Die Dreieinigkeit Gottes

  • Ich vermute, in der Sabbatschule wird einfach adventistische Lehre unterrichtet, die mit entsprechenden Bibeltexten und deren Exegese gestützt wird.Also so, wie in jeder anderen Kirche auch.

    Und vor diesem Schisma war Eintracht in der Christenheit?

    Pauli Texte, die sehr schwer sind (wie auch Petrus sagt), der einmal dieses, einmal jenes schreibt, um diese komplexe Frage "Judentum/ Heidentum" irgendwie zu klären.
    Johannes ebenfalls: Das Heil kommt von den Juden - aber "die Volksmenge schrie: Kreuzigt ihn!"

    Das kommende Fehlverständnis und Drama wird nicht nur durch die Schriften selbst angekündigt, es wird durch sie selbst auch mit hervorgerufen.
    "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Zwietracht"

    Anmerkungen/ Antworten zu:

    • Sabbatschule: Also, ich bin ja nun seit letztem Jahr mehr oder weniger regelmäßig in der Sabbatschule also in den Bibelgesprächsrunden, wo ich so gut wie keine "adventistische Indoktrination"feststellen konnte! Auch Ellen White wird so gut wie gar nicht zitiert, sondern es wird der jeweilige Bibeltext betrachtet und Fragen dazu gestellt. Nun gut, meistens kommen die Fragen aus dem deutschen Studienheft, was aber auch nicht schlecht sein muß. Insbesondere gut finde ich , dass auch oft gefragt wird, was uns die Texte fur uns heute sagen wollen.
    • Eintracht in der Christenheit? Diese gab es m.E. wenn überhaupt in der Zeit der Urchristen so zwischen 33 bis 103 nach Christus. Schon beim Apostelkonzil 48 gab es eine erste Spaltung, weil die pharisäisch eingestellten Judenchristlen an allen Zeremonien des AT (Beschneidung/ Opferriten/ Speisegesetze/ Sabbatheiligung etc.) festgehalten haben. Bei den Heidenchristen, v.a. im Syrischen Raum hielt man sich wohl weitestgehend an die Kompromiss-Zusatzforderungen des Apostelkonzils, während die v.a.von Paulus beeinflussten heidenchristlichen Gemeinden in Kleinasien und Griechenland diese Zusatzforderungen weitestgehend nicht befolgt haben, da diese in keinem seiner Briefe je erwähnt werden! Dann gab es auch Uneinigkeit darüber, wie eigentlich eine christliche Gemeinde zu leiten ist; einerseits in einem Kollektivorgan von mehreren Ältesten (= synodale Struktur) oder von einem
      einzigen "Kirchenvorsteher" (= bischöfliche Struktur). Beide "Kirchenmodelle" streiten auch heute noch miteinander, was man ganz besonders aktuell sowohl in der RKK als auch in der STA sieht!
    • Die Texte von Paulus: zeigen mMn. die gute Fähigkeit des Paulus, eines Juden und Römischen Bürgers aus dem kleinasiatischen Tarsus, der in Jerusalem (bei dem in der Apostelgeschichte vorkommenden "großen Gelehrten" Gamaliel (Apg.22,3) gelernt hatte) zum »dialektischen theologischen Denken und Handeln« - z.B. seine generelle Ablehnung der Beschneidung für die Heidenchristen im Galaterbrief einerseits und anderseits seine vorgenommenen Beschneidung des Timotheus (Sohn eines Griechen und einer jüdischen Mutter), wie in Apg.16,3 berichtet wurde oder dessen Einhaltung eines mosaischen Gelübdes. (Apg.21,23-27). Karl Barth hat diese »dialektische Theologie« des Paulus aufgegriffen und in seinem bahnbrechendem „Kommentar zum Römerbrief” von 1919 eingehend und ausführlich erklärt. Wir Christen aller Konfessionen können froh darüber sein, dass wir solche bibeltreuen Gelehrten und Bibelausleger haben! (Wobei der Römerbrief Barths keine leichte Lektüre und zum Teil auch schwer zu verstehen ist und mindestens dreimal gelesen gehört!)
  • (Wobei der Römerbrief Barths keine leichte Lektüre und zum Teil auch schwer zu verstehen ist und mindestens dreimal gelesen gehört!)

