Vegetarismus möchte ich hier thematisieren, weil ich dazu einiges Interessantes gelesen habe.
und erhlichgesagt ist eigentlich alles nur zitiert (und klingt deshalb vielleicht etwas extrem)
Johannes der Täufer
In Matthäus 3.4 ist noch immer nachzulesen, dass sich Johannes der Täufer von Heuschrecken ernährt haben soll, obwohl seit Langem bekannt ist, dass mit den «Heuschrecken» eigentlich die Früchte des Heuschreckenbaumes gemeint waren. Übrigens werden diese Früchte deshalb bis heute «Johannisbrot» genannt! Ursprünglich war dies wohl ein
Übersetzungsfehler, der jedoch trotz neueren Erkenntnissen gerne beibehalten wird, damit man ein weiteres «Argument» gegen den Vegetarismus hat.
Das Paschalamm (Osterlamm)
Das Paschamahl wurde von Jesus und seinen Jüngern mit grosser Wahrscheinlichkeit im Hause eines Vegetariers abgehalten. Dies geht aus Markus 14,13f hervor (Lutherübersetzung):
«Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, [...]. Der Hausherr wird euch einen grossen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl vorbereitet ist. Dort bereitet alles für uns vor.»
Damals gingen ausschliesslich Frauen Wasser holen. Die einzige Ausnahme bildeten die Essener; der Mann mit dem Wasserkrug muss also ein Essener gewesen sein. Das letzte Abendmahl wurde somit im Hause eines
Esseners abgehalten. Die Essener waren aber schon damals bekannt als strenge Vegetarier! Die Essener hätten, nach allem, was man von ihnen auch heute noch weiss, nie erlaubt, dass man ein Lamm in einem ihrer Häuser essen würde.
Das griechische Wort «to pas-cha» wurde von Luther dennoch mit «Osterlamm» wiedergegeben und von fast allen nachfolgenden Ausgaben übernommen. Die ursprüngliche und damals alleinige Bedeutung dieses Wortes war aber «Ostermahl», was aus Zwiebeln (oder Tomaten), Brot und (ungegorenem) Wein bestand. Also wurde das letzte Abendmahl entgegen vielen Behauptungen rein vegetarisch, ohne getötetes Lamm und ohne Alkohol abgehalten.
Da dies mittlerweile auch der katholischen Kirche aufgefallen ist, wurde die «Heilige Schrift» angepasst und in den neuen Bibelübersetzungen das Wort Mann einfach durch das Wort Mensch ersetzt.
Der Papst Benedict XVI hat am Donnerstag vor Ostern (5. April 2007) zum ersten mal in der Geschichte der katholischen Kirche eingestanden, dass Jesus beim Ostermahl vermutlich doch kein Lamm verspeist hat. Langsam scheint sich die Wahrheit also doch durchzusetzen.
Der vegetarische Prophet Daniel
Vor allem im Alten Testament finden sich noch einige positive Textstellen, wie zum Beispiel im ersten Kapitel des Buches
Daniel:
«Daniel war entschlossen, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen zu müssen. [...] Der Oberkämmerer sagte aber zu Daniel: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem König, der euch die Speisen und Getränke zugewiesen hat; er könnte finden, dass ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute eures Alters [...]. Da sagte Daniel zu dem Mann, den der Oberkämmerer als Aufseher für ihn selbst sowie für Hananja, Mischaél und Asarja eingesetzt hatte: Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten! Lass uns nur pflanzliche Nahrung zu essen und Wasser zu trinken geben! Dann vergleiche unser Aussehen mit dem der jungen Leute, die von den Speisen des Königs essen. Je nachdem, was du dann siehst, verfahr weiter mit deinen Knechten! Der Aufseher nahm ihren Vorschlag an und machte mit ihnen eine zehntägige Probe. Am Ende der zehn Tage sahen sie besser und wohlgenährter aus als all die jungen Leute, die von den Speisen des Königs assen. Da liess der Aufseher ihre Speisen und auch den Wein, den sie trinken sollten, beiseite und gab ihnen Pflanzenkost.»
, Daniel 1,8-16
Gottes Ernährungsempfehlung
«Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.»
