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Die große Enttäuschung

  • Seele1986
  • 12. Oktober 2024 um 13:30
  • 533 Mal gelesen
  • 8 Kommentare

In einer Märznacht des Jahres 1844 steht ein Mädchen auf einem der weiten Felder, die zum Gut ihres Vaters gehören, und blickt an den Sternenhimmel. Sie hatte sich etwas abgesetzt, Mutter und Vater stehen mit den Babys vor dem Haus und schauen ebenfalls ans Firmament. Sie suchen den Himmel nach Zeichen ab, nach einem Licht, das aufscheinen und alles erhellen wird, nach einem Strahlen, das wie ein Blitz von Osten gen Westen gehen und das gesamte All erleuchten wird.

Sie ist voller Erwartung und Hoffnung, voller Anspannung und voller Bilder und Vorstellungen. Es sind Bilder und Vorstellungen, die ihre Eltern in ihr geweckt haben, die die Prediger ihr mit Worten gemalt hatten, welche zu den Versammlungen gekommen waren. Sie hatte dem zugehört und wie es so ist bei den Kindern, ist der Glaube der Eltern erstmal auch der eigene, denn ihnen vertrauen sie und halten das, was sie sagen, für richtig. Durch diesen Umstand kann viel Gutes mitgegeben, oder aber viel verwundet werden.

Die Versammlungen hatten im eigenen Haus oder den Häusern der Nachbarschaft stattgefunden, auf Lichtungen im Wald mit aufgebauter Bühne oder auf freien Feldern wie dem, auf dem sie gerade stand. Man sang Lieder, hielt Andachten und betete gemeinsam. Die Frauen und Männer, die sich dort zusammenfanden, waren aus unterschiedlichen Gemeinden – Methodisten, Presbyterianer, Episkopale, Baptisten und Reformierte – und sie alle verband ein gemeinsames Verständnis, eine gemeinsame Hoffnung, nämlich das Ende der Welt, die Wiederkehr Jesu Christi. Diese Botschaft hatte sich in Neuengland und darüber hinaus verbreitet und viele Christen zusammengeholt. Ein Prediger namens William Miller hatte die Parusie1 aus dem Buch des Propheten Daniel hergeleitet und sie – nach ersten Fehlschätzungen – für diese Märznacht angekündigt.2


Nun steht sie da in der kühlen und stillen Dunkelheit. Der Vater hatte sie schon rufen wollen, damit die Familie zusammenstehe, wenn der Herr wiederkomme, doch seine Frau hatte ihn zurückgehalten: „Lass sie ein wenig ...“

