• Was ist eigentlich Demut und demütig zu sein ?
    Können wir von uns aus überhaupt etwas dazu tun, um demütig zu werden ?
    Ist vielleicht - wie viele meinen - die Selbstverwerfung und Selbsterniedrigung das Geheimnis wahrer Demut ?

    Kann unser Glaubensleben zur vollen Reife gelangen, wenn wir nicht lernen, was es heißt von ganzen Herzen demütig zu sein.

  • Demut ist ein herrlich altmodischer Begriff. Für mich bedeutet er so viel wie Bescheidenheit in jeglicher Hinsicht.

    Das ist auf der anderen Seite aber wieder gefährlich, da ich meine Bedürfnisse zurückstelle. Der Mensch muss seine Bedürfnisse aber auch mal geltend machen können, da er sonst zum Spielball seiner Umgebung wird. Ich denke auch, dass der Mensch nicht dazu fähig ist, immer nur zu dienen. Das kann nur einer und deswegen sind wir auch auf seine Vergebung angewiesen.

    • Offizieller Beitrag

    Daniel

    Zitat

    Demut ist ein herrlich altmodischer Begriff. Für mich bedeutet er so viel wie Bescheidenheit in jeglicher Hinsicht.

    Das ist auf der anderen Seite aber wieder gefährlich, da ich meine Bedürfnisse zurückstelle. Der Mensch muss seine Bedürfnisse aber auch mal geltend machen können, da er sonst zum Spielball seiner Umgebung wird. Ich denke auch, dass der Mensch nicht dazu fähig ist, immer nur zu dienen. Das kann nur einer und deswegen sind wir auch auf seine Vergebung angewiesen.


    Woher weiß man, was eigene Bedürfnisse sind? Vielleicht hat uns Satan diese Bedürfnisse eingeflüstert, oder durch unsere Gefühle über unseren Verstand die Macht erlangt, uns zu kontrollieren? Die Sucht ist auch eine Etappe, wo die Bedürfnisse zentral sind. Wo beginnt aber ein falsches Bedürfnis? Wie definiere ich, was falsch ist? Die Engeln im Himmel freuen sich, Gott zu dienen. Sie finden es ganz und gar nicht gefährlich, zu dienen. Vielleicht soll unser Dienst zum Bedürfnis werden? Übrigens, ein "Dienst" bedeutet nicht, dass man sich komplett degradiert, alles verschenkt, die Wohnung kündigt, auf der Strasse lebt und nur den ganzen Tag das Evangelium predigt.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Hallo Ingeli,

    für mich bedeutet Demut Freiheit. Wenn man demütig ist, dann gesteht man sich ein, dass die Dinge anders sein können, als man denkt, man ist dann fähig auch mal von seinem Standpunkt wegzugehen und einer Situation einen gewissen Spielraum zu geben. Ich finde das sehr wichtig gerade in Bezug auf unsere Mitmenschen. Demut hat also nichts mit Einengung zu tun, Gott will einfach unsere Freiheit, will dass wir dem heiligen Geist den Spielraum geben, in uns zu wirken, um Dinge anders sehen zu können, von unserem eigenen Denken einen Schritt weggehen zu können. In der Bibel heißt es an einer Stelle: "sie gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah nur auf seinen eigenen Weg". Es ist also ein großer Irrtum zu denken, Freiheit besteht darin, dass man denken und tun kann, was man will. Das Gegenteil ist der Fall, erst wenn man demütig ist, ist man doch bereit, von seinem eigenen Weg mal aufzublicken, und es zuzulassen, dass die Dinge anders sein können, als man selbst eigentlich vermuten würde - eine gute Grundhaltung bei Konflikten zum Beispiel. Demut bedeutet für mich daher nicht, nach "unten" zu sehen, die Augen zu senken, sondern das genaue Gegenteil, nach oben zu schauen - nämlich auf Jesus.

    lg Caro

  • Demut bedeutet ein tiefes Innehalten.
    Es ist der Augenblick, in dem ich mich vor dem (ver-)beuge, weil ich Hochachtung, Wertschätzung zeige. Es ist der Moment, der mich begreifen lässt, dass ich mich unterordnen will, weil ich ohne es nichts wäre. Es ist die Bewunderung und die Erkenntnis, dass ich mir nichts mehr anmaßen darf, denn ich bin nur ein kleiner Mensch.

    Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.

    Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt der bleibt in Gott und Gott in ihm

    1. Johannes 4, 16

  • Danke caro :
    nämlich auf Jesus, waren deine letzten Worte, und es ist nicht nur sinnvoll, sondern lebenswichtig ! Schon an das alte Israel ging die Weisung Gottes: " Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. "

    Jesus in uns, das ist unsere Heiligung. Seine göttliche Demut, die das Geheimnis seines Lebens, seines Todes und seiner Erhöhung ist, muß auch zum Geheimnis unseres Lebens werden.
    Der einzig untrügliche Beweis für unsere Heiligkeit ist deshalb unsere Demut vor Gott und den Menschen.
    Was nicht immer leicht ist im Alltag und was sicher ein Weg dahin ist.