auf der Pinnwand vom neuen Forumsmitglied ArneBanane hattest Du einen Kommentar zur Ablehnung der Dreieinigkeitslehre gebracht. Hier dazu meine Antwort bzw. mein Kommentar:
Lieber Sonnenschein, Du schreibst:
Allein das Sch'ma Israels: Höre Jisrael, der Ewige ist unser G-tt, der Ewige ist einzig.
„Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer.
ist falsch übersetzt, in nahezu allen deutschen Bibelübersetzungen, außer in der Lutherbibel 1545!
Es steht hier eben nicht "einzig" bzw. das Zahlwort "einer" was im Alt-Hebräischen nämlich »jachid« bedeutet/ gewesen wäre, sondern »echad« (das eben kein Zahlwort ist!) steht hier; ECHAD meint "Einig"! Daher ist die richtige Übersetzung vom Sch'ma Israels die folgende:
»Höre Jisrael, DER EWIGE (der HERR = JHWH = JaHWeH/JeHoWaH) ist unser Gott, DER EWIGE (der HERR = JHWH = JaHWeH/JeHoWaH) ist einig.« ===> das lässt die Drei-einig-keit von Gott Jahwe plausibel erscheinen, v.a. wenn man noch den innergöttlichen Dialog dieser 'EINIGEN GOTTHEIT' in Genesis/ 1.Mose 1,26 und das »uns« dort betrachtet, welches laut Anmerkung in der NEÜ* bereits „hier schon ein erster Hinweis auf die Dreieinheit Gottes sein könnte.” (Zitat aus "bibel.heute", Seite – 2 –)
Dass auch Jesus Christus GOTT ist, zeigt sich biblisch mindestens an Jesaja 9:5 + Johannes 1:1.3.10 + Philipper 2:6 („Christus = Gott gleich”) + 1. Johannes 5:20
Dass auch der Heilige Geist = Gott ist, zeigt sich ebenso eindeutig in Apostelgeschich-te 5, in den Versen 3 und 4!
➡▶️Fazit: Es besteht daher – rein biblisch gesehen – keinerlei Anlass als Christ nicht an die Lehre der Dreieinigkeit zu glauben!
MfG
Norbert
* NEÜ = Neue Evangelistische Übersetzung der Bibel
Im Zusammen mit dem Schöpfer und König, dem Ewigen, gelobt sei Er, ist mit ECHAD die unteilbare Ganzheit und Einzigartigkeit des Heiligen, g.s.E., zu verstehen (Bereschit Rabba 98,3 / Dwarim Rabba 2,31 u.a.).
Im Vers „Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist eins שמע ישראל ה' אלקינו ה' אחד" (Dwarim 6,4) ist das Wort ECHAD auf den Heiligen Namen יהו"ה bezogen. Dieser Name ist einzigartig und unterscheidet sich unter anderem dadurch von allen anderen Namen Gottes, dass Er in keinem anderen Zusammenhang erscheint oder benutzt wird, außer der Nennung Gottes selbst. ELOHIM, EL, ADON usw. finden wir auch als Bezeichnungen für erschaffene Wesen, nicht aber den Namen יהו"ה. So wie dieser Name einzigartig ist, so auch die Deutung des Wortes ECHAD – unteilbare Ganzheit und Einzigartigkeit, zu der Nichts und Niemand hinzugesellt oder hinzugedacht werden kann und soll. Im SCHMA-Gebet wird der monotheistische Glaube verkündet und der Name Gottes geheiligt.
Hebräisch sprechende gläubige Juden übersetzen den Text so, wie ich ihn reingestellt hatte und glauben an keinen trinitarischen Gott. Das wahre Judentum/Israel kennt einen solchen Gott nicht. Du magst an deiner Überzeugung festhalten und noch so oft wiederholen. Mich überzeugst du mit dieser Lehre nicht.
diesmal habe ich einmal eine Frage an dich. Es geht dabei um das Thema "Ehe und Scheidung". Dazu hast du kürzlich einen Beitrag verfasst, indem du zurecht darauf hingewiesen hast, dass Scheidung und Wiederheirat grundsätzlich nicht im Sinne Gottes sind.
Da ich einen persönlichen Fall kenne, wo dies geschehen ist, würde mich sehr deine Meinung bzw. dein Urteil diesbezüglich interessieren.
Angenommen, zwei gläubige Menschen lernen sich kennen und verlieben sich ineinander.