In der stillen Erwartung rennen lauter Bilder durch ihren Geist und versuchen, das Unvorstellbare auszumalen, die Fantasie wirft die Bilder ans Himmelszelt, setzt es in Bewegung, lässt dort Gestalten erscheinen, die durch den Weltraum schreiten, als sei es ihr Grund und Boden. Engelsscharen kommen heran wie eine brandende Welle und ergießen sich über die Welt, ein strahlendes Licht durchzieht das All und im Zentrum eines jeden Betrachters erscheint der Erlöser und Weltenrichter, in Weiß gekleidet und von einer unermesslichen Schönheit. Die Himmelskörper verblassen neben diesem Licht und alle Menschheit erkennt, dass es niemals der Kosmos gewesen war mit seiner Sonne, seinem Mond und seinen Sternen, der ihnen wirkliches Licht gespendet hatte, sondern Er war und ist das Licht der Welt. Seine Engel gehen an allen Enden ihres Blickfelds zu Werke und sie sieht erste Menschenkinder in den Himmel hinaufsteigen, ihm entgegen, und das ganze Universum wird von ihrem Gesang erfüllt. Das Licht dieser Wesen bildet Räume im Weltraum, bildet Breite, Höhe und Tiefe, als würde jemand vor ihren Augen eine riesige Skizze anfertigen, als würde nun hervorkommen und sich abheben, was das menschliche Auge sonst nicht sehen kann. Auch zu ihr kommen sie, ohne Worte, wunderschön und wohlgesonnen, und auch sie hebt es empor, einer Wirklichkeit entgegen, die in diese hier hineinstrahlt, mit ihr aber nichts gemein hat. Im Hintergrund dieses Szenarios hebt sich schwach und golden glänzend die himmlische Stadt ab, der unzählige Pilgerscharen an Menschen entgegenströmen. An die Eltern und die Geschwister verliert sie keinen Gedanken, es ist alles ruhig und friedlich in ihr, es ist jedem und allen so, wie es soll, wie es recht ist, und weder hat sie Sorge um die ihren noch hat sie Sorge um sich selbst, sodass sie lieber die Eltern als Beistand bei sich hätte. Als sie dem Zentrum entgegenschwebt, hofft sie, dass ihr Blick sich schärft und sie Jesus richtig erkennen und anschauen kann, denn sie wünscht sich nichts lieber als das; sie möchte ihn sehen und mit ihm sprechen, ihn anfassen und bei ihm sein, wie die Kinder damals, von denen er zu seinen Jüngern sagte: Weist sie nicht ab, sondern lasst sie zu mir kommen, denn ihnen gehört das Reich Gottes.3

Sein Antlitz verblasst am schwarzen Nachthimmel, die Konturen der himmlischen Stadt und die Umrisse der Engel verlieren sich in den Sternenbildern und den vereinzelten Wolken dort oben. Das Auge sucht, der Atem geht unterdrückt und hält manchmal inne, man will weder durch Blinzeln noch durch Atemzüge etwas übersehen oder überhören, den Beginn nicht verpassen … Aber da begann nichts. Sie lauschte und schaute, und nichts geschah, kein himmlischer Klang ertönte, keine Erscheinung und keine Bewegung durchdrang das Gestirn. Der Wind wehte wie zuvor, glitt rauschend durch das Geäst der Bäume, die Hühner scharrten und raschelten, das Vieh schnaubte und pochte in den Ställen, die Eltern standen dort vor dem Haus, die Babys schlummerten, gaben vereinzelt schmatzende oder quengelnde Geräusche von sich, das Leben ging weiter. Binnen Sekunden wechselten die Gefühle in ihr, erst wich die Anspannung einer Erleichterung, dann machten sich tiefes Unbehagen und Beklemmung in ihr breit. Es war die Erleichterung darüber, dass das Leben einfach weiterging, dass es in dieser Welt normal zuging und nicht solche Sachen passierten, die alles infrage stellten; dass sie weiter mit ihren Freundinnen spielen konnte, auf den Feldern umherrennen und den Wind in den Haaren fühlen, im Wald herumstreifen und am Bach das Plätschern zu hören und das Glitzern des Sonnenlichts auf der Wasseroberfläche zu sehen, die Babys zu streicheln und zu liebkosen, in die Schule zu gehen und zu lernen, sich ihr weiteres Leben auszumalen, dass am Tage die Sonne schien und des Nachts der Mond und die Sterne, dass nach dem Winter der Frühling kam und auf ihn Sommer, Herbst und Winter folgten, dass alldies das normale Leben war, der Lauf der Welt, der Weg der Menschenkinder und aller Wesen dieser Erde.

Das Unbehagen hingegen griff tiefer in sie. Zum einen, weil Hoffnung immer an Vorstellungen gebunden ist, die alles schöner malen als es ist, man also das Bessere ersehnt, zum anderen, weil diese Vorstellungen nun als Irrtum, als Täuschung, gar als Lüge entlarvt wurden, ferner, weil sie zu ihren Eltern blickte, mit ihnen fühlte und sie zugleich für immer anders sah. Sie wurde durch das Mitgefühl mit ihnen verbunden und durch eine Erkenntnis von ihnen getrennt, und alldas war falsch, denn auf eine solche Weise sollen Kinder eigentlich nicht erwachsen werden.

