Johannes 1,1: Gott oder EIN Gott?

  • Wer den eingeborenen (eingeboren in Gott - Joh.1,1- und damit "Gott gleich" - Phil.2,6!) Sohn, der zum Erstgeborenen der neuen Menschheit, des neuen Adam wurde (Röm 5,14/ 1Kor 15,45) versucht vom EWIGEN GOTT JAHWEH zu trennen, der kann theologisch nur falsch liegen - auch wenn er zigtausend Mal Joh.17,3 und 1.Kor.8,6 zitiert, dabei aber die anderen Stellen die die Herrlichkeit und Ewigkeit Christi bezeugen einfach außen vor läßt!

    Nun, ich möchte mal Joh. 1:1-2 herausgreifen und zeigen, dass dieser "Logos" von griechischen text her eben doch von dem EWIGEN GOTT verschieden ist.

    Johannes 1 (Sch2000)
    1. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
    2. Dieses war im Anfang bei Gott.

    Also, dass das Wort für Christus steht, da stimmen wir wohl überein, denke ich.

    Christus war also im Anfang bei Gott und war gleichzeitig Gott.

    Da wird also schon zwischen "Gott" als Person (bei Gott) und "Gott" als Wesenseigenschaft oder Natur (war Gott) unterschieden.
    Besonders interessant ist aber der Vers 2. Da wird diese Unterscheidung extra noch hervorgehoben durch ein zusätzliches Wort, welches nicht mit übersetzt wird.
    Das fehlende Wort ist der bestimmte Artikel vor dem Wort "Gott".
    Da steht: "ho theos", nicht einfach theos.
    In Wirklichkeit steht da also:
    "Dieses war im Anfang bei dem Gott."

    Diesen bestimmten Artikel wegzulassen, das ist aber nur eine freie Vereinbarung unter den Bibelübersetzern, die sich geeinigt haben (natürlich gemeinsames trinitarisches Grundverständnis), dass "Gott" eben zu den Begriffen gehören soll, für die man diesen Artikel einfach weglassen kann.
    Gott ist eben immer Gott, Punkt. Da braucht es kein der, die , das, oder sonst etwas.

    Aber biblisch ist das nicht richtig. "Gott" ist eben nicht immer gleich "Gott"..

    LG :)

    Jeremia 6:16
    16. So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg ist, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: »Wir wollen nicht [darauf] wandeln!«

  • Es ist unbestritten, dass man "ho theos" mit "dem Gott" - welcher Jahwe, Gott der Vater ist, übersetzen könnte - und der Vater ist immer - auch in der Dreieinigkeit Gottes der Gott schlechthin, der URGRUND allen Seins - und auch der Urgrund des Sohnes, der aber schon immer .. b e i .. Gott (= ho Theos!) war! Und daher kann, darf und soll man auch den Eingeborenen als Gott (seiner Natur nach!) bezeichnen! Denn "Im Anfang" bedeutet theologisch "vor aller Ewigkeit!" D.h. der Eingeborene (= Sohn) hat die gleiche Ewigkeit wie der Vater - und auch der Sohn ist ungeschaffen, wie der Vater, er ruhte ewig im Schosse des Vaters und war immer schon beiund in ihm, ebenso wie der Heilige Geist, denn wann wäre der Vater auch jemals ohne Geist gewesen!?! Warum ist Jesus Christus nicht dann aber auch "Ho Theos" = "Der Gott"? Weil Christus als Mensch Jesus hatte sterben müssen (sterben für die in Adams Sünde gefallene Menschheit!) - der ho theos - aber konnte niemals sterben und ist der Allmächtige, Allwissende (im Gegensatz zum Sohn, der den Zeitpunkt seiner eigenen Wiederkunft - zumindest als Mensch - nicht wissen darf!) ---> Auch dieser biblische Befund macht daher den Unterschied des "ho theos - Seins" des Vaters und des "nur" "theos - Seins" des Sohnes aus. Daher wird in einigen wenigen Bibelübersetzungen das zweite Wort Gott in Joh.1,1 nicht mit Gott, sondern mit "göttlich" übersetzt! Ob das aber Urtext-mäßig zulässig ist, da habe ich so meine Zweifel, weil man damit das Natursein der zweiten göttlichen Person bei Gott in Frage stellen will!

