Ich vermute, in der Sabbatschule wird einfach adventistische Lehre unterrichtet, die mit entsprechenden Bibeltexten und deren Exegese gestützt wird.Also so, wie in jeder anderen Kirche auch.
Und vor diesem Schisma war Eintracht in der Christenheit?
Pauli Texte, die sehr schwer sind (wie auch Petrus sagt), der einmal dieses, einmal jenes schreibt, um diese komplexe Frage "Judentum/ Heidentum" irgendwie zu klären.
Johannes ebenfalls: Das Heil kommt von den Juden - aber "die Volksmenge schrie: Kreuzigt ihn!"Das kommende Fehlverständnis und Drama wird nicht nur durch die Schriften selbst angekündigt, es wird durch sie selbst auch mit hervorgerufen.
"Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Zwietracht"
Anmerkungen/ Antworten zu:
- Sabbatschule: Also, ich bin ja nun seit letztem Jahr mehr oder weniger regelmäßig in der Sabbatschule also in den Bibelgesprächsrunden, wo ich so gut wie keine "adventistische Indoktrination"feststellen konnte! Auch Ellen White wird so gut wie gar nicht zitiert, sondern es wird der jeweilige Bibeltext betrachtet und Fragen dazu gestellt. Nun gut, meistens kommen die Fragen aus dem deutschen Studienheft, was aber auch nicht schlecht sein muß. Insbesondere gut finde ich , dass auch oft gefragt wird, was uns die Texte fur uns heute sagen wollen.
- Eintracht in der Christenheit? Diese gab es m.E. wenn überhaupt in der Zeit der Urchristen so zwischen 33 bis 103 nach Christus. Schon beim Apostelkonzil 48 gab es eine erste Spaltung, weil die pharisäisch eingestellten Judenchristlen an allen Zeremonien des AT (Beschneidung/ Opferriten/ Speisegesetze/ Sabbatheiligung etc.) festgehalten haben. Bei den Heidenchristen, v.a. im Syrischen Raum hielt man sich wohl weitestgehend an die Kompromiss-Zusatzforderungen des Apostelkonzils, während die v.a.von Paulus beeinflussten heidenchristlichen Gemeinden in Kleinasien und Griechenland diese Zusatzforderungen weitestgehend nicht befolgt haben, da diese in keinem seiner Briefe je erwähnt werden! Dann gab es auch Uneinigkeit darüber, wie eigentlich eine christliche Gemeinde zu leiten ist; einerseits in einem Kollektivorgan von mehreren Ältesten (= synodale Struktur) oder von einem
einzigen "Kirchenvorsteher" (= bischöfliche Struktur). Beide "Kirchenmodelle" streiten auch heute noch miteinander, was man ganz besonders aktuell sowohl in der RKK als auch in der STA sieht! - Die Texte von Paulus: zeigen mMn. die gute Fähigkeit des Paulus, eines Juden und Römischen Bürgers aus dem kleinasiatischen Tarsus, der in Jerusalem (bei dem in der Apostelgeschichte vorkommenden "großen Gelehrten" Gamaliel (Apg.22,3) gelernt hatte) zum »dialektischen theologischen Denken und Handeln« - z.B. seine generelle Ablehnung der Beschneidung für die Heidenchristen im Galaterbrief einerseits und anderseits seine vorgenommenen Beschneidung des Timotheus (Sohn eines Griechen und einer jüdischen Mutter), wie in Apg.16,3 berichtet wurde oder dessen Einhaltung eines mosaischen Gelübdes. (Apg.21,23-27). Karl Barth hat diese »dialektische Theologie« des Paulus aufgegriffen und in seinem bahnbrechendem „Kommentar zum Römerbrief” von 1919 eingehend und ausführlich erklärt. Wir Christen aller Konfessionen können froh darüber sein, dass wir solche bibeltreuen Gelehrten und Bibelausleger haben! (Wobei der Römerbrief Barths keine leichte Lektüre und zum Teil auch schwer zu verstehen ist und mindestens dreimal gelesen gehört!)