    und was daran verbessert deine persönliche Beziehung zu Gott?
    Er würde dir sicher mehr Erkenntnisse schenken. :saint:

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Eintracht in der Christenheit? Diese gab es m.E. wenn überhaupt in der Zeit der Urchristen so zwischen 33 bis 103 nach Christus. Schon beim Apostelkonzil 48 gab es eine erste Spaltung, weil die pharisäisch eingestellten Judenchristlen an allen Zeremonien des AT (Beschneidung/ Opferriten/ Speisegesetze/ Sabbatheiligung etc.) festgehalten haben. Bei den Heidenchristen, v.a. im Syrischen Raum hielt man sich wohl weitestgehend an die Kompromiss-Zusatzforderungen des Apostelkonzils, während die v.a.von Paulus beeinflussten heidenchristlichen Gemeinden in Kleinasien und Griechenland diese Zusatzforderungen weitestgehend nicht befolgt haben, da diese in keinem seiner Briefe je erwähnt werden! Dann gab es auch Uneinigkeit darüber, wie eigentlich eine christliche Gemeinde zu leiten ist; einerseits in einem Kollektivorgan von mehreren Ältesten (= synodale Struktur) oder von einem
    einzigen "Kirchenvorsteher" (= bischöfliche Struktur). Beide "Kirchenmodelle" streiten auch heute noch miteinander, was man ganz besonders aktuell sowohl in der RKK als auch in der STA sieht!

    Die Texte von Paulus: zeigen mMn. die gute Fähigkeit des Paulus, eines Juden und Römischen Bürgers aus dem kleinasiatischen Tarsus, der in Jerusalem (bei dem in der Apostelgeschichte vorkommenden "großen Gelehrten" Gamaliel (Apg.22,3) gelernt hatte) zum »dialektischen theologischen Denken und Handeln« - z.B. seine generelle Ablehnung der Beschneidung für die Heidenchristen im Galaterbrief einerseits und anderseits seine vorgenommenen Beschneidung des Timotheus (Sohn eines Griechen und einer jüdischen Mutter), wie in Apg.16,3 berichtet wurde oder dessen Einhaltung eines mosaischen Gelübdes. (Apg.21,23-27). Karl Barth hat diese »dialektische Theologie« des Paulus aufgegriffen und in seinem bahnbrechendem „Kommentar zum Römerbrief” von 1919 eingehend und ausführlich erklärt. Wir Christen aller Konfessionen können froh darüber sein, dass wir solche bibeltreuen Gelehrten und Bibelausleger haben! (Wobei der Römerbrief Barths keine leichte Lektüre und zum Teil auch schwer zu verstehen ist und mindestens dreimal gelesen gehört!)

    Das hast du sehr schön ausgeführt, Norbert.

    Dass Paulus rhetorisch sehr geschickt war, steht außer Frage.
    Worum es mir geht ist, darauf hinzuweisen, dass es dieses "hermetische Christentum" doch gar nicht gab und gibt.

    Barths Römerbrief wird wohl schwer sein, nicht verwunderlich, denn er behandelt ein schweres Thema: Paulus ist schwer verständlich und wiederum auch sehr einfach, das kommt auf den Blickwinkel an.

    Worum geht es Paulus denn letztlich, wenn man es zusammenfasst?

  • Römerbrief ... Thema: Paulus

    Worum geht es Paulus denn letztlich, wenn man es zusammenfasst?