Zudem war ihr dieses Unbehagen bekannt. Es hatte sie bei den zahlreichen Predigten, Andachten und Gesprächen immer wieder angefasst, wenn es um das Weltende und das Gericht ging, wenn davon erzählt wurde, das Volk Gottes werde dem Herrn entgegengehen, die Ungläubigen und Sünder aber seien auf ewig verloren, die Engel Gottes werden endlich über die Felder gehen und das Unkraut vom Weizen trennen4. Das hatte sie oft bedrückt und war ihrem Kinderherzen schwer gewesen, dass Menschen verlorengingen, vor allem aber, dass sie selbst oder einer ihrer Lieben vielleicht verlorenging.


Ein seltsamer Reiz hatte immer auf alledem gelegen, was sie gehört und worüber sie nachgedacht hatte, wie der Morgentau auf Blättern, Grashalmen und Blüten lag und schimmerte. Nun schien das alles durch die Eindeutigkeit von Tatsachen zerbrochen. Die Tatsache war: es geschah nichts. Der Wind wehte weiter, das Leben hienieden ging fort. Der Morgentau und sein Schimmer waren zwar schön für das menschliche Auge, hatten aber keine Bedeutung.

Ihren Vater hatte sie in der Stille zur Mutter noch sprechen hören: „Warten wir noch! Seine Zeit ist ja nicht unsere Zeit ...“, und sie waren noch stehengeblieben und verharrten in ihrer Haltung. Sie aber wusste, dass es vorbei war, dass nichts geschehen würde; sie wusste es, als das Bild vor ihrem geistigen Auge entschwunden war. Die Eltern blickten noch hinauf, sie blickte zu den Eltern. Sie sah, wie die verstreichenden Sekunden und Minuten ihren Vater zerknirschten, wie die Stille und das Ungeschehen ihn bedrängten, ihn zum Getäuschten machten. Sie sah, wie es im Kopf der Eltern arbeitete, man sich und anderen die Dinge erklären musste, es ja Unglaube wäre, jetzt hinzuwerfen. Sie wusste, dass ihr Vater gleich oder später – nach einer Weile – sich an den Tisch setzen und die heilige Schrift durchgraben würde, das Buch Daniel studieren, nachrechnen und neu rechnen würde, um den Fehler zu finden, den Irrtum zu entdecken, und es dann ihrer Mutter und ihr erklären würde. Vielleicht – dieser Gedanke strich schwach an ihr vorüber – war ja alles ganz anders, anders gemeint, anders zu verstehen, die Worte und Sätze anderer Bedeutung und Übersetzung …


Der Irrtum des Vaters war kein unbedeutender und folgenloser. Es gibt ja solche: man irrt sich, lässt sich von falschen Ansichten einspannen und geht eine Weile in die verkehrte Richtung, kommt zur Besinnung und kehrt um, und alldas war eine Lehre, aber letztlich ohne gravierende Folgen. Der Vater aber hatte alles treu auf diesen Glauben gesetzt, er hatte sein Hab und Gut mit dem Ablauf dieser Nacht an andere abgetreten, es ihnen versprochen, und stand nun vor dem Ruin. Er hatte sein Gesicht verloren und der Spott und die Kritik der Leute aus den Orten hatten Recht bekommen. Darunter war sogar ein guter Freund von ihm gewesen, ein sehr besonnener Mann, der ihn gefragt hatte, ob er bei Sinnen sei, wie er denn für solche Mutmaßungen und Gespinste alles aufgeben könne. „Seinerzeit“, hatte er ihm zu erklären versucht, „hat der Herr Jesus dem reichen Jüngling gesagt, er solle alles weggeben, was er hat, und solle ihm allein nachfolgen! So hat er alle seine Jünger von ihrem Tagesgeschäft und ihrem Besitz weggerufen, um mit ihm zu gehen. So hat er es ihnen noch zuletzt geboten, sie sollten nichts groß bei sich tragen und keinen Besitz führen, sondern alles für ihn hinter sich lassen. Und nun naht dieser Tag, da er uns endgültig zu sich ruft, und da sollte ich noch etwas hier festhalten wollen, halbherzig und ohne Glauben?“

