Aufruf zum Ungehorsam

  • Der gemeinsamen Sorge um lebendige Gemeinden vor Ort - einem der Kernpunkte des diözesanen Reformprozesses", habe die mittlerweile zweite Aussprache zwischen Pfarrer-Initiative und Erzdiözese gegolten, heißt es in der offiziellen Aussendung. Kardinal Schönborn habe wiederholt, dass auch Pfarrer Wünsche nach Änderungen in der Kirche öffentlich äußern dürften, der Begriff "Ungehorsam" aber einen Riss in die kirchliche Gemeinschaft bringe und daher einer Klärung bedürfe.

    Müßte der Aufruf nicht an das ganze Kirchenvolk ergehen, das es lebendige Gemeinden vor Ort gäbe:
    Der Aufruf: Die Bibel gemeinsam lesen, das das Gottewort lebendig wird in jeden einzelenen und die Menschen dem Gotteswort gehorchen und nicht dem Vatikan.
    Das wäre meiner Meinung der richtige Ansatz, das Pferd wird leider von hinten aufgezäumt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass die Forderungen zu weit gehen um selbst im Kirchenvolk Annahme zu finden. Und ich denke, wenn man von einigen Punkten (ganz besonders von der Frauenpriesterweihe) absieht, dann würde man schon eine sehr breite Masse des katholischen Kirchenvolks (zumindest in Österreich) hinter sich haben. Es ist aber generell schwierig. Denn wird sich die weltweite katholische Kirche von einem österreichischen Aufruf zum Ungehorsam wirklich etwas sagen lassen? Geht das überhaupt? Braucht es da nicht eher ein Konzil?

    Eine rein österreichische Lösung kann es ja nicht geben. Das Zölibat müsste also beispielsweise weltweit aufgehoben werden. Das geht nicht einfach.

    Ich habe mir schon sagen lassen, dass es von Katholiken initiierte Bibelkreise gibt. Ein lieber Freund aus dem Forum hat mir das gesagt. Daraufhin habe ich selbst mal bei unserem Pfarrer angefragt, ob er sich das nicht auch für unseren Ort vorstellen kann. Ich habe aber keine Antwort bekommen (war über Mail). Vielleicht hat er mein Mail auch gar nicht bekommen. Aber das würde mich mal sehr interessieren, wie unter Katholiken die Bibel verstanden wird. So ganz praktisch, vom "einfachen" Volk.

  • Bei unseren Bibelkreis sind Katholikinnen, die es sehr ernst meinen. Das letzte ging es um den Sabbat, und da kam die Frage, wir Katholiken halten den Sonntag als Tag des Herrn.
    Diese Frage bringt schon sehr zum nachdenken und bringt auch einiges in Bewegung im inneren des Menschen.

    Gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer
    1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. 3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht. 4 Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen. 5 Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern groß. 6 Sie sitzen gern obenan bei Tisch und in den Synagogen 7 und haben's gern, dass sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. 8 Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. 9 Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. 10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus. 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht. 13-14 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen.

    Diese Worte können auch tief gehen und viel im Menschen bewegen und auch so mancher Pfarrer kann damit in Widerspruch kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von ingeli (9. November 2011 um 09:21)

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt auch katholische bzw. katholisch geführte Bibelkreise. Seit dem 2 Vaticanum ist das erwünscht.
    Auch Benedikt XVI hat sich mehrfach dazu geäussert und wer seine Bücher über Jesus gelesen hat, weiss wie sehr biblisch verwurzelt seine Darstellung des Lebens Jesus ist und wie er die Bibel als Glaubensgrundlage und Glaubenszeugnis gegen moderne zerpflückende Auslegungsmethoden in Schutz nimmt.

    .

  • Ja son Papst ist schon was tolles und Bayer ist er auch noch.

    Achja Benedikt heißt Ratzinger. Da er ja auch nur normaler Mensch ist wie wir sollten wir ihm den Respekt wie jedem anderen Menschen üblich auch geben.

    weiss wie sehr biblisch verwurzelt seine Darstellung des Lebens Jesus ist

    ....bitte was?


    und wie er die Bibel als Glaubensgrundlage und Glaubenszeugnis gegen moderne zerpflückende Auslegungsmethoden in Schutz nimmt.


