Als Christen kommen wir im Himmel wieder zum Leben, um dort mit Jesus Christus als Könige und Priester zu regieren (2. Kor 5,1; Offb 5,9.10). Das ist Gnade ohnegleichen und die Bibel nennt diese Auferstehung die „erste Auferstehung“ (Offb 20,4+6). Wenn es eine „erste Auferstehung“ gibt, so gibt es noch eine spätere, beziehungsweise eine zweite Auferstehung. Doch dies sei nur am Rande erwähnt.
Die Auferstehung zu Leben im Himmel ereignet sich gemäß der Heiligen Schrift aber erst bei der Wiederkunft von Jesus Christus. Davon zeugen alle Schriftstellen die dieses Thema betreffen (Joh 14,3; 1.Kor 15,21-23; 1.Thes 4,16).
Der Apostel Paulus ist sehr zuversichtlich, dass er wegen der Gebete der Gemeinde in Philippi entsprechend aus der Gefangenschaft befreit wird und sie wieder besuchen kann (Phil 1,19; 2,24). Für ihn gab es zwei Optionen, entweder zu leben oder zu sterben. Dass von diesem Blickwinkel aus gesehen für Paulus sowohl Leben als auch Sterben etwas Positives ist, unterstreicht Philipper 1,21 - der Ausdruck seiner Überzeugung ist, - wie das einleitende „für mich“ zeigt.
Inwiefern für den Apostel das Leben Christus und das Sterben Gewinn ist, geht erst aus den folgenden Versen hervor. Paulus sagt nicht, welche Möglichkeit er wählen würde, sondern erklärt, was er sich wirklich wünscht: „Ich habe Sehnsucht danach abzuscheiden und bei Christus zu sein; das wäre das Allerbeste“ (Phil 1,23; 3,20-21). Er weiß, dass es den Philippern von Nutzen wäre, wenn er weiterleben würde, dennoch sehnt er die Zeit herbei, wo Christus ihn zu sich heimnehmen wird (Phil 1,21-25).
Paulus sagt hier keineswegs, dass er sogleich bei seinem Tod als Seele sogleich für immer bei Christus sein würde. Nach der eigenen Aussage des Apostels, die er in 1.Thessalonicher 4,15-17 machte, ist ein Zusammensein mit Jesus, dem Herrn, erst bei der Rückkehr Jesu Christi möglich, wenn die in Christus Verstorbenen zuerst auferstehen werden.
Wie kann „bei Christus sein“ aber für Paulus ein Gewinn sein kann, wo doch sein Leben in Christus schon gleichgestaltet ist. Wenn es bei der Wiederkunft Christi eine Auferstehung der Erlösten und eine Vereinigung mit Christus gibt, welchen Vorteil hat dann ein vorzeitiger Tod? Paulus dachte sicher nicht an Selbstmord, der ihn von den irdischen Bedrängnissen erlösen würde.
Der Gedanke den Paulus hier vermitteln will zeigt, dass der gläubige Mensch schon direkt nach seinem Tod in der schlafähnlichen Wartezeit bis zur Wiederkunft Jesus näher ist, als er es zu irdischen Lebzeiten sein kann, weil sein Lauf vollendet ist und ihm der Siegeskranz für die Zukunft aufbewahrt ist (2.Tim 4,8). Denn wer stirbt, für den gibt es keine Zeit. Die sogenannte „unsterbliche Seele“ ist ein Mythos und wird in der Bibel an keiner Stelle gelehrt. So ist das Sterben für die Christen ein Gewinn. Alle Bedrängnisse sind zu Ende, und bei der Auferstehung warten auf sie das wunderbare Schauen des Herrn (Heb 12,14).
Kommentare 2