Adam und Eva - ohne Wissen über "Gut und Böse"?

  • Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, ob Adam und Eva wirklich nicht wissen konnten, was Gut und Böse ist.
    Wenn sie nicht wussten, was Gut und Böse ist, war es dann Recht sie zu bestrafen, wäre dieser Umstand nicht strafmildernd?
    Wenn sie aber über Gut und Böse Bescheid wussten, warum stellt es dann ein Problem dar, von dem Baum zu essen, die Erkenntnis war ja dann vorher schon vorhanden?
    Selbst wenn es nur um Gehorsam ging, so konnten Adam und Eva schlecht einschätzen, dass Gott gegenüber gehorsam zu sein auch gut ist.
    Ich persönlich schätze das so ein, Adam und Eva wussten was Gut und Böse ist, jedoch hatten sie nicht die Fähigkeit wie ein Richter über Gut und Böse zu urteilen, dies kam dann erst durch die Frucht.
    Dies sind nur meine Gedanken darüber und ich kann das nicht Biblisch belegen, was meint ihr?


    PS:
    Gott hatte von Anfang an über Gut und Böse geurteilt, bei der Sechstage-Schöpfung bezeichnete Gott, dass Geschaffene als gut bzw. sehr gut und das der Mensch alleine ist als nicht gut.

  • Zitat

    "Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, ob Adam und Eva wirklich nicht wissen konnten, was Gut und Böse ist."


    Drei Bereiche sind für mich hierzu notwendig zu betrachten:

    a.) Wieviel Information hatten Adam und Eva? Wieviel Information über den Sündenfall Satans im Himmel und seine Konsequenzen?
    b.) Konnten sie mental erfassern was Gut und Böse ist?
    c.) Konnten sie physisch erfassen was Gut und Böse ist?

    zu a.) Ja ich denke sie wurden von Gott/Jesus/Engeln unterrichtet und gewarnt (1.Mose 2,16-17).
    [Auch bei E.G.White gibt es hierzu einige Aussagen und Hinweise.]
    zu b.) Ich persönlich denke, dass sie dies mental nicht wissen/fassen konnten und mussten, denn hierin sollten sie ja glauben/vertrauen (lernen/üben).
    zu c.) Meine Meinung: Absolut nein, denn z.B. Tod und Vergänglichkeit entsprach nicht ihrer physischen Erfahrungswelt und Beobachtung.

    Mein Fazit:
    Im Prinzip dürften sie gewusst haben wie Gott darüber denkt und das die Thematik sehr ernst ist. siehe 1.Mose 2,16-17
    Die Geschichte/Prüfung beruhte auf Glauben = Vertrauen Gott dem Schöpfer gegenüber im Gegensatz zu glauben an Satan oder an sich selbst.
    Erfahren und "wissen" konnten sie es erst als sie es getan hatten und ihnen hierbei die Augen geöffnet wurden und sich Konsequenzen sich zeigten ("nackt"). siehe 1.Mose 3,6-8+22ff

    Zitat

    Wenn sie nicht wussten, was Gut und Böse ist, war es dann Recht sie zu bestrafen, wäre dieser Umstand nicht strafmildernd?


    a.) Sie wussten, dass es verboten war und taten es trotzdem (unter Anleitung). Das ist nicht wirklich strafmildernd, - oder?
    b.) Strafmildernd hätte ein umfassendes Geständnis sein können, wie wir es auch heute vor weltlichem und geistlichem Gericht noch haben.
    c.) Waren Adam und/oder Eva geständig? 1.Mose 3,8-12 sagt klar: Nein.

    Lg, franz

    ps:
    Übrigens es gibt noch ein Szenario: Adam und/oder Eva hätten auch ohne einen Versucher von der Frucht selbstständig (aus Neugierde) essen können...
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

    Einmal editiert, zuletzt von franz_at (11. Mai 2011 um 16:25)

  • Danke erstmal für deine Antwort sta_hisf

    a.) Wieviel Information hatten Adam und Eva? Wieviel Information über den Sündenfall Satans im Himmel und seine Konsequenzen?
    b.) Konnten sie mental erfassern was Gut und Böse ist?
    c.) Konnten sie physisch erfassen was Gut und Böse ist?


    zu b.) Ich persönlich denke, dass sie dies mental nicht wissen/fassen konnten und mussten, denn hierin sollten sie ja glauben/vertrauen (lernen/üben).