    Um bei der letzten Frage anzufangen: Hierzu worum es dem Paulus in erster Linie geht, würde ich aus seiner zentralen theologischen Schrift - dem Römerbrief - Luther nannte ihn, wenn ich richtig informiert bin, »das 5. Evangelium« - drei Punkte anführen:

    • "Die Gerechtigkeit aus dem Glauben": Römer 1,17: Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.« ----> siehe auch Römer 3,20-30! Die Neue Evangelistische Übersetzung (NEÜ) übersetzt Röm.1,17 sehr schön so: Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt und Menschen zum Glauben führt, wie es in der Schrift heißt: "Der Gerechte wird leben, weil er glaubt."[2] ..................... [2]: Habakuk 2,4 sinngemäß nach der LXX zitiert.
    • "Christus ist für uns gestorben!": Römer 5,6+8: Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist ...
    • "Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen!": Römer 8,38-39: Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

    Man sieht heute durch die Entscheidung des Papstes, dass in der RKK immer das bischöflich-päpstliche Prinzip gilt! Zu was hat man dann überhaupt die Amazonas-Synode einberufen, die für eine Lockerung des Zölibat eingetreten ist, wenn am Ende der Papst diese synodale Entscheidung mit einem Federstrich wieder zunichte macht? Dann soll man doch seitens der Katholiken so ehrlich sein und sagen, wir brauchen gar keine synodalen Strukturen, wir brauchen nur das Wort des Papstes, denn er entscheidet sowieso so wie er es will! ----> Was mir wiedereinmal zeigt, dass es dieser jesuitische Papst mit seinen Reformen gar nicht ehrlich meint! ----> Das wird wohl auch mit der Grund sein, dass Bischof Kardinal Reinhard Marx nicht erneut als Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz antritt! Denn er ist mit seiner Kommunion-Reform auch für Evangelische , die mit Katholiken verheiratet sind die Kommunion zuzulassen im Vatikan krachend gescheitert!

  • Ähem ...

    Wenn jetzt auch noch Seiten gefüllt werden über eine "Verlogenheit des RKK-S"ystems", würde das den vorgegebenen Rahmen dieses Threads sprengen.

    Sehr sehr indirekt haben die umfangreichen Posts im Anschluss an Einfach Biblischs letzte Warnung vor dem Triniätsdogma noch mit diesem Themazu tun.

    Der Bruch begann mit den überaus wertvollen allgemeinen Gedanken Seeles Das habe ich ja noch verstanden, denn eine Atempause im Dreifaltigkeitsmarathon von Norbert und mir war auch mir recht. Und evtl war ja auch "die Luft raus".

    Danach aber hat es sich verselbständigt und ist zu einem anderen Thread geworden, der es wert ist, ausdiskutiert zu werdn,

    Anregung für die Moderatoren:
    Ein neuer Thread, z.B. unter "Gegensätze in der Christenhehit - einst und jetzt". Das würde auch Themen wie Paulus erfassen oder wie u.a. die RKK (wenn's denn sein muss).

    Einige letzte Posts könnte man in einen solchen neuen Thread transferieren, aber WENN, dann biite NICHT meinen Zwischenruf unten, mit dem ich - m.E. berechtigt - versuche, zum Thema zurückzuführen.

    Zwischenruf

    Zurück zur Dreieinigkeit: Ich warte noch auf eine Antwort Norberts.

    @Norbert
    Du hast Seeles klugen Cut aufgegriffen und ebenso klug zum Thema Was-ist-Wahrheit und zu Claudius und Lessing hingelenkt.

    Dabei ging es um den Unterschied zwichen Wahhrheit und (worunter du auch die
    Frage der Dreieinigkeit verstehst):
    dem STREBEN nach Wahrheit.

    Streben nach Wahrheit - wichtig, aber ich habe das Streben u.a. bei dieser Frage beendet. Ich vertraue Jesus und glaube ihm, wenn er sagt "Ich bin der Weg, die WAHRHEIT und das Leben."
    Nicht die HALBE WAHRHEIT und keine RELATIVE WAHRHEIT"

    Bedenke das bitte nochmal unter dem Aspekt u.a. von Joh 17,3: Bleibst du wirklich bei deiner Meinung, ...

