So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt.
Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden, genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. (Hebr 5,8-10)
Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Hebr 10,18)
In diesem Moment ruht er; zumindest in der Liturgie unseres Osterfestes.
Er wurde, nachdem er gestorben war, vom Kreuz genommen, da am Sabbat die Leichname der Gekreuzigten nicht hängenbleiben sollten.
Ein Jünger Jesu, Josef von Arimathäa, bat Pilatus darum, den Leichnam Jesu abnehmen und bewahren zu dürfen.
Er wurde behandelt, in Leinen gewickelt und in einem Garten nahe Golgatha in ein Grab gelegt.
Hatte er zuvor in einem Garten, Gethsemane, in der Nacht Todesangst gelitten, gefleht und geweint, so sollte er nun in diesem Garten begraben liegen nach all dem Schmerz, den Tränen und dem Leid. Hatte sich zuvor, wie die Schöpfungsgeschichte erzählt, in einem Garten das ganze Verhältnis zwischen Mensch und Gott verändert und der Tod war über den Menschen gekommen,
so sollte hier nun, in Jesus verborgen, diese Fessel gelöst, dieser Tod bezwungen, dieser Stachel genommen sein (1. Kor 15,55).
Das ist die göttliche Verheißung, denn er hat all unser Leid, alle Entbehrung, alle Trauer, alle Angst und allen Schmerz mit sich in diesen Tod genommen.
Dort ruhte er und sein geliebter Vater hielt Wache über diese Tage, und er wird den Tod zu einer Geburt machen und wird es nicht dabei belassen,
was uns noch am Leibe hängt und in den Knochen steckt. Wie er gesagt hat: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt;
und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. (Joh 11,25.26)
Jetzt ist Ruhezeit, Sabbat, und der Tod ist, was Jesus zuvor schon von ihm gesagt hatte: ein Schlaf (Mk 5,39).
Da ist nun alles vergeben, da ist nun alles begraben, da ist nun alles verheißen.
Da ist nun kein Kultus mehr, keine Rituale, keine Opfer mehr, sondern jeder kann - wenn er, wenn sie es glauben will - zu Gott kommen wie er ist, ein einfacher Mensch,
ohne Zinober, ohne Tand, nur mit Herz; und sich daran erinnern lassen, dass er für uns gestorben ist.