  • Zum Meinungsaustausch zwischen Elia02 und Norbert zu Joh 1,1

    Nur damit der griechische Text von Joh 1,1 hier mal hinterlegt ist

    Joh.1,1 - Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν,
    Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei demGott,

    καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.
    und Gott war das Wort.

    Was die Unterscheidung verdeutlicht in „
    ho theos“ (der alleinige Gott, der Vater) und
    theos“ (göttlich oder irgendein „Gott“ in dem Sinn, wie damals u.a. menschliche Herrscher tituliert und z.B. auch Paulus auf Malta von den staunenden Einhimischen genannt wurd(n))

    Ein Beispel, wo es um den alleinigen Gott, ho theos = DER Gott, geht:
    Ouff 7,17
    καὶ ἐξαλείψει ὁ θεὸς πᾶν δάκρυον ἐκ τῶν ὀφθαλμῶν* αὐτῶν.
    Und abwischen wird der Gott jede Träne aus ihren Augen.

    Wie gesagt dies nur mal wegen der Optik. Dass ho theos/DER Gott der alleinige Gott ist, darüber besteht offenbar kein Dissens, nur dass die Meinungen auseinandergehen, ob der für Jesus in Joh 1,1 fehlende Artikel „ho/DER“ ihn trotzdem als Gott im heutigen theologischen Sinn ausweist.

    Gute Nacht

  • Johannes 1 (Sch2000)
    1. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
    2. Dieses war im Anfang bei Gott.

    Also, dass das Wort für Christus steht, da stimmen wir wohl überein, denke ich.

    Christus war also im Anfang bei Gott und war gleichzeitig Gott.

    Höchstens die Trinitarier ändern "das Wort", (und dessen unmissverständliche Bedeutung )bei Johannes 1 1-2 in Jesus respektive Christus um, statt wie es im Buch der Bücher steht als "Logos" und dessen wahre Definition zu erkennen und anzuwenden. Man sollte jedwelche Glaubensdogmatik (insbesondere die von Kirchenoberen konzilisch Abgesegneten dem Urchristentum aufdoktrinierten) anhand der Bibel prüfen statt die Wörter in der Bibel den Dogmen anpassen, sollte man doch annehmen.

    Wäre mit " das Wort" nämlich Christus gemeint, dann würde logischerweise CHRISTOS dort stehen anstelle von LOGOS. Die Weisheit/Vernunft Gottes war schon bei Gott bevor die Erde entstanden ist. Und Gott ist Weisheit/Vernunft, mit der er die Erde erschaffen hat.

    Durch Jesus Christus Sendung wollte Gott den Teufel, Herrn der Welt der Finsternis entmachten, (Jesus kam ja gemäss Johannes um die Werke des Teufels zu zerstören). um damit den Aufbau des Reiches Gottes auf Erden (Welt des Lichts) fördern, wo nur das GUTE, also Geistliche Frucht, insbesondere die Liebe regiert . Jesus ist wennschon vom Vater des Lichts, als Licht in die Welt der Finsternis gesandt. Also kann Jesus als Erschaffer der Welt des Lichts bezeichnet werden, aber nur sein Vater erschuf Himmel und Erde, also das Sichtbare auf der Erde.

    Gesegnete Grüsse renato23

    • Offizieller Beitrag

    Höchstens die Trinitarier ändern "das Wort", (und dessen unmissverständliche Bedeutung )bei Johannes 1 1-2 in Jesus respektive Christus um, statt wie es im Buch der Bücher steht als "Logos" und dessen wahre Definition zu erkennen und anzuwenden. …
    Wäre mit " das Wort" nämlich Christus gemeint, dann würde logischerweise CHRISTOS dort stehen anstelle von LOGOS.


