Ist die Fleischwerdung Jesu wirklich ein Geheimnis, wie es namhafte STA-Theologen darstellen? Meistens sind es genau jene „Lehrer des Wortes“ die sehr viel zu diesem Thema zu berichten haben, sich dabei in jener Sache entweder selbst widersprechen, oder offensichtlich schon einen Schritt zu weit gegangen sind und Gottes Anordnungen in der Bibel und durch E.G. White, die als Prophetin den Geist der Weissagung hatte, missachteten. Man muss sich auch die Frage stellen, ob sie die Aussagen von E.G. White richtig verwenden, was durch die nachstehend angeführten Zitate nicht der Fall zu sein scheint. Was ist für die Prophetin bezüglich der Fleischwerdung ein Geheimnis?
„Es ist ein Geheimnis, das Sterblichen unerklärt gelassen wird, daß Christus versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde. Die Fleischwerdung Christi ist ein Geheimnisund wird stets ein Geheimnis bleiben. Was offenbart worden ist, ist für uns und unsere Kinder, doch sei jeder gründlich gewarnt, Christus ganz und gar menschlich darzustellen, so wie wir selbst sind, denn das kann nicht sein. Es ist nicht notwendig, daß wir den genauen Zeitpunkt wissen, wann die menschliche Natur sich mit der göttlichen Natur vereinte. Wir sollen uns auf den Fels Christus Jesus stellen, welcher ist Gott, offenbart in menschlicher Natur.“ (Brief 8,1895 an Baker,; BK 311)
"Wenn wir darüber nachsinnen, wie Christus in der Menschheit Fleisch wurde, stehen wir verwirrt vor einem unergründlichen Geheimnis, das der menschliche Verstand nicht begreifen kann."(Baker Letter, BK 562)
E.G. White erwähnt in dem Brief an Baker, dass es ein unergründliches Geheimnis bleiben wird und wir nicht wissen brauchen, wann und wie sich die menschliche Natur Jesus mit seiner göttlichen Natur vereinte !!!
„Wenn sich die göttliche Natur nicht mit der menschlichen Natur verschmolzen hätte, hätte Christus während seines irdischen Dienstes nichts zur Rettung der Menschen unternehmen können. Die begrenzte Fähigkeit des Menschen kann dieses wunderbare Geheimnis -- die Verschmelzung beider Naturen, der göttlichen und der menschlichen -- nicht beschreiben. Dies kann nie erklärt werden. Der Mensch muss staunen und schweigen. Doch der Mensch hat das Vorrecht, Teilhaber der göttlichen Natur zu sein, und so kann er bis zu einem gewissen Grade in das Geheimnis eindringen.“ (Brief 5, 1889; BK 440)
„Obwohl Christi Herrlichkeit durch die Annahme seiner menschlichen Natur eine Zeitlang verhüllt und verdunkelt war, so hörte er doch nicht auf, Gott zu sein, als er Mensch wurde. Die menschliche Natur nahm nicht die Stelle der göttlichen Natur ein, noch nahm die göttliche Natur die Stelle der menschlichen Natur ein. Dies ist das gottselige Geheimnis. Die beiden Ausdrücke „menschlich“ und „göttlich“ waren in Christus eng und untrennbar eins und hatten doch eine unterschiedliche Persönlichkeit.“ (ST, 10.Mai 1899; BK 312)
Dass die Fleischwerdung Jesu jedoch kein Geheimnis mehr sein muss, und wir sogar aufgerufen sind zum ernsthaften, intensiven Studium, zeigen nachfolgende Zitate:
"Die menschliche Natur Christi bedeutet uns alles. Sie ist eine goldene Verbindungskette, die unsere Seelen mit Christus verbindet und durch Christus mit Gott. Dies soll unser Studium sein. Christus war ein wirklicher Mensch und er bewies seine Demut, indem er Mensch wurde. Und er war Gott im Fleische." (MS 67, 1898; BK 440)
