Bibelauslegung - Methoden und Modelle

  • Ich wollte mit meinem Beitrag einfach nur Gedanken hervorbringen lassen.

    Es gibt jedoch so einige Christen die, diese gebrachten Informationen von mir als Gefahr ihres Glaubens ansehen und diese deshalb probieren diese Informationen so gut es geht zu leugnen. Das erklärt vielleicht einige meiner kritischen Redewendungen.

    Dann habe ich noch eine Frage an HeimoW wie er dieses Zitat meint, denn ich verstehe nicht was seine Wörter mit meinem Kommentar zu tun haben.

    Zitat

    Zitat von »Jonajim«
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    - Ob man will oder nicht, man stößt auf gewisse Unstimmigkeiten. Das Comma Johannaeum ( 1.Joh. 5:7-8 ) wurde schon erwähnt. Es ist einfach Fakt, dass das ein späterer Zusatz war und nicht im ursprünglichen Text vorhanden war. Das findet man auch bei anderen Stellen in der Bibel wieder (siehe Mt. 24:15). Das hat Ellen White übrigens auch in ihren Schriften erwähnt, dass das passiert ist.

    Es ist allgemein bekannt, dass das NT über Jahrhunderte hinweg in griechischen Texten überliefert wurde, ohne Satzzeichen, ja ohne Wortabstände. Daher gibt es z.B: auch keinen Beistrich bei

    Was ich jedoch bisschen Schade finde ist, dass man anfängt wieder das Wunder des Heiligen Geistes zu nehmen um schwierige Themen, damit wegdiskutieren zu können. Der Heilige Geist wirkt in uns und das können wir auch in der Schrift erkennen. Deshalb kann der selbe Heilige Geist uns auch in der Frage helfen wie die Bibel ins Dasein kam. Man muss aufpassen nicht zu oberflächig zu bleiben. Natürlich kann man auch nicht alles bis ins kleinste Detail verstehen aber man sollte einfach die gesunde Mitte finden.

    Solche Banalitäten sind für einige Leute vielleicht sehr wichtig um heraus zu finden wie zuverlässig die Bibel wirklich ist. Wenn man in Gesprächen mit Moslems z.B. ist und es darum geht welches Buch wirklich von Gott kommt, dann hat der Moslem auf den ersten Blick immer die besseren Karten in der Hand um zu zeigen, dass ihr Koran unverfälscht geblieben ist und dass die Bibel mit der Zeit doch nicht so unverändert geblieben ist wie das immer gesagt wird. Außerdem steht das auch noch in ihrem Koran drin. Wenn man dann nicht wirklich weiß wie Gott sich dem Menschen offenbart und was ihm da wichtig ist und welchen Charakter das auch auf Gott zeigt, dann hat der Moslem automatisch die besseren Argumente. Wenn man dann mit dem Heiligen Geist kommt, dann sagt er das Gleiche nur von seinem Buch. Außerdem finde ich ist es einfach wichtig sich damit zu beschäftigen, damit man weiß wie Gottes Heiliger Geist auch im eigenem Leben wirklich wirkt. Wie das eben vor sich geht. Für das praktische Christenleben ist das schon sehr wertvoll.

    Dann wird auch noch gesagt, man weiß nicht warum Gott entschieden hat sich so zu offenbaren wie er es eben getan hat. Hier erkenne ich wieder, dass man leider zu oberflächig mit der Thematik umgeht, da auch der eigene Glauben durch solche Fragen vielleicht bisschen durchgeschüttelt wird und das viele vermeiden wollen und sie deshalb solche Fragen nicht zu sehr an sich ran lassen wollen. Das ist jetzt nur ein Gedanke von mir, ich will das jetzt keinem direkt unterstellen!

    Ich denke, dass Gott diesen Weg ausgewählt hat, da wir Zeugen Gottes, Zeugen Jesu sein sollen und von ihm Zeugnis ablegen sollen. Deshalb sind es auch Menschen gewesen mit ihrer Persönlichkeit, ihren Gefühlen und Gedanken, die die Bibel geschrieben haben. Wie Gott das jetzt genau inspiriert hat, weiß ich noch nicht. Ich weiß aber, dass gerade in dem großen Kampf zwischen Gott und Satan und der Frage nach der Gerechtigkeit, wir Gottes Zeugen in Ewigkeit sein werden die dem ganzen Universum bestätigen können, dass Gottes Gerechtigkeit die richtige ist und das aus freiem Willen und freiem Denken!

    Wenn gesagt wird, dass das 1.Buch Mose oder Teile des Hiobs erst in der babylonischen Gefangenschaft geschrieben worden sind, dann frage ich mich immer wie man das herausgefunden hat. Und wenn man dieser Frage dann auf den Grund geht, dann findet man heraus, dass einfach Vermutungen aufgestellt werden, die jedoch nicht wirklich bewiesen werden können.
    Dass z.B. erst in der babylonischen Gefangenschaft der Glaube an Satan in der jüdischen Kultur ins Dasein kam, ist einfach eine Vermutung die keiner beweisen kann. Das nur als Information. ;)

    LG Jonajim

    • Offizieller Beitrag

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    Dann habe ich noch eine Frage an HeimoW wie er dieses Zitat meint, denn ich verstehe nicht was seine Wörter mit meinem Kommentar zu tun haben.


