Wie geht ihr mit moralischen Zwickmühlen um? Es gibt meiner Ansicht nach durchaus Situationen, in denen moralische Zielkonflikte bestehen.
Beispielsweise meinte der Philosoph Kant, wenn man einen Meuchelmörder träfe, der die Absicht hat, jemanden zu töten, und jener einen frage, wo derjenige, den er töten will, lang gegangen sei, dann müsse man ihm die Wahrheit sagen. (Vermutlich etwa: "Da hinten um die nächste Ecke ist er gerade gelaufen, dort finden sie ihr Opfer! Ach Moment -- Halt! --, ihnen ist gerade ihr Messer runter gefallen, das werden sie sicher noch brauchen." Dem wieder enteilten Mörder nochmals hinterherrufend: "Und einen wunderschönen Tag noch! Und Gott mit Ihnen!") Man könnte meinen Kant sei ein praragraphenreitender Pharisäer gewesen -- oder ein besonders buchstabenfetischistischer Siebenten-Tags-Adventist.
Wie haltet Ihr es damit?
Wie geht ihr mit moralischen Zwickmühlen um?
Gibt es für Euch eine Geltungshierarchie der biblischen Gebote und Lebensregeln?
Grüße
Daniels