    Auf b.) würde ich gerne genauer eingehen:
    Ja, es ging um gehorsam, man muss auch nicht unbedingt verstehen, warum man Gehorsam sein sollte, man(n und Frau) sollte(n) vertrauen, ähnlich wie ein kleines Kind den Eltern vertraut und evtl. nicht versteht, warum es nicht alleine über die Straße gehen sollte.
    Soweit ist das auch alles gut nachvollziehbar, es wird aber dann schwierig, wenn es darum geht, wem man vertrauen soll.
    Satan hat nämlich das Gegenteilige behauptet und Adam und Eva mussten entscheiden, was Wahrheit und Lüge ist, wem gegenüber Gehorsam angebracht ist und wem nicht und sie mussten verstehen, dass auf Satan zu hören schlecht ist und ungehorsam Gott gegenüber zu sein auch schlecht ist.
    Ohne wissen über "Gut und Böse" konnte Adam und Eva nicht wissen, dass ungehorsam zu sein einfach schlecht ist.
    Sie wussten ja noch nicht mal, dass auf Gott zu vertrauen gut ist.
    Vielleicht hilft das einwenig, wenn man überlegt, was Vertrauen ist...Vertrauen ist erstmal etwas positives, also schon mal etwas Gutes.
    Man sagt doch immer: "Vertrauen muss man sich verdienen." d.h. man lernt seinen Gegenüber kennen und man kann immer mehr vertrauen, Adam und Eva kannten Gott auf jedenfall.
    Könntest du jedem X-beliebigen Menschen Trauen?

    Mein Fazit:
    Im Prinzip dürften sie gewusst haben wie Gott darüber denkt und das die Thematik sehr ernst ist. siehe 1.Mose 2,16-17
    Die Geschichte/Prüfung beruhte auf Glauben = Vertrauen Gott dem Schöpfer gegenüber im Gegensatz zu glauben an Satan oder an sich selbst.
    Erfahren und "wissen" konnten sie es erst als sie es getan hatten und ihnen hierbei die Augen geöffnet wurden und sich Konsequenzen sich zeigten ("nackt"). siehe 1.Mose 3,6-8+22ff

    Ich habe Probleme bei der Vorstellung, mich über eine ernste Lage bewußt zu machen, ohne dabei aber von "Gut und Böse" zu wissen.

    a.) Sie wussten, dass es verboten war und taten es trotzdem (unter Anleitung). Das ist nicht wirklich strafmildernd, - oder?
    b.) Strafmildernd hätte ein umfassendes Geständnis sein können, wie wir es auch heute vor weltlichem und geistlichem Gericht noch haben.
    c.) Waren Adam und/oder Eva geständig? 1.Mose 3,8-12 sagt klar: Nein.

    Strafmildernd setzt ja voraus, dass eine Straftat begangen wurde; strafmildernd könnte evtl. der individuelle persönliche
    Umstand des Täters sein.


    ps:
    Übrigens es gibt noch ein Szenario: Adam und/oder Eva hätten auch ohne einen Versucher von der Frucht selbstständig (aus Neugierde) essen können...
    .

    Ja, denn der freie Wille war von Anfang an vorhanden.

  • Nebula123:

    Vielleicht hilft dir eine Gegenüberstellung derdamaligen „Sachlage“ (nach Genesis 1,26 bis 3,7) eine persönliche Antwort für dich zu finden.

    + Gott:
    + ist offensichtlich der Schöpfer der Erde, der Gestirne, der Tiere und der Botanik.
    + ist offensichtlich der persönliche Schöpfer Adams und später auch Evas.
    + schuf den Menschen nach seinem Bilde, d.h. Gott sieht ähnlich aus.
    + ist die 1.Person, die der geschaffene Adam sah/begrüßte nachdem er die Augen aufschlug.
    + schenke dem Adam seine Frau Eva. Gott geht auf Probleme/Gefühle ("Einsamkeit") ein(!)
    + schenkte Adam und Eva den ganzen Garten Eden mit allen Tiere und allen Pflanzen.
    + übertrug Adam die ehrenvolle Aufgabe die von Gott geschaffenen Tiere zu benennen.
    + übertrug Adam und Eva die ehrenvolle Aufgabe den Garten Eden zu bebauen und zu pflegen.
    + schenkte Adam und Eva sehr viel und sehr gute Nahrung (Früchte) in vielen unterschiedlichen Farben und Geschmäckern! (Sie mussten kein Gras und Kraut am Boden entlang essen wie die Tiere!)
    + schenkte Adam und Eva die Sexualität.
    + gab Adam und Eva seinen persönlichen Segen! (Die Tiere segnete er so nicht …)
    + gab Adam und Eva die Sabbatruhe und den Sabbatsegen.
    + verbrachte Zeit mit Adam und Eva.
    + warnte Adam und Eva sicherlich vor dem Versucher!

