Ich will hier nur kurz auf Nebulas Fragen eingehen.
Zitat....Zur Lehre von Johannes: Vorsicht bei der Vermengung von Docetimus und Gnosis! Johannes schrieb: "en sarki", das bedeutet definitiv "als menschliche Person" und eben nicht "in sarki", das wäre: "in einem menschlichen Körper" Mit seiner Formulierung: "en sarki" wollte Johannes gerade eben die Nicht-Göttliche sondern menschliche Person Jesu betonen! Johannes warnt in seinen Briefen eben genau davor, Jesu zu vergöttlichen!....
Wenn Jesus Gott wäre, warum musste dann Gott überhaupt erst in Form des sterblichen Jesus auf die Erde kommen?
In letzter Zeit habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was gewesen wäre, wenn es keinen Sündenfall gegeben hätte, was hätte Jesus denn für eine Rolle gespielt, hätte es Jesus dann überhaupt gegeben, bräuchten wir ihn dann und für was?
Was Jesus für uns getan hat, steht außer Frage; ich sehe das so, Gott hat einen Heilsplan und den gabs schon bevor es überhaupt Menschen gab
Deine erste Frage ist warum Gott in Form des sterblichen Jesus Mensch geworden ist. Kein einziger Mensch hat vor Jesus Gottes Gebote vollkommen gehalten. Satan konnte so immer wieder Gottes Gesetz anklagen und sagen, schaut her wie unvollkommen Gottes Gesetz doch ist, da sich niemand wirklich ganz daran halten konnte. Das Problem lag jedoch nie an Gottes Geboten sondern immer an der Einstellung des Menschen. Das ist einer der unzähligen Gründe warum Jesus Mensch wurde genau wie du und ich um zu zeigen, dass es als ganz normaler Mensch doch möglich ist, Gottes Gesetz mit Gottes Hilfe ganz zu halten. Damit wurde diese Anklage Satans widerlegt und Gottes Gerechtigkeit konnte bewahrt bleiben.
Die Frage ist jetzt warum das gerade Gott sein musste. Einige werden jetzt nicht meiner Meinung sein aber ich will wenigstens meine Sicht hierzu erklären. Gott stand auf der Anklagebank. Durch die Visionen von Schwester White wissen wir, dass in erster Linie Jesus der Anstoß Satans war weil er zum göttlichen Rate dazugehörte und Satan nicht. Deshalb ist es nur logisch, dass gerade Jesus, dessen Gesetz und Position dauernd von Satan verhasst und angeklagt worden ist, als Mensch zeigt, dass Satans Anklage bezüglich des Gesetzes und bezüglich seiner Position unberechtigt sind. Jesus stand auf der Anklagebank und deshalb musste auch er sich unter Beweis stellen. Die Menschen zur damaligen Zeit und die Engel im Himmel waren Zeugen dieses Schauspiels und jeder konnte beurteilen wer recht und wer unrecht hatte. Zusätzlich konnte Gott in Jesus Christus, in der Menschwerdung umso mehr seinen heiligen Charakter, sein Wesen der Welt besser offenbaren.
Die zweite Frage ist, welche Rolle Jesus gespielt hätte wenn es keinen Sündenfall gegeben hätte. Dazu muss man verstehen, dass Erlösung und Erziehung in sich ein und dasselbe sind. Ich will hier einen Gedanken von Frau White zitieren aus dem Buch "Erziehung" Seite 13 und 14
Der Mensch war dazu bestimmt, die „Wunderwerke aus [Gottes] vollkommener Meisterhand“ zu erforschen. Und er durfte mit Gott von Angesicht zu Angesicht verkehren. Wäre er ihm treu gewesen, hätte das für immer so bleiben können. In alle Ewigkeit hätte er sein Wissen vertiefen und immer weiter zu den Quellen der Erkenntnis und des Glücks vordringen können. Sein Verständnis für Gottes Weisheit, Macht und Liebe wäre ständig gewachsen. Und nach und nach hätte er zu der Reife gelangen können, zu der ihn der Schöpfer von Anfang an bestimmt hatte.
Der Ungehorsam unserer Ureltern beendete diese gottgewollte Entwicklung mit einem Schlag. Durch die Sünde wurde das Bild Gottes im Menschen zwar nicht völlig zerstört, aber doch schwer beschädigt und oft genug bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Seine physische Natur wurde geschwächt, die geistigen Fähigkeiten nahmen ab, seine geistliche Wahrnehmung verkümmerte. Hinzu kam, daß sich das zu Glück und ewigem Leben bestimmte Geschöpf plötzlich als Todeskandidat wiederfand. Aber trotz ihres Ungehorsams überließ Gott die Sünder nicht hoffnungslos sich selbst. Weil er sie trotz allem liebte, wandte er sich nicht von ihnen ab, sondern setzte den Erlösungsplan in Kraft. Damit empfing der Mensch Leben auf Bewährung und die Verheißung, daß Gott einen Weg finden würde, auf dem der Sünder wieder zur ursprünglichen Ebenbildlichkeit Gottes zurückgeführt werden könnte. Darum geht es bei der Erlösung; das ist zugleich auch das Ziel der Erziehung und des Lebens.
Als Adam und Eva noch unbefleckt von der Sünde waren, wollte Gott in seiner Erziehung den Menschen immer mehr reifen lassen, damit er das Ebenbild Gottes immer mehr manifestieren konnte. Als die Sünde ins Dasein kam, wurde Gottes Erziehungsplan einfach zum Erlösungsplan, der noch immer die gleichen Grundsätze beinhaltet, nämlich den Menschen reifen lassen, sodass er immer mehr dem Ebenbild Gottes entspricht. In diesen Erziehungsplan gehört natürlich auch, die Sünde aus dem Leben zu entfernen, was wiederum gleichzeitig der Erlösungsplan ist. Jesu Erlösungstat kann man nicht nur auf seinen Tod beeinschränken sondern zieht auch sein Leben mit hinein. In den Lehren Jesu, in seinen Taten, in seinem Charakter konnte er das ganze Volk erziehen ein wahres Ebenbild Gottes zu werden. In diesem Sinne hätte Jesu Dienst in einer sündlosen Welt schon einen großen Wert gehabt.