Warum kein Schweinefleisch essen?

  • Atze

    Nochmals: Ich habe Deine Begründungen durchaus gelesen. Aber wenn Du schon den 3.Mose 19 als Quelle zitierst frage ich mich warum, blutendes Fleisch heute nicht gegessen werden darf, den Bart darf man aber abschneiden. Beide Dinge stehen im selben Kapitel mit der selben Begründung. Komischerweise gilt bei Dir eines als eine rituelle und das andere als heilige Handlung. Weisst Du es geht mir gar nicht um die Speisevorschriften, aber wenn dann sollte man Konsequent sein. Entweder ist beides noch gültig oder keines mehr. Ich würde halt wirklich gerne wissen, warum das eine noch Gültigkeit hat und das andere nicht mehr. Und zwar auf Grund eines "objektiven Kriteriums" und nicht weil man das selber so sieht. Ist es nur gültig weil man das selber so sieht, dann darf man auch keinem andern Menschen etwas vorwerfen weil er Schweinefleisch ist. Das ist eben der Punkt, man kann nicht selbst andern vorwerfen die Biblischen Gebote nicht zu halten und selber versucht man das selber nicht.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Zitat

    Und wo steht dort, dass wir keine Speisegesetze mehr beachten müssen?


    Heimo meint diesen Teil aus Apg. 15 den ich bislang regelmäßigen bei Diskussionen um die Speisegesetze vorgelegt bekommen habe.
    [bibel]Darum urteile ich, daß man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.[/bibel]
    Allerdings ist es das erste Mal, dass ich von einem STA diesen Vers dazu vorgelegt bekomme und ich ihn darauf erklären muss. ?(
    Hier in Apg 15 ging es um heidnische Praktiken mit der Hauptdiskussion um die Beschneidung (wenn man das Kapitel ganz und im Kontext liest). Die Heiden haben sich bis Dato weder beschnitten noch haben Sie sich des Konsums von Blut enthalten. Das Sie Blut aßen bezeugt Tertullian im Werk „Apologetikum“. Das heidnische Nationalessen war Blutsuppe. Von anderen elementar wichtigen Dingen die beispielsweise die 10 Gebote betreffen ist hier keine Rede sondern nur von denen die auf dieser Versammlung zur Diskussion standen. Keiner würde behaupten die Heiden hätten nicht auch die „Last“ die Jesus jedem auferlegt hat „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ zu tragen obwohl auch dies in Apg. 15 unerwähnt bleibt. Trotzdem behaupten viele mit diesem Vers dass sich für die Heiden die Speisegesetze und oft weitergehend die gesamten 10 Gebote mit diesem Vers vom Tisch fegen lassen. Gilt das auch für Dich Heimo?

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Lieber Atze!

    Ich finde das schon sehr sonderbar, dass sogar Adventisten gegen ihre eigenen Glaubensgrundsätze verstossen und die Speisegebote für uns als "NULL UND NICHTIG" erklären, obwohl das gar nicht so in der Bibel steht.

    Hier der relevante Absatz aus den STA-Glaubensgrundsätzen:

    22. Christlicher Lebensstil

    Wir sind berufen, ein gottesfürchtiges Volk zu sein, das in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Wortes Gottes denkt, fühlt und handelt. Damit der Heilige Geist in uns einen Christus ähnlichen Charakter ausprägen kann, beschäftigen wir uns bewusst mit dem, was in uns Reinheit, Gesundheit und Freude fördert. Freizeitgestaltung und Unterhaltung sollen dem hohen Anspruch von Geschmack und Schönheit entsprechen, wie sie christlichem Glauben angemessen sind. Während wir durchaus kulturelle Unterschiede berücksichtigen, sind wir darauf bedacht, uns schlicht, anständig und geschmackvoll zu kleiden; denn wahre Schönheit besteht nicht in Äußerlichkeiten, sondern in dem unvergänglichen Schmuck der Freundlichkeit und Herzensgüte. Das schließt auch ein, dass wir für unseren Leib, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist, in vernünftiger Weise Sorge tragen. Neben ausreichender körperlicher Bewegung und Ruhe wollen wir uns so gesund wie möglich ernähren und uns der Speisen enthalten, die in der Heiligen Schrift als unrein bezeichnet werden. Wir enthalten uns auch alkoholischer Getränke, des Tabaks, jeglicher Drogen und lehnen den Missbrauch von Medikamenten ab, weil sie schädlich sind. Stattdessen befassen wir uns mit dem, was unsere Gedanken und unseren Körper unter den Einfluss Christi stellt. Er wünscht uns Freude, Gesundheit und Wohlergehen. (Rö 12,1.2; 1 Jo 2,6; Eph 5,1 20; Phil 4,8; 2 Ko 10,5; 6,16–7,1; 1 Pt 3,1 4; 1 Ko 6,19.20; 10,31; 3 Mo 11; 3 Jo 2.)


    Dass die Speisegebote heute nach wie vor Gültigkeit haben, ist sogar mir als Nichtadventist klar!

    Liebe Grüße, GoldNugget

  • Dass die Speisegebote heute nach wie vor Gültigkeit haben, ist sogar mir als Nichtadventist klar!

    Ist doch schön das Du über die Schrift zu dieser Erkenntniss gekommen ist. Selbst erforschen macht Sinn ,das war sicher Heimos Absicht...

    Fahr nach China dort wirst Du mit ganz anderen Speisen konfrontiert.

    Ich bin gut beraten,wenn ich mit der Nase darauf hingewiesen werde, Gottes Rat für mich ernst zu nehmen!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Zitat von "DonDomi"

    Aber wenn Du schon den 3.Mose 19 als Quelle zitierst frage ich mich warum, blutendes Fleisch heute nicht gegessen werden darf, den Bart darf man aber abschneiden.

