STELLVERTRETUNG - welchen Tod starb Jesus wirklich?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich jetzt mal dieses Denken, wie HeimoW es hat (nicht böse gemeint), auf diese Beobachtungen anwende, dann komme ich zur Schlussfolgerung, dass Gott nicht abhängig von einem Opfer ist wie Bemo es versteht. Er steht über diesen Dingen. Er kann mit oder ohne Opfer vergeben.

    ....

    Im Prinzip denke ich, Gott kann alles... auch entscheiden "wie" er vergibt. Und dennoch hat er sich entschlossen in Christus für uns zu sterben - welch ein Wunder der Liebe!

  • Ich habe lediglich aufgezeigt, dass die Sünde, das Wesen in sich beinhaltet, dass der Unschudlige die Sünde eines Anderen tragen muss. Jesus hat freiwillig unsere Sünden getragen. Er hat seinen göttlichen Status verlassen und kam ins sündige Fleisch. Er war sogar bereit zu sterben wegen unseren Sünden.

    Ich würde hier das Beispiel nehmen, dass ein Kind in einem brennendem Haus sitzt. Ein Feuerwehrmann rennt ins Haus und holt das Kind heraus und rettet es so. Er selbst stirbt leider bei dieser Aktion. Dieses Bild kann ich voll und ganz auf Jesu Tod übertragen.

    Das Beispiel jedoch, welches du gebracht hast, da geht es um Rechtssprechung, die sich auf der Basis einer Ungerechtigkeit aufbaut und damit kann ich nicht mehr einverstanden sein.

    Du sagst mein Beispiel passt hinten und vorne nicht. Ja das kann vielleicht gut möglich sein. Beispiele haben oft diese Eigenschaft. Das Beispiel was du jedoch gebracht hast, passt für mich persönlich auch von vorne bis hinten nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Das Prinzip des Lösegelds ist übrigens ein biblisches Prinzip und keine neuzeitliche Erfindung, nur das am Rande. Du empfindest es also als ungerecht, wenn jemand anderes für dich dein Lösegeld bezahlt, indem er freiwillig deine Strafe auf sich nimmt?
    Die Begriffe Erlöser und Lösegeld weißen im deutschen eine gewisse Ähnlichkeit auf. In beiden Worten steckt das Wort lösen. Aber scheinbar gibts es diesen Zusammenhang nur im deutschen.

  • Das Prinzip des Lösegelds ist übrigens ein biblisches Prinzip und keine neuzeitliche Erfindung, nur das am Rande.


    Hallo Bemo!

    Nachdem du den Begriff des "Lösegeldes" verwendet hast, würde ich dich bitten, mir ein paar Fragen aus deiner Sicht zu beantworten:

    Wer verlangte bzw. setzte das Lösegeld zur Erlösung der Menschheit fest?

    Was war das Lösegeld konkret und für welchen Umstand war es notwendig, dieses zu bezahlen?

    Von wem an wem wurde das "Lösegeld" bezahlt?

    Aus welchen alttestamentlichen Bibeltexten erkennen wir das "Lösegeldprinzip"?

    Gruß Suchender

    • Offizieller Beitrag

    Ein Beispiel für eine Lösegeldzahlung im AT ist 2. Mose 21,28-30. Was dieses Gesetz für eine Bedeutung habe könnte, sei dahin gestellt - es zeigt mir jedoch, das es ein Lösegeldprinzip gab und bekannt war unter den damaligen Israeliten. Ferner wissen wir, dass es für Verbrechen kein Lösegeld gibt, wenn diese absichtlich geschehen sind. Ich empfehle dir diesbezüglich das Gesetz von den Freistädten zu studieren. In 4. Mose 35,31 finden wir dazu die Anordnung, das es kein Sühnegeld für einen absichtlich begangenen Mord geben darf und die Sache nur gesühnt werden kann durch das Blut des Mörders. Anders verhält es sich aber, wenn jemand unabsichtlich tötlich verletzt wird (z.B. auf einer Baustelle), dann bekommt der Verursacher die Chance in eine jener Freistädte zu fliehen und dort in Sicherheit zu leben bis zum Tod des Hohenpriesters (danach ist er wieder frei). In diesen gleichnishaften Gesetzen (EGW spielt darin auch in Patriarchen & Propheten Kapitel 48 an) wird deutlich, das es für absichtlich begangene Sünden kein Sühnegeld/Lösegeld geben kann. In diesen Grundsatz reiht sich auch 2. Mose 21,28-30, denn was kann der Besitzer dafür, wenn seine Tiere schaden verursachen (vorrausgesetzt er war nicht fahrlässig). Ebenso finden wir im alten Testament, das die Sühneopfer nur für unbewusste und unbeabsichtige Sünden geopfert werden konnten. Und so verstehe ich auch Jesus, als unser Sühnopfer/Sühnegeld/Lösegeld. Hier ist noch ein ausführlicher Artikel dazu.