    Jesus sei nur im Erdenleben Gottes Sohn und Mensch, ansonsten immer Gottes Sohn und Gott, folglich habe er nur während seines Erdenlebens den Vater als allein wahren Gott bezeichnet, was daher für uns unbedeutend sei

    ...??

  • Warum fragst Du mich das, ob ich dabei bleibe? Für mich bleibt es bei dem , was Du in den beiden letzten Zeilen erwähnt hast. Ich kann es nur so verstehen, wenn ich alle anderen Aussagen in des Johannes Schiften mit betrachte, die den Sohn mit Gott wesensgleich
    setzen (Joh.1,1; 14,9; 20,28, 1.Joh.5,20 usw.). Für mich ist die Wahrheit Jesu, die, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich ist! Was soll ich denn sonst sagen? Die Sache mit der Trinität bleibt eine Glaubensfrage! Entweder man glaubt daran oder eben halt nicht!

    Für einen neuen Thread, wie "Gegensätze in der Christenhehit - einst und jetzt" wäre ich auch! Ob der aber aufgemacht wird, liegt an den Moderatoren ....!

  • Die "Streitgespräche" in der "Christenheit" begannen, als man nicht mehr, wie die Apostel Jesu, von der "Schrift" (siehe Timotheusbriefe) ausging.

  • Für einen neuen Thread, wie "Gegensätze in der Christenhehit - einst und jetzt" wäre ich auch! Ob der aber aufgemacht wird, liegt an den Moderatoren ....!

    Was sollte da bringen? Gott hat bewusst die Vielfallt geschaffen. Nicht die Intelligenz und Klugheit führen zu EINHEIT,

    sondern die Liebe, ein demütiges Herz und die Kraft des HL.Geistes.

    Ein Beispiel. Ich sprach davon, "das Herzstück bei den STA sei die Sabbatschule".

    Vergleiche nur die Antwort von Simon und Dir. Was könnte den Unterschied ausmachen, Wissen, Erfahrung oder eine Herzenseinstellung?

    Was tat Jesus, oder welche Motivation hatte er, als er über das Wort Gottes sprach? Was war sein Ziel???

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Vergleiche nur die Antwort von Simon und Dir. Was könnte den Unterschied ausmachen, Wissen, Erfahrung

    Bei Norbert Erfahrung, denn er hat die Sabbatschule besucht.
    Ich schrieb ja, ich vermute ...

    Das rührt daher, dass ich mal vor einer Predigt einen kurzen Kinderunterricht bei Olaf Schroer gesehen habe, der netterweise mit gefilmt wurde, bevor die eigentliche Predigt kam.
    Und es rührt daher, dass bislang alles, was ich von Unterrichtsthemen aus dem Programm hier lese, ganz klassische adventistische Exegese ist und es zu gefühlt 90% um Daniel und die Offenbarung geht ...

    Daher mein Eindruck, der natürlich falsch sein kann.

  • Daher mein Eindruck, der natürlich falsch sein kann.

    Wenn Du Dich an den genannteten Personen orientiert dann kein Wunder.
    Ich hoffe, das das nicht meine Botschaft hier ist....und wenn ich das gut finde,die Sabbatschule,dann spreche ich aus Erfahrung.
    Dieses Vertel ist halt mal wieder Daniel dran... das Thema wird aber schon einige Jahre vorher festgelegt.....
    Ich habe schon die nächste Lektion. Das Thema: Wie legen wir die Bibel aus? Wird bestimmt wieder spannend.

    Keiner in der STA gibt eine Richtung des Glaubens an! Wir leisten uns sogar verschiedene Lektionen in der Gemeinde....
    Die Bibel ist unsere Grundlage!!!
    Der Gesprächskreis in einer Sabbatschule fördert das miteinander Reden,das gemeinsame Studieren, andere Meinung zu ertragen und sich zu respektieren....
    und hoffendlich die Beziehung zu Jesus zu fördern....

