Christsein und Wirtschaftssystem

  • Müssen alle Christen notwendigerweise Kapitalisten sein oder gibt es auch christliche Sozialisten ? Der CSU-Politiker und Christ Heiner Geißler gibt da interessante Antworten:

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/b…us-ohne-Zukunft

    Ich muss ehrlicherweise eingestehen, dass ich Geißler voll zustimme. Wir müssen ja nicht den Kommunismus oder Marxismus-Leninismus einführen, aber wir sind gefordert, unser Wirtschaftssystem zu überdenken und zu korrigieren und vor allem, unser Menschenbild, unsere Ethik des wirtschaftlichen Zusammenlebens zu überdenken.

    • Offizieller Beitrag

    Nicht die Christen regieren die Welt, sondern die geldgierigen Bürokraten. Christsein bedeutet sich selbst weniger erlauben und mehr spenden - und das will die Mehrheit der Bevölkerung nicht.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Mal umgekehrt gefragt angesichts bestimmter Aussagen von Jesus (Kamel und Nadelöhr etc.) kann man überhaupt Christ und Manchester-Kapitalist sein? Bedeutet christliches Verständnis von Wirtschaft nicht automatisch zumindestens eine sehr sozial ausgerichtete Wirtschaft (übrigens schon von Anfang an, ich denke da z.b. an den Schuldenerlass nach 7 Jahren bei den Juden etc.).

    In China kann man ja derzeit beobachten, dass Kommunisten manchmal die schlimmsten Kapitalisten sein können.

  • Hallo P-Plaus, hallo versammelte Adventies, Christen und Suchende. Liebe Atheisten und Agnostiker. Sehr geehrter Steuerhinterziehungsminister, verehrter Bundestagsoberaufspieler Schwammherz! Meine sehr verehrten Damen und Herren.
    Indem Sie mir hier und heute die Gelegenheit geben für Sie udn an Sie zu schreiben, anerkennen Sie meine Rolle im globalen Internet... ;)

    Mal umgekehrt gefragt angesichts bestimmter Aussagen von Jesus (Kamel und Nadelöhr etc.) kann man überhaupt Christ und Manchester-Kapitalist sein? Bedeutet christliches Verständnis von Wirtschaft nicht automatisch zumindestens eine sehr sozial ausgerichtete Wirtschaft (übrigens schon von Anfang an, ich denke da z.b. an den Schuldenerlass nach 7 Jahren bei den Juden etc.).


    Es gibt Christen, die denken - offenbar in Berufung auf Jesus und Kant - etwa so: Ein Mensch sollte nie auf nicht mehr als ein Werkzeug zu Zweckerfüllungen reduziert werden; sondern umgekehrt soll das Handeln jedem einzelnen Menschen dienen.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (20. Oktober 2011 um 05:18)

  • Jesus Christus hat ja revolutionbäres Gedankengut verbreitet. Er hat sich zum Beispiel gegen die Sklaverei, gegen die Unterdrückung der Frau und für "gerechte Gerichtsverhandlungen" ohne Steinigung (Joh 8,7) eingesetzt. Er lebte freiwillig in Armut und wertschätzte sogar die einzelne Blume am Felde (Mt 6,29).
    Die Ideen des Jesus Christus sind nie wirklich umgesetzt worden, sonst würde es in der Welt schon anders aussehen.

  • Ja, und das paradoxe daran ist, die wirklich mit der Lehre des Jesus von Nazareth ernst machen, die werden angegriffen von allen Seiten und natürlich auch von der Kirche und werden als Sekte bezeichnet.
    Kann man sagen Jesus war ein Mann des Volkes und eigentlich ein Revolutzer.

    • Offizieller Beitrag

    @Veith

    Zitat

    Jesus Christus hat ja revolutionbäres Gedankengut verbreitet. Er hat sich zum Beispiel gegen die Sklaverei, gegen die Unterdrückung der Frau und für "gerechte Gerichtsverhandlungen" ohne Steinigung (Joh 8,7) eingesetzt. Er lebte freiwillig in Armut und wertschätzte sogar die einzelne Blume am Felde (Mt 6,29).
    Die Ideen des Jesus Christus sind nie wirklich umgesetzt worden, sonst würde es in der Welt schon anders aussehen.