    O Gott:
    O bat Adam und Eva nicht von einem einzigen Baum zu essen, dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
    O gab im Falle, dass sie doch von diesem einem Baum essen Information(en) das es schwerwiegende Konsequenzen haben würde.

    - Gott:
    - keines!


    + Schlange/Satan:
    + Nichts! Nur Versprechungen und Andeutungen!

    O Schlange/Satan:
    O war schön anzusehen.
    O sah anders aus.
    O konnte/hatte nur Versprechungen abgeben.
    O versprach ihnen Göttlichkeit beim Essen der verbotenen Frucht.
    O versprach ihnen ewiges Leben trotz Essen der verbotenen Frucht.
    O versprach ihnen Erkenntnis/Wissen über Gut und Böse beim Essen der verbotenen Frucht.
    O hatte "salbungsvolle Worte" zu bieten.

    - Die Schlange/Satan:
    - hatte dem Menschen nichts gegeben/geschenkt/übertragen. Wirklich: Null.
    - war offensichtlich der Versucher vor dem Gott gewarnt hatte!
    - unterstellte, dass Gott ihnen nichts (gutes) zu essen gab!


    Fazit Schlange:
    Die Schlange hat für den Menschen nichts, – wirklich nichts –, geleistet oder gegeben! Das einzige was die Schlange zu bieten hatte waren Unterstellungen Gott ihrem Schöpfer gegenüber und allerlei Versprechungen/Andeutungen in Richtung Göttlichkeit des Menschen(!)

    Fazit Gott:
    Gott hatte den Menschen reichlichste Geschenke gemacht, Aufgaben und Vertrauen übertragen. Er musste auch offensichtlich der Schöpfer von Allem sein.
    Gott hatte hierbei nur eine Bitte: Esst nicht vom Baum der Erkenntnis von Gott und Böse, denn er ist euch ein gefährlicher Schaden/Fluch.

    Es bleibt die Entscheidungsfrage:
    Wem von Beiden sollte/könnte man glauben/vertrauen?


    Lg, franz

    ps: Vielleicht können wir hieraus auch etwas für unser Leben heute lernen? ;)
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Komme erst jetzt dazu, zu Deiner interessanten Frage etwas anzumerken.

    Zitat: Nebula

    Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, ob Adam und Eva wirklich nicht wissen konnten, was Gut und Böse ist.
    Wenn sie nicht wussten, was Gut und Böse ist, war es dann Recht sie zu bestrafen, wäre dieser Umstand nicht strafmildernd.


    Franz hat schon gute Gedanken dazu geschrieben. Prinzipiell glaube ich auch, dass Adam und Eva schon ein gewisses Verständnis von Recht und Unrecht gehabt haben konnten. Sicher ist, dass sie noch keine praktische Erfahrung mit etwas Unrechtem und Bösem gemacht hatten und wohl auch nicht einschätzen konnten, was es in der Praxis wirklich bedeutet und welche weitreichenden Folgen es haben würde, Gott ungehorsam zu sein. Das hat ihnen Gott im Detail auch erst nach dem Sündenfall angekündigt, was eigentlich seltsam ist. (Siehe 1. Mo. 3, 14-19)

    Warum sagte er ihnen das alles nicht schon vorher?

    Er sagte ihnen auch nicht schon vorher, dass sie über die Schlange verführt werden würden und dass sie dann ihrem „Samen“ (Nachkommen oder Nachkommenschaft) in die Ferse stechen würde und dieser „Same“ ihr dann in der Folge den Kopf zertreten würde. 

    Er redete vor dem Sündenfall auch nicht davon, dass ihnen der Ungehorsam und die Sünde vergeben werden könnte, wenn sie an diesen „Samen“ (Erlöser?) glauben würden. Seit dem Sündenfall wissen gläubige Menschen immer schon vor der Sünde, dass ihnen mögliche Sünden wieder vergeben werden könnten, aber dass es auch möglich sein kann, dass sie trotz der Existenz und der Sendung eines Erlösers unter Umständen immer noch das ewige Leben verlieren könnten.

