Adventisten treffen in anderen Ländern

  • Hallo liebes Forum,

    ich hoffe, dass mein Anliegen hier passt...
    Hatte schon nach passenden Artikeln gesucht, aber nicht so richtig was gefunden...

    Ich reise gerne und wenn ich im Urlaub bin, dann freue ich mich immer, weil ich das Gefühl habe überall auf der Welt eine adventistische Familie zu haben.

    Geht es euch auch so? Was habt ihr für Erfahrungen mit Adventisten im Ausland gemacht?

    Falls es euch interessiert und ihr einen kurzweiligen Reisebericht lesen wollt, dann schaut doch mal hier vorbei. Die Adventisten in Kuba haben ein passr andere Sitten als wir :)

    http://samdor.de/category/kuba-2018/

    Die Seite ist ganz neu und ich würde mich über Rückmeldungen freuen, falls euch noch etwas dazu interessiert, wenn ihr Rückfragen habt.

    Dankeschön :)

    Liebe Grüße

    Doreen

    • Offizieller Beitrag

    Ich reise gerne und wenn ich im Urlaub bin, dann freue ich mich immer, weil ich das Gefühl habe überall auf der Welt eine adventistische Familie zu haben.

    Geht es euch auch so? Was habt ihr für Erfahrungen mit Adventisten im Ausland gemacht?

    Definitiv ja - mir geht es auch so!

    Ich war über die Feiertage 2017/2018 vier Wochen in Kamerun und habe dort ein Waisenhaus-Projekt besucht, welches hauptsächlich von Adventisten betrieben wird. Dabei hatte ich die Gelegenheit mehrere Gottesdienste zu besuchen - und ich muss sagen, es war einfach nur toll! Es ist unglaublich wie man die Verbindung "im Geist" spürt obwohl es total fremde Menschen sind und eine andere Kultur ist! Sicher, auch die dortigen Gemeinden haben ihre (menschlichen) Probleme, aber im großen und ganzen habe ich den Eindruck, dass der Glaube einerseits viel fröhlicher und andererseits viel ernster gelebt wird - klingt komisch ist, ist aber mein Eindruck ;) Ein Beispiel: Die Aufgaben im Gottesdienst werden viel ernster wahrgenommen, während natürlich der Gesang viel fröhlicher ist. Saaldiakon zu sein ist eine riesen Ehre und diese Aufgabe wird mit entsprechenden ernst wahrgenommen - es erinnerte mich stark einen Security-Dienst, der einen Haufen Flöhe (in dem Fall die vielen Kinder) hüten musste. Wer eine Aufgabe im Gottesdienst hat genießt entsprechend Authorität - das galt genauso für den Vorsänger, der die Lieder anstimmte, die zu einen drittel auswendig, zu ein drittel aus einen Liederbuch und zu einen drittel vom Smartphone gesungen wurden. Das Bibelgespräch war auch eine besondere Erfahrung, denn alles was ich sagen wollte, sagten meine Geschwister vor mir - ich war sprachlos! Es war "ein Geist" - und das, obwohl das Thema wirklich krass war: Materialismus. Und dann sitze ich als "reicher" Weißer in einem afrikanischen Gemeinde-Provisorium (Rohbau mit Wellblech oben drauf) und wir diskutieren was Armut und Reichtum mit dem Glauben zu tun hat - war schon irgendwie verrückt! Ein weiterer Höhepunkt für mich war auch das Abendmahl. Wie auch in den anderen Gottesdiensten, waren wir alle auf Augenhöhe, was ich im normalen Alltag nicht immer so spürte - als Weißer war man doch immer fremd, wurde allzu oft mit Blick auf unser historisches Erbe (Sklaverei) oder unseren westlichen, dekadenten Reichtum angeschaut. Speziell während des Abendmahls (gegenseitige Fußwaschung!) - oder auch generell unter Geschwistern - hatte ich nie dieses Gefühl.

    Soweit erstmal dazu, es gäbe sicherlich noch mehr zu erzählen. Wer Bilder oder Musikaufnahmen möchte, kann sich gerne an mich wenden.

    LG

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

    • Offizieller Beitrag

    Ich war aus beruflichen Gründen viele Jahre lang sehr häufig auf Reisen, in den USA, in Israel und in Asien. Ich habe praktisch immer eine Gemeinde gesucht und gefunden, manchmal auch einen Dolmetscher gebraucht.

    Auch ich habe es als sehr bereichernd und unseren Stil manchmal zu Recht hinterfragend gefunden. Und trotz aller Gegensätze, was es immer wie "Zuhause sein".

  • Hallo Bemo,

    mich würden die Fotos interessieren.

    Mit den Aufgaben in der Gemeinde war es bei uns auch witzig: die Kubaner haben uns gleich gefragt, welche Aufgabe wir denn in unserer Gemeinde haben :)
    Bei denen scheint es selbstverständlich zu sein, dass man sich in der Gemeinde mit einbringt.
    Das finde ich gut, weil es das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinde stärkt und man nicht in die Haltung kommt, an den Fehlern der anderen rumzumeckern.

    Liebe Grüße
    Doreen

  • Hallo Bemo,

    mich würden die Fotos interessieren.

    Mit den Aufgaben in der Gemeinde war es bei uns auch witzig: die Kubaner haben uns gleich gefragt, welche Aufgabe wir denn in unserer Gemeinde haben :)
    Bei denen scheint es selbstverständlich zu sein, dass man sich in der Gemeinde mit einbringt.
    Das finde ich gut, weil es das Zugehörigkeitsgefühl zur Gemeinde stärkt und man nicht in die Haltung kommt, an den Fehlern der anderen rumzumeckern.

    Liebe Grüße
    Doreen

    Täusch Dich nicht, gerade in solchen Gemeinden ist das Gemecker noch viel grösser. Aufgaben sind immer auch eine Ehre und nur mit dem äusserlich besten Benehmen kriegen eine Aufgabe. Aufs Herz wird erstaunlicherweise trotz aller Herzlichkeit weniger geschaut. Aber das ist nicht nur bei Adventisten so, sondern auch bei den meisten andern Freikirchen.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Aufs Herz wird erstaunlicherweise trotz aller Herzlichkeit weniger geschaut.

    Diese Erfahrung habe ich in meinen über 40 Jahren aktiver mitarbeit in der STA Gemeinde nicht gemacht.

    Es gibt Fehler und Fehlentwicklungen mit den muss man leben und es besteht jederzeit die möglichkeit
    falsche Entscheidungen zu korregieren.

    Ein wachstum hat immer einen "unreifen" Anfang.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Ich habe fast 70 Jahre in ganz verschiedenen Advent Gemeinden ehrenamtliche Tätigkeiten ("Gemeinde-Änter) aus geführt, so lange, bis ich fast nichts mehr sehen konnte. Dass mich jemand angemeckert hätte, habe ich nicht erlebt. Aber ich habe auch nicht damit gerechnet, es allen recht machen zu können. Irren ist eben menschlich, und Fehler sind dazu da, dass man aus ihnen lernt.

    lg benSalomo