    Mmn hat Jesus nicht etwas revolutionäres gebracht, sondern nur die Thora auf richtige Weise ausgelegt. Schon die Thora beinhaltete die Gesetze für soziale Unterstützung bei Armut und Nöte jeder Art, Schutz für Frauen, richtigen Umgang mit den Sklaven und gerechte Gerichtsverhandlungen.

    Einige Punkte wurden hier genannt.

  • Jesus Christus musste sich meines Erachtens notwendig gegen die Sklaverei einsetzen, auch wenn es ihm Neuen Testament dafür keine Bibelstelle geben mag (ich meine aber, es gibt sie, ich finde sie noch), denn dies ist die notwendige Folge des Evangeliums und des Gebotes der christlichen Nächstenliebe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als echter Christ Sklaverei und Menschenhandel betreibt.

    Oder hilft Folgendes weiter:

    „Hier ist nicht Jude
    noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier,
    hier ist nicht Mann noch Frau;
    denn Ihr seid allesamt einer in Christus Jesus",
    schreibt Paulus in Galater 3, 28.

    2 Mal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (5. November 2011 um 20:00)

  • Die Folge der oraktischen Umsetzung des Evageliums beduetet meines Erachtens die Installierung sozialer oder sogar sozialistischer Volskwirtschaften weltweit, um das Ausmaß des wachsenden unermeßlichen Elends und Leides für viele Menschen auf der Erde zu stoppen. Ich habe die Dokumentation des Regisseurs Erwin Wagenhofer "Let´s make Money" (2008) angeschaut, in der das grauenhafte Elend einer wachsenden Menschenmasse von Hunderten Millionen Menschen geschildert wird, die durch reine Profitgier der ausschließlichen Kapitalinteressen der Weltbank, des Neoliberalismus, der Globalisierung versklavt und geknechtet werden. Dies ist nichts weiter als ein "Schlag, ja ein Fausthieb voll ins Gesicht" für Jesus Christus. Christus wird von den kursichtig, egozentristischen Herrschenden tagtäglich immer wieder gekreuzigt und ein wachsender Großteil der Menschheit wird den Kapitalinteressen geopfert. Das Elend wächst, es ist kein Ende in Sicht. Wir Adventisten in Europa mögen darüber lächeln, weil wir alles haben und es uns gut geht und Gott dafür danken. Aber wem soll ein 14jähriger Junge aus Burkina Faso in Afrika danken, der nie zu Schule gehen konnte und auf Baumwollplantagen für 50 Dollar im Jahr schuftet für nichts und wieder nichts mit einer Lebenserwartung von 42 Jahren ? Die Art der Finanzindustrie, die wir heute haben, ist vollkommen sinnlos und gegen die Menschen gerichtet. Dafür nenne ich jetzt keine Bibelstelle. Ich bin aber für derartige Zusammenhänge empfindlich geworden, seit ich Christ bin.

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (5. November 2011 um 20:30)

    • Offizieller Beitrag

    Jesus Christus musste sich meines Erachtens notwendig gegen die Sklaverei einsetzen, auch wenn es ihm Neuen Testament dafür keine Bibelstelle geben mag (ich meine aber, es gibt sie, ich finde sie noch), denn dies ist die notwendige Folge des Evangeliums und des Gebotes der christlichen Nächstenliebe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als echter Christ Sklaverei und Menschenhandel betreibt.

    Vielleicht wäre es gut einmal den Philemonbrief zu lesen, bevor man bestimmt wofür oder wogegen sich Christus einsetzen musste....

  • Gebärdet sich der Marxismus-Leninismus nicht auch wie eine Religion. Schon die Behauptung: Es gibt keinen Gott, ist eine religiöse Behauptung, denn sie bezieht sich direkt auf die Verneinung Gottes.

