„Lerne
zuerst den Vater kennen“, heißt es im Brief an Diognet1,
der „die Menschen geliebt“ und ihnen gegeben hat, ihn zu
erkennen. Und dies ist auch der Anfang der ganzen Erzählung – der
biblischen Schriften – dass ein Einziger wahrer Gott, Schöpfer und
Vater aller Dinge ist, aller Welten, der Himmelssphären und
Gestirne, der Erde und allem auf ihr, Meere und Landschaften,
Pflanzen, Tiere und von uns Menschen, da alles von ihm erschaffen
ist.
Dass er aber der Vater ist, und
nicht bloß Schöpfer und Baumeister der Welt, ist eine Erkenntnis,
die allein dem Menschen vorbehalten ist, welchem Geist, Vernunft und
Rede gegeben ist. Denn die Tiere und Pflanzen folgen zwar treu dem
Gesetz des Lebens und der Natur, wie es einem jeden beschieden ist,
wissen aber nichts von dem Schöpfer und Vater. Daher ist es – in
den alten Zeiten wie auch heute – kein Fortschritt, wenn der Mensch
sich einfach nur als ein Tier begreifen und sich der Natur ergeben
will, und auch kein…
Heute habe ich mir die Ausarbeitungen "Ist Gott eine Familie?" und "Die Frage nach dem Wesen Gottes" von Siegfried Wittwer durchgelesen. Siegfried Wittwer ist ein evangelischer Theologe, der den meisten Adventisten als Leiter des Internationalen Bibelstudien Instituts bekannt sein dürfte. Ich hatte vor einiger Zeit schon mal seine Arbeit "Unsterblichkeit der Seele oder Auferstehung?" gelesen, in der Wittwer darauf verweist, welche Bedeutungen die hebräischen Wörter für "Seele", "Geist" und "Totenreich" haben. Wer sich gerne mit den Sprachen der Bibel beschäftigt, wird schnell die Bestätigung dafür finden, dass Wittwer in diesem Werk völlig im Einklang mit der hebräischen und griechischen Sprache, sowie dem Verständnis der Hebräer (und der ersten Christen) argumentiert. Dementsprechend war ich sehr gespannt darauf, was der Autor über die Dreieinigkeitslehre zu sagen hat. Auch hier habe ich mir vorgenommen, die Hinweise auf sprachliche Besonderheiten nachzuprüfen. Das…