Situation in Libyen eskaliert

    • Offizieller Beitrag

    Situation in Libyen eskaliert:
    Blutige Kämpfe, offenbar viele Tote.

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    Bei Kämpfen in mehreren Städten Libyens hat es nach Medienberichten offenbar viele Tote und Verletzte gegeben. In Al Sawija, westlich von Tripolis sollen nach Angaben des arabischen Fernsehenders Al Arabija mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen sein. Al Dschasira spricht von 50 Toten und mehr als 300 Verletzten.

    Auch bei Misrata, 200 Kilometer östlich der Hauptstadt, wird gekämpft. Beide Städte sind offenbar noch immer in der Hand der Opposition. Bei Brega, einem wichtigen Ölhafen im Osten des Landes, versuchen Gaddafis Einheiten die Stadt unter ihre Kontrolle zu bekommen. Libysche Kampfjets hatten dort am Vormittag einige Ziele angegriffen. 18 Menschen sollen nach dpa-Angaben ihr Leben verloren haben.

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    Bombardiert wurden offenbar auch eine Kaserne und ein Munitionsdepot. Trotz der Angriffe werde Brega nach wie vor vom libyschen Widerstand gehalten, berichteten Augenzeugen. Einige Aufständische seien nach übereinstimmenden Medienberichten weiter nach Westen in Richtung des Hafens Ras Lanuf vorgestoßen. Dieser Ort ist angeblich noch immer unter der Kontrolle von Regierungstruppen. Auch hier soll es schwere Gefechte geben, vier Aufständische seien von einer Rakete getroffen und getötet worden.
    Ras Lanuf und Brega sind für den Ölexport Libyens wichtige Häfen. Wer in diesen beiden Städten das Sagen hat, kontrolliert gleichzeitig die Ölausfuhr.


    Kampf um die Bilder

    130 internationalen Journalisten war nach Angaben von Al Dschasira verboten worden, über Proteste in der Hauptstadt Tripolis zu berichten. Ihnen drohten offenbar Sicherheitskräfte mit Festnahme, sollten sie ihr zugewiesenes Hotel ohne offizielle Genehmigung verlassen. Gaddafi versucht offenbar so zu verhindern, dass Filmaufnahmen über das Vorgehen seiner Einheiten veröffentlicht werden.

    Gaddafis zweitältester Sohn Saif al Islam behauptete bei Al Dschasira, gegen sein Land laufe eine Verschwörung: "Wir wissen von der Medienkampagne gegen Libyen." Aber dieses Land werde überleben. "Ich weiß, man will das Land teilen und zerstören", sagte der Gaddafi-Sohn weiter. Er warf dem Westen vor, dieser wolle "unsere Guthaben kontrollieren", da Libyen ein sehr reiches Land mit wenig Bevölkerung sei. "Das wird alles nicht passieren, weil das libysche Volk vereint ist. Ihr werdet Euch noch wundern."


    Schüsse in Tripolis

    Während das Interview auf Al Dschasira ausgestrahlt wurde, kam es nach dem Freitagsgebet auf dem Grünen Platz und in zwei anderen Stadtteilen von Tripolis zu schwere Zusammenstöße zwischen Gaddafi-Anhängern und Demonstranten. Beide Seiten prügelten offenbar brutal aufeinander ein. Gaddafitreue Milizen schossen in die Luft, um die Menge auseinanderzutreiben. Ein anderer Demonstrationszug wurde von Panzern umstellt. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen soll auch Tränengas gegen die Regimegegner eingesetzt worden sein.
    Der Chef des Nationalrats der Rebellen in Bengasi, Mustafa Abdel Dschalil, ehemaliger Justizminister Libyens, der zur Opposition übergelaufen war, sagte vor Demonstranten in Al Baida: "Sieg oder Tod, wir werden nicht aufhören, bis wir dieses Land befreit haben."

    Mehr Info, Bilder und Videos auf tagesschau.de (Quelle: tagesschau.de )

    Einmal editiert, zuletzt von sanfterengel (29. März 2011 um 13:29)