- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
angeregt durch die Diskussion über die verschiedenen Standards, die für Gott und den Menschen gelten (oder nicht!), habe ich über ein paar Worte von Jakob nachgedacht:
Das `Gute` und das `Böse` gibt es für sich allein genommen nicht, sondern sie definieren sich als solche nur in einem bestimmten Kontext: `Alles ist relativ`. Beispiele:
- Die Wirtin hat ihre Gäste gerettet, indem sie ihre Verfolger angelogen hat. Sie hat nicht gesündigt.
- Heilige Schaubrote essen ist verboten, aber der hungernde David tat es, und es war keine Sünde.
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Es geht um die Geschichte von David, der vor Saul fliehend zu Abimelech dem Priester kommt und ihn um Essen bittet. Die meisten werden die Geschichte kennen, trotzdem hier nochmal der Auszug aus der SCH2000:
Zitat von Bibelserver 1. Samuel 21Alles anzeigenDavid bei den Priestern von Nob
1 Und David machte sich auf und ging; Jonathan aber kam in die Stadt.
2 Und David begab sich nach Nob, zu dem Priester Achimelech. Achimelech aber kam David bestürzt entgegen und sprach zu ihm: Warum kommst du allein, und es ist kein einziger Mann bei dir?
3 David sprach zu Achimelech, dem Priester: Der König hat mir etwas befohlen und zu mir gesagt: Lass niemand wissen, warum ich dich gesandt und was ich dir befohlen habe! Die Leute aber habe ich da und dahin bestellt.
4 Und nun, was hast du zur Hand? Gib mir fünf Brote oder was sonst vorhanden ist!
5 Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot; wenn die Leute sich nur der Frauen enthalten haben!
6 Da antwortete David dem Priester und sprach: Die Frauen waren uns schon gestern und vorgestern versagt, als ich auszog; auch waren die Leiber der Leute rein, obwohl dies ein gewöhnlicher Auftrag ist — um wie viel mehr werden sie heute am Leib rein sein!
7 Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war kein anderes da außer den Schaubroten, die man von dem Angesicht des HERRN hinweggetan hatte, um warmes Brot aufzulegen an dem Tag, da man sie wegnahm.
8 An jenem Tag war aber dort vor dem HERRN ein Mann von den Knechten Sauls eingeschlossen, der hieß Doeg, der Edomiter, der Aufseher über die Hirten Sauls.
9 Und David fragte Achimelech: Gibt es nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert bei dir? Denn ich habe nicht einmal mein Schwert und meine Waffen zur Hand genommen, weil die Sache des Königs solche Eile hatte.
Kurze Zusammenfassung: David hatte Hunger, es gab nur heilige Schaubrote, die für Normalsterbliche verboten waren. Trotzdem hat sie Abimelech dem David gegeben, der hat sie gegessen. War das nun falsch, oder nicht? Ich habe das Gefühl, dass jeder von uns sagen würde: Nein, es war nicht falsch, denn wenn jemanden hungert, dann soll er essen! Leben erhalten vor Gesetze befolgen. Ich frage mich nur, ob das auch wirklich so geht bzw. ob der Weg des Christen/Gläubigen so funktionieren kann? Bleiben wir bei dem angesprochenen Beispiel. Welche Folge hatte Davids Verhalten:
Zitat von Bibelserver 1. Samuel 22Alles anzeigenSaul ermordet die Priester des Herrn
6 Und als Saul hörte, dass David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien (Saul aber saß gerade in Gibea unter der Tamariske auf der Anhöhe, den Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen vor ihm),
7 da sprach Saul zu seinen Knechten, die vor ihm standen: Hört doch, ihr Benjaminiter: Wird auch der Sohn Isais euch allen Äcker und Weinberge geben? Wird er euch alle zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert machen,
8 dass ihr euch alle gegen mich verschworen habt und niemand es meinen Ohren offenbarte, als mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais gemacht hat? Und ist niemand unter euch, dem es um meinetwillen leidtat und der es meinen Ohren offenbarte, dass mein eigener Sohn meinen Knecht gegen mich aufgewiegelt hat und mir nachstellt, wie es heute [offenbar] ist?