Der Freund hatte verständnislos den Kopf geschüttelt: „Du glaubst doch nicht Gott, wenn du sowas tust, sondern du glaubst Menschen! Du folgst Menschen nach. Denke an deine Frau, denke an deine Kinder, werde doch vernünftig!“

Sie würden es gut haben, die Frau und die Kinder, und er wünschte, sein Freund könne diesen Glauben finden und dieses Vertrauen fassen; damit hatten sich die beiden schweren Herzens einander entzweit. Zugleich aber begleiteten beide die letzten Worte des anderen noch lange: so fragte er sich, ob sein Freund Recht hatte und ob er bloß Menschenlehren folgte, konnte den Gedanken aber letztlich nicht zulassen. Und sein Freund war heimlich beeindruckt von dieser Treue, von dieser Absolutheit, dieser tiefen Sehnsucht, und fragte sich, was wäre, wenn es tatsächlich stimmen würde, wenn sie wirklich vor dem Ende der Weltzeit stünden, wenn, verborgen in Bibelversen, die kaum einer kennt, dieses Geheimnis schlummerte. Doch auch er verwarf seinen Eindruck immer wieder. In dieser Märznacht, in der nichts geschah, befand sich der Freund im Stammlokal und hörte andere sich lustig machen über die Milleriten. „Lasst es gut sein!“, hatte er ihnen zugerufen und dann wieder gedankenversunken auf die Tischplatte geschaut.

Der Vater des Mädchens saß nun ebenso versonnen an seinem Schreibtisch und las und fand keine Ruhe mehr. Sicher würden morgen früh die Brüder kommen, man würde sich besprechen, würde kundgeben, wo man sich zur Versammlung traf, um über die Sache nachzudenken und zu beten; es würde Gerede in den Orten geben, es würde Streitigkeiten geben, manche würden sich abwenden von der sogenannten Adventhoffnung. Seine Augen wollten nicht recht auf dem Text ruhen, sie gingen hin und her und verloren sich wie seine Gedanken. Die Bestürzung, die er empfand, konnte er kaum in klare Worte fassen. Sein Blick ging immer wieder über die Verse: Ich aber hörte einen Heiligen sprechen, und ein anderer sprach zu diesem: Wie lange währt dieses Gesicht vom täglichen Opfer und von der gottlosen Verwüstung und vom Heiligtum, das zertreten wird? Und er antwortete mir: Zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergehen, dann wird das Heiligtum wieder zurecht gebracht.5

Miller und jene, die sich um seine Botschaft zusammengefunden hatten, die „Milleriten“, hatten die Vollendung der 2300 Abende und Morgen eben auf diesen März 1844 berechnet und verstanden unter der Zurechtbringung des Heiligtums die Wiederkehr Christi auf Erden. Die Brüder fanden sich tatsächlich zusammen und man korrigierte sich nach diesem Irrtum nochmal auf den Oktober desselben Jahres. Als auch dann die ersehnte Wiederkehr ausblieb, ging dies in den Adventkirchen6 als „Die Große Enttäuschung“ („The Great Disappointment“) in deren Entstehungsgeschichte ein. Verschiedene adventistische Richtungen und Strömungen erwuchsen daraus.