    Wir wissen auch alles über den Teufel und seine Lügen und Verführungskünste und die seiner Engel und aller seiner irdischen Diener. Offensichtlich hatten Adam und Eva auch all diese Erkenntnisse vor dem Sündenfall noch nicht. Könnte das auch etwas Strafmilderndes gewesen sein?


    Mit dem Baum der Erkenntnis wollte Gott die beiden Menschen allerdings auf die Existenz des Bösen und somit auf eine schon existierende Gefahr dort im Garten aufmerksam machen und sie davor warnen.

    Aus der Bibel wissen wir allerdings nichts Konkretes darüber, wie genau Gott Adam und Eva über den Fall Luzifers im Himmel aufgeklärt hat. Hätte er allerdings nichts darüber gesagt, wäre das ja unfair gewesen, sie nicht darüber zu informieren und sie einfach der Gefahr ungewarnt auszuliefern. Deshalb meine ich auch, dass das, was wir von EGW darüber wissen, Sinn macht.

    Als Gott ihnen also verbot, von der Frucht des Baumes der Erkenntnis zu nehmen, sollten sie einfach lernen, Gott auf das Wort hin zu vertrauen und ihm zu gehorchen, ohne zuerst alle Warum-Fragen beantwortet zu bekommen. 

    Als die Schlange sagte: „Ihr werdet Wissen, was Gut und Böse ist“ muss das also grundsätzlich nicht heißen, dass sie noch überhaupt nichts über Gut und Böse wussten, sondern dass der Teufel damit vielleicht sinngemäß sagen wollte, dass sie nach Essen der Frucht, in diesem Wissensbereich nicht mehr so von Gott abhängig sein würden, sondern dann selber in der Lage sein würden, zu wissen und zu erkennen, was Gut und Böse ist. Das lehrt ja der Spiritismus auch heute noch. So nach dem Motto: „Warum musst Du immer zuerst Gott oder die Bibel fragen, in dem was Recht und Unrecht ist. Du hast doch selbst einen Verstand und Gott bzw. den Geist Gottes in Dir!“ 

    Wäre das eine Möglichkeit das Problem auch von dieser Seite zu sehen?

    Man müsste allerdings auch die Frage stellen, wie viel Satan im Himmel und die Engel vor ihrer Rebellion gegen Gott über Gut und Böse und ihrer Folgen wussten? Gab es für sie auch schon von Anfang an einen Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen?

    Sünde hat ja nicht erst auf Erden begonnen, sondern im Himmel und von dort her sollten wir eigentlich auch unsere echten Fragen über Sünder und Erlösung zu stellen beginnen! Wollen wir das? 

    Armin 

  • ...sondern das verlockende Angebot: Ihr werdet sein wie Gott (und wissen...). Das bedeutet, der Sündenfall an sich war ja ein Streben nach göttlicher Macht/ Autonomie, ein Mißtrauensvotum gegen Gott. Dieses "sich von Gott unabhängig machen" führt dazu, selbst gut und böse zu erkennen und mit den ganzen Konsequenzen leben zu müssen, weil der von Gott losgelöste Mensch nicht das Potential hat, nur gut zu sein. Er kann das Beste wollen und dennoch das Böse tun (s. Röm 7).
    Dementsprechend ist die (Er-)Lösung des Problems ja auch nicht, ein möglichst sündloses Leben zu führen, sondern zu Gott umzukehren und sich wieder vertrauensvoll in die Position des Geschöpfes zu begeben. Gott hat Jesus auch nicht in erster Linie gesandt, um ein gerichtliches Problem zu lösen, sondern um zu beweisen, wieviel ihm am Menschen und seiner freiwilligen Umkehr liegt. Um zu beweisen, wie wichtig wir ihm sind, ist Jesus sogar gestorben. "Ich liebe dich so sehr, dass ich sogr bereit bin, für dich zu sterben. Du kannst mir deshalb grundlegend vertrauen." (Joh. 3,16)
    Selbst der bekehrte Mensch ist dann nicht sündlos und muss auch gar nicht versuchen sündlos zu leben, sondern wächst und verändert sich in der Beziehung des Geschöpfes zu seinem Schöpfer. er wächst in der Beziehung wieder immer mehr in das Vertrauen hinein.