    ...... ja sowas hätte sich Luther bestimmt gewünscht so eine fundamental biblische Verteidigung


    schiefguckenneu ähm....... naja.... gut...belasse ichs jetzt mal dabei.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Aber jetzt mal ehrlich. Ich zieh zehnmal lieber den Hut vor der Heilsarmee als vor Rom.

    Rom verteidigt nicht mit dem Wort Gottes sondern mit ihrer Tradition. Rom ist und war nie biblisch(da lach ich 3mal in den Wald raus).

    Welche klar biblischen Lehren verteidigt denn der Ratzinger? Die Schöpfung ? Ach nein hab ja vergessen dass die die Evolution ja auch lehren...... ähm...

    Heimo welche Lehre wird denn mit der Bibel verteidigt? Ist es Maria,Heiligen,unsterbliche Seele, Erlösung durch das wiederholte tägliche Opfer der Kommunion???

    Oder ist es die Tatsache dass es Jesus tatsächlich gab was verteidigt wird?

    Ich glaube es gibt unendlich positivere Beispiele als den römischen Bischof.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    • Offizieller Beitrag

    Die letzten Beiträge wurden hierher verschoben.

  • Mal eine Frage, würdet ihr denn bewusst mal ein einen katholischen Bibelkreis Mitglied werden um den Leuten dort das was in der Bibel tatsächlich steht begreiflich zu machen? Ich frage nur deshalb, weil ich in unserem Gemeindeblatt (damit meine ich die kommunale Ortsgemeinde nicht unsere Gemeinde) verstärkt Anzeigen sind wo Pastoralreferenten etc. Bibelkreise anbieten und dafür Werbung machen.

  • Nein, würde ich nicht, aber man kann es umdrehen bewußt Katholiken zur Bibelrunde in die Adventgemeinde einladen. Aber man muß da auch sehr vorsichtig bzw. sehr standfest sein und die adventistische sichtweise gut vertreten. Und es kommt auch immer darauf an, wer ihm besucht, Menschen die es ehrlich meinen und die Bibel kennenlernen wollen oder solche die ihre eigene Lehre dann vertreten und durchdrücken wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Heimo welche Lehre wird denn mit der Bibel verteidigt? Ist es Maria,Heiligen,unsterbliche Seele, Erlösung durch das wiederholte tägliche Opfer der Kommunion???

    Das gesamte Leben Jesu wird anhand der Bibel ausführlich gewürdigt.
    Lies die beiden Bücher und dann äussere Dich dazu (oder lies sie nicht und schweige dazu) - nicht zu lesen und darüber zu polemisieren ist Deiner nicht würdig.

    .

  • ich bete für die Priesterinitiative in Österreich. Diese Menschen Gottes sind in Not, jedenfalls empfinde ich ihr Anliegen als wahre Erneuerung.
    http://www.pfarrer-initiative.at/

    Diese Pfarrer gehen den wahren Weg der Bibel und stellen sich bewusst gegen Rom.
    Gott möge sie segnen und weiter auf dem Weg der Wahrheit leiten.


    HeimoW
    Aber meine Meinung über Rom darf ich generell anhand der Bibel schon noch beurteilen oder? Wäre schön wenn du mir soviel Freiheit zugestehst so dass ich meinen Mund nicht halten muss.
    Es ging mir auch primär nicht um die Bücher sondern um Herrn Ratzinger wo er denn welche Lehren biblisch verteidigt haben soll. Jedenfalls kann ich anhand der Lehre Roms so eine biblische Treue nirgends erkenne, tut mir leid wenn ich da eine andere Meinung hab.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Alles was nicht katholisch ist, ist um 20-30% wer vermindert im Glauben so sagt der Vertreter von Kath.net
    Und jeder der nicht katolisch denkt sei ein evangelischer und soll evangelisch werden.

  • Hallöle,

    es wäre vielleicht ganz gut, hinsichtlich dessen, was katholisch sein soll, den Katechismus der Katholischen Kirche zu befragen und die Sichtweise eines Vertreters von Kath.net das sein zu lassen, was sie ist: eine Einzelmeinung, die eine falsche Sichtweise auf katholische Lehren haben kann. Und so ist auch schon die Sichtweise...

    Zitat

    "Und jeder der nicht katolisch denkt sei ein evangelischer und soll evangelisch werden."