Das Mädchen dieser kleinen Erzählung hatte in der Nacht noch den Worten ihrer Mutter zugehört, die sich an ihr Bett gesetzt hatte. Sie hatte sich in Tröstungen und Erklärungen versucht, war aber bald am unbewegten Blick ihrer Tochter verstummt, hatte geseufzt, sie geküsst und gesagt: „Nun denn … Schlaf gut, mein Schatz! Gott segne dich!“ Dann war sie rausgegangen und hatte geweint. Das Mädchen war langsam, aber mit unaufhaltsamer Schwere, in einen tiefen Schlaf gesunken.

Die Angelegenheiten des Vaters mochten sich geregelt haben. Viele verloren damals einiges, schlimmstenfalls all ihre Habe, mindestens ihren guten Leumund. Ersteres bewältigte man mit der Hilfe der Familie und Freunde, Letzteres bewältigte man mithilfe der Zeit.

1Die Wiederkehr Jesu Christi (von parousía „Gegenwart, Anwesenheit/ Dabei-sein bei“).

2Dan 8,13-14

3Vgl. Mk 10,13-16

4Mt 13,24-30.36-43

5Dan 8,13-14

6„Adventisten“ (von adventus „Ankunft“).

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Kommentare 8

Norbert Chmelar
14. Oktober 2024 um 18:47
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Redet er nicht von der Endzeit, das Buch das versiegelt wurde?

War Deine Frage, Bogi. Ja, in Daniel 12:4 („Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit.”) – und auch in Daniel 12:9, wo der Erzengel Michael [also der Bundesengel des Volkes Israel – siehe Dan.12:1!] sagt: „Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.” ==> Ja, auch ich sehe in der Formulierung „die letzte Zeit” hier in Dan.12:4+9 die Endzeit!

Im zweiten Teil von Vers 4 wird dann noch gesagt: „Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden.” (Lutherbibel 1984).

Die Frage, die sich nun stellt, ist die: Wann begann die Endzeit? ----> Findet man hier in Daniel Kapitel 12 einen (oder auch mehrere) Hinweis (Hinweise)? ==> Ja, den findet man in Daniel 12:7b) als Michael folgendes aussagt: „und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen.” (Lutherbibel 1984). Die Zerstreuung der Juden (= „des heiligen Volks”) endete im Jahr 1948! Und 66 Jahre vorher – 1882 – begann mit der ersten weltweiten Rückwanderungswelle der Juden [Alija (ֽֽhebräisch עֲלִיָּה ʿalijjah)] die im AT 48 male prophezeite Rückkehr der Juden in das Heilige Land nach Palästina/Israel. ----> Daher kann man im Jahr 1948 den Beginn der Endzeit sehen!


Durch was hat Gott das Siegel aufgebrochen?

War eine weitere Frage von Dir, Bogi. Nun, indem die Bibelleser den Beginn der Endzeit für das Jahr 1948 (das mit der Staatsgründung des neuen Unabhängigen Staates Israel 🇮🇱 vom Freitag, 14. Mai 1948 die Endzeit eingeleitet hat!) erkannt haben, wurde dadurch das Siegel des Daniel-Buches aufgebrochen!


Es wird auch vorhergesagt dass es Wiederhergestellt wird das Heiligtum und nicht zerstört!!

War dann Dein weiteres Statement! Hier stellt sie nun die Frage was wir im Zusammenhang mit dem Danielbuch und v.a. im Zusammenhang mit Daniel 12 unter „das Heiligtum” zu verstehen haben? Der Tempel als Heiligtum scheidet hier zunächst wohl aus (Exkurs: Manch Bibelexeget sah hier die 2.300 prophetischen Jahre aus Daniel 8:14 mit dem Jahr 70 n.Chr. (als der zweite Tempel durch die Römer zerstört wurde!) beginnend; der dritte Tempel würde dann nach dieser Zeit „wiederhergestellt werden” (Dan.8:14), was dann aber bedeuten würde dass diese erst im Jahr 2370 enden würden. Dann aber wäre die Endzeit nicht mehr lebensnah!); also was ist dann „das Heiligtum”? Nun, hier gäbe es zwei Möglichkeiten der Auslegung:

  1. Das "Heiligtum" ist das "Heilige Land" – also Israel! „Wiederhergestellt” 1948!
  2. Das "Heiligtum" ist die "Heilige Stadt" – also Jerusalem = Zion! „Wieder-hergestellt” 1967 (siehe Lukas 21:24)

===> Ganz egal ob nun das Heiligtum Israel oder Jerusalem ist oder beides – JAHWE aber, GOTT DER EWIGE, wird es nicht (nie!) zulassen, dass Israel (= der Augapfel Gottes! [Sacharja 2,12]) je zerstört werden wird! Das wird weder der Hamas, der Hisbollah, den Huthi-Rebellen im Jemen noch dem Iran jemals gelingen! A m e n.

Norbert Chmelar
12. Oktober 2024 um 19:17
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Seele, stimme Dir zu dem was Du zuletzt hier geschrieben hast, absolut zu! Selbstverständlich ist die Auslegung für Daniel 8:13–14 auf Antiochius Epiphanes hin absolut einleuchtend!

Seele1986
12. Oktober 2024 um 21:26
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Bogi111 wo bist du jetzt? Daniel 8 oder Daniel 12?

Daniel 12 ist was anderes.

"Zeit des Endes" hatte ich erklärt: es ist das Ende eines Abschnitts, eines Zeitalters oder einer Epoche, je nach Kontext. Die "bestimmte Zeit des Endes" heißt es in Daniel 8, und das Ende dieser Herrscher wird ja dann auch genannt, ebenso in Daniel 11.

Daniel 12 ist das Gräuelbild der Verwüstung, welches Jesus dann aufgreift, und meint die Zerstörung Jerusalems.

Woher ich das habe? Aus dem Stand der Forschung zu diesen Texten + Betrachtung der Texte, die damit schlüssig und verständlich werden. Ganz einfach.

Norbert Chmelar
12. Oktober 2024 um 18:31
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Und schon am nächsten Tag am Mittwoch, 23. Oktober 1844 dem Tag „der Großen Enttäuschung“ („The Great Disappointment“) sind einige der bitter Enttäuschten zum Gebet zusammengekommen, darunter Hiram Edson und dessen Freund Owen R. L. Crosier, um im Gebet Gott den Herrn zu fragen: „Warum, Jesus bist Du nicht gekommen, gestern? Wir verstehen es nicht!”

Mittags als sich Edson und Crosier auf dem Weg zu ihrem Nachbarn Dr. Franklin B. Hahn befanden, um zu Dritt in der Bibel zu forschen und sie durch ein Maisfeld gelaufen waren, blieb Hiram Edson plötzlich stehen. „Gott gibt uns eine Antwort auf unsere Gebete!” sagte er zu Owen Crosier; offensichtlich musste er eine Vision oder eine Erkenntnis Gottes erhalten haben in diesem Maisfeld! Ellen G. White bestätigte Hirams Vision später (1847) durch eine eigene Vision.

»In diesem Feld hatte Edson also eine Vision. Er gelangte zu der Auffassung, dass mit der Reinigung des Heiligtums* nicht die Wiederkunft Christi auf die Erde gemeint war, sondern dass Jesus vom Heiligen Ort zum Allerheiligsten im Himmlischen Heiligtum gekommen war.[4]

Edson teilte seinen Glaubensgenossen diese Vision mit, wodurch viele ermutigt wurden, und begann daraufhin mit zwei anderen, O. R. L. Crosier und Franklin B. Hahn in der Bibel zu forschen. Sie veröffentlichten die Schrift Day-Dawn (Tages-Anbruch). In einer Auslegung zum Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, in der zehn Frauen beschrieben werden, die bei einer Hochzeit auf den Bräutigam warten, versuchten sie zu erklären, warum der Bräutigam (Jesus Christus) sich verspätet habe.