    Ich verstehe nicht, warum man bei der Auslegung von Joh 1,1.-3. V 14 außer Acht lassen kann. Nachdem dort "das Wort" eindeutig mit Christus identifiziert wird, ist jegliche "Logik", die anderes ergibt einfach Irrtum und nicht Logik.

  • Auch Nicht-Trinitarier erkennen in dem Logos ganz klar den Christus. Ein Problem damit haben nur diejenigen, welche Jesu vormenschliche Existenz leugnen. Die wird in der Bibel aber klar bezeugt. Hier geht es aber laut Thread-Überschrift einfach nur darum, ob der Logos (egal was man darunter versteht) in Johannes 1, 1 als "der Gott" oder als "ein Gott" (bzw. göttlich, Gott-von-Art o.ä.) bezeichnet wird.

  • Wäre mit " das Wort" nämlich Christus gemeint, dann würde logischerweise CHRISTOS dort stehen anstelle von LOGOS.

    • Und außerdem gebrauchte Johannes Zebedäus das Wort "Logos" schon als Abwehr gegen erste gnostische Lehren (---> siehe freudenbotens Nachweise!), die auch vom "Logos" schwadronierten, aber in eine ganz falsche Richtung ...!
    • Alle Theologen und theologischen Richtungen, die mir bekannt sind, sind sich einig darin, dass der LOGOS in JOH.1,1 CHRISTUS ist!

    So bestätigten hier übereinstimmend sowohl heimoW (Trinitarier) als auch Gane MacShowan (Nicht-Trinitarier) :

    Ich verstehe nicht, warum man bei der Auslegung von Joh 1,1.-3. V 14 außer Acht lassen kann. Nachdem dort "das Wort" eindeutig mit Christus identifiziert wird, ist jegliche "Logik", die anderes ergibt einfach Irrtum und nicht Logik.

    Auch Nicht-Trinitarier erkennen in dem Logos ganz klar den Christus.

    Eindeutig!

  • Lieber Norbert,
    was die "unabsehbaren Folgen für die Zukunft" betrifft, die sich aus einem Umdenken incl. Dunkelziffer in Sachen Trinität ergeben könnten: KÖNNTE es nicht auch so sein, dass VIELLEICHT im Christentum eine heilsame Umkehr einsetzt (z.B. bei den STA zurück zu ihren Glaubensvätern) und dadurch endlich das beendet wird, was wir Antitrinitarier infolge des Dogmas als Abfall von Gott zu erkennen glauben? Dass damit endlich wieder Jesus der WEG (wichtig genug) und der Vater das ZIEL (noch wichtiger!!) ist?


    Lieber Renato,
    du weißtt, wie sehr ich deine Meinung schätze,aber dass der Logos = das Wort niemand anders als Jesus sein kann, darin bin ich (und sind andere "Arianer") mit den "Athanasianern" einig. Nichts für ungut, zumal wir ja in der Grunsatzfrage der Dreieinigkeit fest gegen das Dogma zusammenstehen und Jesus nicht als Gott, sondern als den göttlichen Gottessohn bezeugen.


    Lieber Atzetoth,
    verzeih, wenn ich aus deinem Post nicht so recht schlau geworden bin. Es ist hochintereant - aber was ergit sich daraus für die Frage, ob der hG jene dritte Person als sie selbst und zugleich Gott ist? Und für die Frage, ob Jesus Gott oder ein Gott ist? Wir Antitrinitarier glauben: WEDER NOCH (auch wenn niemand an einer Präexistenz Jesu - allerdings nicht anfangslos - zweifelt)

    Aber eine Einschränkung: NICHT "ein Gott", wenn man darunter Gott im heutigen theolog. Sinn versteht. Sehr wohl "ein Gott", wenn man das Verständnis der erstten Christen und der ganzen damaligen "Szene" berücksichtigt, wonach mit"Gott" als Zeichen höchster Ehrerbietung insb. menschliche Herrsscher, aber auch z.B: Paulus auf Malta tituliert wurde(n).

