Ein paar nachfolgende Beiträge wurden aus diesem Thread hierher verschoben.
Die Frage ist auch, ob der Sonntag überhaupt der Auferstehungstag Jesu ist. Die Bezeichung am dritten Tage muss sich keineswegs auf den Todestag beziehen, sondern in der Regel meint diese Aussage den dritten Tag der Woche.
Nun sagte Jesus aber nicht nur am dritten Tag, sondern auch nach 3 Tagen und 3 Nächten. Das funktioniert vorne und hinten nicht, wenn Jesus Freitag gestorben und Sonntag wiederauferstanden wäre. Es gibt aber eine Möglichkeit alles wunderbar unter einen Hut zu bekommen.
Rufen wir uns das Sabbatjahr ins Gedächnis. Das sind 7 Jahre zu je 360 Tagen. Das macht zusammen 2520 Tage. Der siebte Tag dieser 2520 Tage ist ein Sabbat und so rechnet man dann bis zum letzten Tag durch. Der 2520. Tag endet mit einem Sabbat, und alles geht von vorne los. Die jüdischen Feste sind nicht so flexibel wie der Sabbat, der sich jedes Jahr verschiebt. Die Feste, bis auf Pfingsten, sind immer an einem fest gelegten Datum.
Jetzt ist die Frage, wann wurde Jesus überhaupt gekreuzigt ?
Die Evangelien sind sich einig, dass es am Rüsttag war : Matthäus 27,62 ; Markus 15,42 ; Lukas 23,54 ; Johannes 19,14 & 42.
Der Rüsttag ist direkt vor dem Sabbat : Markus 15,42 ; Lukas 23,54
Es wird davon ausgegangen, dass der Rüsttag mit dem Freitag gleich zu setzen ist. Das ist aber nicht so. Denn dieser Vorsabbat, hat mit dem Wochentag nichts zu tun, sondern bezieht sich auf den 15. Tag des ersten Monats, welches der erste Tag des Festes der ungesäuerten Brote ist, und nach dem Gesetz ebenfalls als ein Ruhetag zu heiligen ist (2. Mose 12,15-16 ; 3. Mose 23,5-8 ; 4. Mose 28,16-17) und das Wort Sabbat bedeutet nichts anderes als Ruhetag. Jener Sabbat war groß (Johannes 19,31), deswegen muss es ein besonderer Sabbat gewesen sein.
Widererwartend gibt es für den Tag des Passah KEINE gesetzliche Regelung als arbeitsfreien Tag. Das heisst, dass der der 14. des 1. Monats neben dem Fest trotzdem ein normaler Arbeitstag ist, es sei denn, dass er im Laufe des Siebenjahresrhythmus mal auf einen Siebenten Tag Wochensabbat fällt, und das ist nur im ersten Jahr dieses Rhythmus.
In Johannes 19,31 steht, dass der besagte Sabbat nach dem Rüsttag groß wäre. Daraus könnte man evtl. schließen, dass hier 2 Sabbate auf einen Tag fielen. Das alleine kann es aber nicht sein. Der besagte Tag der Auferstehung Jesu in den Evangelien ist "mia ton sabbaton" bzw. "mias sabbaton" was so viel heisst wie "an einem der Sabbate". Beachten : Sabbate = Plural. Mias = Singular, Kardinalzahl auf einen der Sabbate bezogen. Hier ist keine Rangfolge gemeint. Deswegen kann nicht der Tag nach dem Sabbat bzw. den Sabbaten gemeint sein, sondern der bzw. ein Sabbat. Die Frage ist nur welcher. Und wieso überhaupt mehrere ?
Wenn man alle Informationen zusammen nimmt, bleibt nur eine Möglichkeit um das unter einen Hut zu bekommen. Mit den Pluralsabbaten ist einer der sieben Festtage der ungesäuerten Brote gemeint. Da aber nur jeweils der erste und der letzte Tag dieses Festes im Gesetz auch als arbeitsfrei vorgegeben sind, sieht es so aus, als wenn man hier etwas großzügig mit der Auslegung ist. Zugegeben, es ist etwas großzügig. Aber bei weiterem nicht so großzügig wie, als wenn man "am dritten Tage", den Sonntag und "nach 3 Tagen und 3 Nächten" in einen Topf wirft. "Nach 3 Tagen und 3 Nächten" und "am dritten Tage" funktioniert grundsätzlich schon mal nicht, da bei letzterem Tag 1 der Tag des Ereignisses ist, ab dem gerechnet wird, es also eingeschlossen wird.
Halten wir fest, dass Jesus am 14. des ersten Monats starb. Der Tag beginnt mit dem Abend, aber Jesus starb schon zur Dämmerung zum 15. Tag. Das heisst, er war bereits tot, als es noch der 14. Tag war. Dieser Tag muss also mit gerechnet werden, und das passt dann auch damit zusammen, dass Jesus zunächst den Tag vor der Nacht erwähnt ("nach 3 Tagen und 3 Nächten). Nach 3 Tagen inklusive des 14. Tages kämen wir auf den 16. Tag, aber wir müssen ja noch die Nacht mit rechnen, und dann wären wir beim 17. Tag. In Markus 16, 2 war es sehr früh an einem der Sabbate gegen Sonnenaufgang, und in Johannes 20,1 war es noch finster an einem der Sabbate. Das heisst die Nacht des 17. Tages war grade vorbei, und der Tag des 17. Tages begann. Bemerkenswert der Zusammenhang zwischen Markus 16 Vers 1 und 2. In Vers 1 ist von EINEM Sabbat die Rede, der vergangen war. In Vers 2 dagegen von den darauf folgenden Pluralsabbaten. Es ist hier eindeutig, dass Sabbate auf Sabbat folgten und an einem speziellen Sabbat, besagter Tag ist, um den es grade geht.
Der dritte Tag der Woche, der auf einem 17. Tag des Monats fiel, und 3 Tage und 3 Nächte nach der der Kreuzigung war, war im ersten Jahr des Sabbatjahres, innerhalb der letzten Jahrwoche der 70 Jahrwochen aus Daniel 9.
Somit steht fest, dass die Tradition nicht den Todestag Jesu zum Maßstab her genommen hat, sondern dem Christentum heidnischer Götzendienst übergestülpt und die Schrift dahin gehend zurecht gebogen wurde.