Die Ideen von Crosier, Hahn und Edson führten zu einem neuen Verständnis des Himmlischen Heiligtums. Sie erklärten, wieso es ein Heiligtum im Himmel gab, das Christus, der himmlische Hohepriester reinigen* musste. Die Gläubigen verbanden dies mit der Vorstellung der 2300 Tage bei Daniel. Heute ist diese besondere Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten bekannt als das Investigative Judgment.« ( » ... « = Auszug aus Wikipedia-Artikel über Hiram Edson )

Als Crosier und Edson bei Dr. Hahn angekommen waren, meinte dieser sehr realistisch: „Wir haben uns im Datum geirrt!” – „Wirklich? Nein, das Datum 22.10.1844 war richtig! Die prophetische Rechnung** ist biblisch unwiderlegbar!” entgegnete Edson. „Aber das Heiligtum [aus Dan.8:14 – Anm von mir] ist die Erde!” meinte Crosier; daraufhin Edson: „Was, wenn wir das Heiligtum falsch gedeutet haben?” „Wo ist dann das Heiligtum?” fragte Owen nach. „Im Himmel! Nach dem Tod von Jesus waren seine Jünger bitter enttäuscht, so wie wir jetzt enttäuscht sind! Weil sie, wie wir, falsche Vorstellungen hatten. Sie erwarteten die Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden, so wie wir gemeint hatten dass Jesus durch seine Wiederkunft die Erde als das Heiligtum★ Gottes reinigen werde! Aber dann ging Jesus ja als Hohepriester in den Himmel ein. Wie die Apostel falsche Vorstellungen hatten, so hatten auch wir falsche Vorstellungen vom Heiligtum. Das Heiligtum ist im Himmel und am 22.10.1844 ist Jesus nicht auf die Erde gekommen, wie wir gemeint hatten, sondern ist vom Heiligen in das Allerheiligste eingetreten!” erläuterte Hiram Edson seinen beiden Bibelfreunden seine Vision aus dem Maisfeld. „Das würde Sinn machen, angesichts dessen was wir in Hebräer 8:1f. lesen können: »Wir haben einen solchen Hohenpriester der ein Diener des wahren Heiligtums ist!«” stimmte Franklin B. Hahn schließlich seinem Nachbarn, dem Farmer Hiram Edson zu. Und so studierten die drei weiter den Hebräerbrief und man kam dann zu der sogenannten Heiligtumslehre der zweiten Adventbewegung! Wie gesagt drei Jahre später bestätigte Ellen White diese Heiligtumslehre selbst in einer Vision ihrerseits.

Fazit: So wurde aus der großen Enttäuschung von 1843/1844 durch erneutes Forschen in der Heiligen Schrift eine neue – gewiss eine adventistische Sonderlehre (!), der bislang die anderen christlichen Kirchen nicht zugestimmt haben, – Lehre entwickelt! Die von dem himmlischen Heiligtum und von einem zweiten Versöhnungsdienst Jesu im himmlischen Allerheiligsten, von seinem Richter-Dienst im Himmel (Dan.7:10/Offb.14:7) der 1844 ein himmlisches Untersuchungsgericht begonnen habe, das bis zu seiner Wiederkunft dauern werde.

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* – dass man „ein himmlisches Heiligtum reinigen” müsse, kam durch die Übersetzung der engl.-amerik. King James Bibel (KJV) wo es in Daniel 8:14 hieß: »And he said unto me, Unto two thousand and three hundred days; then shall the sanctuary be cleansed.« cleansed, auf Deutsch = gereinigt! ===> Dadurch war ja ursprünglich William Miller der Meinung dass bei Jesu Wiederkunft er die Erde = gleich das Heiligtum durch Feuer reinigen werde. Und Crosier und Edson und Hahn sahen durch das "cleansed" der KJV die Notwendigkeit einer Reinigung eines himmlischen Heiligtums. Eine auch für mich sehr seltsame Vorstellung!