,1.Mose 1,29
Ob Jesus Fleisch oder Fisch gegessen hat oder nicht, lässt sich historisch nicht mehr klären. Die heutigen Bibelauslegungen scheinen dies zweifelsfrei zu bejahen. Wer diese Thematik jedoch vertieft, wird feststellen, dass die Frage der Interpretation eine wichtige Rolle einnimmt. So wurden die griechischen Begriffe opsarion, broma, brosis, phago, brosimos, trophe, proshagon oft mit Fleisch oder Fisch übersetzt, obwohl sie Zubrot, Zuspeise oder auch Nahrungsmittel bedeuten. Bis heute berücksichtigen die gängigen Auslegungen dies nicht. In östlichen Ländern (Japan, islamische Länder) werden noch heute aus dem Mehl einer getrockneten Wasserpflanze, die als „Fischpflanze“ bekannt ist, kleine Brötchen gebacken. Diese Brötchen gehörten bereits im alten Babylon zur täglichen Ernährung und galten auch zu Jesu Lebzeiten als Leckerbissen. Im bekannten Wunder der Speisung der Fünftausend, wird heute von Brot und Fischen gesprochen. Interessant ist jedoch, dass die frühen Manuskripte des Neuen Testamentes keine Fische, sondern Brot und Früchte erwähnen. Erst in späteren Manuskripten der Bibel (nach dem 4. Jahrhundert) ist von Fisch anstelle von Früchten die Rede. Tatsächlich wird der Begriff „Fisch“ im Kodex Sinaiticus zum ersten Mal als Teil des Wunders aufgeführt.
Doch die Bibel ist nicht die einzige Quelle, die näheren Aufschluss über das Leben und die Lehre der Apostel und der ersten Christen geben können. Aus den Anfängen des Christentums sind Briefe, Chroniken und Predigten erhalten, in denen deutliche Hinweise zufinden sind, dass der Vegetarismus im frühen Christentum stark verbreitet gewesen ist.
Fleischessen eine christliche Tradition?
Fast alle frühen Christen waren strikte Vegetarier. Zwei Zitate mögen die Einstellung der ersten Christen
zum Fleischkonsum verdeutlichen:
ZitatAlles anzeigen
«Der Leib, der mit Fleischspeisen beschwert wird, wird von
Krankheiten heimgesucht, eine mässige Lebensweise macht ihn gesünder und
stärker und schneidet dem Übel die Wurzel ab. Die Dünste der
Fleischspeisen verdunkeln das Licht des Geistes. Man kann schwerlich die
Tugend lieben, wenn man sich an Fleischgerichten und Festmahlen
erfreut. Unser Tisch muss zum Denkmal der Tafel wahrer Christen dienen.»Basilius der Grosse (329–379), Kirchenvater und Erzbischof von Cäsarea
«Der Gebrauch des Weines hat mit dem Fleischessen
angefangen nach der Sintflut. Der Genuss des Tierfleisches war bis
zur Sintflut unbekannt – aber seit der Sintflut hat man uns die
Fasern und die übelriechenden Säfte des Tierfleisches in
den Mund gestopft, wie man in der Wüste dem murrenden,
sinnlichen Volke Wachteln zuwarf. Jesus Christus, welcher erschien,
als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang
[Genesis 1:29] verknüpft, sodass es uns jetzt nicht mehr
erlaubt ist, Tierfleisch zu essen ...»Heiliger Hieronymus von Bethlehem (331–420), Kirchenvater
Erst beim ersten Vatikanischen Konzil in Nicäa (325 n. Chr.)
kam der Fleischverzehr (und Alkoholkonsum) durch den damaligen
römischen Kaiser in das Christentum und in die Bibel (damals
wurden sogenannte Correctores eingesetzt, die die Bibel dem
Glaubensverständnis des römischen Kaisers anpassen mussten;
als Gegenleistung wurden die Christen im Römischen Reich nicht
weiter verfolgt).
Wie sehr die wahren Christen, die sich noch an die ursprüngliche
Lehre hielten, unter dieser «neuen» Religion gelitten haben, zeigt
folgende Begebenheit:
«Durch die Bischofsversammlung in Glosar im Jahre 1051
wurden mehrere als Ketzer zum Tode verurteilt, weil sie sich
geweigert hatten, Hühner zu töten: denn es entspräche
den Anschauungen der Katharer, keine Tiere zu töten. Ja selbst
das Aussehen der Angeschuldigten genüge, sie als Ketzer zu
verurteilen, weil ihre Blässe zurückzuführen sei auf
den der Lebensführung der Katharer entsprechenden
ausschliesslichen Genuss von Pflanzennahrung.»
So wie diesen Katharern (das wörtlich übersetzt
«die Reinen» heisst, das Wort Ketzer wurde später
vom Wort Katharer abgeleitet) erging es auch allen anderen
urchristlichen Glaubensgruppierungen, die an der vegetarischen
Lebensweise festhielten.
[quelle]http://www.vegetarismus.ch/info/19.htm[/quelle][quelle]http://www.religionsforum-wogeheichhin.de/t630f4-Vegetar…-die-Bibel.html[/quelle]