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Der Gesprächskreis in einer Sabbatschule fördert das miteinander Reden,das gemeinsame Studieren, andere Meinung zu ertragen und sich zu respektieren....

    Das kann ich als Nicht-Adventist nur bestätigen. Ich habe nun schon einige Gemeinden in verschieden Städten und Staaten besucht; es wurde dabei nie eine bestimmte Lehrmeinung von oben diktiert. Und auch EGW wurde, wenn überhaupt erwähnt, eher kritisch oder mit Vorbehalten zitiert und thematisiert. Auch wurde die eigene Kirchenführung oft hinterfragt. Natürlich sind die Lektüren adventistisch gefärbt, aber das liegt doch in der Natur der Sache und kann kein Argument sein.

  • @Norbert
    Zur Erinnerung aus deinem Post S.236:

    Also: Als Mensch - als getrennt von seiner mit seinem Vater identischen Gottheit (gleich in Macht, Ewigkeit und Herrlichkeit! - wie ER in seiner vor-irdischen Existenz ganz Gott dem Vater gleich war! - betonte er immer dass Gott (= der Vater) der allein wahre Gott ist, das bestreiten wir doch gar nicht! Diese Aussage war eine Demutshandlung unseres Heilandes

    Ich kann das weiterhin nur als Trick empfinden, Joh 17,3 zu umgehen.

    Sagst du nicht Folgendes?:


    (a) Als Mensch war Jesus zugleich "nur" Gottes Sohn [richtig], aber NICHT Gott [Sowieso nicht!! Umkehrschluss: Da gestehst du - wenn auch mit falscher Prämisse - dem Vater also zu, der allein wahre Gott zu sein].

    (b) Vor- und nachher bedurfte es aber dieser Demut nicht mehr, denn da war bzw. ist der Gottessohn Jesus zugleich Gott [Umkehrschluss: da ist also der Vater eben NICHT der ALLEIN wahre Gott...]

    Wenn ich das nicht falsch verstanden habe, wäre dein Argument ...

    (das du später übrigens nochmals betontest, als es um den Wissensvorsprung des Vaters ging - ich müsse den irdischen vom himmlischen Jesus unterscheiden)

    ...ein oberfauler Spagat, Joh 17,3 für uns Heutige bedeutungslos zu erklären, weil diese Botschaft nur für die Zeit von Jesu Erdenleben galt.

    Du könntest diesen fatalen Eindruck gerne entkräften, z.B. indem du zugibst, dass Joh 17,3 - der Vater ist ALLEIN (!!!) wahrer Gott - zeitlos und weder relativierbar noch auslegungsfähig gilt,

    KANNST DU DAS (auch wenn du damit zugeben würdest, dass der himmlische - ich ergänze: wie auch der irdische) Jesus NICHT ebenfalls Gott sein kann)?

  • Αὕτη δέ ἐστιν ἡ αἰώνιος ζωή, ἵνα γινώσκωσίν σε τὸν μόνον ἀληθινὸν θεόν καὶ ὃν ἀπέστειλας Ἰησοῦν χριστόν.
    Das ist nun das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Joh 17,3)

    Der Herr Jesus schließt an die Anrede Gottes mit "dich" eine Apposition an, die klar zeigt, dass der Vater des Herrn Jesus der allein wahre Gott ist!
    Von γινώσκωσίν (erkennen) sind zwei mit καὶ koordinierte Objekte gleichberechtigt abhängig: der Vater und der Sohn. Das heißt selbst wenn allein der Sohn nicht (an)erkannt wird, kann ewiges Leben nicht vorhanden sein, Ohne den Herrn Jesus gibt es kein ewiges Leben, auch wenn Gott als solcher anerkannt wird. γινώσκωσίν stellt nicht nur auf bloßes Wissen ab, sondern beschreibt eine persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus. ἵνα mit dem Verb im Konjunktiv leitet den Satze ein, der als Apposition dient und veranschaulicht, worin das ewige Leben besteht.