  • Ein Beispiel für eine Lösegeldzahlung im AT ist 2. Mose 21,28-30. Was dieses Gesetz für eine Bedeutung habe könnte, sei dahin gestellt - es zeigt mir jedoch, das es ein Lösegeldprinzip gab und bekannt war unter den damaligen Israeliten. ... Und so verstehe ich auch Jesus, als unser Sühnopfer/Sühnegeld/Lösegeld.


    Hallo Bemo!

    Danke für die Beantwortung meiner 4.Frage, nun sind noch drei Fragen offen, um deren Beantwortung ich dich höflichst ersuchen möchte.

    - Wer verlangte bzw. setzte das Lösegeld zur Erlösung der Menschheit fest?

    - Was war das Lösegeld konkret und für welchen Umstand war es notwendig, dieses zu bezahlen?

    - Von wem an wem wurde das "Lösegeld" bezahlt?

    Gruß Suchender

  • Wie ich schon sagte, Bemo, kann man in einem Beispiel viele Facetten herauspicken.

    Ich finde es auf gar keinen Fall ungerecht, wenn man sich verschuldet hat, und ein Freund springt ein und bezahlt einem die Schuld. Eher noch im Gegenteil! Das ist eine höchst lobendswerte Handlung. Hier passt der Gedanke von Paulus gut hinein "Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!" (Römer 12:21). Indem der Freund einem die Schulden bezahlt hat, erkannt man wie lebensbereichernd das Gute ist und man erkennt gleichzeitig, das eigene schlechte Verhalten, durch das man sich Schulden aufgeladen hat und wie sehr einen das versklavt hat. Das Böse muss durch das Gute überwunden werden.

    Gleichzeitig könnte man genauso gut durch diese Handlung das Böse fördern. Wenn ich mir immer wieder Schulden anhäufen würde und mein Freund mir diese Schulden immer wieder bezahlen würde, dann würde ich aus der ganzen Geschichte nichts lernen. Man würde sich ständig auf die Gutwilligkeit des Freundes ausruhen. Mit solch einer Handlung wäre keinem geholfen. Leider wird mit dem Tod Jesus oft genauso gehandhabt. sadewfrg

    Also auf was kommt es hier überhaupt die ganze Zeit an? Es kommt hier nicht auf die Bezahlung an sondern viel eher um die Herzensbeschneidung! Deshalb verstehe ich den Tod Jesu genau so. Das gegebene Lösegeld diente nicht direkt einer Schuldbezahlung sondern es wurde gegeben um Menschen ins Nachdenken zu bringen. Und ich denke, dass Suchender zu ähnlichen Schlussfolgerungen gekommen ist, da man in seinen Fragen genau die Problematik des weitverbreitenden, üblichen Lösegeldverständnisses erkennen kann.

    Übrigens würde ich gerne mal ein westliches Gericht erleben in der es eine stellvertretende Bestrafung gibt. Ein Gericht, wo am Ende der Verbrecher nicht ins Gefängnis geworfen wird sondern sein Bruder, der freiwillig für ihn an seiner Statt die Strafe auf sich nimmt. Das findest du nirgends! Und warum? Weil jeder wüsste, dass man mit solch einer Handlung vielen Verbrechern den Freischein zum weiter sündigen geben würde.

    Entweder jemand nimmt stellvertretend für dich die Strafe auf sich und dadurch wird unser Herz verändert weil wir erkennen wie viel mächtiger das Gute im Gegensatz zum Bösen ist. Oder wir tragen die Strafe für unser Vergehen selber und erkennen dadurch auch, dass das Gute besser ist als das Schlechte. Gott kann das eine oder das andere benutzen um zu seinem Ziel zu gelangen wenn der Mensch darauf eingeht. Wenn der Mensch jedoch nicht will, dann helfen beiden Methoden nichts um ihn zur Buße zu bringen. Das eigentliche Ziel ist jedoch nicht die stellvertretende Bezahlung sondern viel eher ein neuer Lebensabschnitt ohne Böses.

