, was diese denn nun im Kern aussagen - und nicht nur, dass es sie offensichtlich gibt. Und da denke ich, gibt es noch einigen Erklärungsbedarf; zumal ja auch diese 490 Jahre aus 3,5 zeiten a´140 jahre bestehen (hier wird allerdings rückwärts gerechnet, hin zur Erfüllung der Zeiten entsprechend unserer heutigen Gepflogenheit des Countdown) , wovon 140 jahre in jüngster Zeit bemerkbar für uns zwischen 1849 und 1989 abliefen, und diese 140 Jahre wiederum aus 3,5 Zeiten bestehen a´40 Jahre, die wir ebenfalls zwischen 1949 und 1989 erlebten. Und über den Sinn solcher "Zeitendifferenzierungen" hatte ich mich ja auch schon lang und breit auseinander gesetzt, weil sie nun mal sehr häufig vorkommen und in der Natur üblich sind und somit entsprechende gleich lautende Kernbotschaften in sich tragen.
    Man kann die 49 Jahre auch als den Zehnten Teil der 490 Jahre betrachten, und dieser ist im Sinne der Bedeutung des "Zehnten" dann auch als ein "Geschenk" zu sehen

    Wiederum sind auch in diesen 490 Jahren aus meiner Sicht die 40 Jahre eingebettet, die von Christi Geburt bis zum Ende dieser Zeitenrechnung abliefen; weshalb ich ja glaube, dass Jesus Christus 36 Jahre alt wurde...usw. ...

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (15. Dezember 2011 um 03:29)

  • @Seeadler:

    Die 7 Wochen sind nicht nur etwa 40 Jahre, sondern genau 49 Jahre! Also kann ich auch hier Deinen Vergleichen mit anderen historischen Ereignissen nicht wirklich folgen! Wenn du mit Simon und vielen anderen STA Deutungen der Meinung bist, dass diese Zeit der 7 Wochen ab 457 weg zu rechnen ist, was hat sich dann in den 49 Jahren danach wirklich abgespielt, worin sich diese Prophetie erfüllt haben soll? Was hat sich deiner Meinung nach am Ende der 49 Jahre im Jahre 408 historisch abgespielt? Das war doch schon bei 35 Jahre nach Nehemia, der den gesamten Wiederaufbau zwischen 455 - 443 beendete. Im Jahre 408 ist auch kein historisches Ereignis bekannt, das im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau Jerusalems zu finden wäre!

    Dr. Shea schreibt in seiner Studie über dieses historische Faktum:
    "Es steht uns weder eine biblische noch eine außerbiblische historische Quelle zur Verfügung, die uns sagen würde, ob der Wiederaufbau der Stadt tatsächlich in dieser Phase vollendet wurde oder nicht." (Dr. Shea in der Studienserie des BRI "The 70 Weekes.." S. 89-91)

    Sollte dieses Datum aber doch das Ende der 7 Wochen sein, dann hätte der gesamte Wiederaufbau Jerusalems nicht nur - wie durch Gabriel angekündigt 59 Jahre gedauert, sondern 128 Jahre. Alle STA- Auslegungen, die ich bisher kenne, gehen auf dieses Problem in der Berechnung dieser Zeitweissagung leider nicht ein, was mir aber doch auch sehr wichtig erscheint. Unsere Erklärungen dieser Zeitberechnungen sollten ja biblisch und historisch gut nachzuvollziehen sein!

    Jacob der Suchende: sagst Du auch noch was dazu? Doukhan scheint sich mit seiner Deutung diesem Problem nicht wirklich gestellt, sondern es einfach etwas umschifft haben.

    Außerdem müssten sich doch diese 49 Jahre auf eine Zeit und auf Ereignisse beziehen, die sich gleich am Ende der 70järigen Gefangenschaft abspielt haben mussten, denn Daniel sollte ja aufgrund der Erklärung Gabriels in der Vision bzgl. des Beginns der Berechnung der 70 Wochen noch persönlich auf das Wort achten, das zum Wiederaufbau Jerusalems gegeben werden sollte, und dieses Wort kam ja nur zwei Jahre nachdem ihm der Engel Gabriel dieses Ereignis
    ankündigte. Das war im Jahre 536 v. Chr. Also genau 70 Jahre nach der ersten Wegführung von Jerusalem, Daniel hätte ja auch 69 Jahre später im Jahre 457 gar nicht mehr auf das Wort zum Wiederaufbau achten können, denn dann hätte er mindestens140 Jahre alt werden müssen!