    ... falsch, wie jeder adventistische, neuapostolische, anglikanische, orthodoxe etc. Christ bestätigen wird. Und der Katechismus der Katholischen Kirche übrigens auch. Also bitte: Weder sind Einzelmeinungen die katholische Lehre, noch sind Vertreter von "kath.net" die Katholische Kirche.

    LG
    Smiddy

  • Hallo, leider kann ich nur dies wieder geben was ich in der Diskussion gehört habe und sehr erstaunt war, das ein Evangelischer Christ zum Katholizismus konfertiert ist und Kath.net vertritt und denen empfohlen hat, weil sie sich nicht dem katholischen Gedankengut anpassen bzw. nicht katholisch denken, denken sie eben evangelisch und es ist besser sie werden evangelisch.
    Das war eine öffentliche Diskussion. Mein Problem ist es sowie so nicht, wer was vertritt, aber ich glaube auch nicht das es einen EInzelmeinung ist. Wer die Katholische Kirche ist, das weiß man ja.

  • Hallo Baptist,

    Zitat

    Rom verteidigt nicht mit dem Wort Gottes sondern mit ihrer Tradition.

    aus katholischer Sicht(!) allerdings gibt es kein Gegenüber von schriftlicher Überlieferung (als der Heiligen Schrift) und der apostolischen Tradition, sondern nur ein Miteinander. Bitte übersehen Sie auch nicht, dass es die heutige Heilige Schrift ohne die "Tradition" (nicht mit Folklore zu verwechseln), also die außerschriftliche Überlieferung der Kirche, gar nicht gäbe.

    Zitat

    Rom ist und war nie biblisch(da lach ich 3mal in den Wald raus).

    Also "Rom" steht in meiner Bibel mehrfach drin ;)

    Zitat

    Welche klar biblischen Lehren verteidigt denn der Ratzinger? Die Schöpfung ? Ach nein hab ja vergessen dass die die Evolution ja auch lehren...... ähm...

    Steht das denn so im Katechismus der Katholischen Kirche? Ich glaube nicht. ;)

    Zitat

    Heimo welche Lehre wird denn mit der Bibel verteidigt? Ist es Maria,Heiligen,unsterbliche Seele, Erlösung durch das wiederholte tägliche Opfer der Kommunion???

    Aber selbstverständlich. All diese Lehren finden ihren konkreten Anhalt an der Heiligen Schrift. Nur das diese Heilige Schrift womöglich nicht so ausgelegt wird, wie Sie sie verstehen, sondern so, wie die katholische Kirche sie versteht. Will sagen: ich kann eine protestantische Sicht der Dinge nicht nachvollziehen, wenn ich sie nicht durch eine protestantischen Brille betrachte. Und so kann ich auch eine katholische Sicht der Dinge nicht nachvollziehen, wenn ich sie nicht durch eine katholische, sondern absolut nur durch eine adventistische Brille betrachten möchte.

    Immer mal wieder versuchen, die Welt durch die Augen des anderen zu schauen; miteinander sprechen und nicht übereinander, das sollten wir Christen häufiger wagen.

    LG
    Smiddy

  • Hallo Smiddy

    Zitat

    es wäre vielleicht ganz gut, hinsichtlich dessen, was katholisch sein soll, den Katechismus der Katholischen Kirche zu befragen

    diesen Hinweis finde ich sehr korrekt. Es ist immer gut nach dem offiziellen jeweiligen Verständnis zu fragen bzw. auf dieser Grundlage dann an Hand der Bibel zu hinterfragen.

    In diesem Sinne schließe ich mich durchaus der Frage von Baptist an:

    Zitat

    welche Lehre wird denn mit der Bibel verteidigt? Ist es Maria,Heiligen,unsterbliche Seele, Erlösung durch das wiederholte tägliche Opfer der Kommunion???

    die ich für mich beantwortet habe.

    geht man z.B. den einzelnen o.a. Themen (und nicht nur zu diesen) systematisch, lange genug und ausdauernd diszipliniert im Kat. der rkk nach, (was gar nicht immer und nicht leicht ist)ist der letzte argumentative "Urgrund" tatsächlich oft Tradition, Kirchengesetz, Papstaussagen, konziliarische ---nicht mehr gestattete Hinterfragungen, auch nicht von Bischöfen etc--bzw. Zirkelschlüße innerhalb des röm. kath. Katechismus, jedenfalls war das mein Eindruck-----
    von daher hat bei mir die grundsätzliche Glaubwürdigkeit entscheidend gelitten.

    l.g.Y.