    Wie ist DEINE Meinung?

    (wenn ich an Stephanus denke, der den Himmel offen und darin den Vater und den Sohn OHNE eine 3. Person hG sieht, oder an die Offenbarung, in der sich Gott den Menschen hilfsweise mit dem menschlichen Bild einer Peron auf em Thron zeigt, daneben das "Lamm" - und wieder ohne speziell diese 3. Person, und wenn ich dann lese, dass mit dem hG "gesalbt" und Menschen "erfüllt" wurden, dann bezweifle ich sehr, ob dieser hG eine einzelne "Person" statt einer Kraft ist, verbunden mit den vielen unsichtbaren Himmelsdienern).

    Ist der hG aber NICHT diee "dritte Person" und kann er schon gar nicht Gott sein, erübrigt sich jede Trinität. Und ist der hG nicht Gott oder ein Gottt - warum sollte es denn Jesus sein?

    Ich mag mich täuschen, aber jedenfalls ich meine - ohne letzte Sicherheit - aus deinen Hinweisen zu entnehmen, dass auch du nicht von einem hG als dritte Peron überzeugt bist, die zugleich Gott ist (?)


    Liebe Admins,
    bitte bitte jetzt nicht noch einen neuen Thread betreff des Logos!!!
    Aber was das Thema DiESES Threads betrifft:
    Jesus ist NICHT Gott..
    Er ist dann "ein Gott", wenn damit damals die ehrerbietige Anrede für Menschen gemint ist, andernfalls nicht. Denn die Frage erübrgt sich schon wegen des Sch'ma Israel oder wegen Jesssaja 45,5. Es gibt außer Gott keinen Gott, und Gott ist EiNER, nicht drei. Wie könnte Jeus da ebenfalls Gott oder ein Gottt sein?!


    Herzlich
    Hajo

  • während lt. Azetoth der Vater für den Sohn Gott ist, der Sohn aber für den Vater nicht Gott ist (Hm...)

    Gott im Sinne eines Partners, aber nicht im Sinne eines Konkurrenten. Der Gottesbegriff ist nun mal sehr ambivalent und hat mit Anerkennung zu tun, nicht mit Naturkräften oder logischen Prinzipien.
    Wie sagt doch Paulus über die Götter, dass es keine gibt, und doch gibt es viele ?

    1. Korinther 8,5 Denn wenn es anders solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden (wie es ja viele Götter und viele Herren gibt), 6 so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir für ihn, und ein Herr, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn.

    Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen Herren und Götter ? Herren sind reale Personen, denen man sich im Tun und Denken unterwirft, die man aber nicht mal mögen muss (deswegen ist das Bekenntnis zum Sohn so wichtig). Sitchwort : Stockholm-Syndrom. Götter aber können zwar realen Personen zugeordnet werden, aber im Grunde sind es Ideologien, Gedankenkonstrukte, Wertmaßstäbe, Leitbilder, Narrative. Das erklärt den Vater im Himmel aber nicht zur bloßen Fiktion, sondern erklärt nur die menschliche Wahrnehmung und Motivation und welche Position der zum Gott erklärte im Weltbild des Menschen einnimmt.

  • [bibel][/bibel]Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen Herren und Götter ? Herren sind reale Personen, denen man sich im Tun und Denken unterwirft, die man aber nicht mal mögen muss (deswegen ist das Bekenntnis zum Sohn so wichtig).