    • Offizieller Beitrag

    Wer verlangte bzw. setzte das Lösegeld zur Erlösung der Menschheit fest?


    Der Gesetzgeber.

    Was war das Lösegeld konkret und für welchen Umstand war es notwendig, dieses zu bezahlen?


    Das Prinzip, wie das Lösegeld bemessen wurde, findest du in meinen aufgeführten Beispielen. Ich denke, es wurde sich am "Auge um Auge, Zahn um Zahn" Prinzip orientiert. Wenn ich dieses auf das göttliche Gesetz oder Gotteswillen übertrage, so wäre die Strafe eine qualitativ "göttliche" Strafe die nur mit einen "qualitativ" göttlichen Lösegeld beglichen werden kann, wenn man den Schuldigen freikaufen möchte. Was meinst du genau mit Umstand? Verstehe den zweiten Teil deiner Frage gerade nicht.

    Von wem an wem wurde das "Lösegeld" bezahlt?


    Ich weiß genau worauf du hinaus willst. Welche Antwort willst du von mir hören? Ich schätze du hast deine Gegenargumente schon vorbereitet.
    Wir als Menschen können es jedenfalls nicht bezahlen (Psalm 49,8 ), gegeben hat es Jesus selbst (Markus 10,45). Nur wem es gegeben wurde, wird aus diesem NT-Text nicht deutlich. Hast du vielleicht eine Antwort darauf, wem das Lösegeld aus Markus 10,45 gegeben wurde? Vielleicht sind wir losgekauft von der Sünde, die den Tod als Lösegeld will? Der Sünde Sold ist der Tod?

  • Der Gesetzgeber.

    Ok, kann ja theoretisch nur Sinn machen, wenn Gott selbst den Preis für die Erlösung festsetzt.

    Das Prinzip, wie das Lösegeld bemessen wurde, findest du in meinen aufgeführten Beispielen. Ich denke, es wurde sich am "Auge um Auge, Zahn um Zahn" Prinzip orientiert. Wenn ich dieses auf das göttliche Gesetz oder Gotteswillen übertrage, so wäre die Strafe eine qualitativ "göttliche" Strafe die nur mit einen "qualitativ" göttlichen Lösegeld beglichen werden kann, wenn man den Schuldigen freikaufen möchte. Was meinst du genau mit Umstand? Verstehe den zweiten Teil deiner Frage gerade nicht.

    ... ich meinte eigentlich mit meiner Frage, von was der Mensch erlösungsbedürftig wurde (welches Urteil lastete auf dem Sünder?) und was konkret der Preis für den Loskauf darstellt (wie hoch ist das Lösegeld bemessen und was soll mit der Bezahlung der Lösegeldsumme bereinigt werden?) und warum dieser Loskauf überhaupt notwendig wurde?

    Ich weiß genau worauf du hinaus willst. Welche Antwort willst du von mir hören? Ich schätze du hast deine Gegenargumente schon vorbereitet.
    Wir als Menschen können es jedenfalls nicht bezahlen (Psalm 49,8 ), gegeben hat es Jesus selbst (Markus 10,45). Nur wem es gegeben wurde, wird aus diesem NT-Text nicht deutlich. Hast du vielleicht eine Antwort darauf, wem das Lösegeld aus Markus 10,45 gegeben wurde? Vielleicht sind wir losgekauft von der Sünde, die den Tod als Lösegeld will? Der Sünde Sold ist der Tod?

    Gratuliere dir, dann weisst du bereits mehr als ich selbst. Da ich deine Antworten noch nicht kannte und dich deshalb fragte, habe ich auch noch keine Antwort parat, da ich diese immer auf mein Gegenüber abstimmen möchte. Bitte sei doch nicht sooo misstrauisch ...

    Klingt logisch, dass wir Menschen das Lösegeld nicht stellvertretend bezahlen können, den sonst wäre ja kein Loskauf im Sinne der Stellvertretung mehr gegeben.

    Warum sollte ich eine Antwort auf meine Frage, wem das Lösegeld bezahlt wurde, haben, wo ich doch gar nicht an einen stellvertretenden Loskauf im Sinne der herkömmlich-christlichen These glaube. Meine Frage wäre zudem sinnlos, wenn ich es schon absolut wüsste.

