Daniel 1: Wer erlaubte ihm die vegetarische Ernährung?

  • Hallo,

    vor einiger Zeit ist mir im Bibelstudium etwas aufgefallen, was mir gestern wieder in die Hände gefallen ist. Dabei fiel mir auf, dass ich darauf bis heute keine Antwort habe.
    Und zwar geht es darum, dass Daniel ja die Speisen des Königs nicht will, und aushandelt, 10 Tage vegearisch zu testen. In vers 8 steht, dass der oberste Kämmerer, mit welchem er in Vers 7 redete, ihm gnädig gesinnt wurde. Paradoxerweise wird dann jedoch in Vers 10 von der Ablehnung des Vorschlages aus Angst vor dem König berichtet. In Vers 11 wendet sich Daniel daher an den AUFSEHER, den der oberste Kämmerer bestimmt hatte, der dann nach Verhandlung zu dem 10-Tageexperiment zustimmt.
    Bekannt ist die Geschichte ja, das dies alles von eienr Person ausgeht. Dass dies so geglaubt wird, wundert mich auch nicht, da ja geschrieben steht, dass der Kämmerer gnädig gesinnt wurde. Da nun unsere Frage. Wieso wird berichtet, dass der Kämmerer gnädig gestimmt wurde, wenn er doch den Vorschlag ablehnt und erst der Aufseher sich darauf einlässt? Faktisch scheint dies ja absolut falsch zu sein. Was ist also der Sinn dahinter, dass man das trotzdem so darstellt? Gab es dort irgendwelche kulturellen Hintergründe? Oder hat das religiöse Hintergründe?

    Liebe Grüße

    Kathrin
    mit der kaputten Tatatur

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • Ich verstehe es so: Der oberste Kämmerer hat die Bitte Daniels mitnichten abgelehnt. Er war Daniel in der Tat gnädig gesinnt, weil er mit ihm überhaupt diskutiert hat. Aber da er, wie es geschrieben steht, Angst vorm König hatte, hat er einen "instruktierten" Aufseher über die Speisen für Daniel und seine Kumpanen bestimmt. Die sollten es unter sich ausmachen. So blieb der Kämmerer aus dem Schneider, wenn es schief laufen sollte. Er hat es weise und schlau gelöst..... eben, weil er Daniel gnädig gesinnt war. Schließlich konnte er noch die Lorbeeren pflücken, weil Daniel & Co 10x klüger waren und der König grade die 4 ausgewählt hat.
    Die Menschen damals haben genauso getickt, wie die heutigen.. yeah2ewfef


    .

  • Wenn den Text in verschiedenen Übersetzungen lese, kann darauch nicht direkt entnehmen, dass der oberste Kämmerer das ausdrücklich verboten hätte. Je nach Übersetzung steht es nur, dass er "Angst hatte" oder "Bedenken hatte" wenn das Aussehen danach nicht gut wäre. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch beide gleichzeitig anwesen waren.

    "Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem obersten Kämmerer. 10 Und der oberste Kämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte nur meinen Herrn, den König, der euch eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er wahrnehmen, daß euer Aussehen weniger gut wäre, als das der andern Jünglinge von eurem Alter? So wäret ihr schuld, wenn ich meinen Kopf beim König verwirkte! 11 Da antwortete Daniel dem Kellermeister, welchen der oberste Kämmerer über Daniel, Hananja, Misael und Asarja gesetzt hatte: 12 Versuche es doch zehn Tage lang mit deinen Knechten, daß man uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken gebe; 13 darnach besehe man vor dir unser Aussehen und das Aussehen der andern Jünglinge, welche von der feinen Speise des Königs essen; nach dem, was du dann sehen wirst, handle weiter mit deinen Knechten!"

    [Nachtrag: da war ich wohl zu langsam beim Tippen :D ]

    Viele Grüße,
    h264

  • [bibel]8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, dass er sich mit des Königs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kämmerer, dass er sich nicht unrein machen müsste. 9 Und Gott gab es Daniel, dass ihm der oberste Kämmerer günstig und gnädig gesinnt wurde. 10 Der sprach zu ihm: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der euch eure Speise und euern Trank bestimmt hat. Wenn er merken würde, dass euer Aussehen schlechter ist als das der andern jungen Leute eures Alters, so brächtet ihr mich bei dem König um mein Leben. 11 Da sprach Daniel zu dem Aufseher, den der oberste Kämmerer über Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja gesetzt hatte: 12 Versuch's doch mit deinen Knechten zehn Tage und lass uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken geben. 13 Und dann lass dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Königs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen Knechten tun nach dem, was du sehen wirst. 14 Und er hörte auf sie und versuchte es mit ihnen zehn Tage.[/bibel]

    Aber Deins hört sich nicht dumm an, Stofi. Danke.

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • Ich habe den Text auch in mehren Übersetzungen gelesen und kam zum Schluss das der Kämmerer das essen nicht ändern wollte sondern es nicht durfte also mussten sie seinen Chef fragen ob der Kämmerer ihr Speiseplan ändern dofte

    Ich mochte nur mit ungetrübten blick die Wahrheit sehen

    Ashitaka

    Prinzessin Mononoke