  • kleine Ergänzung, gem letztem Beitrag hier:

    ich denke wenn wir Aussagen der Schrift verstehen wollen, sind wir angehalten grundsätzlich nicht mit den Augen der Welt, der Adventistern, der Katholiken, der Evangelikalen oder den des jeweiligen Papstes, sondern unter der Leitung des hl. Geistes ---als unseren eigentlichen Lehrer,--- versuchen die Schrift zu verstehen.

    Und von daher komme zumindest ich mit vielen Forderungen bzw. Erklärungen des r.k.Kathechismus bei weitem nicht zu Recht.
    y.

    PS: Ein "Anhalt" (en) an der Schrift ist kein Ersatz für Schriftverständnis !

  • Zitat

    Das war eine öffentliche Diskussion. Mein Problem ist es sowie so nicht, wer was vertritt, aber ich glaube auch nicht das es einen EInzelmeinung ist. Wer die Katholische Kirche ist, das weiß man ja.

    Ja? Wer ist die "katholische Kirche"? Genau genommen, also im ekklesiologischen Sinne, ist die "katholische Kirche" die Gemeinschaft aller Menschen, die in Jesus Christus den von den Toten auferstandenen, eingeborenen Sohn Gottes bekennen. Diese "katholische Kirche" ist zu unterscheiden von der "Römisch-katholischen Kirche", die lediglich - wie alle Glaubensgemeinschaften - ein Teil der "katholischen Kirche" ist, ihrerseits aber auch wiederum keine Einzelkirche darstellt, sondern eine aus (ich meine etwa) 24 verschiedenen Teilkirchen bestehende Gemeinschaft. Diese unterscheiden sich in vielen Punkten, teilweise sogar im Ritus. Selbst den Priesterzölibat gibt es nicht in jeder Teilkirche der RKK. Diese 24 verschiedenen Kirchen setzen sich wiederum aus insgesamt rund 3.000 Bistümern zusammen, die ebenfalls unabhängig voneinander, ein jeweils eigener Jurisdiktionsbereich sind. Wer glaubt, der Papst könne dort überall uneingeschränkt schalten und walten, der irrt. Der Papst gilt der RKK "lediglich" als, wenn man so will, "Gesicht der Einheit" und soll die Menschen im Glauben stärken. Als "Chef" darf er nur dann auftreten, wenn Differenzen oder Fragen in grundsätzlichen Lehrangelegenheiten ohne einen Letztentscheid ungelöst verblieben. Die Alltagsentscheidungen, auch die zum Zölibat, trifft nicht der Papst, sondern treffen die Bischöfe, die den rund 3.000 Bistümern vorstehen, in zumeist einheitlicher Abstimmung. Wenn also der Papst wollte, dass in den Gottesdiensten zukünftig keine Schuhe mehr getragen werden sollten, so wäre dies eine Angelegenheit, die nicht eine grundlegende Lehrsache ist und daher von jedem Bistum eigens entschieden würde. Und selbst dort würde kaum ein Bischof nach Gutsherrenart einfach seinen Willen "befehlen" (können), sondern würde sich freilich zuvor mit den zumeist vorwiegend mit Gemeindevertretern besetzten Ausschüssen und den ihm "unterstellten" Geistlichen beraten.

    Ferner besteht die Römisch-katholische Kirche aus etwa 1,8 Milliarden Menschen (sie ist damit größer als Islam und Judentum und "übrige" Christenheit zusammen), worunter sich ca. 1,2 Millionen Geistliche und Ordensleute befinden, von denen jeder eine andere Weltanschauung, eigene Hoffnungen, Träume und Wünsche hat. Die Römisch-katholische Kirche spannt einen weiten Bogen von der Befreiungstheologie bis weit hinüber zu erzkonservativen Gruppen wie Opus Dei etc., einen Bogen von Gustavo Gutiérrez bis Josemaria Escrivá. Die "katholische Kirche" besteht aus Menschen, die sich Tag ein, Tag aus in den Hütten der Armen und an den Lagern der Kranken aufopfern, und sie besteht aus denen, die versuchen, diesen Menschen den Glauben zu bewahren. Sie besteht aus, wie es so schön heißt, saints and sinners, Heiligen und Sündern und nennt sich selbst die "sündige Kirche", die "pilgernde Kirche", weil sie eben noch auf dem Weg zu Gott ist und daher noch immer versagt. Daher beten Katholiken in jeder Messer: "Herr, schau' doch nicht auf die Sünden deiner Kirche, sondern auf ihren Glauben."