    Nehmen wir an, dass es vielleicht so ist, wie du es schreibst, dass die Sünde den Tod will bzw. fordert. Das würde bedeuten, die Sünde wäre eine personifizierte Gestalt, denn ein Loskauf kann ja nur zwischen zwei, oder mehreren realen Personen stattfinden. Die Sünde würde dann auch als Erfindung des Teufels, der ja der Urheber, oder Vater der Sünde ist (Joh 8,44), über Gott stehen und dem Schöpfer auferlegen, was er tun müsste, um gerecht zu bleiben, damit er seine Geschöpfe vom Tod freikaufen bzw. erlösen könnte. Somit wäre die Sünde die oberste Instanz der Gerechtigkeit, ein sog. Übergesetz, das vom Teufel als Urheber installiert wurde, dem dann folglich Gott unterliegt. Kannst du das so glauben?

    Wenn du als Vertreter dieser These dennoch nicht sicher weisst, wem das Lösegeld bezahlt werden sollte bzw. bezahlt worden ist, wer weiss es dann? Wenn schon in der Bibel nichts dazu geschrieben steht, kennst du vielleicht den Erfinder dieser These, der müsste es doch wissen, denn er muss sich ja etwas dabei gedacht haben, als er diese These in die Welt setzte, oder nicht etwa?

    Gruß Suchender

    • Offizieller Beitrag

    Ok, kann ja theoretisch nur Sinn machen, wenn Gott selbst den Preis für die Erlösung festsetzt.

    Er legt das Prinzip fest, wie das Lösegeld ermittelt wird. Die Sünde legt auf Grundlage dieses Prinzips dann den Wert des Lösegeldes fest. Vielleicht habe ich deine Eingangsfrage zu einsilbig beantwortet.

    ... ich meinte eigentlich mit meiner Frage, von was der Mensch erlösungsbedürftig wurde (welches Urteil lestete auf dem Sünder?) und was konkret der Preis für den Loskauf darstellt (wie hoch ist das Lösegeld bemessen und was soll mit der Bezahlung der Lösegeldsumme bereinigt werde?) und warum dieser Loskauf überhaupt notwendig wurde?


    Was uns erlösungsbedürftig macht fragst du? Weißt du das wirklich nicht? Ich glaube, ich habe deine Fragen dazu auch schon beantwortet hier. Weshalb ich den Loskauf für notwendig halte? Weil Gott sich an seine Prinzipien (Gesetze) hält, aber auch gleichzeitig gnädig ist, indem er jeden dieses Lösegeld anbietet. Somit kann er beides gleichzeitig sein.

    Nehmen wir an, dass es vielleicht so ist, wie du es schreibst, dass die Sünde den Tod will bzw. fordert. Das würde bedeuten, die Sünde wäre eine personifizierte Gestalt, denn ein Loskauf kann ja nur zwischen zwei, oder mehreren Personen stattfinden.


    Ich bin eigentlich fest davon überzeugt, dass das Prinzip in Kombination mit Sünde den Tod fordert, aber im Sinne eines Naturgesetzes, um es etwas bildlicher auszudrücken. Ich halte es daher nicht für zwingend notwendig, das die Sünde eine Person ist. Vielleicht kann ich es so erklären: Gott erschafft das Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Dieses Prinzip kann sowohl auf Gutes angwendet werden, wie auch auf Böses. Satan kommt nun, und erfindet nach deiner Auffassung die Sünde und setzt sie in dieses bereits vorhandene Prinzip ein. Er unterschreibt damit sein eigenes Todesurteil, weil er nicht das Lösegeld annimmt, welches Gott bereit stellt. Ist es vielleicht so verständlich für dich?
    Eine fortführende Diskussion, weshalb Gott dieses und jenes Prinzip oder Gesetz eingesetzt hat, möchte ich mir eigentlich nicht anmaßen. Wenn in seinen inspierten Wort steht "Der Sünde Sold ist der Tod" dann ist das einfach so. Ich glaube EGW warnt auch vor solchen Diskussionen..

    An wem wird denn deiner Meinung nach das Lösegeld aus Markus 10,45 gezahlt?

    • Offizieller Beitrag

    ... da ich (noch) kein Befürworter der Stellvertretungstheologie bin, gebe ich die Frage einfach mal weiter ...