Während sie sich kennenlernen, fragt einer den anderen Dinge, die für ihn mit Bezug auf die Ehe wichtig sind. Einige der Fragen beziehen sich auf die sexuelle Vergangenheit des anderen.
Da dieser aus Scham, die Sünden seiner Vergangenheit (in diesem Falle Unzucht) zu bekennen, nicht traut, die Wahrheit zu sagen, lügt er die andere Person an, für die diese Frage ein auschlaggebendes Kriterium für Ihre Entscheidung für eine gemeinsame Ehe darstellt.
Nach einiger Zeit und im Glauben, dass der andere die Wahrheit gesagt hat, fassen beide den Entschluss, zu heiraten, was sie kurz darauf tun (kirchlich und standesamtlich). Sie leben miteinander und haben sexuellen Verkehr.
Nach etwa zwei Monaten gesteht der eine Partner dem anderen, dass er ihn vor der Eheschließung belogen hätte, aus Angst, ihn zu verlieren.
Daraufhin beschließt der andere Partner, sich zu trennen und die Ehe rechtlich annulieren (statt scheiden), d.h. aufheben bzw. für ungültig erklären zu lassen.
Nach eingehender Prüfung durch ein Gericht wird die Ehe rechtskräftig aufgehoben, d.h. für nicht existent erklärt.
Obwohl der schuldige Partner Buße getan und alles, was in seiner Möglichkeit lag, unternommen hat, um eine Versöhnung herbeizuführen, weigert der andere sich und sieht sich aufgrund der Täuschung des anderen nicht mehr an die Ehe gebunden.
Zudem wird sämtlicher Kontakt gerichtlich unterbunden.
Etwa zwei Jahre später nach langem Warten und Gebet entschließt sich die Person, die von der anderen abgelehnt wird, erneut zu heiraten und tut dies auch.
Nun meine Frage:
Ist dies in deinen Augen rechtmäßig bzw. vor Gott vertretbar?
Auf deine Frage eine Antwort zu geben, ist nicht leicht. Das ist ein Fall, von dem ich so auch noch nie gehört habe.
Zum einen steht ja fest, dass die Person, die vor der Eheschließung nicht die Wahrheit sagte, sich schuldig gemacht hatte. Obwohl sie wusste, dass das Vorleben betr. Sexualität ein mit entscheidendes Kriterium für die Eheschließung war. Den Partner zu täuschen, ist schwerwiegend, zumal es sich um gläubige Partner handelte. So sah es der andere auch und ließ die Ehe annulieren. Dass nach einiger Zeit die Wahrheit gesagt wurde, tut der Täuschung, also der vorherigen Lüge, keinen Abbruch. Damit will ich sagen: Jede Sünde zieht Konsequenzen nach sich. In diesem seinem Fall musste er leider die Annulierung ertragen. Andererseits: der andere Partner hätte ihm vergeben können. Die Ehe stattdessen für nichtig erklären zu lassen, finde ich schon sehr hart. Da kommt die Frage auf: war wirklich Liebe vorhanden? Und weshalb keine Vergebungsbereitschaft?
Nun heiratet die verlassene Person wieder. Ist das richtig? Das ist nicht gleich mit einem Ja oder Nein zu beantworten. Ich denke mal Folgendes: Wie ich zuvor schon sagte, zieht jede Sünde (so eben auch Lüge) Konsequenzen nach sich. Die Folge wäre, trotz Bitten um Rückgängigkeit der Annulierung und Wiederaufnahme der Ehre, allein zu bleiben. Denn wenn die Schrift eine Wiederverheiratung ausschließt, müsste sie eigentlich (unabhängig von Gründen) in jedem Fall gelten? Ich weiß, dass hier die Meinungen entschieden auseinandergehen.
Hat sich der andere Partner auch wieder verehelicht?
Vielleicht sind/waren zwei Jahre des Wartens zu kurz? Es ist individuell - der eine verzeiht relativ schnell, der andere wiederum benötigt mehr Zeit.
Hat sich der Verlassene denn intensiv um Gottes Antwort für eine Wiederheirat bemüht?
Letztendlich, wenn evtl. Unwissenheit betr. Ehe/Wiederheirat bestand und Erkenntnis dsbgl. erst später entsteht und Buße getan wird, bin ich überzeugt, dass Gott Vergebung schenkt.