    Daher haben Sie recht, wenn Sie schreiben: "Wer die Katholische Kirche ist, das weiß man ja.": unzählige Menschen, die in der Tiefe und Verlorenheit ihres Seins auf IHN hoffen, Jesus Christus, den Sohn Gottes, der Tod und Teufel besiegt hat.

    LG
    Smiddy

  • Lieber Yokurt,

    Zitat

    von daher hat bei mir die grundsätzliche Glaubwürdigkeit entscheidend gelitten.

    wenn Sie vorraussetzen, dass die Heilige Schrift das alles erschließende Glaubensdokument ist, dann hätten Sie damit sogar recht. Nur ist die Heilige Schrift eben genau das nicht. Sie ist nicht vom Himmel gefallen und war damit plötzlich dar, sondern ist in einem kirchlichen Prozess entstanden. Das heißt nicht nur, dass die Kirche vor (unserer heutigen) Heiligen Schrift da war, sondern auch, dass es in der Kirche schon eine Überlieferung gegeben haben muss, aufgrund derer dann im etwa 5. Jahrhundert durch Papst und Synode beschlossen werden konnte, was Teil der Heiligen Schrift ist, was in den Kanon einfließen sollte oder nicht.

    Zitat

    sondern unter der Leitung des hl. Geistes ---als unseren eigentlichen Lehrer,--- versuchen die Schrift zu verstehen.

    Dem stimme ich ausdrücklich zu. Wer versucht das nicht? Und doch kommen wir alle zu unterschiedlichen Sichtweisen, wie die Vielzahl der Konfessionen belegen mag. Welchen von ihnen möchten wir nun unterstellen, dass sie nicht suchen würden, ihren Glauben im Heiligen Geist zu erkennen? Allen, außer uns selbst? Ich glaube, damit würden wir uns selbst aus dem Christentum heraus katapultieren. Dann wären wir im Bereich von Gemeinschaften wie den Zeugen Jehovas, den Mormonen und wie sie sich alle nennen.

    Ich glaube, für uns Christen ist es in aller erster Linie nicht wichtig, wie wir uns zum Gottesdienst kleiden oder wann der Gottesdienst stattfindet oder wie wir unsere "irdischen Lehrer" nennen. Das ist alles Beigemüse, mit dem wir uns nur aufreiben. Ich halte es einfach nur für wichtig, dass wir einander gegenseitig höher schätzen als uns jeweils selbst, aber Gott überalles und mit aller Kraft lieben und ihm Danken, besonders für seinen Liebesakt am blutigen Gnadenholz.

    Zitat

    PS: Ein "Anhalt" (en) an der Schrift ist kein Ersatz für Schriftverständnis !

    Das wollte ich auch nicht so verstanden wissen. Aber was ist Schriftverständnis und welches ist richtig?

    Zitat

    geht man z.B. den einzelnen o.a. Themen (und nicht nur zu diesen) systematisch, lange genug und ausdauernd diszipliniert im Kat. der rkk nach, (was gar nicht immer und nicht leicht ist)ist der letzte argumentative "Urgrund" tatsächlich oft Tradition, Kirchengesetz, Papstaussagen, konziliarische ---nicht mehr gestattete Hinterfragungen, auch nicht von Bischöfen etc--bzw. Zirkelschlüße innerhalb des röm. kath. Katechismus, jedenfalls war das mein Eindruck-----

    Welche Lehren meinen Sie da konkret?

    LG
    Smiddy

  • Hallo Smiddy

    aus katholischer Sicht(!) allerdings gibt es kein Gegenüber von schriftlicher Überlieferung (als der Heiligen Schrift) und der apostolischen Tradition, sondern nur ein Miteinander. Bitte übersehen Sie auch nicht, dass es die heutige Heilige Schrift ohne die "Tradition" (nicht mit Folklore zu verwechseln), also die außerschriftliche Überlieferung der Kirche, gar nicht gäbe.