    Hierzu möchte ich den früheren SPD-Bundespräsidenten und überzeugten evangelischen Christen Gustav Heinemann zitieren, der - wegen der Wiederaufrüstungspolitik Politik des CDU-Bundeskanzlers Adenauers nach 1949 aus Protest als CDU-Bundesinnenminister zurückgetretenen war und dann die Gesamtdeutsche Volkspartei - GVP - gegründet hatte, - folgendes gesagt hatte: »Die Herren der Welt kommen und gehen, aber unser Herr kommt!«
    1949 sagte sogar der damalige CSU-Politiker Franz Josef Strauss wörtlich: "Jedem Deutschen der wieder eine Waffe anlangt, soll die Hand abfaulen!"
    Die CDU - Politik Adenauers hatte neben riesigen Verdiensten (Rückholung der deutschen Kriegsgefangenen 1955 aus der UdSSR/ Aussöhnung mit dem "ErzFeind" Frankreich und mit General de Gaulle) schwere Nachteile für das deutsche Volk! So wollte er gegen den Volkswillen das Saarland verkaufen und war nicht einmal bereit die Stalin-Note 1953 für ein Wiedervereinigtes neutrales Deutschland wenigstens zu prüfen, weswegen ihn der SPD-Politiker Kurt Schumacher als "Kanzler der Alliierten" bezeichnet hatte und Martin Niemöller die BRD als "in Rom gezeugt - in Washington geboren!" bezeichnete! Aber selbst die USA waren bereit die Stalin-Note unvoreingenommen zu prüfen, aber der erzkatholische rheinische Separatist Adenauer, für den hinter Ulm der Balkan anfing(!) hatte die Amerikaner auf seine Seite gezogen! Dass ein neutrales und Wiedervereinigtes Deutschland 1953 durchaus möglich gewesen wäre, zeigte sich 2 Jahre später, 1955, als Österreich im Staatsvertrag "ewige Neutralitat" von den Siegermächten zugesichert wurde! Hier wurde eine geschichtlich einmalige Chance durch die CDU für Deutschland zunichte gemacht! Das muss man Adenauer bis heute vorwerfen und auch dass er viele Ex-Nazis in höchste Staatsämter gehievt hatte [Der Kommentator der Nürnberger NS-Rassegesetze, Globke, war Kanzleramtsminister(!!!)] und natürlich auch seine Wiederbewaffnungs-Politik gegen den erklären Volkswillen! Dass ein neutrales Mitteleuropa mit der Schweiz, mit Österreich, Deutschland, Finnland und Schweden damals durchaus möglich gewesen wäre hat die Geschichte bewiesen!

  • Lieber Azetoth,

    ich würde insofern keinen Unterschied zwischen Herren und Göttern machen, als BEIDE Begriffe m.E. "ambivalent" sind.. Herren sind NICHT nur Menschen, denn lt. deinem Korintherzitat ist Jesus unser Herr, und Gott wird im AT ebenfalls als HERR bezeichnet (der Herr Zebaoth).. Und "Götter" waren damals nicht nur menschliche Herrscher, sondern u.a. auch Götzenbilder (Aaron sollte dem Volk einen Gott machen).

    Du begründest, wenn ich mich nicht irre, dein Votum (der Vater sei für Jesus Gott, Jesus aber für den Vater nich Gott) mit Ambivalenz. Trotzdem kann ich das nicht nachvollziehen. Es geht ja auch darum, was Jesus für DICH ist, und für dich ist er trotz aller Ambivalenz Gott. In sich wäre das schlüssig, wenn du es mit der Über- und Unterordnung Vater - Sohn - Azetoth begründest, aber nach deinem eigenen korintherzitatt oder z.B. nach Jes 45,5 m.E. NICHT ok.

    Du sagst, Götter seien Ideologien, Gedankenkonstrukte. Das gilt aber auch für das Dreieinigkeitsdogma."Arianer" brauchen zur Erklärung ihres Glaubens weder Ambivalenz noch konstrukte. Sie finden in der Bibel eine klare Botschaft und können diese mit klaren Worten verständlich weitergeben.Jesus ist Gottes Sohn-
    Und das ist die Alternative zur einseitig trinitarischen Prämisse der Theadvorgabe.

