"Die Technik wird uns den Weg in das Paradies (zurück)weisen" - Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört.
Echt? Oder ist das sinnbildlich jetzt?
Ich habe solche Sätze noch nie gehört.
Aber es ist im gewissen Sinne die Motivation, das stimmt. Ich bezweifle aber, dass das den meisten wirklich bewusst ist.
Doch wenn jenseits der Sahara fast jeder schon ein Smartphone und Facebook - Profil besitzt, jedoch nicht jeder Zugang zu Trinkwasser hat, was sagt das eigentlich aus ?
Eine Menge. Wo man anfangen soll, wäre die Frage:
zunächst einmal lässt es daran zweifeln, dass man "den Menschen" überhaupt helfen will. (Ich würde nicht sagen, es ist ausgeschlossen, aber stark zweifeln kann man daran)
Als wir nur für unsere Sippe gelebt haben, war das kein Thema, aber heute kommen wir daran nicht mehr vorbei.
Wir leben davon, dass wir andere ausbeuten und auf einem bestimmten Level halten. Es sollen ja gar nicht alle "gleich groß" sein; das ist doch gar nicht gewollt. Der Markt funktioniert nur über Konkurrenz und Ungleichheit.
Zudem ist die Rede von "der Menschheit" eine Illusion. Wir empfinden uns nicht als Menschen und wir fühlen uns auch nicht den Menschen zugehörig und verpflichtet;
da können Leute bei Facebook hundert Mal "Nationalität: Mensch" als Titelbild posten, es ist nicht so. Man kann doch die Kassiererin im Supermarkt schon nicht ertragen, weil sie irgendwas unsympathisches an sich hat.
Der Mensch hat keine Liebe. Wir sind, wie mit der Technik auch, mit unseren eigenen Idealen überfordert.
Das mit dem Smartphones ist leicht erklärt: es ist doch viel billiger und bringt zudem schneller Geld, wenn man tausende von Handys verkauft (die kosten doch heute nichts mehr), als wenn man adäquate Trinkwassersysteme aufbaut, betreibt, instand hält, die dann nach und nach die Lebensverhältnisse verbessern würden.
Das Smartphone ist billig, bringt flottes Geld und lenkt zudem die Menschen von ihrem Leben ab.
Wäre eigentlich diese Utopie einer guten Welt denkbar? Ich behaupte nach wie vor: Ja. Das ist denkbar. Es wird aber keine Realität.
Vorstellen kann ich mir das. Nicht so sehr, weil man alle Lebensprobleme von Menschen lösen kann (darum geht es auch nicht), sondern stellt euch mal vor, alle Menschen hätten die richtige Herzenshaltung;
ganz naiv gedacht. Das bedeutet nicht, dass man fehlerfrei ist, sondern einfach die richtige Herzenshaltung: Nachsicht, Vergebung, Interesse am Lernen und der Ausbildung des anderen Menschen, Offenheit für andere Gedanken und Sichtweisen, Mitgefühl für den Schmerz des anderen, ohne falsche Versprechungen zu machen oder "die Lehre" anzubieten, usw.; sofort etwas geben, wenn jemand was nötig hat, ohne es je zurückzuverlangen, Hilfe anbieten, aber nicht bedrängen, andere Fehler machen lassen, weil das zum Lernen gehört, usw. usw.
Alles ganz simple Dinge.
Wenn das global gesehen zu krass ist, dann stellt euch vor, es würde zumindest das Volk tun, selbst wenn die Staatsführung mies wäre;
stellt euch vor, es würde zumindest ein Land tun; stellt euch vor, es würde zumindest eine Region tun; ein Bundesland; eine Stadt, ein Dorf, eine Siedlung, eine Straße ...
Denkbar wäre das. Es ist aber nicht so. Die Menschheit wird gar nichts. Wir können das vergessen.
Man braucht das aber nicht dämonisieren, das ist einfach so. Man sollte bei sich anfangen, da sind genug Abgründe, die für ein ganzes Leben reichen.
"Der einzige Störenfried in der Welt heißt "Ich"; es gibt keinen anderen", sagte eine buddhistische Nonne mal.
Oder mit Jesu Worten: Wer sich nicht verleugnet und nimmt sein Kreuz und folgt mir nach, der kann nicht zu mir gehören!
Der Mensch ist (auch) schlecht. Nicht ausschließlich.
Ich möchte mal einen Thread zur Abwechslung machen, wo wir mal sammeln, was wir am Menschen wunderschön und faszinierend finden; das wäre doch zur Abwechslung mal was.
Undzwar nicht "an meinen Glaubensgeschwistern", sondern: am Menschen.
Gott liebt alle Menschen. Und hier geht teilweise unter, ob wir das eigentlich auch tun.