- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
angeregt durch die Sabbatschulbetrachtung von gestern, 13.01., wo wir in der Gemeinde über Habsucht, Habgier, Besitz und den Umgang damit sprechen durften, habe ich nachgedacht über ein Faktum mit dem ich Schwierigkeiten habe. Nämlich dass es in meinen Augen gläubige Menschen gibt (ich will jetzt nicht über die Bewertungsmethoden von Gläubigen sprechen!), die in dieser unserer Welt an Hunger sterben. Für mich ist es leider ein Fakt, dass durch globale Verteilungsungerechtigkeit Menschen (auch aufrichtig gläubige Christen) einen unnötigen Hungertod sterben müssen. Und ich frage mich, ob Gott das zulassen muss, oder zulässt. Menschen, die gläubig werden und in Ländern leben, wo Hunger herrscht, leben auch weiterhin oft im Hunger weiter.
Die Mittagstischdiskussion war dann recht heftig. Von der einen Seite wurde argumentiert, dass Gläubige im Laufe der Geschichte immer wieder gewaltsam umgekommen sind, nehmen wir nur als Beispiel die Reformatoren (Hus, Hieronimus, ...) - warum sollte Gott also gerade den Hungertod für Gläubige nicht zulassen, wo er doch den gewaltsamen Tod von Märtyrern zulässt. (mit Wirkungen, die wir oft gar nicht erahnen können - siehe Stephanus - Paulus) Andererseits wurde ein Bibeltext zitiert, der interessant ist und die Frage aufwirft: Kann ein Gläubiger am Hunger sterben? Hier der Text, der auch den Titel dieses Themas beinhaltet:
(SCH2000) Jesaja 33/10 Nun will ich mich aufmachen, spricht der HERR, jetzt will ich mich erheben, jetzt will ich mich aufrichten!
11 Ihr geht schwanger mit Heu, ihr werdet Stroh gebären; ihr blast ein Feuer an, das euch selbst verzehren wird!
12 Die Völker sollen zu Kalk verbrannt werden; wie abgehauene Dornen sollen sie im Feuer verbrennen.
13 Hört, ihr Fernen, was ich tue, und ihr Nahen, erkennt meine Stärke!
14 Die Sünder in Zion sind erschrocken, Zittern hat die Heuchler ergriffen: »Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen? Wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben?« —
15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet; wer es verschmäht, durch Bedrückung Gewinn zu machen; wer sich mit seinen Händen wehrt, ein Bestechungsgeschenk anzunehmen; wer seine Ohren verstopft, um nicht von Blutvergießen zu hören; wer seine Augen verschließt, um Böses nicht mit anzusehen —
16 der wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg; sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie.
Wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet, ... wird nicht verhungern oder verdursten. Ist das eine großartige Verheißung auf die man sich als Mensch verlassen kann? Oder wird nur ein generelles Ideal beschrieben, wo es Fälle gibt, die ausreißen und eben doch der Verheißung widersprechen? Gibt es biblische Erzählungen von gläubigen Menschen (nicht perfekte Menschen!), sondern Menschen, die mit Gott wandeln - und trotzdem verhungern?
Mit diesem schwierigen Thema (für mich zumindest)
viele Grüße
Tricky