"Je mehr wir darüber nachdenken, desto erstaunlicher erscheint es uns. Wie groß ist doch der Unterschied zwischen der Göttlichkeit Christi und dem hilflosen Kind in der Krippe Bethlehems! Wie können wir die Entfernung zwischen dem mächtigen Gott und einem hilflosen Kind überbrücken? Und doch offenbarte sich der Schöpfer der Welten, in dem die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt, im hilflosen Kind in der Krippe. Weit höher als irgendeiner der Engel, dem Vater gleich an Würde und Herrlichkeit und doch das Gewand der menschlichen Natur tragend! Die göttliche Natur und die menschliche Natur wurden auf geheimnisvolle Weise vereint, und Gott und Mensch wurden eins. In dieser Vereinigung finden wir die Hoffnung des gefallenen Menschengeschlechts.“ (ST, 30.Juli 1896; BK 562)
„…Gott wurde offenbart im Fleisch. Er erniedrigte sich selbst. Welch ein Thema zum Nachsinnen und zum gründlichen, ernsten Studium! Dies ist so bewunderungswürdig. Er war die Majestät vom Himmel, und doch ließ er sich tief herab und büßte nicht das Geringste von seiner Würde und Herrlichkeit ein!“ (RH, 9.Juni1898; 1AB 252)
„Christus war ein wirklicher Mensch; Er gab Zeugnis von seiner Demut, indem er Mensch wurde. Und er war Gott im Fleische. Wenn wir uns dieser Sache nähern, würden wir gut daran tun, wenn wir den Worten, die Christus zu Mose beim brennenden Dornbusch sprach, Beachtung schenkten: „Zieh deine Schuhe von deinen Füßen, denn der Ort darauf du stehst, ist heiliges Land“(2.Mo 3,5). Wir sollten an dieses Studium mit der Demut eines Lernenden, mit einem reuigen Herzen, herangehen.Das Studium der Fleischwerdung Jesu ist dann ein fruchtbares Betätigungsfeld, welches den Forschenden belohnen wird, der tief nach der verborgenen Wahrheit gräbt.“ (1SM 244.1)
„Durch das Studium der Weissagungen, die von Christus Zeugnis ablegten, kamen die Jünger Gott näher und lernten von dem, der gen Himmel gefahren war, um dort das Werk zu vollenden, das er auf Erden begonnen hatte. Ferner erkannten sie, daß in ihm eine Weisheit beheimatet war, die kein Mensch ohne göttliche Hilfe verstehen konnte. Sie bedurften der Hilfe dessen, von dem Könige, Propheten und fromme Männer geweissagt hatten. Voller Staunen lasen sie immer wieder die Schilderungen der Propheten von seinem Wesen und seinen Taten. Wie mangelhaft hatten sie doch das prophetische Wort verstanden! Wie lange hatte es gedauert, ehe sie die großen Wahrheiten angenommen hatten, die von Christus Zeugnis ablegten! Als sie ihn –Mensch unter Menschen – in seiner Erniedrigung erlebten, vermochtensie noch nicht das Geheimnis seiner Fleischwerdung und die zwei Seiten seiner Natur zu begreifen. Ihre Augen waren gehalten, so dass sie die Gottheit in menschlicher Gestalt nicht völlig erkannten. Nachdemsie aber durch den heiligen Geist erleuchtet worden waren, wie sehnten sie sich danach, Jesus wiederzusehen und ihm zu Füßen zu sitzen!“ (LJ 500)
"Wenn der Mitarbeiter das Leben Christi studiert und das Wesen seiner Mission betrachtet, wird jedes neue Forschen Interessanteres offenbaren, als bisher entfaltet war. Das Thema ist unerschöpflich. Das Studium der Fleischwerdung Christi, sein Versöhnungsopfer und Mittlerwerk wird die Gedanken des fleißig Lernenden beschäftigen, solange die Zeit besteht.“ (Gospel Workers 251)
Fortsetzung folgt!