    Ich nenne es nicht Tradition sondern Gottes Führung dass die Heilige Schrift nun heute so festgesetzt ist wie sie nunmal allgemein annerkannt ist.Nicht mit einbezogen sind da natürlich die Apokryphen.

    Also "Rom" steht in meiner Bibel mehrfach drin ;)


    Naja das stimmt, aber selten wird mit Rom etwas positives gemeint,vielmehr ist damals der Tarnname für Rom auch Babylon gewesen (1Petr 5,13 Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch auserwählt ist, und mein Sohn Markus.)

    Steht das denn so im Katechismus der Katholischen Kirche? Ich glaube nicht. ;)


    Gegenfrage, glaubt die katholische Kirche an eine buchstäbliche Schöpfung wie sie im 1.Buch Mose zu finden ist mit tatsächlichen 7x24h Tagen? Nein! Es ist sehr viel und schön umschrieben dass in diese Aussagen der Schöpfung auch die Evolution platz hat. jedenfalls lese ich aus dem Oldenbourger Katechismus der Katholischen Kirche nichts anderes raus.

    Sehr inkonsequent wenn man Schöpfung mit dem Wort >Evolution austauscht.
    Papst: Evolution und Schöpfung sind kein Gegensatz
    Redaktion, 26. Juli 2007 15:32

    Benedikt XVI. richtet sich gegen die "Absurdität" der Gegenüberstellung - Evolutionslehre beantworte aber nicht alle Fragen
    Auronzo di Cadoredie - Gegen einen künstlichen Gegensatz zwischen Evolutionslehre und Schöpfungsglaube hat sich Papst Benedikt XVI. bei einer Begegnung mit 500 italienischen Priestern ausgesprochen, berichtet Kathpress. Die Gegenüberstellung von "Kreationismus" und "Evolutionismus" - als dürfe jemand, der an Gott glaubt, nicht an die Evolution denken und wer es mit der Evolution halte, müsse Gott ausschalten - sei eine "Absurdität", sagte er. (quelle http://derstandard.at/2974707/Papst-…-kein-Gegensatz)

    Zitat
    Heimo welche Lehre wird denn mit der Bibel verteidigt? Ist es Maria,Heiligen,unsterbliche Seele, Erlösung durch das wiederholte tägliche Opfer der Kommunion???

    Aber selbstverständlich. All diese Lehren finden ihren konkreten Anhalt an der Heiligen Schrift. Nur das diese Heilige Schrift womöglich nicht so ausgelegt wird, wie Sie sie verstehen, sondern so, wie die katholische Kirche sie versteht. Will sagen: ich kann eine protestantische Sicht der Dinge nicht nachvollziehen, wenn ich sie nicht durch eine protestantischen Brille betrachte. Und so kann ich auch eine katholische Sicht der Dinge nicht nachvollziehen, wenn ich sie nicht durch eine katholische, sondern absolut nur durch eine adventistische Brille betrachten möchte.

    Man kann sämtliche Texte in der Bibel missbrauchen und biegen bis es passt. Nicht umsonst haben sogar die Mormonen Argumente für ihren total unchristlichen Glauben.

    Immer mal wieder versuchen, die Welt durch die Augen des anderen zu schauen; miteinander sprechen und nicht übereinander, das sollten wir Christen häufiger wagen.


    Meine Aussagen wollten niemanden denunzieren es war eher eine kritische Aussage gegen einen Adventisten der eben den papst recht toll findet (für mich total unverständlich).
    Ich war selbst katholisch und ich behaupte mal ich war einer der wenigen der wirklich im Religionsunterricht aufgepasst hatte und mehr wissen wollte. Aber als ich die Bibel wirklich ohne Vorurteile gelesen hatte gingen Lehren wie der Ablass,Heiligenverehrung und vieles andere absolut gegen meine Überzeugung.

    Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel wenn ich Du sage (Smiddy) aber ich höre aus Dir sehr viel Überzeugung und Wissen heraus, bist du katholischer Theologiestudent oder schon eingesegneter Pfarrer?

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.