  • @franz_at

    Ich verstehe ganz genau was du meinst und ich bin auch deiner Meinung.
    Der kleine Unterschied jedoch ist, das wir die Fähigkeit besitzen, diese wunderbaren Leistungen von Gott auch entsprechend zu beurteilen, im Sinne von Gut und Böse.
    Es ist sehr Gut was Gott für uns getan hat und tut, zu dieser Erkenntnis würde ich aber erst gar nicht gelangen können, würde ich nicht das Wissen über Gut und böse haben.
    Wenn Adam und Eva wirklich null Wissen über Gut und Böse hatten, so hätten sie nie beurteilen können, was Gott für sie getan hat, richtig?

    Nach meinem Verständnis wäre ein Leben ohne das Wissen über Gut und Böse kaum Lebensfähig, das würde einer geistigen Behinderung gleichkommen.
    Da nun in der Bibel aber geschrieben steht, dass Adam und Eva nicht vom Baum essen sollten, da sie sonst die Erkenntnis über Gut und Böse erlangen würden, muss ich(für mich) eine Lösung finden, die das Problem lösen könnte.
    Die einzige (momentane) Erklärung ist, dass Adam und Eva über Gut und Böse bescheid wußten, jedoch nicht die Fähigkeit und das Recht hatten darüber zu Urteilen.

    Vielleicht kann man das Beispiel mit kleinen Kindern zur besseren Verdeutlichung heranziehen,
    Kinder wissen (vielleicht), dass sie nicht alleine über die Straße gehen dürfen, sie verstehen, dass sie etwas nicht dürfen und das es nicht gut ist, alleine über die Straße zu gehen, können aber (vielleicht) nicht richtig erfassen warum sie es nicht dürfen und was es für Konsequenzen haben kann.

    Das ist nur mein bescheidener Versuch, die Adam und Eva-geschichte besser zu verstehen.


    Zitat

    Mit
    dem Baum der Erkenntnis wollte Gott die beiden Menschen allerdings auf
    die Existenz des Bösen und somit auf eine schon existierende Gefahr dort
    im Garten aufmerksam machen und sie davor warnen.

    Ohne die Erkenntnis über Gut und Böse wäre es schwer zu verstehen, was gut und böse ist.
    Das wäre so, als wollte man einem Blinden verschiedene Farben beschreiben.
    Grundsätzlich kommt die Aussage aus der Bibel vor den eigenen Vorstellungen, d.h. wenn da steht, Erkenntnis über Gut und Böse erst nach der Frucht, dann ist es auch so.
    Der Schwachpunkt ist eigentlich immer nur der Mensch, nicht Gottes Wort.

  • Zitat von Nebula123


    Nach meinem Verständnis wäre ein Leben ohne das Wissen über Gut und Böse kaum Lebensfähig, das würde einer geistigen Behinderung gleichkommen.


    Das klingt zwar äusserst Merkwürdig ist aber so verkehrt nicht. Jedoch ist dies kein Fluch, sondern ein Segen.

    Ein Christ hat sein Leben Jesus übergeben, er wurde wieder geboren, und lebt nun nicht mehr aus sich selbst, sondern aus Gott. Das heisst, der Geist des Menschen, der nach dem Fleisch gezeugt wurde, ist getötet worden, aber der Mensch ist dann nicht geistlos, sondern an der Stelle des Eigensinnes, ist der Wandel im Sinne Gottes getreten.

    Bei Adam war es so, da Adam ja keine menschlichen Eltern hatte, er seinen Geist ausschliesslich von Gott geerbt hat, er also sowas wie eine Wiedergeburt gar nicht benötigte. Sein Fall kam auch nicht aus ihm selbst heraus, sondern bedurfte der Verführung durch Lüge. DIeser Lüge glaubte Adam, weil er Lüge nicht kannte. Das einzige was Adam hatte, war das Gebot Gottes, nicht vom Baum essen zu dürfen. Adam wusste, dass dieses Gebot von seinem Schöpfer kam. und damit von der höchsten Autorität, und auch dass die Schlange keine Autorität über ihn hatte. Denn sowohl Adam als auch Schlange, nannten Gott Gott, wodurch schon die Autorität klar gestellt ist. Die Schlange hat ja nie behauptet, dass sie Schöpfer oder Gott wäre. Jetzt bleibt immer noch die Frage, warum hat Adam sich überhaupt verführen lassen können, wenn er doch im heiligen Geist wandelte. Und diese Frage ist genau das, worum es von Anfang bis zum Ende in der Bibel geht.
    Ich denke, dass der Geist des Menschen sich zunächst nach dem Fleisch entwickeln muss, um dann von da heraus zu erkennen, dass dieser Geist nichtig ist, und durch den Geist Gottes ersetzt werden muss. Nur auf diese Weise äussert sich die Liebe Gottes, die uns die Freiheit gibt, und die Liebe des Menschen, der aus eigenen Stücken zurück zu Gott will. So stirbt unser Ich mit Christus und wir werden in und durch Christus wieder lebendig.