    Den Vers aus 3.Mose 19 habe zitiert um aufzuzeigen, dass die Aufforderung „heilig zu sein“ im AT ebenfalls galt. Die Parallele habe ich mit 2. Mose 22, 30 und 5. Mose 14, 2-21 5 und Mose 23, 10-15 gezogen. Allerdings hast Du Recht, dass man sich mit Götzendienst auch verunreinigen kann welches dann gegen 3. Mo. 19, 2 verstoßen würde. Lies mal 5Mo 7, 1-6 (Vernichtung der sieben kanaanitischen Völker und deren Götzenbilder) wo als Begründung für die Aufforderung zur Tat „Denn Du bist ein heiliges Volk dem Herrn deinem Gott“ gegeben wird. Für mich beispielsweise würde Verunreinigung bedeuten wenn ich auf einer katholischen Messe an der Eucharistie teilnehmen würde oder den Rosenkranz bete der für mich nur plappernden Charakter nach schamanistischer Art hat. Ein Verstoß gegen das Gebot „heilig zu sein“ wenn ich mich heute rasiere was gleichzeitig ein Verstoß gegen das erste Gebot bedeutet hat ist aber im Gegensatz zu früher nicht mehr gegeben. Viele Juden haben sich damals dem Götzendienst nach der Vermischung mit den verschiedenen Völkern verschrieben und verbotene Praktiken angewandt. Ebenso ist es beim Tragen von „Mischgewebe“ oder „Böcklein in der Mutter Milch kochen“ welches ebenfalls in die Ecke der alten heidnischen Praktiken und damit zum damaligen Götzendienst gehört.
    Insofern hast Du schon Recht dass man individuell entscheiden muss. Ein blinder Gehorsam gegenüber den Vorschriften ist Unsinn. Gott erwartet, dass wir unseren Verstand benutzen um festzustellen um welche Art Gebot (zeitbedingt oder nicht) es sich handelt. Danach sollen wir entscheiden….natürlich nicht mit selbstsüchtigen Argumenten und Motiven um so weitermachen zu können wie bisher sondern im Einklang mit Gottes Geist und Willen. Behalte im Hinterkopf, dass Gott selbst bereits vor der Sintflut Tiere für unrein erklärte als es noch kein mosaisches Gesetz und auch keine Israeliten gab. (1Mo 7, 2-8)

    Zitat von "GoldNugget"

    Dass die Speisegebote heute nach wie vor Gültigkeit haben, ist sogar mir als Nichtadventist klar!

    Meinst Du Atze oder Heimo? ^^

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Atze

    Ok, verstehe ich Dich richtig, wenn ich das Meiden von Schweinefleisch ebenfalls als ein Gebot zur Abgrenzung der Heiden sehe, dann darf ich gemäss Deiner Definition Schweinefleisch essen?

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Zitat von "DonDomi"

    Ok, verstehe ich Dich richtig, wenn ich das Meiden von Schweinefleisch ebenfalls als ein Gebot zur Abgrenzung der Heiden sehe, dann darf ich gemäss Deiner Definition Schweinefleisch essen?

    Wenn es denn so wäre hättest Du tatsächlich Recht. Die artbedingte Unreinheit lässt sich aber weder mit einer kultischen Unreinheit noch als „Abgrenzung der Heiden“ biblisch begründen. Wie ich bereits am Schluss meines letzten Beitrags aufzeigte gab es noch keine Israeliten als diese Unterscheidung der Arten bereits gemacht wurde. Und die Unterscheidung (rein oder unrein) wurde ausschließlich zum Zweck des Verzehrs getroffen. Berührung von unreinen lebenden Tieren war auch im AT erlaubt.
    Ich bin überzeugt, dass Gott sein „heiliges Volk“ gesundheitlich mit den Speisegeboten (nach wie vor) schützen will und dies ein durch alle Zeiten (seit dem erlauben vom Fleischverzehrs) gültiges Prinzip darstellt. Es hat nichts mit dem Zeremonalgesetz oder Abgrenzung zu den Heiden zu tun. Und auch Jesus hat mit keinem Wort die Speisegesetze aufgehoben.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Als Christ halte ich es mit den Muslimen und esse kein Schweinefleisch. Einerseits weil mir die Tiere leid tun, anderereits weil dies auf Dauer ungesund ist. Schweinefleisch ist dem Menschenfleisch ähnlich. Fischöl ist zu empfehlen.

  • Als Christ halte ich es mit den Muslimen und esse kein Schweinefleisch. Einerseits weil mir die Tiere leid tun, anderereits weil dies auf Dauer ungesund ist. Schweinefleisch ist dem Menschenfleisch ähnlich. Fischöl ist zu empfehlen.


    Wiederholt bitte ich um eine klare Stellungnahme : 3. Mose 11 und 5. Mose 14 schliessen auch Pferdefleisch, Hasenfleisch, Känguruflleisch -Waller, Kalamari - - ein.

    Und das Fleisch des haferfressenden, gesunde, schlanken, durchtrainierten Pferdes soll - - ? der Nager in Wald und Wiese, der Hase - - ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Zitat von " philoalexandrinus"

    Und das Fleisch des haferfressenden, gesunde, schlanken, durchtrainierten Pferdes soll - -

    ….seinen eigene Exkremente essen genauso wie

    Zitat von " philoalexandrinus"

    der Nager in Wald und Wiese, der Hase

    Sie sind in verdauungstechnischer Hinsicht Caecotrophen und gelten aus diesem Grund wohl als biblisch unrein. Sie verdauen und verwerten ganz anders als beispielweise die Kuh die zum aufspalten der Proteine nicht den eigenen Kot benötigt.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)