Ich bin selbst geschieden (vor meiner wirklichen Bekehrung) und habe mich über Jahre hinweg immer wieder mit dem Thema Scheidung bzw. Wiederheirat beschäftigt. Zum einen, weil anfangs der Wunsch bestand, wieder heiraten zu wollen, zum anderen, Sein Wort richtig verstehen zu wollen. Seitens eines Predigers erhielt ich ein Ja für Wiederheirat, aber ich wollte es aus Gottes Wort genau wissen. Und musste erkennen, dass ich mich entweder versöhnen sollte oder allein bleiben musste. Es war sehr schwer für mich, denn ich war noch nicht alt. Aber mit viel Ringen und Bitte um Kraft zum Durchhalten kann ich heute rückblickend nur danken. Gott schenkt die Kraft, Konsequenzen
(er) tragen zu können. Ich habe einige wenige Zweitehen unter Gläubigen gesehen - und einige scheiterten. Muss aber natürlich nicht in jedem Fall so sein.
Wenn ich die Geschichte von David und Batseba betrachte, die er nach dem Tod ihres Mannes ehelichte, gab es auch eine Konsequenz - der gezeugte Sohn blieb nicht am Leben. Ich gehe nicht davon aus, dass Gott dafür verantwortlich war, denn Er ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. Obwohl es heißt, dass Er den Sohn schlug, muss dies von der richtigen Perspektive aus betrachtet werden.
Gott ist barmherzig. Wenn Reue vorhanden und um Vergebung gebeten wurde, wird ER vergeben. Ob sich für den einen Partner mit der Lüge und für den anderen mit der nicht vorhandenen Vergebungsbereitschaft im Laufe des jeweiligen Lebens daraus Konsequenzen entwickeln? Selbst wenn, wird Gott sie hindurchtragen - wenn aufrichtig darum gebeten und treu geblieben wird.
Ob ich richtig liege mit meiner Einschätzung?
Auch gläubige Menschen versuchen oft, Gottes Wort zu beugen. Dann wird es gedreht und gewendet, bis es für die eigene Meinung passend gemacht wurde
Ich kenne auch zwei mir nahestehende Menschen, gläubig, die sich jeweils nach gescheiterten Ehen miteinander verheirateten. Für mich war das sehr schwer. Als ich mit dem Wort Gottes aufmerksam machen wollte, was meine Erkenntnis war, wollte man nicht darauf hören. Weil sie der Überzeugung waren, richtig gehandelt zu haben.
mit Interesse habe ich
Wopros Frage und deine Antwort gelesen.
Ich habe extra einige Tage
mit meinem Kommentar gewartet, weil ich Wopros Antwort abwarten
wollte.
Da ich nicht weiß, ob er
Dir schon in Form einer PM geantwortet hat, möchte ich nun
folgendes dazu beitragen:
Was
sagt uns Gottes Wort zur Ehescheidung und wann eine Ehe beendet ist ?
Der
einzige Scheidungsgrund ist der Ehebruch und stirbt ein Ehepartner
ist die Ehe beendet.
Aber
was ist bei anderen „guten“ Gründen sich scheiden zu lassen ?
Z.B.
bei :
-
Vernachlässigung der Unterhaltspflicht
- Gewalttätigkeit
-
Aktive Behinderung der Ausübung des christlichen Glaubens
Sind
das Gründe für eine Trennung/ Scheidung ?
Muss
man, nach einer Scheidung aus solchen Gründen, dann den Rest seines
Lebens alleine leben ?
Nehmen
wir folgenden Fall:
Eine Frau, die z.B. durch ihren Mann immer und
immer wieder schwer verprügelt wird.
Der
Ehemann säuft und spielt und verbrasst sehr viel des Einkommens,
sorgt dadurch nicht angemessen für seine Frau und evtl. Kinder.
Er
ist schlimmer als ein Ungläubiger.
Außerdem
behindert er seine Frau an der Ausübung ihres christlichen Glaubens,
lässt sie z.B. nicht in ihre Gemeinde oder Hauskreis gehen.
Wenn
diese Frau das alles nicht mehr aushält und den Mann verlässt,
wird
sie auch noch damit bestraft, dass sie für immer alleine bleiben
muss.
Ich
denke das Beispiel zeigt, dass wir die Vergebungsbereitschaft und die
Barmherzigkeit Gottes nicht vergessen dürfen.
Denken
wir an die Pharisäer, sie kannten sich hervorragend mit der Schrift
aus, aber sie hatten ein Problem mit dem Herzen.
Wie ist das
bei uns? Können wir jemand „segnen“, der um den Segen für eine
Wiederverheiratung gebeten hat?