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    LG Jonajim

    Ich meinte damit, daß bekannt ist, daß im Grundtext keine Kommas vorhanden sind und nicht geleugnet werden kann oder soll. Oder habe ich Dich falsch verstanden, ich dachte Du meinst das würde bestritten.

  • Ich habe etwas ganz anderes gemeint.

    (Matthäus 24:15) 15 Wenn ihr nun den Greuel der Verwüstung, von welchem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, stehen sehet an heiliger Stätte (wer es liest, der merke darauf!),

    Das was hier in Klammern geschrieben steht, wurde später von einem als ein Kommentar praktisch hinzu gefügt. So gibt es auch noch andere Beispiele in der Bibel, wo gewisse Wörter in Klammern manchmal stehen, da man weiß, dass solche später hinzugefügt worden sind und man das durch die Klammern einem klarmachen will. An sich wollte ich darauf hinweisen.

  • Für das Jahr 2016 habe ich mir vorgenommen den Pentateuch oder die Thora (1. - 5. Buch Moses) zu lesen - die Glaubensgrundlage der Juden und von Jesus.
    Jeden Tag eine Seite, so ist man in 366 Tagen in 2016 in einem Jahr damit durch! Nun bin ich am 1. März 2016 im Kapitel 36 des Genesis(=1.Mose)-Buches angelangt, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann! Ich frage mich, warum dieses nichtssagende Kapitel überhaupt in das AT aufgenommen wurde? Es handelt von den Nachkommen Esaus - des Bruders von Jakob. Erwähnt werden die 5 Söhne Esaus: Eliphas, Reguel, Jehusch, Jaelam und Korah. Dann die 7 Söhne des Eliphas, von Esaus erstem Sohn(Teman, Oman, Zepho, Gaetan, Kenas, Amalek und Korah) Was interessant ist, ist dass der Name Ana sowohl einen Frauen - , als auch einen Männernamen bezeichnet(Gen.36,2+20+24+25+29). Dann werden 7 Fürsten der Horiter erwähnt und deren Söhne; schließlich werden noch die Namen von 8 Königen erwähnt, "die im Land Edom regiert haben, bevor ein König über die Kinder Israels regierte."(Gen.36,31)===> Damit ist König Saul gemeint, der 1051 v.Chr. König wurde.
    Die Zeitdauer dieser Könige wäre dann von ca. 1916 v.Chr. - 1051 v.Chr. = 865 Jahre, sodass jeder edomit. König im Durchschnitt 108 Jahre regiert hätte. Ist dies der Sinn dieses Kapitels 36 in der Genesis, um die Zeitangaben zu bestätigen? Einen anderen Sinn kann ich in Gen.36 theologisch absolut nicht sehen. Dann werden noch 11 "Fürsten von Esau" namentlich erwähnt (Gen.36,40-43). Waren es somit also insgesamt 8 + 11 = 19 "Herrscher über Edom" in der Zeit der 865 Jahre zwischen 1.916 - 1.051 v.Chr. ? Das ergäbe dann eine durchschnittl. Regierungszeit von 45,5 Jahren pro Herrscher!
    Nachdem die Heilslinie von Abraham über Isaak nach Jakob überwechselte und Esau von der Heilslinie ausgeschlosen wurde, stellt sich wirklich die Frage, was dieses Kapitel 36 eigentlich bezwecken will und warum es in die Bibel überhaupt aufgenommen wurde?
    Wer von den Teilnehmern des Forums hat dazu eine einleuchtende Idee?

  • ......Aus Esaus Nachkommen, auch Edom genannt und dessen Gericht in unserem
    Prophetenabschnitt in Obadja 1 beschrieben wird, kam das Volk der
    Amalekiter, das später zum Erzfeind Israels wird. (36,12)

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Mini-Infos (habe nicht die Zeit für mehr):

    Kurz zu: Esau, Edom, Seïr, Horiter


    o) Esau = "behaart"(1.Mo.25,25; 27,11)
    o) Esau ein "Jäger" (1.Mo. 25,27; 1.Mo.27,3)

    o) Edom = anderer Name für Esau
    o) "Edom" = "Rot", "rötlich" (1.Mo. 25,25+30)
    1.Mo. 36,1 Dies ist das Geschlecht/Geschichte Esaus, der auch Edom (=Rot) heißt:

    o) Edom ist auch ein (Herrschafts)Gebiet / -Landstrich:
    1.Mo. 32,4 [...] zu seinem Bruder Esau ins Land Seïr, in das Gebiet von Edom

    o) Edom = ein Volk (bzw. Völker), nämlich die Nachkommen Esaus (1.Mo. 36,1+19)

    o) Edom = ein Nachbarland und Nachbarn von Israel (im Süden und Südosten)

    o) Verwandte von Israel über (Abraham und) Isaak...