    Und aus deiner Nicht-Stellvertretungstheologen-Position heraus kannst oder willst du mir deine Antwort nicht verraten? ;)

  • Und aus deiner Nicht-Stellvertretungstheologen-Position heraus kannst oder willst du mir deine Antwort nicht verraten? ;)


    ... kann ich dir schon verraten:

    Mir wurden bisher folgende Erklärungen vorgelegt:

    1. Der Teufel hat von Gott unbedingt verlangt, dass er den Menschen nur vergeben kann/darf, wenn er als Preis seinen Sohn, Jesus, opfert.

    2. Gott hat von sich selbst verlangt, dass er sich den Preis für die Erlösung bezahlt - Gott wäre demnach Empfänger und Zahlender gewesen, so, als wenn ich als Gesundheitsfanatiker von mir 100 Euro als Buß-/Lösegeld fordere, um ein Stück Torte essen zu dürfen - ich greife in die linke Hosentasche, ziehe einen 100 Euro Schein heraus und stecke ihn in die rechte Hosentasche - Preis bezahlt - Torte wird verschlungen. :)

    3. Das "Gesetz des Universums" hat von Gott verlangt, dass er nur unter der Bedingung gerecht sei, wenn er die Menschheit durch den stellvertretenden Tod Jesu erlöst. Jedoch wurde mir keine Erklärung geboten, wer den Preis für die Erlösung letztendlich empfängt.

    4. Eine mögliche Erklärung wäre noch, dass der Hl. Geist vom Vater gefordert hat, den Preis für die Erlösung der Menschheit an ihn zu bezahlen, damit Gott sich das Recht zur Vergebung erkaufen kann.

    Kennst du eigentlich die offizielle STA-Sichtweise zum Loskauf in Bezug auf meine Fragen? Wenn ja, ersuche ich dich um Darlegung dieser Sichtweise.

    Gruß Suchender

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe meine Frage wahrscheinlich nicht richtig oder verständlich gestellt:
    Wer oder was ist nach in deiner Rechtfertigungstheolgie in Markus 10,45:
    1. Der Geber des Lösegelds
    2. Das Lösegeld
    3. Der Empfänger des Lösegelds

  • Ich habe meine Frage wahrscheinlich nicht richtig oder verständlich gestellt:
    Wer oder was ist nach in deiner Rechtfertigungstheolgie in Markus 10,45:
    1. Der Geber des Lösegelds
    2. Das Lösegeld
    3. Der Empfänger des Lösegelds


    1. Der Geber der Erlösung (des Lösungsmittels) ist Gott bzw. Jesus

    2. Das vollkommene Leben Jesu bis zum Tod, sein Blut, zur Erlösung (als Lösungsmittel) für viele.

    Interessant, dass in Mt 20,28 bzw. Mk 10,45 nicht steht "zur Erlösung stellvertretend für viele", sondern nur "für viele". So glaube ich es auch, nämlich als Mittel zur Befreiung von Sünde, wurde von Gott eine Erlösung (ein Lösungsmittel) gestiftet, damit der Mensch aus der Sklaverei der Sünde losgelöst würde. Kennst du eine Bibelstelle, in der das Wort "Stellvertretung", oder "stellvertretend" vorkommt?

    Das Leben Jesu bis zum Tod auf Golgatha könnte man einem Reinigungsmittel (Putzmittel) gleichstellen, ein Lösungsmittel, um einen Schmutzfleck entfernen zu können. Der Schmutzfleck ist durch ständige Verschmutzung so groß, hartnäckig und widerstandsfähig geworden, dass man ihn mit Wasser nicht mehr entfernen kann - deshalb benötige ich ein Lösungsmittel, um den Schmutzfleck erfolgreich entfernen zu können. Durch den Tod Jesu erkenne ich, wie schlimm die Sünde ist und dass sie nicht einmal vor der Ermordung des Mensch gewordenen Schöpfers Halt gemacht hat. Indem ich nun die Sünde als etwas Verabscheuungswürdiges erkannt habe, werde ich durch das vollkommene Leben Jesu gereinigt, indem ich es immer und immer wieder betrachte und es nachahme, bis Jesus vollkommen in mir Gestalt angenommen hat - Schmutzfleck losgelöst bzw. bereinigt - Sünde ade!

