Lieber Gane McShowan, Du scheinst die Bibel-Texte nicht zu verstehen, die Du zitierst.
Die Sprache der Bibel ist nicht durchweg heutige westliche Prosa. Daher sind Deine außerbiblischen Belege für den Gebrauch von "Namen" nicht auf die Zeit Jesu oder davor, insbesondere nicht auf eine "Ewige Gottheit " anzuwenden.
Hast Du schon einmal vom "hypostasieren" gehört? Das ist in der Antike die bildhafte Begriffs-/Namensbildung aus Eigenschaften.
Namensbildung aus Eigenschaften ist in heutiger bürgerlicher Sprache nicht mehr üblich, seit Renaissance und Aufklärung.
Wie schon gesagt, ist Deine Erklärung zu Matthäus 28:19. ein konfuses Durcheinander. Der "Name" (seit Mose Jhwh), von Juden nicht mehr ausgesprochen ("Hashem" oder "Adonai"), wird von Jesus eindeutig sowohl auf den Vater und den Sohn und den Geist angewendet. Daran ändert jegliche gedankliche Verrenkung/Leugnung nichts.
Wenn der Text im Zusammenhang gelesen wird, ergibt sich noch ein größeres Bild:
Jesus selbst ist der "Bevollmächtigte" des Vaters, d. h. der Allwissende Vater hat ihm seine "Vollmacht" übergeben, sowohl in der Schöpfung als auch in der Erlösung. Daher nahm der Allmächtige Jhwh Genesis 3:15. (Protevangelium) die Verantwortung auf sich, an der Stelle Adams (Zweiter Adam) die Sünde zu überwinden. Diesen Zusammenhang zwischen Schöpfung und Erlösung vermisse ich bei ZJ und auch in den frühen adventistischen Schriften. Nach 1860 näherten sich die STA der biblischen Sicht von Erlösung, Christus und Gottheit an. ZJ hingegen bei den "neu-gnostischen" der 18./19.-Jahrhundertwende stehen geblieben, nach meinem letzten Kenntnisstand.
Johannes 4:21.-24. spricht von Anbetung. Weshalb kannten die Samaritaner den Gott Israels nicht genau, obwohl sie einen Teil seiner Offenbarungen befolgten? Weil sie die weiteren messianischen Prophetien (Nevijim, Ketuvim) nicht akzeptierten. Sie erwarteten lediglich einen Nachfolger Moses, vielleicht wie Joshua (Daher Jeshuah). (Deut. 18:15.).
Jesus lenkte die Aufmerksamkeit der Samaritanerin vom "Ort" auf den "Namen" des Gottes Israels: "Vater, Geist und Wahrheit". Das sind keine prosaischen Worte sondern "Bestandteile" des Jhwh-Namens. Jesus betete an: "Unser Vater im Himmel" "durch den Geist-Stellvertreter" "in der Wahrheit-Menschen/Gottessohn" (Johannes 14:6. Kap. 18:37.)
Ich habe schon einmal gebeten, auf den Zusammenhang von Johannes 17:1.-5. zu achten. Jesus hatte die dieselbe "Herrlichkeit" wie der Vater, nämlich "Ewig" Jhwh zu sein. Dennoch nahm er menschliche Wesensart an, um die Wesensart des Vaters (Gnade und Gerechtigkeit) sichtbar zu machen. So wurde er sein wahrer "Gesandter" (nicht Mohammed) , den wir ebenfalls "erkennen" müssen, um ewiges Leben zu haben. Der Geist ist in der "Sendung" mit eingeschlossen (Johannes 20:21.-23.). Da steht: "allein wahrer Gott und den du gesandt hast, erkennen". Jedes Wort zählt hier!
Ich betone noch einmal, dass die sprachliche "Exklusiv"-Interpretation, welche alle "Verbal-Inspirations-Gläubigen", "Biblizisten", Koranisten, auch ZJ betreiben, nicht den Sinn des biblischen Wortlauts begreift. Es ist ein Weglassen und hinzufügen (Offenbarung 22:18.19.)
Ich beobachte ein interessantes Auslegungsverfahren: Um biblische Begriffe zu erklären, werden außerbiblische Quellen/Gedanken herangezogen. Dann wird eine Erklärung/Darstellung geschrieben, welche neben oder über die inspirierten Schriften gestellt wird.
Ehrlicher wäre es, auf die Bibel zu verzichten und von vornherein die außerbiblischen Ideen ohne die biblische Verkleidung zu lehren.