    • Offizieller Beitrag

    Bei A.Bolotnikov, dem Experten des Judaismus, habe ich folgende Antwort gelesen:

    1Mo 3.22 Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, daß er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch [noch] von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!

    Dieses Wort erkennen ist das Hebräische Wort "jada". Dieses Wort bedeutet nicht die theoretische Erkenntnis, sondern praktische Erfahrung "am eigenen Leib". So zum Beispiel: Adam erkannte Eva, und so gebar sie Kain.. Für die theoretische Erkenntnis dagegen gibt es das andere Wort "lehakir". So, zum Beispiel, wenn man sagen würde, dass man jemanden kennt, und dies im Zusammenhang mit dem Wort "jada", wird man schief angeguckt werden. Damit kann man schlussfolgern: Adam und Eva wussten theoretisch von der Sünde, aber nachdem sie den Apfel geschmeckt haben, erfuhren sie dies an sich selbst, was Sünde ist.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Zitat

    Bei Adam war es so, da Adam ja keine menschlichen Eltern hatte, er seinen Geist ausschliesslich von Gott geerbt hat, er also sowas wie eine Wiedergeburt gar nicht benötigte. Sein Fall kam auch nicht aus ihm selbst heraus, sondern bedurfte der Verführung durch Lüge. DIeser Lüge glaubte Adam, weil er Lüge nicht kannte.


    Hier frage ich mich gerade, ob Adam nun verführt wurde oder nicht. Wenn ich nämlich diesen Text lese sage ich nein…

    [bibel]1 Tim. 2, 14 Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und geriet in Übertretung;[/bibel]

    Dazu hier Schwester White, wo ich für mich einen Widerspruch drin sehe. Kann das jemand in Einklang bringen?

    Zitat von "Evangelism. Seite 597"


    Christus warnt seine Nachfolger: "Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe". Er ermahnt uns, uns nicht verführen zu lassen, wenn falsche Hirten ihre Lehren verkündigen. Diese Männer erzählen uns, daß die Gebote Gottes durch den Tod Christi aufgehoben seien. Sollen wir diesen Männern glauben, die beanspruchen, geheiligt zu sein, während sie ablehnen, Gott gehorsam zu sein? Sie sagen, Gott habe ihnen gesagt, daß sie die Zehn Gebote nicht halten brauchen; aber hat der Herr ihnen das gesagt? Nein, Gott lügt nicht. Satan, der Vater der Lüge, verführte Adam auf eine ähnliche Weise, indem er ihm sagte, daß er Gott nicht gehorchen brauche und daß er nicht sterben würde, wenn er das Gebot übertreten würde. Aber Adam fiel, und durch seine Sünde öffnete er die Schleusen des Leides über unsere Welt. Ein anderes Mal sagte Satan zu Kain, daß er dem Gebot Gottes, ein geschlachtetes Lamm als Opfer darzubringen, nicht ausdrücklich folgen brauche. Kain gehorchte der Stimme des Verführers, und weil Gott sein Opfer nicht annahm, während Er seine Zustimmung zu Abels Opfer zeigte, erhob sich Kain im Zorn und erschlug seinen Bruder.

    Es scheint logisch, dass auch Adam von Satan durch Eva verführt wurde, denn sonst wäre er ja nicht in Sünde gefallen. Jedoch störrt mich der Satz aus 1 Tim. schon.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Kain gehorchte der Stimme des Verführers, und weil Gott sein Opfer nicht annahm, während Er seine Zustimmung zu Abels Opfer zeigte, erhob sich Kain im Zorn und erschlug seinen Bruder.

    1Mo 4,9 Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?

    Kain hörte auch die Stimme Gottes, das heißt auch das auch Adam die Stimme Gottes gehört hat.