    „Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.“ - Hermann Bezzel (1861-1917)

  • ergeben sich - das hatte Simon/Seele1986 bereits gesagt - aus den Texten selbst

    Es ist doch so: wenn es eine geschlossene, klar strukturierte Lehre zu diesen Dingen wäre - eindeutig aus der Schrift zu lesen - dann hätten wir doch diese Debatten gar nicht.
    Man muss sich doch ab und zu wenigstens auch mal seinen "Gegenstand" anschauen und nicht immer "im Gegenstand" verweilen und dafür kämpfen.

    Das ist der große Unterschied vom Christentum zu anderen Religionen: bei den anderen geht es hauptsächlich darum, was man tut. Bei Christen geht es zudem ganz gewichtig darum, was man glaubt.
    Juden streiten nicht über das Wesen Gottes; das ist für die kaum ein Thema. Die debattieren allenfalls darum, was man an Geboten zu tun oder zu lassen hat, ob sich was gewandelt hat im Laufe der Zeit und dergleichen.
    Muslime streiten ebenfalls nicht über das Wesen Gottes intern, sondern allenfalls mit uns Christen. Auch bei ihnen geht es eher darum, was man tun soll und um gewisse Erbschaftsverständnisse bezüglich des wahren Kalifats und dergleichen.
    Der Buddhismus (die hermetischste Lehre überhaupt) hat bereits integriert, dass alles andere als Produkte des Geistes und des Denkens auch sein kann, weswegen er nahezu alles in sich aufnehmen kann, denn es sind ja nur Erschaffungen des Menschen im Rahmen seines karmischen Stadiums ... Auch die streiten recht wenig, es geht da dann eher um politische Aspekte.
    Die Hindus können Jahwe und Jesus in ihrem Tempel auch noch hinstellen (es gibt sogar den Weihnachtsmann in einem Hindutempel); auch bei denen geht es eher um politische und kasteninterne Auseinandersetzungen.

    Daoismus und Konfuzianismus sind - ähnlich wie Buddhismus - unauffällig. Wie Jürgen Becker mal sagte: "Die asiatischen Religionen sind wie ARTE: wir sind froh, dass wir sie haben, aber keiner guckt es!"

    Die einzigen, die ebenso strikt darum kämpfen und diskutieren, was man glaubt und denkt, wie die Christen, sind die Neuen Atheisten, die um jeden Preis alles Geistige endlich in der Materie aufgelöst sehen wollen.

    Eine geschlossene Lehre und ein hermetisches Weltbild gibt es nicht und das ist auch sehr sekundär eigentlich.
    Die Wahrheit ist eine Person und man ergründet niemals, was das bedeutet.
    Der Mensch ist der Sohn Gottes. Und unser ganzes Leben ist Lernen. Liebe lernen, Barmherzigkeit, Sanftmut, Geduld, Aufrichtigkeit, Treue und letztlich Hingabe an Gott und sterben zu können.

  • Αὕτη δέ ἐστιν ἡ αἰώνιος ζωή, ἵνα γινώσκωσίν σε τὸν μόνον ἀληθινὸν θεόν καὶ ὃν ἀπέστειλας Ἰησοῦν χριστόν.
    Das ist nun das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Joh 17,3)

    Der Herr Jesus schließt an die Anrede Gottes mit "dich" eine Apposition an, die klar zeigt, dass der Vater des Herrn Jesus der allein wahre Gott ist!
    Von γινώσκωσίν (erkennen) sind zwei mit καὶ koordinierte Objekte gleichberechtigt abhängig: der Vater und der Sohn. Das heißt selbst wenn allein der Sohn nicht (an)erkannt wird, kann ewiges Leben
    nicht vorhanden sein, Ohne den Herrn Jesus gibt es kein ewiges Leben, auch wenn Gott als solcher anerkannt wird. γινώσκωσίν stellt nicht nur auf bloßes Wissen ab, sondern beschreibt eine persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus. ἵνα mit dem Verb im Konjunktiv leitet den Satze ein, der als Apposition dient und veranschaulicht, worin das ewige Leben besteht.