    Herzlich
    Hajo

  • Hallo!

    adonai elohenu adonai echad = Hebräischer Grundtext des AT! Was will er bedeuten?:
    HERR ..Gottes ..HERR ..einig = freudenboten sagt, dass das hebr. Wort »echad« nicht als Zahlwort »Eins« zu übersetzen sei, sondern im Sinne von »einig« ===> siehe Seite 70 im Dreieinigkeits-Thema : "In Deuteronomium 6:4. steht nicht "allein" (Lutherbibel). Da steht "der Ewige ist einig". Im Hebräischen kann die Wortwurzel "achad" verschiedene Flexionen annehmen z. B. "einzig/besonders" (jachid) oder auch "einig/zusammen" (echad) bedeuten. Die Gottheit, "Elohim" ist nicht Singular, nicht Dual sondern Plural, also mindestens drei."


    Frag doch mal einen Hebraisten, was er von freudenbotens Ausführungen hält...

    Zitat von Norbert Chmelar

    Warum ist Jesus Christus nicht dann aber auch "Ho Theos" = "Der Gott"? Weil Christus als Mensch Jesus hatte sterben müssen (sterben für die in Adams Sünde gefallene Menschheit!) - der ho theos - aber konnte niemals sterben und ist der Allmächtige, Allwissende (im Gegensatz zum Sohn, der den Zeitpunkt seiner eigenen Wiederkunft - zumindest als Mensch - nicht wissen darf!) ---> Auch dieser biblische Befund macht daher den Unterschied des "ho theos - Seins" des Vaters und des "nur" "theos - Seins" des Sohnes aus.


    In Johannes 1,1 geht es nicht um den menschlichen Jesus, sondern um den himmlischen! Das ist der Jesus, von dem Trinitarier sagen, er sei genauso Gott, wie auch der Vater! Das "Menschsein" Jesu kann hier also kaum als Erklärung herhalten.

    Gruß, GMacS

  • Hallo!

    Ich finde es interessant, wie der Thread sich hier entwickelt hat. Die anfangs gestellte Frage ist keine theologische, sondern eine philologische! Als solche ist die Frage auch denkbar leicht zu beantworten. Tatsächlich ging es hier lediglich in den ersten drei Beiträgen um den griechischen Text von Johannes 1, 1, danach wurde nur noch theologisch weiter argumentiert. Ein typisches Beispiel ist dieser Kommentar zum Unterschied zwischen "theos" und "ho theos":

    Zitat von Norbert Chmelar

    Daher wird in einigen wenigen Bibelübersetzungen das zweite Wort Gott in Joh.1,1 nicht mit Gott, sondern mit "göttlich" übersetzt! Ob das aber Urtext-mäßig zulässig ist, da habe ich so meine Zweifel, weil man damit das Natursein der zweiten göttlichen Person bei Gott in Frage stellen will!


    Die "Zweifel" an einer bestimmten Übersetzungsart werden nicht mit der Sprache an sich begründet, sondern damit, dass man damit angeblich (!) "das Natursein der zweiten göttlichen Person in Frage stellen" will! Wer will das? Wo steht denn, dass man das will? Und was würde das darüber aussagen, welches Verständnis dieses Verses nun richtig ist???

    Es wird eine gewisse theologische Aussage als richtig vorausgesetzt! Danach entscheidet diese Annahme darüber, wie nun richtig zu übersetzen sei! Zirkelschluss-Alarm!!! Erstmal sollte man unvoreingenommen übersetzen. Danach kann man darüber nachdenken, was der Vers uns über Gott und Jesus aussagt.

    Was spricht denn nun sprachlich gesehen tatsächlich dafür, sowohl "ho theos" als auch "theos" in Johannes 1,1 als "GOTT" im absoluten Sinne zu verstehen?

    Gruß, GMacS

  • "theos" Adjektiv oder Substantiv, das ändert nichts an der Bedeutung. Im Altertum werden Eigenschaften zu Nomen.

  • Ich will mich nicht einmischen, aber DAS ist keine Antwort auf die Frage, was sprachlich dafür spricht, "theos" in Joh 1,1 als Gott im absoluten Sinn zu verstehen.