    Wenn man Kommunisten reden hört, sagen sie zum Beispiel derartiges:

    "...Der entscheidende Unterschied zwischen der MLPD und der DKP besteht
    darin, dass die DKP den "Sozialismus" auf friedlichem Wege im Rahmen des
    kapitalistischen Staates erreichen will. Damit verbreitet sie
    gefährliche Illusionen in die Reformierbarkeit des Kapitalismus. Auf
    dieser Basis kann es keinen Zusammenschluß geben! Was die PSG betrifft,
    handelt es sich um eine der vielen trotzkistischen Gruppen, und die
    haben mit uns außer der revolutionär klingenden Rhetorik nichts gemein.
    Den Trotzkisten ist es schon immer darum gegangen, in andere linke
    Parteien und Organisationen einzudringen um dort die Oberhand zu
    gewinnen und den Verein früher oder später zu spalten. Mit diesem
    "Entrismus" leisten sie dem Kapitalismus unschätzbare "Dienste"!..."
    (Zitat MLPD Deutschland)

    Wird man dann erschossen, wenn man "Trotzkist" ist ? Vermutlich. Stalin hat es so gehandhabt.

    Für mich ist die marxistisch-leninistische Ideologie ein religiöses System, das auf die Verneinung Gottes aufbaut. Auch der Atheist ist für mich religiös, weil er ohne Beweis, ohne jeglichen Nachweis behauptet, es gibt keinen Gott, ja gar nicht weiss, was Gott überhaupt ist und meist wenig/gar kein Bibelwissen besitzt. Da der Mensch aber an etwas glauben muss, um nicht ganz in Hoffnungslosigkeit zu versinken, ist er auch bereit an ein ideologisches System zu glauben, das von der Verneinung Gottes lebt. Sie machen sich dann ihre eigene Ethik/Moral und töten wie es ihnen passt.

  • Die Folge der oraktischen Umsetzung des Evageliums beduetet meines Erachtens die Installierung sozialer oder sogar sozialistischer Volskwirtschaften weltweit, um das Ausmaß des wachsenden unermeßlichen Elends und Leides für viele Menschen auf der Erde zu stoppen

    Installierung sozialer oder sozialistischer Volkswirtschaft weltweit gab es noch nie, und wird es in der Verhältnisse des Sündenfalls nie geben. Da sollen wir uns keine Illusionen machen. Christliche Wirtschaft ist eine sehr schwierige Frage. Ich habe viele Erfahrungen gehabt, mit aktive Christen, die über Wirtschaft nicht viel reden wollen. Viele haben Angst oder denken, dass Wirtschaft und Christentum heute einfach nicht kompatibel sein können.

    Ich war mal Supermoderator auf einer Webseite mit 60 tausend User (hauptsächlich Christen). Ich habe wirklich viel negative Erfahrungen im Bereich Christen und Wirtschaft. Gespräch über das Thema verursacht sehr oft negative Auseinandersetzungen und Konflikte. Da viele denken, wenn ein Christ über Wirtschaft spricht, will er seine Galube oder Gemeinde ausnutzen.

    Weltweite Wirtschaft ist hoffnungslos. Da Jesus höchstwahrscheinlich SEHR bald wieder kommen wird, sollen wir keine großartige weltweite wirtschaftliche Dinge unternehmen. Es ist selbst unwahrscheinlich, dass es hier in DE landesweit möglich ist.

    Was wir machen sollen, denke ich, wir sollen gute Beispiele zeigen. Normale und gemeinnützliche Unternehmen gründen. In unseren Unternehmungen soll Christus in der Mitte stehen und dann Mitmensch, nicht Kapital. Ich hoffe mindestens, dass es uns geligt einige Änderungen in der lokalen Wirtschaftskreisen umsetzen.

    Wenn euch nun der Sohn frei macht, dann seid ihr wirklich frei!

  • Für mich spricht nichts dagegen als Christ auch wirtschaft zu betreiben. Man kann da meiner Meinung nach auch Unternehmer sein. Aber falls man das ist sollte man in seinem Unternehmen auch christliche Werte pflegen. Die Mitarbeiter werden dies schätzen und auch Gott wird seine Freude daran haben. Was sich aber für mich ausschliesst ist das Ausnützen von Andern und Schwächeren.