    Kann mir also jemand in diesem Thread das Problem mit dem Beginn und der Erfüllung der 7 Wochen in dieser Zeitweissagung gut und plausibel erklären?

    Armin

  • Zitat

    Die 7 Wochen sind nicht nur etwa 40 Jahre, sondern genau 49 Jahre! Also kann ich auch hier Deinen Vergleichen mit anderen historischen Ereignissen nicht wirklich folgen!

    Armin, ich kann ja verstehen, dass du in der Regel offensichtlich wenig Zeit hast - doch wenn du diese zeit dann auch noch oberflächlich liest und mir damit dann auch zum wiederholten male (mittlerweile auffallend) etwas unterstellst, was ich so nicht geschrieben habe, dann bitte ich dich, entweder deine Kommentare dazu zu lassen oder eben dann doch etwas gründlicher zu lesen. denn was du da schreibst, habe ich so nicht von mir gegeben!!!
    Es wäre mir sehr recht, wenn ich nicht das Gefühl haben müsste, du möchtest mir mit deinen unterschwelligen falschen Bemerkungen ein falsches Verständnis und vorgehen vorwerfen. Es klingt jetzt zwar albern und idiotisch, aber ich muß es leider sagen - lesen kann ich noch! Und darum, die erwähnten 40 Jahre am Ende der 490 Jahre haben überhaupt nichts mit den biblisch erwähnten 49 Jahren am Anfang der 490 Jahre zu tun.

    Und ein kleiner Tipp, wenn du hier feststellen solltest, dass du dazu nicht wirklich brauchbare historische belege bekommst, vielleicht wird dir dann klar, dass uns diese Zahlen auch etwas ganz anderes ausdrücken sollen - was du aber offenbar ablehnst. Wenn die Zahlen im symbolischen Sinne (nur annähernd richtig) etwas aussagen sollen, dann musst du dich von deiner historisch gegründeten Vorgehensweise verabschieden und nach eben jenem anderen Sinn forschen. Denn ganz sicher sind diese 49 Jahre nicht falsch, nur kann es durchaus möglich sein, weil es sich hier ungöttliche Zahlen handelt, dass es nun mal nur Symbolzahlen aber für den gleichen Effekt verwendet sind - so, wie ich dir auch mit den 3 1/2 Zeiten schon eine geraume Zeit zu erklären versuche. Denn auch hier wirst du Mühe haben, wenn du sie tatsächlich historisch verifizieren willst, sie hieb und stichfest, also Ohne Zweifel glaubhaft erklären zu können.
    Vor allem fällt auch hier die unterschiedliche Schreibweise auf.....

    Zitat

    Unsere Erklärungen dieser Zeitberechnungen sollten ja biblisch und historisch gut nachzuvollziehen sein!

    muß es das wirklich?
    denn wenn ich mir zum Beispiel folgende Berechnungen von diesen uns allen bekannten Quellen ansehe, gibtes ja hier schon gravierende Unterschiede trotz scheinbar klarer biblisch chronologischer Aussagen für die zeit von Adam bis Jesus, bzw zwischen Sintflut und Jesus . hier nur mal ein paar Beispiele
    für die Zeit von Jesus bis zur Sintflut
    Erzbischof User und Holybibel 2348 Jahre; Thora 2288 Jahre; Layfair 2352 Jahre; Clinton 2482 Jahre; Samaritisch. Pentateuch 2998 Jahre; Flavius Josephus 3146 Jahre; Dr. Hales 3155 Jahre; und die Septuaginta 3246 Jahre
    Von Adam bis Jesus
    jüdischer Pentateuch 4004 Jahre; Samaritisch. Pentateuch 4700 Jahre; Septuaginta 5872 Jahre; Talmud 5344 Jahre; Flavius Josephus 4658 Jahre und Hales 5411 Jahre.

    also ich finde dies Unterschiede von namhaften Quellen bemerkenswert.

    Seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (15. Dezember 2011 um 10:25)