Es ist schon interessant. Morgen, Freitag, den 21. Dezember 2012, soll ja laut dem Maya-Kalender die Welt untergehen.
Hm... Da stellt sich die Frage, ob Leute schon ein Apfelbäumchen geplanzt haben. Luther wird da ja immer wieder (meines Erachtens falsch) zitiert. Er soll ja gesagt haben: "Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen." Entweder er hat das ironisch gemeint und genau gewußt, dass zu seiner Zeit nicht die Welt untergeht (es gibt soweit ich weiß keine Hinweise auf eine Naherwartung zur Zeit Luthers) oder er hat es so gemeint, dass es ihm völlig egal sei - er sei bestens darauf (im Sinne von "auf die Wiederkunft") vorbereitet. Wie auch immer. Die Frage, jetzt bereit zu sein, stellt sich immer und in besonderem Maße in den allerletzten Tagen der Weltgeschichte.
Der andere Punkt ist jener: Ich habe die mediale Berichterstattung ein wenig verfolgt und mich gefragt, wie es damals vor etwas über 168 Jahren den Milleriten ging. Auch sie warteten aktiv auf den Tag, an dem Jesus wiederkehren sollte. Auch sie verkauften alles, was sie hatten und unterstützten die Miller- bzw. Adventbewegung. Sie waren überzeugt, dass sie am 22. Oktober 1844 ihren Herrn sehen werden.
Es kann sein, dass manche, die an den Maya-Kalender glauben ähnlich denken und handelten. Für mich ist das interessant zu beobachten - ich versuche Rückschlüsse daraus zu ziehen, wie es den Milleriten ergangen sein kann. Wir wissen zwar vieles aus den Büchern der Pionierzeit, aber ein ähnliches Erleibnis "live" erleben hat eine andere Dimension der Wahrnehmung.
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