    Gruss
    DonDomi

  • Für mich war Jesus Christus sozalistischer als jeder Sozialist. Das Christentum, das Evangelium von Jesus Christus ist im Kern seines Wesens auch sozialistisch, gemeinwohlorientiert, den Schwachen, Armen, Kranken und Behinderten, den Ausgegrenzen und Hungernden beistehend. Der Marxismus-Leninismus bringt insofern nichts Neues. Die Marxisten wollen "den Garten Eden" auf Erden wiederherstellen, das sozialistische Paradies. In dieser angestrebten perfekten überwachten und kontrollierten Gesellschaft soll jeder glücklich sein, soll Grerchtigkeit herrschen und jeder sich selbst verwirklichen können. Die ganze Sache hat nur einen Haken: Gott ist verboten. Das religiöse Empfinden des Menschen wird im Marxismus zutiefst verletzt. Der Marxismus-Leninismus ist ein theoretisches philosophisches Konstrukt ohne Inhalt, er ist leer und tot und kalt und lässt den Menschen verbittern. In Jesus Christus dagegen ist der Gläubige innerlich "gefüllt", voller Hoffnung, innerer Wärme, Menschlichkeit und Zuversicht, ein Licht in dieser Welt, das "Salz der Erde". In der praktischen Ausführung ist das Evangelium von Jesus Christus praktizierte Liebe, die der blosse kalte Sozialismus ohne Gott nicht erreicht, weil er sich an den ureigentlichen Bedürfnissen des Menschen vorbei orientiert. Friedrich Engels hat das nicht verstanden als er das Christentum kritisierte (http://www.mlwerke.de/me/me22/me22_447.htm).

  • Mit meinen Gedanken möchte ich die Probleme des Themas keinesfalls herunterspielen. Jesus hat sich während seiner Zeit entschieden für Gerechtigkeit, Linderung von Not, sowie gegen Ausbeutung eingesetzt. Wenn wir IHN "nachahmen" tun wir gut daran. Jesus selbst erfuhr durch seine klare Haltung aber auch Gegenwind und das nicht nur von den Pharisäern. Und ich denke, dass auch wir in einer solchen Zeit leben. Wer ganz klar Position bezieht, wird entweder ins Abseits gedrängt oder bekommt massiv Probleme. Wir sollten uns das wieder ins Bewusstsein rufen: Geschwister, wir leben in der Endzeit. Damit will ich sagen, Probleme und Bedrängnis sind vorprogrammiert. Deshalb: Lasst uns aufsehen auf Jesus. Wir brauchen eine vertrauensvoll-kindliche Beziehung mit ungeteiltem Herzen zum Vater, sonst werden wir die kommende Zeit bis zur Wiederkunft nicht überleben. Uns allen wünsche ich die tägliche Kraft, Durchhaltevermögen, dem Herrn treu zu bleiben und Freude, IHM zu dienen.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Die marxistische chinesische Regierung stört sich an der Religiosität ihres Volkes, las ich neulich in der Presse. 100 Millionen Chinesen könnten demnächst Christen werden seit sich China dem Westen geöffnet hat. Die chinesische Regierung bezeichnet Religion als unwissenschaftlichen Aberglauben und will die junge Generation in den Schulen an das nüchterne wissenschaftliche Denken heranführen, das keine Religion benötigt.
    Aber was ist "wissenschaftlich" oder "Wissenschaft" ? In Deutschland gilt Theologie als Wissenschaft. Man schreibt Doktorarbeiten in Theologie und es gibt sogar Islamwissenschaft. Ein Wissenschaftler schafft Wissen. Es ist wie ein Gebäude an dem man über Jahrhunderte baut und immer Stein um Stein hinzufügt. Jeder Stein muss "wissenschaftlich bewiesen" und "abgesichert" sein, damit er nicht herunterfällt oder zerbröckelt. So wächst das Gebäude in den Himmel. Doch warum macht man das ? Was will der Mensch langfristig erreichen ? Sein wie Gott ohne Gott ? Den Planeten Erde beherrschen, irgendwann in den Weltraum hinausstossen und andere Welten besiedeln ? Unsterblichkeit erlangen ? In ein anderes Universum hinüberwechseln oder sogar ein eigenes Universum eines Tages selbst erschaffen ?

    "...Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist...." (1. Mose 3, 4-5, Luther 1984).

    Der Satan hat es versprochen: Wissen, was Gott weiß und Unsterblichkeit.

    Immer weiter Wissen anhäufen, um irgendwann zu sein wie Gott und unsterblich zu sein. Darauf läuft alle Wissenschaft heutzutage hinaus, denke ich. Gott wird dabei nicht benötigt.

