Lüge - immer eine Sünde?

  • Weil wir durch die Sünde in uns, nicht mehr in der Lage sind zu erkennen was wirklich heilig, gerecht und gut ist.

    Was sagt doch Paulus hierzu - ganz im adventistischen Sinne? : "Das Gesetz [also die 10 Gebote!] ist heilig , gerecht und gut!" (Röm 7,12) ----> siehe auch 1.Tim.1,8.

  • Puh, das ist kein einfaches Thema


    Doch, es ist ein ganz einfaches Thema. Vorausgesetzt man bleibt beim Thema.

    Schwierig wird es erst, wenn man meint, man müsse über alles, auch über die selbstverständlichsten Dinge, in der Schrift eine Antwort suchen.
    Wenn man dann natürlich keine findet, und man oder andere kommen dann mit Jaaaaa und Wenn und Aber daher, dann wird's erst schwierig.


    ps: schon mal jemand darüber nachgedacht, ob es - wie in diesem Beispiel hier - vielleicht Sünde wäre, eine Person wohl wissentlich in das Messer des Verfolgers laufen zu lassen? Obwohl man dieses Risiko mit entsprechendem Verhalten, also dem Verfolger die Unwahrheit zu sagen, hätte deutlich reduzieren können?

  • Bei all diesen Ausnahmen:

    Erstens: Lügen um des Friedens willen und/oder um die Gefühle anderer Menschen nicht zu verletzen.
    ...

    Zweitens: Lügen in einer Situation, in der die Wahrheit einen in physische Gefahr bringen kann.
    ...

    Drittens: Lügen der Bescheidenheit wegen, oder um nicht arrogant zu erscheinen.
    ....

    Viertens: Man muss nicht die Wahrheit sagen, wenn es um private, vertraute oder intime Angelegenheiten geht.
    ....

    Fünftens: Lügen, um sein Eigentum vor Räubern zu schützen.

    frage ich mich: bleibt da nicht die Glaubwürdigkeit auf der Strecke?

    Wenn ich bei meinem Gegenüber nicht sicher sein kann, ob er mich vielleicht aus Bescheidenheit anlügt oder weil ihm die Angelegenheit, um die es geht, zu privat ist, oder um des Friedens willen, damit er bei mir nicht aneckt mit seiner Meinung .... Und wenn ich wiederholt die Erfahrung mache, dass er aus einem dieser Gründe mich anlügt, statt einfach zu sagen: "Dazu möchte ich nichts sagen (ist auch bescheiden, schützt die Privatsphäre und vermeidet Streit ;) ) .... dann hätte ich höchstwahrscheinlich bei allem, was er sagt, den Gedanken im Hinterkopf: "Na, ob das wohl wahr ist, was er da gerade sagt?"

    Und wenn ich als Christ in einem der vielen Länder mit Verfolgung tagtäglich mein Leben riskieren würde, um meinen Glauben zu bezeugen .... dann käme mir Punkt 2 in der Aufzählung doch ein bisschen wie Hohn vor.
    Die Christen der Urgemeinde gingen ohne zu zögern in den Tod und auch heute tun es ihnen sehr viele verfolgte Christen nach.
    Wie glaubwürdig wäre ihr Zeugnis, wenn sie einfach lügen würden, was ihren Glauben angeht, um ihr Leben zu retten?
    Gerade dass sie dies nicht tun, beeindruckt doch die Verfolger und bringt grosse Erweckungen in diesen Gegenden.

    Und wie ist das mit unserem Zeugnis als Christen in einer Umwelt, die es mit der Wahrheit immer weniger genau nimmt und "Kavaliersdelikte" sogar als etwas Gutes anerkennt; je mehr sich jemand dabei ergaunert, um so besser....

    Verliert unser Zeugnis da nicht doch an Glaubwürdigkeit, wenn wir uns so viele Ausnahmen genehmigen, in denen wir nicht die Wahrheit zu sagen brauchen? Und unser Gegenüber sich nicht auf unser Wort verlassen kann, weil wir ja vielleichht aus Bescheidenheit lügen oder wegen unserer Privatsphäre oder einfach nur Streit vermeiden ....

  • "Na, ob das wohl wahr ist, was er da gerade sagt?"

    Ja genau so ist das in der Praxis. Da kommen nur noch zusammen, die gleich handeln....
    alle anderen ertragen solche Verhältnisse nicht wirklich.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Verliert unser Zeugnis da nicht doch an Glaubwürdigkeit, wenn wir uns so viele Ausnahmen genehmigen, in denen wir nicht die Wahrheit zu sagen brauchen? Und unser Gegenüber sich nicht auf unser Wort verlassen kann, weil wir ja vielleichht aus Bescheidenheit lügen oder wegen unserer Privatsphäre oder einfach nur Streit vermeiden ....

    Das ist eine gute und berechtigte Frage. Ich hasse auch die Lüge und habe genug Leid damit erfahren...
    Durch Scheidung, Lüge und Betrug in der Familie und auch Prediger!

    Ich versuche für mich ehrlich zu sein. Gott hat mir eine Eigenschaft geschenkt, wo ich merke, dass ich weniger Angst habe vor der "Wahrheit"... ob sie immer für den Nächsten gut ist - kann man darüber streiten...
    Wenn ich belogen oder betrogen wurde, für mich gehört das fast immer zusammen, dann muss ich für mich entscheiden, ob ich dem anderen vertrauen kann.
    Deshalb bin ich geschieden und habe den Kontakt zu meinem Bruder abgebrochen.

    Ich habe Ihnen verziehen, mit meiner Ex-Frau kann ich vernünftig umgehen, mit meinem Bruder herrscht Stillstand.
    Trotzdem bete ich für ihn und hoffe auf ein Wunder....

    Leider gibt es Menschen die eine große Fantasie besitzen, dass sie sich im Leben mit Halbwahrheiten durchschlängeln.
    Früher hatte ich aufgrund meines Gerechtigkeitssinns große Probleme mit solchen Leuten, heute hat mir Gott ein "grösseres Herz" geschenkt und ich kann leichter darüber hinwegsehen (zudecken) Damit ist mir auch das Leben leichter geworden..
    Ehrlichkeit ist für mich selbstverständlich. Ich versuche mein Reden und Handeln in der Waage zu halten.
    Denn wir werden nach beidem beurteilt von unserem Richter.
    Barmherzigkeit lässt uns das Leben hier auf Erden leichter ertragen... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, die Lösung ist uns vermutlich garnicht zugänglich. Daher halten wir es am besten so, dass der Threat hier nun geschlossen wird und wir uns wie @Ruapehu an das "einfache Denken" den "einfachen Glauben" halten und darauf vertrauen das Gott "alle Dinge zum Gut" führen wird, sollten wir mal in solche Situationen kommen.

    :thumbup: Geschlossen.