Können
wir einem Bruder / einer Schwester „Vergebung“ zusprechen,
der/die aus einer „toten Ehe“ flüchten musste?
Was zählt
für uns mehr das reine Gesetz oder die Liebe und Barmherzigkeit?
Ist
es nicht so ? :
Wenn die Ehe tot ist, dann hat es weder Sinn, noch
ist es im Sinne Gottes, diese Scheinehe nach außen aufrecht zu
erhalten. Dann ist es ehrlicher vor Gott , die Konsequenzen zu ziehen
und die Ehepartner wieder freizugeben.
Und dass eine Ehe
stirbt, liegt nicht am Scheidungsrecht und hat auch nichts mit
Scheidung zu tun, sondern kommt aus dem Fehlverhalten von mindestens
einem der Ehepartner.
Oder
anders gesagt:
Die Sünde, das falsche und lieblose Verhalten
derjenigen, die eigentlich eine stabile und positive Beziehung führen
sollten, ist die eigentliche Ursache dafür, dass die Ehe stirbt. Und
ist die Ehe tot, dann ist die Scheidung, vor Gott und vor unserem
Herrn Jesus doch konsequent und richtig.
Oder
wie siehst du das, liebe Sonnenschein ?
P.S. Ich hoffe es ist für Dich okay, dass ich mich einfach so
eingeklingt habe.
Liebe Petra, ich versuche mal, Antworten zu geben, wie ich es sehe
(deine Ausführungen in rot wiedergegeben):
Der einzige Scheidungsgrund ist der Ehebruch
und stirbt ein Ehepartner ist die Ehe beendet.
Scheidung
widerspricht der Absicht Gottes. Jesus versuchte, die ursprüngliche
Absicht Gottes wieder herzustellen.
Jeder, der seine
Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder,
der die von einem Mann Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.
(Lukas 16,18)
Den Verheirateten
aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass eine Frau sich nicht
vom Mann scheiden lassen soll – wenn sie aber doch geschieden ist,
so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich mit dem Mann – und
dass ein Mann seine Frau nicht entlasse. (1.
Korinther 7,10–11)
Denn die
verheiratete Frau ist durchs Gesetz an den Mann gebunden, solange er
lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem
Gesetz des Mannes. So wird sie nun, während der Mann lebt, eine
Ehebrecherin genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird; wenn aber
der Mann gestorben ist, ist sie frei vom Gesetz, sodass sie keine
Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird. (Römer
7,2–3)
Die Elberfelder Bibel übersetzt Matthäus
5,31–32 so:
Es ist aber gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe
ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau
entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, dass mit ihr
Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht
Ehebruch.
Das griechische Wort „parektos“, das hier mit „außer“
wiedergegeben wird, bedeutet wörtlich etwas, das außerhalb ist,
nicht erwähnt wird, oder ausgeschlossen ist. (Zum Beispiel in 2.
Korinther 11,28 übersetzt die Elberfelder Bibel dieses Wort
mit „dem Übrigen“, die Einheitsübersetzung mit „allem
andern“. Es geht hier nicht um eine Ausnahme.)
Eine möglichst textnahe Übersetzung wäre folgende:
Es ist aber
gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief.
Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlassen wird (die
Begründung mit Hurerei ist ausgeschlossen), bewirkt, dass im
Hinblick auf sie die Ehe gebrochen wird1;
und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.2
Unzucht war ein allgemein anerkannter
Scheidungsgrund.
Jesus bezieht sich im Zusammenhang von Matthäus 5
auf das jüdische Gesetz und jüdische Traditionen. In den Versen
31–32 bezieht er sich auf eine Stelle in 5. Mose 24,1:
Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es
geschieht, dass sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas
Anstößiges an ihr gefunden hat und er ihr einen Scheidebrief
geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus
entlassen hat, …
Der Ausdruck „etwas Anstößiges“ wurde
von den rabbinischen Schulen der damaligen Zeit auf sexuelle
Verfehlungen bezogen. Für viele Juden war das der einzige erlaubte
Scheidungsgrund.3
Jesus
bringt etwas Neues.