    Man kann Wissenschaft aber auch anders betreiben und in eine andere Richtung forschen. Zur Ehre Gottes. Zum Beispiel wie es die Wissenschaftler von https://www.sta-forum.de/www.wort-und-wissen.de tun, die die biblische Schöpfungslehre interdisziplinär betreiben und eine eigene wissenschaftliche Fachzeitschrift (Studium Integrale) heraugeben.

  • 10Veith2010

    Sorry, das was Du schreibst trifft wohl auf die wenigsten Wissenschafter zu. Was die Wissenschafter antreibt ist schlicht und einfach die Neugier. Der Mensch ist nunmal neugierig und das ist nicht einmal etwas schlechtes. Selbst techniker funktionieren nach dem Prinzip. Bei uns in der Firma könnten sich wohl die meisten Ingenieure selber beschäftigen alleine getrieben von der Neugier, wie man ein selbstgestelltes Problem lösen kann oder um zu schauen, ob etwas funktioniert. Die Wissenschafter funktionieren ähnlich, die meisten wollen wissen, wie etwas ist und was der Sinn und der Zweck darin ist. Wissenschaft ist viel mehr als nur Evolutionstheorie, die ist nur ein kleiner Teil. Selbst bei einem Handwerker sieht man diese Neugier und zwar ob es einem gelingt etwas herzustellen, was besser ist als alles andere oder etwas herzustellen, was noch keinem gelungen ist. Warum China gegen Religion ist, weiss ich nicht genau, vielleicht könnten dann wünsche nach Werten entstehen, die der Regierung nicht passen. Zudem erzeugt Religion wirtschaftlich gesehen keinen Mehrwert oder Einnahmen.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Ja schon, die Frage ist nur,wenn die Entwicklung so weitergeht (in 100 Jahren wird man den Bauplan es Gehirns vollständig vorliegen haben und in weiteren 100 Jahren Androiden mit positronischem Gehirn bauen können - künstliche Personen) werden die Menschen, wird die Menschheit sich zu Gott hin weiterentwickleln. Ist das naiver, ja gefährlicher Fortschrittsglaube ?

    Prof.Dr. Peter Ulmschneider, emeritierter Astrophysiker aus Heidelberg, hat postuliert, dass ausserirdische Zivilisationen allein in unserer Galaxis, die eine Milliarde Jahre in der Entwicklung weiter sind, im Vergleich zu uns folgende Eigenschaften aufweisen müssen:

    "almost infinitely more knowledge, almost infinitely power, immortality, free choice of their body"

    (vgl.den Vortrag: http://www.youtube.com/watch?v=gemL5YqR9aI ab der Filminute 36:00)

    Der Science Fiction Film "Der Tag an dem die Erde still stand", ein Remake des Klassikers mit Keanu Reeves vermittelt einen Eindruck davon.

    Professor Ulmschneider meint also, dass es ausserirdische Intelligenzen gibt, deren wissenschaftliche Neugier sie in Jahrhunderten von Millionen Jahren zu beinahe gottgleichen Wesen hat entwickeln lassen, die keine Probleme haben, die Raumzeit nach Belieben zu durchqueren und interstellare oder sogar interuniversale Raumfahrt zu betreiben.

    Aber diese außerirdischen Zivilisationen mit für uns unvorstellbaren Fähigkeiten müssen uns wie Götter erscheinen, aber sie sind nicht Gott.

    Wo kommt Gott her, wer oder was ist das überhaupt ?

    Und: Kann man sich wissenschaftliche Neugier leisten ? Wenn man das Geld hat, schon. Wer tagtäglich um das finanzielle Überleben seiner Person und der Familie in der Marktwirtschft kämpfen muss, ist gezwungen, Ergebnisse vorzuweisen und Leistung zu bringen, sonst ist man draußen. Neugier als intrinsische Motivation ist da eher Luxus. Das können sich die verbeamteten Professoren im Forschungsfreisemester vielleicht leisten.

    2 Mal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (2. Mai 2013 um 14:25)

  • Ja schon, die Frage ist nur,wenn die Entwicklung so weitergeht (in 100 Jahren wird man den Bauplan des Gehirns vollständig vorliegen haben


    Dass es diese Möglichkeit geben kann, bestreite ich nicht. Es ist aber fraglich, ob sich Gott so tief in die Karten schauen lässt.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014