** – die prophetische Rechnung, die 1818 erstmals der Farmer und Baptist William Miller entworfen hatte und der diese dann seit 1831 für 13 Jahre auch öffentlich verkündet hatte sah so aus: 457 v.Chr. (= der Befehl zum Aufbau Jerusalems durch Perserkönig Artaxerxes laut Daniel 9:25, den Miller aus Esra 7:7 entnahm, statt aus Nehemia 2!) + 2300 Jahre (die 2.300 Abend-Morgen, die Miller als 2300 prophet. Tage interpretierte, also als tatsächliche 2300 Jahre betrachtete!) = 1843/1844 n.Chr. Hiram Edson hatte keinen Zweifel daran, dass diese prophetische Rechnung biblisch zurecht erfolgt war! Auch noch nach dem 22.10.1844! (siehe oben)

★ – die Erde als das Heiligtum anzusehen war im 19. Jahrhundert keine adventistische Sonderlehre, sondern allgemein anerkannte Auffassung bei nahezu allen protestantischen Richtungen der US-amerikanischen Christenheit! »Das Heiligtum ist die Erde!« bzw. »Die Erde ist das Heiligtum!« gehörte zum theologischen Mainstream in der Mitte des 19 Jahrhunderts! Dennoch muss man natürlich im Nachhinein sagen, daß diese Auffassung »die Erde ist das Heiligtum« ein Irrtum der 1. Adventsbewegung war! Hiram Edson erkannte das ja als erster schon on Wednesday, the 23rd of October 1844 im Maisfeld!

Seele1986
12. Oktober 2024 um 18:37
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Ja. Und keiner erkannte, dass das mit dem Heiligtum schon lange her ist, nämlich als die Juden nach der Entweihung durch Antiochus Epiphanes den Tempeldienst wieder aufnehmen konnten und das Heiligtum wieder geweiht wurde.

So ist das. Wir irren uns empor.

Bogi111
12. Oktober 2024 um 19:04
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Ja so wie früher in den Schriften geforscht wurde, werden wir heute im WEB informiert oder belogen.

Es ist gut wenn man das Original und Jesus kennt!

Heute merken die Menschen das die Offenbarung den Christen eine wichtige Quelle ist.

Gottes Wege sind nicht unsere und Gott wird uns immer wieder Prüfungen des Glaubens in den Weg stellen, wie Abraham, Mose oder David! Wen er liebt den "züchtigt" er. Lassen wir uns nicht verwirren, durch die Lügen Satans... Jesus ist unser Heiligtum, der Weg zum Vater!!!

Seele1986
12. Oktober 2024 um 19:10
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Also dass Daniel von der Entweihung des Tempels durch Antiochus schreibt, ist eine "Lüge Satans" und des Webs?

Antiochus betrat auf seinem Plünderungszug 168 v. Chr. den Tempel und sogar das Allerheiligste. Zudem nannte er sich "Epiphanes" (der Erscheinende), was seine Göttlichkeit ausdrücken sollte. Das war ein Tempelfrevel für die Juden, eine Entweihung des Heiligtums. Das hältst du für eine "Lüge Satans" ?

Bogi111
12. Oktober 2024 um 21:04
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Seele wenn Du mein Schreiben so verstehst dann armes Deutschland....

Woher weist Du das die Auslegung Daniels, sich darauf bezog "Epiphanes"???

Redet er nicht von der Endzeit, das Buch das versiegelt wurde? Durch was hat Gott das Siegel aufgebrochen?

Es wird auch vorhergesagt das es Wiederhergestellt wird das Heiligtum und nicht zerstört!!

Du musst zugeben das auf dieser Ebene es schwierig wird...und dann stellst Du das auch noch in die Offenbarung Diskussion ohne Zusammenhang....das hat wenig mit Seriosität zu tun.

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