- Offizieller Beitrag
Der Anlass für diesen Thread ist die Auseinandersetzung mit dem Schrifttum des Armin Krakolinig. Ich habe die von ihm erstellte Datei "Typologie - bedingte und unbedingte Prophetie" (Stand: 2006) zu Ende gelesen. Hier stellt Armin die Behauptung auf, dass Gott von Anfang an einen anderen Plan der Erlösung der Menschen beabsichtigte, welcher hat jedoch nicht zustande kommen können, weil Jesus - entgegen dem zu Beginn beabsichtigten Plan Gottes - gekreuzigt wurde.
Hier in der Datei schreibt Armin:
Seite 3-4:
"...Jesus während seiner ganzen Zeit der Verkündigung alles versuchte, um sein Volk und insbesondere die geistlichen Führer dazu zu bringen, Liebe und Barmherzigkeit und Gerechtigkeit und Heiligkeit zu praktizieren und nach seinem Vorbild ihr Denken, Handeln und Leben auszurichten, und so dem „Lamm Gottes“, das ihre Sünden von ihnen nehmen wollte, in Treue und einem geheiligten Leben ohne Sünde im völligen Gehorsam zu folgen".
Seite 4:
"...den der Vater ja nicht in diese Welt sandte, damit er hier getötet, oder wie ein Schaf buchstäblich von sündigen Menschenhand auf die Schlachtbank geführt wird, sondern dass er den Menschen Leben und Vergebung ihrer Sünden aber auch Befreiung von ihren Sünden und sündigen Gewohnheiten bringt."
Im weiteren möchte ich - wie es auch Armin tut - diesen quasi nicht stattgefundenden Plan Gottes als "Plan A" bezeichnen. Das in Erfüllung gekommene, nämlich der Tod Jesu, also "Plan B".
Hierzu habe ich folgende Start-Fragen, welche ich hier unter anderem diskutieren möchte.
1) Durch was genau würden wir nach dem Plan A erlöst werden? Durch unsere gute Werke, dass wir uns ändern würden?
2) Warum mussten die Tiere für die Vergebung der Sünden geopfert werden?
3) Welche Bedeutung spielt Passahfest, insbesondere wo Jesus auf Brot und Wein als sein Fleisch und Blut hingewiesen hat? Warum müssen wir es zu Seiner Erinnerung essen und trinken, damit unsere Sünden vergeben werden?
4) Würde nach dem Plan A das Opfern der Tiere irgendwann aufhören? Wenn Ja, nach welchem Ereignis bzw. aus welchen logischen Begründungen?
5) Wenn Gott vorhergesehen hat, dass dieser Plan A nicht in Erfüllung kommen würde, warum kam Jesus nicht schon früher, z.B. wo die Juden sehr gehorsam gegenüber Gott gelebt haben und mit Freude den Messias erwarteten und Ihn - nach dem Plan A - auch angenommen hätten?
6) Warum müssen wir im Plan B die Vergebung durch den gekreuzigten und auferstandenen Jesus annehmen? Warum reicht es nicht aus, uns durch Wiedergeburt zu ändern, wie es der Plan A beabsichtigte, d.h. warum spielt auch der Glaube an die Kreuzigung Jesu eine wichtige Rolle?
7) Warum agiert Jesus als unser Hohepriester, um unsere Sünden zu vergeben? Nach dem Plan A wäre die Vergebung ohne den Hohepriester möglich. Warum ist das nicht nach dem Plan B der Fall?
8 ) Warum betont der Author des Hebräer-Briefes die Notwendigkeit eines anderen hohepriesterlichen (nach Melchisedek) Dienstes, indem er den Verlgeich mit dem levitischen Dienst aufstellt? Warum erwähnt er dabei nicht, dass Gott einen anderen Plan A beabsichtigte, wo der Hohepriester gar nicht notwendig wäre? Warum sagt er nicht, dass der Dienst nach Melchisedek eigentlich deshalb notwendig geworden ist, weil der Plan A nicht in Erfüllung ging?
Es werden sich im Verlauf der Diskussion natürlich noch weitere Fragen ergeben. Ich bleibe aber erstmal bei diesen und erwarte gerne die Antworten auf diese aus meiner Sicht wichtigen Fragen.