Jesus sagt: „Es ist gesagt: … Ich aber sage euch: …“
Offensichtlich lehrt Jesus hier etwas Neues, etwas, das die Juden
noch nie gehört haben. Im Zusammenhang der Bergpredigt (Matthäus
5–7) vertieft Jesus Gottes Gebote im Hinblick auf Reinheit
und Liebe. In Matthäus 5,21–48 stellt Jesus alttestamentlichen
Geboten sein „Ich aber sage euch“ gegenüber, mit denen er durch
sein Wort auf den ursprünglichen klaren Willen Gottes in diesen
Punkten hinweist, z. B. in den Versen 21–22:
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst
nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen
sein. Ich aber sage euch, dass jeder, der seinem Bruder zürnt, dem
Gericht verfallen sein wird; …
Wenn Jesus in Matthäus 5,32 nur gemeint hätte, dass
er mit dem allgemein anerkannten Scheidungsgrund übereinstimmt,
würden seine Aussagen über die Ehescheidung nicht in diesen
Zusammenhang passen. Er würde nichts Neues bringen. (Das von Jesus
gebrachte „Neue“ ist aber der „alte“, ewige Wille Gottes.)
Jesus lehrte klar, dass der von den Juden allgemein anerkannte
Scheidungsgrund nicht mehr gilt. Jesus schließt mit den Worten „die
Begründung mit Hurerei ist ausgeschlossen“ diesen Grund aus.
Das bedeutet aber
nicht, dass jemand verpflichtet ist, mit seinem Partner auf jeden
Fall zusammenzubleiben, sogar wenn dieser sich sehr schlimm verhält.
Es kann sogar notwendig sein, sich aufgrund des schlechten
Lebenswandels des Partners von diesem zu trennen. Diese Trennung
kann unter Umständen auch die rechtliche Form einer Scheidung haben.
Doch bleibt in diesem Fall das Eheband bestehen, und damit auch die
Verpflichtung zur ehelichen Treue. Das heißt, dass eine weitere Ehe
nicht mehr möglich ist. Eine Scheidung, bei der das Eheband
aufgelöst würde und beide Partner frei wären, wieder zu heiraten,
wurde von Jesus abgelehnt.
Ende
des Zitierens.
Aber was ist bei anderen „guten“ Gründen
sich scheiden zu lassen ? Z.B. bei :
- Vernachlässigung der Unterhaltspflicht
- Gewalttätigkeit
- Aktive Behinderung der Ausübung des
christlichen Glaubens
Sind das Gründe für eine Trennung/
Scheidung ?
Muss man, nach einer Scheidung aus solchen
Gründen, dann den Rest seines Lebens alleine leben ?
Die von dir aufgelisteten Gründe können
Gründe für eine Trennung, ggf. für eine Scheidung sein; aber sie
dienen aus biblischer Sicht nicht zur Wiederverheiratung.
Ich denke das Beispiel zeigt, dass wir die
Vergebungsbereitschaft und die Barmherzigkeit Gottes nicht vergessen
dürfen.
Das ist richtig. Dennoch ist die
Vergebungsbereitschaft, verbunden mit der Barmherzigkeit Gottes, kein
Freifahrtschein für die Übertretung dessen, was uns Sein Wort
versucht zu erklären. Ich weiß, dass Menschen immer versucht
sind, die eigenen
Vorstellungen/Erwartungen/Wünsche bzgl. Wiederheirat in Gottes Wort
hineinzulesen. Ich las ja selbst einmal die Schrift mit eigener
Wunschvorstellung. Wenn aber Sein Wort
sagt, dass „entweder Versöhnung mit dem Ehepartner erfolgen sollte
oder, wenn dies nicht möglich oder getan wird, man allein bleiben
soll. Wer will denn mit hundertprozentiger Sicherheit sagen wollen,
dass das potentielle Alleinbleiben eine Strafe ist? Wer weiß denn,
wie der Segen für den allein bleibenden Partner mal aussehen wird?
Was trauen wir Gott zu? Ist Er nicht in der Lage, das Alleinbleiben
erträglich zu machen? Und wer weiß, wozu Gott diesen Menschen
gebrauchen kann? Wir verharren oftmals in eigenen Gedanken und
übersehen dabei, zu was Gott fähig ist bzw. wie Er den Weg des
(allein bleibenden) Menschen gestalten kann/will.
Wie ist das bei uns? Können wir jemand
„segnen“, der um den Segen für eine Wiederverheiratung gebeten
hat?
Ich könnte nicht segnen, was gegen Gottes Weisung spricht.
Was aber natürlich nicht bedeutet, den/die
Menschen, die sich (scheiden lassen) bzw. wiederverheiraten, nicht doch in Liebe anzunehmen.
Was zählt für uns mehr das reine Gesetz
oder die Liebe und Barmherzigkeit?
