Hallo,
da wir an anderer Stelle schon darüber gesprochen hatten, würde ich jetzt gerne über die biblischen Aussagen zu diesem Thema diskutieren. Lasst uns doch mal alle Stellen dazu zusammen tragen, vielleicht auch hilfreiche Querverweise , und dann mal schauen, was dabei herauskommt
Soweit ich weiß, gibt es her die Meinung, dass Zungenreden einfach ein Reden in anderen weltlichen Sprachen ist. Es gibt aber auch die Ansicht - die ich ebenfalls teile - dass es sich dabei um eine nicht-weltliche Sprache handelt. Die einen lehnen die Zungenrede komplett ab, andere praktizieren sie. Was ist nun richtig, was sagt die Bibel?
Hier die Stellen, die ich besonders interessant finde:
1.Kor 12,10 : Wenn es sich bei der Zungenrede um eine einfache weltliche Sprache handelt, warum gibt es dann eine Geistesgabe, die Sprache "auszulegen" Und welchen Sinn macht es, einfach in einer anderen Sprache zu reden, wenn man auch noch warten muss, dass jemand kommt und sie "übersetzt" anstatt zu der Gemeinde einfach in der eigenen Sprache zu sprechen?
1Kor 14,2 "Denn wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht ihn, vielmehr redet er im Geist von Geheimnissen."
Interessant finde ich NIEMAND versteht sie...
1Kor 14,4 "Wer in Zungen redet, der erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde."
Die Zungenrede ist also hauptsächlich für die persönliche Erbauung gedacht, auch das spricht für mich dafür, dass es dabei um ein ganz besonderes Gebet geht in einer "Zunge",, einer Sprache, die der Geist eingibt und eben nur Gott versteht (ansonsten braucht man ja jemanden, der es auslegt)
Die Pfingspredigt aus Apg.2 ist denke ich nicht die Zungenrede, die Paulus in Korinther als Geistesgabe näher beschreibt, sondern einfach ein Sprachenwunder. Ich habe mir verschiedene Übersetzungen angeschaut, es wird in Apg.2 auch nicht mit "Sprechen in Zungen" sondern direkt mit "Sprechen in anderen Sprachen" übersetzt, also muss es da im Urtext ja auch ein anderes Wort für geben, oder?
Außerdem haben die Apostel eindeutig GEPREDIGT für die MENSCHEN, die dort waren, und nicht - wie sonst in den Beispielen wo die Zungenrede vorkommt - GEBETET zu GOTT. Wie Paulus ja auch sagt in 14,2 redet ein Mensch, der in Zungen spricht, nicht zu Menschen, sondern zu Gott. Der Zweck ist also nicht die Predigt, sondern das Gebet und somit die persönliche Erbauung. Deswegen sollen wir das Zungenreden auch nicht öffentlich, sondern privat praktizieren. Daher halte ich auch nichts von Gottesdiensten, wo alle wild durcheinander in Zungen sprechen ... das hat Paulus ja auch angeprangert ....aber er hat das Zungenreden auch nicht ganz aus dem Gottesdienst verbannt, es sollte nur alles geordnet zugehen und auch jemand da sein, der es auslegen kann, eben zur Erbauung der Gemeinde!
So, das ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss und so bin ich sehr gespannt darauf, was ihr zu den Stellen zusagen habt und welche Stellen ihr noch anführen könnt.