    Bin schon weg

  • Die Gottheit der Bibel, die "ewige", ohne Anfang, ohne Ende, hat unverwechselbare Eigenschaften, deshalb "keine anderen Gottheiten". Ein "Vater allein" ist ein "anderer" Gott.

  • Hallo!

    Ich möchte nochmal auf das eigentliche Thema dieses Threads zurückkommen. War das Wort "GOTT" oder "ein Gott"? Ich kenne keine haltbaren philologischen Gründe, welche für die gängige (von der lateinischen Übersetzung beeinflussten) Übersetzung sprechen. Wer doch welche kennt, kann sie hier ja posten. Die natürlichste und wörtlichste Übersetzung ist aus sprachlicher Sicht "...und das Wort war ein Gott" (was sinngemäß auf das Gleiche hinausläuft wie "...und das Wort war göttlich"). Warum?

    Der fehlende Artikel vor dem zweiten "theos":
    Das griechische Wort „theos“ steht drei mal im griechischen Text von Johannes 1, 1-2. Das erste "theos" hat den bestimmten Artikel (wörtlich: "der Gott"). Das Gleiche gilt für das dritte „theos“. Der „Logos“ ist also bei „dem Gott“! Im NT ist "der Gott" (=ho theos) die Identifikation des einen wahren Gottes. Der Logos hingegen wird nicht als „der Gott“, sondern als „theos“ (ohne Artikel) bezeichnet. Da es im Griechischen keinen unbestimmten Artikel gab, hat man die Unbestimmtheit einer Sache ausgedrückt, indem man den Artikel weggelassen hat. Wollte man stattdessen die Bestimmtheit einer Sache ausdrücken, dann hat man den bestimmten Artikel verwendet (siehe Raphael Kühner, "Schulgrammatik der Griechischen Sprache" 1923, Seite 268; August Matthiä, „Ausführliche griechische Grammatik – zweiter Theil“ 3. Auflage 1835, Seite 711; Georg Benedikt Winer, "Grammatik des neutestamentlichen Sprachidioms" 4. Auflage 1836, Seite 115; Walter Bauer, „Das Johannesevangelium“ 1925, Seite 9-10)

    Der Kontext:
    Sowohl im Vers 1, als auch im Vers 2 heißt es "...und das Wort war bei Gott". Natürlich war "das Wort" nicht einfach nur bei sich selbst, sondern bei einem anderen.

    Die Satzstellung:
    In Johannes 1, 1 ist "ho logos" (=das Wort) das Subjekt des Satzes ist, während "theos" (=Gott / ein Gott) als Prädikat dem Satz (und auch dem Verb) vorangestellt wurde. Wenn das Prädikat vor dem Verb steht, wird im NT durch das Prädikat häufig eine Qualität des Subjektes ausgedrückt, oder eine Kategorie genannt, zu welcher das Subjekt zählt. Um das auszudrücken, fügen Übersetzer häufig den unbestimmten Artikel ein (z.B. Johannes 4,19: "ein Prophet"; Johannes 10,1: "ein Dieb"; Johannes 6,70: "ein Teufel" u.a.), nur in Johannes 1, 1 möchten die meisten Übersetzer nicht so vorgehen. Warum nicht? Aus philologischen, oder theologischen Gründen?

    Die Grammatik:
    Gemäß der griechischen Grammatik hat das Subjekt den bestimmten Artikel, während dieser beim Prädikat fehlt, „wenn das Subject des Satzes als etwas Bestimmtes bezeichnet werden soll, und das Prädikats-Substantiv bloß anzeigt, daß das Subject zu der durch das Prädicat bezeichneten Classe überhaupt gehört“ (siehe August Matthiä, „Ausführliche Griechische Grammatik – zweiter Theil“ 3. Auflage 1835, Seite 706). Man übertrage das auf Johannes 1,1, wo „logos“ das Subjekt und „theos“ das Prädikat ist. Welche Übersetzungsart passt dazu?

    Gruß, GMacS