Ja, was ist Nächstenliebe?
Nächstenliebe ist nicht nur ein schönes Wort, es wird auch in der Bibel viel darüber geschrieben. Gott ist die Ausübung, der Sinn des Wortes so wichtig, dass er das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ gab. Mit der Liebe gegenüber dem Nächsten erfüllen wir Gottes Willen. Dies setzt aber voraus, das man sich selbst liebt, was jedoch allzu oft einen negativen Beigeschmack hat. Man vermutet gerne Egoismus dahinter. Sich selbst lieben heißt nicht, dass man alles an sich bedingungslos akzeptiert, sondern die guten Seiten liebt und an den weniger Guten arbeitet.
Jesus bezeichnet im Gleichnis vom Samariter Nächstenliebe als Barmherzigkeit, also eine Liebe, die sich durch gute, barmherzige Taten auszeichnet. Lukas 10, 30. Praktisch bedeutet Nächstenliebe: „Alles Handeln zum Wohle des Nächsten, so dass ihm kein Schaden entsteht". [br]Darüber hinaus dürfen wir aber bei der Nächstenliebe uns selbst nicht vergessen, denn nur der kann für andere da sein, der auch für sich selbst sorgt, für sich selbst da ist.
Wer ist dein Nächster?
Deine Familie, deine Freunde, Deine Glaubensbrüder? Menschen, die dir gut gesonnen sind und dir helfen, oder gar Menschen, die dir Steine in den Weg legen? Es gibt unzählige Situationen, in denen wir anderen der Nächste sein können. Der Starke ist dem Schwachen der Nächste, der Gesunde dem Kranken, ... Wir sind immer dann der Nächste, wenn wir einmal weniger die Ellenbogen einsetzen und stattdessen etwas zum Vorteil des anderen tun können.
Jesus sagt in Matthäus 22,38,39:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Wer würde sich selbst Schmerz zufügen? Verletzen? Kränken? Schaden zufügen? Wohl niemand.
Jesus zeigt aber in seinem Beispiel mit dem Samariter, dass Nächstenliebe nicht nur Freunden oder Glaubensbrüdern entgegen gebracht werden soll, sondern jedem Menschen! Das Beispiel vom Samariter zeigt auch, dass Nächstenliebe nicht nur aus Evangelisieren besteht. Das ist wohl ein wichtiger Aspekt, wäre aber zu wenig!
In Lukas 10,33-35 erklärt Jesus:
33 Aber ein Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt; 34 und er trat hinzu und verband seine Wunden und goß Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. 35 Und am folgenden Morgen zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn! Und was du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.
Der Samariter fragte nicht vorher, ob dieser Mann eh ein Glaubensbruder ist. Er vergewisserte sich auch nicht vorher, ob dieser Bedürftige ein Freund oder Gutgesinnter ist. Nein, er half in der Not! Das ist bedingungslose Liebe am Nächsten!
Auch Jakobus 2, 15+16 zeigt, dass die Nächstenliebe Taten fordert.
15 Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester dürftig gekleidet ist und der täglichen Nahrung entbehrt,16 aber jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch! ihr gebt ihnen aber nicht das für den Leib Notwendige, was nützt es?
Jesu Worte in Lukas 6, 27ff zeigen wie weit die Liebe zum Nächsten gehen sollte:
27 Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;28 segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen! 29 Dem, der dich auf die Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Untergewand nicht! 30 Gib jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück! 31 Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, tut ihnen ebenso! 32 Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das gleiche wieder empfangen.
35 Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! Und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Seid8 nun barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! 37 Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Laßt los, und ihr werdet losgelassen werden9. 38 Gebt, und es wird euch gegeben werden: ein gutes, gedrücktes und gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder gemessen werden.
Und in Römer 12, findet man ebenfalls Gedanken zur Nächstenliebe:
14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! 15 Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden!
16 Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst! 17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen!18 Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden! 19 Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn! Denn es steht geschrieben: "Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr." 20 "Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln." 21 Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!
Nächstenliebe sollte also auch vor den „Feinden“ nicht halt machen! Richten und Urteilen ist nicht unsere Sache. Aber Liebe dürfen wir jeden Menschen geben.
Über Nächstenliebe könnte man stundenlang schreiben und diskutieren. Und immer wieder findet man neue Gedanken, neue Aspekte.......