9 Da antwortete Doeg, der Edomiter, der neben Sauls Knechten stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais, als er nach Nob zu Achimelech, dem Sohn Achitubs kam.
10 Der befragte den HERRN für ihn und gab ihm Brot, und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm auch!
11 Da sandte der König hin und ließ Achimelech rufen, den Sohn Achitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren; und sie kamen alle zum König.
12 Und Saul sprach: Höre doch, du Sohn Achitubs! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Herr!
13 Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr einen Bund gegen mich gemacht, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, sodass er sich gegen mich auflehnt und mir nachstellt, wie es heute [offenbar] ist?
14 Da antwortete Achimelech dem König und sprach: Und wer ist unter allen deinen Knechten so treu wie David, der dazu noch der Schwiegersohn des Königs ist, der Zutritt zu deinem geheimen Rat hat und in deinem Haus so hoch angesehen ist?
15 Habe ich denn erst heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei ferne von mir! Der König lege dies weder seinem Knecht noch dem ganzen Haus meines Vaters zur Last; denn dein Knecht hat von alledem nichts gewusst, weder Kleines noch Großes!
16 Aber der König sprach: Du musst gewisslich sterben, Achimelech, du und das ganze Haus deines Vaters!
17 Und der König sprach zu den Läufern, die vor ihm standen: Tretet herzu und tötet die Priester des HERRN! Denn ihre Hand ist auch mit David; und obgleich sie wussten, dass er floh, haben sie es mir doch nicht eröffnet! Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht an die Priester des HERRN legen, um sie zu erschlagen.
18 Da sprach der König zu Doeg: Tritt du herzu und erschlage die Priester! Und Doeg, der Edomiter, trat herzu und fiel über die Priester her und tötete an jenem Tag 85 Männer, die das leinene Ephod trugen.
19 Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Mann bis zur Frau, vom Kind bis zum Säugling, sowie Rinder, Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.
20 Es entkam aber ein Sohn Achimelechs, des Sohnes Achitubs, der hieß Abjatar, und er floh zu David.
21 Und Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des HERRN niedergemacht habe.
22 David aber sprach zu Abjatar: Ich wusste wohl an jenem Tag, als Doeg, der Edomiter, dort war, dass er es Saul gewiss sagen werde. Ich bin schuldig an allen Seelen aus dem Haus deines Vaters!
23 Bleibe bei mir und fürchte dich nicht. Denn der, welcher nach meinem Leben trachtet, der trachtet auch nach deinem Leben; doch bei mir bist du gut beschützt!
David selbst fühlt sich (zurecht?) schuldig wegen der Ermordung der Priester durch Saul bzw. Doeg. Wer ist nun wirklich schuld daran? Hätte Saul die Priester nicht ermordet, wenn sie David nicht geholfen hätten? Oder liegt die Schuld einzig und allein bei Saul?
Jesus erwähnt die Szene in Markus 2:
Mk. 2/23 Und es geschah, daß er am Sabbat durch die Saaten ging; und seine Jünger fingen an, im Gehen die Ähren abzupflücken. 2/24 Und die Pharisäer sagten zu ihm: Sieh, was tun sie am Sabbat, das nicht erlaubt ist? 2/25 Und er spricht zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte, und als ihn und die bei ihm waren, hungerte? 2/26 Wie er in das Haus Gottes ging zur Zeit Abjathars, des Hohenpriesters, und die Schaubrote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch denen gab, die bei ihm waren? 2/27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen; 2/28 somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.
Bitte hier jetzt nicht vom Sabbat anfangen! Es geht nur im Zusammenhang um die Erwähnung von der Geschichte durch Jesus. Wenn ich Jesus richtig verstehe, dann sagt er hier, dass David keinen Fehler gemacht hat, genauso wie die Jünger, die keinen Fehler dabei machen die Ähren abzupflücken und ihren Hunger zu stillen.
Eure Gedanken, Meinungen, Fragen zu der Thematik würden mich interessieren.
viele Grüße und einen schönen Restsabbat,
Tricky