    3. Empfänger ist jeder Mensch, der die Erlösung (das Lösungsmittel) annimmt und für den das Leben Jesu zum persönlichen Lebensinhalt wird, indem er es nachahmt. So können wir durch das von Gott gespendete Lösungsmittel unseren Schmutz der Sünde entfernen und wieder rein werden - GOTT sei Dank, dass er uns von der Sünde losgelöst hat, sodass wir nicht mehr Sklaven der Sünde sein müssen! :)

    Gruß Suchender

  • Hi

    Ich habe einmal mehr nicht alle Beiträge gelesen, aber ich erlaube mir trotzdem eine Frage, die am Rand mit dem Thema zu tun hat. Es wurde da ja vom Dualismus Jesu geschrieben. Ist es nicht auffallend, dass dies eine sehr grosse Ähnlichkeit mit dem Verständnis der Seele als weiterexistierendes Element vieler Christen hat. War Jesu also demnach nicht ein Mensch wie Du und ich? Wenn er etwas sehr spezielles war, weil er ja ein Element mehr in sich trug, dann überhaupt Stellvertretend für unsere Sünden sterben, resp. bringt uns das überhaupt etwas?
    Ich persönliche glaube ja, dass auch wir dieses Duale Element besitzen und es deshalb überhaupt zwei Tode geben kann. Der Unterschied zwischen uns und Jesu ist jedoch, dass wir uns durch unsere Sünden immer wieder von Gott trennen und es durch die Ursünde schon bei Geburt sind, Jesu jedoch immer mit Gott verbunden war, das gab im letztendlich auch die Macht und Kraft so zu wirken, wie er es tat.

    Gruss
    DonDomi

  • Das Lösungsmittel ist die Erlöserkraft Christi, er löst und erlöst uns von unseren Sünden, er macht unsere Kleider wieder weiß.


    Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? (Galater 3.27) 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.
    So wir aber samt ihm gepflanzt werden zu gleichem Tode, so werden wir auch seiner Auferstehung gleich sein, 6 dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht mehr dienen. (Galater 5.24) 7 Denn wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde. 8 Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, 9 und wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort nicht mehr über ihn herrschen. 10 Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. (Hebräer 9.26-28) 11 Also auch ihr, haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christo Jesus, unserm HERRN. (2. Korinther 5.15) (1. Petrus 2.24)

    DonDomi, sehe das auch so, das wir zwei Tode haben, den Leiblichen und den Tod der Sünde durch Christus unseren Erlöser, durch die Taufe in Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl.Geistes, so wie jesus es uns geboten hat.

    • Offizieller Beitrag

    Kennst du eigentlich die offizielle STA-Sichtweise zum Loskauf in Bezug auf meine Fragen? Wenn ja, ersuche ich dich um Darlegung dieser Sichtweise.


    Ja, zählt für dich ein Vortrag von Gerhard Pfandl als offizielle STA-Sichtweise? Dann hier klicken.
    Ab zirka Minute 34:00 geht es um die Lösegeld-Problematik und wer das Lösegeld bekommt. Laut Gerhard Pfandl dient das Lösegeld dazu, uns aus der Knechtschaft der Sünde freizukaufen, was in etwa das meint, was ich auch schon sagte. Die Sünde an sich fordert dieses Lösegeld.

    Im übrigen würde ich vorschlagen, dieses Thema zu schließen. Ich denke beide Sichtweisen wurden klar und ausreichend dargestellt.

    DonDomi, vielleicht kannst du deine Frage nochmal in den anderen Thread zur Natur Jesu stellen. Dort ist sie besser aufgehoben *find*

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

  • Eine etwas dumme Frage: Gibt es eurer Meinung nach überhaupt Menschen die bereits den zweiten Tod hinnehmen mussten, wenn ja wer?

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Eine etwas dumme Frage: Gibt es eurer Meinung nach überhaupt Menschen die bereits den zweiten Tod hinnehmen mussten, wenn ja wer?

    Liebe Grüsse
    DonDomi


    Lieber DonDomi,
    für mich gibt es nur einen Menschen zur Zeit, der eine Art zweiter Tod erfahren hat. Das ist Jesus Christus. Im Feuersee werden den Menschen und Engeln ihre Sünden auferlegt und dann erfolgt der zweite Tod, der ewige Tod. Typologisch ist das im großen Versöhnungstag dargestellt. Die Sünden wurden dem Bock von Assasel (Satan) symbolisch übertragen. Zur Zeit trägt kein Mensch seine eigenen Sünden. Das hat Jesus für uns getan.
    lg