    Im selben Evangelium benutzt Joh. das "Hen" (statt monos), um die EINIGKEIT zu beschreiben.
    Statistisch steht ÖFTER "Henos" als "Monos". Autorenzusammenhang!
    Ferner steht das "Senden" im selben Ev. (u. Parall.) im Zusammenhang mit dem Gott-Geist.

    Du brauchst aus der LOGIK des "Kai" nur die Schlußfolgerung zu ziehen, dass auch der "Gesandte" Gott ist. Siehe auch Joh. 1...

  • dass auch der "Gesandte" Gott ist. Siehe auch Joh. 1...

    Aber auch das ist zu verkürzt letztlich. Die "Schwelle" dazwischen ist die Menschheit Jesu.
    Denn wir lesen immer: Im Anfang war das Wort (Jesus von Nazareth) ... und das Wort (Jesus von Nazareth) war Gott ...

    Das steht da aber nicht und es geht so auch nicht, denn "Jesus von Nazareth" war nicht immerschon bei Gott und Gott selbst. Er war ja eine historische Person, die geboren wurde und gestorben ist.
    Deshalb geht diese Rechnung oder Ableitung nicht so glatt auf.

  • In Jh. 17:3. steht nirgendwo, dass der "Vater allein" Gott sei

    Jetzt dreht er vollends durch.

    Es lässt sich selbstverständlich über das Dogma, d.h. über das Wesen Gottes, streiten. Aber bei 2 Wortführern geht das m.E. zu weit.
    Sie haben ihre eigene Bibel und gehören m.E. zumindest mit bestimmten Aussagen in ein anderes Forum.

    Der eine ist Freudenboten, s.o.
    Der andere ist Norbert.

    Norbert erkennt Joh 17,3 nur für Jesu Erdenleben an. Da gestehe Jesus per Demutsgeste dem Vater zu, der allein wahre Gott zu sein.
    Vor- und nachher sei er, Jesus - weil nicht mehr Mensch -, (wieder) ebenfalls Gott (sodass der Vater im Umkehrschluss NICHT der allein wahre Gott ist)

    @Norbert
    Warum folgst du meiner Bitte nicht und erklärst, dass Joh 17,3 auch NACH der Himmelfahrt die Beziehung Vater - Sohn betrifft und deshalb auch für UNS gültig ist. - Du KANNST es nicht, nicht wahr? Denn damit würdest du zugeben, dass Jesus NICHT Gott ist.

    Drück dich bitte nicht weiter um die Antwort herum

    (die ich eigentlich u.a. auch auf meinen Hinweis erwarte, Jesus sei ewig, aber nicht anfangslos - weil ihm der Vater lt. Joh 5,26 das Leben bzw. lt Joh 17,2 die Ewigkeit GEGEBEN hat, er dies also bis dahin nicht hatte).

    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber besonders wer so omnipräsent im Forum unterwegs ist und fast jedes Thema mit idR durchaus klugen Beiträgen kommentiert oder initiiert wie du, muss sich m.E. vor einem tiefen Fall in acht nehmen.
    "Hab ich auch das Ziel verfehlt, kühn war doch die Fahrt ..."
    (Hermann Hesse, "Der Pilger")

  • Joh. 17:3. steht nicht wörtlich "Vater".

    Im "Außenverhältnis" ist "ein wahrer Gott" NICHT NUR der Vater, sondern alle drei Elohim Jhwh.

    Vgl. die Parallelstellen in Mose und Evv.