Ich persönlich mag es nicht, wenn das eine
gegen das andere gestellt wird. Das Gesetz, besser gesagt
Thora >Weisung/Unterweisung/Lehre< wird ob der Liebe und
Barmherzigkeit doch nicht aufgehoben. Die Weisung zeigt ja uns
Menschen, was gut für uns und andere ist, wenn danach gelebt wird.
Wurde dagegen verstoßen, wird Vergebung von Gott zugesprochen, wenn
aufrichtigen Herzens erkannt und bereut wird, dass gegen Sein Wort
verstoßen wurde. Die Konsequenzen, die
daraus entstehen (können), werden nicht weggenommen, aber mit Seiner
Hilfe können sie ge/ertragen werden. Seine Kraft (und Wegführung) ist unermesslich!
Und dass eine Ehe stirbt, liegt nicht am
Scheidungsrecht und hat auch nichts mit Scheidung zu tun, sondern
kommt aus dem Fehlverhalten von mindestens einem der Ehepartner.
Oder anders gesagt:
Die Sünde, das falsche und lieblose
Verhalten derjenigen, die eigentlich eine stabile und positive
Beziehung führen sollten, ist die eigentliche Ursache dafür, dass
die Ehe stirbt. Und ist die Ehe tot, dann ist die Scheidung, vor Gott
und vor unserem Herrn Jesus doch konsequent und richtig.
Das ist richtig, dass das Sterben einer Ehe
nicht am Scheidungsrecht liegt. Aber dieses macht die Scheidung in
unserer Zeit einfach!
Auch eine tote Ehe kann von Gott
wiederbelebt werden, wo der Mensch es nicht für möglich halten würde. Erwarten wir Geringes oder Großes von Gott? Steht nicht geschrieben: "Es geschehe nach deinem (unserem) Glauben?"
Scheidung ist nicht richtig. In bestimmten Fällen jedoch manchmal leider unumgänglich. Sie dient aber nicht zur Bewilligung der Wiederheirat.
Wenn jeder Mensch vor der Heirat darüber aufgeklärt werden würde, was es bedeutet, einen Ehebund einzugehen, würde so mancher sich das überlegen. Dann wäre so Mancher bereit, an dem Ehebund festzuhalten und diesen (wo möglich), mit Gottes Hilfe wieder zu reparieren, als mit dem Wissen zu leben, dass er sonst alleine bleiben müsste. Heute wird es leider so gelebt, dass, wenn es nicht klappt, aus welchen Gründen auch immer, man sich ja scheiden lassen und dann wiederverheiraten kann (oder aber unverheiratet zusammenzuleben). Das ist das gesellschaftliche (weltliche) Leben - aber nicht die biblische Weisung. Leider befürworten viele Gemeinden die Wiederheirat (und führen Argumente an, die so glaubwürdig klingen). Es gab aber Zeiten, wo dieses nicht so war. Auch hier sehen wir den Trend der Zeit!
Die Gemeinden täten gut daran, die jungen Menschen dsbzgl. über Gottes Wort aufzuklären.
Das Thema Scheidung/Wiederheirat ist kein
leichtes Thema. Es muss gründlich studiert werden, um auf die
Quintessenz dessen zu kommen, was das Wort uns wirklich zu sagen hat.
Es gibt viele Auslegungen dsbzgl. - aber entsprechen sie immer Seinem
Wort? Das muss von jedem überprüft werden.
Wir sehen bspw. an Gottes Wirken, wie Er mit
Seinem Volk Israel verfährt. Er bezeichnet sich als ihr Ehemann. Er
hat am Berg Sinai einen Bund mit diesem Volk geschlossen, sozusagen
einen Ehevertrag. Trotz der Untreue Israels hält Gott an dem
Ehevertrag fest. Diese Seine Treue sollte uns zum Vorbild dienen. Er
hat sich mit keinem anderen Volk vermählt!
Du siehst auch an meinen Ausführungen, dass
es vieler Worte bedarf, um ein Thema erklärlich genug beschreiben zu
können. So ist auch mit meinen Worten längst nicht alles gesagt.
Dennoch hoffe ich, dass es zur Klärung des eigenen Standpunktes
beitragen kann. Manchmal bedürfen wir bestimmter Anstöße, um das eigene Denken überprüfen und korrigieren zu können. Ich habe es manchesmal in meinem Glaubensleben tun müssen - und bin so dankbar dafür! Und bleibe weiterhin für Korrektur offen.