    o) Viele Parallelen zu Ismael ("wilder Mensch") aber Bruderzwist vorhergesagt: 1.Mo. 16,11-12 (vgl. Luther / Elberfelder) (siehe auch:
    Ismael (von Abraham) --- Esau (von Isaak)
    --> Beide aus gläubiger Linie kommend
    --> Beide haben streitbare / kriegerische Natur/Charakter:
    wilder Mann + Bogenschütze (1.Mo.16,12; 21,20) --- Jäger (+Bogenschütze) (1.Mo. 25,27; 27,3)
    --> Beide haben heidnische Frauen (u.a. laut 1.Mo.21,21; 1.Mo.36,2)
    --> Beide Polygamie
    --> Beide miteinander Verheiratet/Verwandt: Esau heiratet Tochter Ismaels (1.Mo.28,9; 36,3)
    --> Beide Nachbarn von Israel: Osten (Arabien?) --- Süden/Südosten
    --> Beide Wüstenbewohner: 1.Mo. 21,20-21 Arabien? --- Seïr =Gebirge bei Wüste (1.Mo. 36,8-9 --> 1.Mo. 14,6)
    --> (Bruder)Streitgefahr mit den Israeliten (z.B. die Ismaeliten vorhergesagt 1.Mo. 16,11-12 (vgl. Luther / Elberfelder); siehe auch: 1.Mo.25,12+18)

    o) Esaus (Haupt)Wohnort:
    Gebirge/Land Seïr (nahe der Wüste Negev) auch Edom genannt.

    o) Seïr ursprünglich Ort der Horiter: 1.Mo. 14,6; 5.Mo. 2,12+22
    Esau vermischt/verheiratet (1.Mo.36,2) sich z.T. mit ihnen, hauptsächlich vertreibt er sie aber kriegerisch und übernimmt so ihr Territorium/Gebiet (5.Mo. 2,12+22)

    o) edomitische Hauptstadt war Sela: https://en.wikipedia.org/wiki/Sela_%28Edom%29

    o) Nachtrag Horiter: hebr. "chori" = Höhlenbewohner (vgl. z.B. die spätere Felsenstadt Petra (="Fels/Stein"), wird auch mit "rotem Fels/Stein" in Verbindung gebracht https://de.wikipedia.org/wiki/Petra_%28…_Name_der_Stadt )


    o) Herodes / die Herodianer ist verwandt zur Linie Esaus...

    PS: nimm' dir https://www.sta-forum.de/www.bibelserver.com und suche nach Esau, Edom, Seïr, Horiter, (und Amalek/Amalekiter; usw.) und ein Bibellexikon


    Fazit:
    Es geht um die (Bruder)Nachbarn Israels, ihre Geschichte und zeichnet die Konflikte & Potentiale vor...
    Geistliche Lehren?
    Viele z.B. für den Charakter; "Wie beginnt (Glaubens)Abfall?"; Polygamie; Gott anfangs nur halb und dann gar nicht mehr dienen; KÖNIGTUM; (viele) Fluchworte Gottes an solche z.B. Amos 1,11-12+9; uvm. ...

    Man kann sicher noch vieles über Esau/Edom erforschen...
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • 1. Korinther 5, 1 : Es geht eine gemeine Rede, dass Hurerei untre euch ist, und eine solche Hurerei, davon auch die Heiden nicht zu sagne wissen .

    Dass einer seines Vaters Weib habe.

    Textkritisch ist da nichts aufzuklären. hermeneutisch scheint die Aussage klar - ein Euphemismus - eine "harmlose(re) Umschreibung. Exegetisch - was soll man dazu noch erklären ? Homiletisch: Sicher kein Text für Andacht oder Predigt.

    Vor Jahren habe ich einmal herumgefragt, schriftlich: Die Katholisch-theologische Fakultät und die Evangelisch-theologische Fakultät lieferten mir eine komplizierte Ausdeutung - da habe einer, jetzt Waise, die zweite Frau seines ebenfalls verstorbenen Vaters - -

    Die Altphilologen waren konkreter: Es habe - von der Schwarzmeerküste herunterziehend, einen Kult gegeben, in dem tatsächlich Inzest - zur Empörung selbst der eingestammten Korinther - zum Kult gehörte, natürlich sei der Grundtext und dessen Übersetzung eine heiklere Worte vermeidende Umschreibung: Die (biologische) Mutter des Mannes sei natürlich auch die (Ehe) Frau seines Vaters.

    Manchmal - oft? öfter? benötigt man schon auch AT/NZT Realienkunde aus nichtbiblischen Quellen.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (9. März 2016 um 21:05)