Glauben üben - wie geht das?

  • Ich hab vor ein paar Wochen Frau Hörbiger in einer Diskussionsrunde gesehen , es war sehr interessant . Unter anderem fiel der Satz das man Glauben üben muß oder kann ... das weiß ich nicht mehr ganz genau. Ich hab da drüber nachgedacht , natürlich ist der Glauben sehr persönlich und es ist wohl auch nicht immer einfach , zumindest nicht für mich . Im Grunde kann man doch nur üben was man gelernt hat ? Mit gleich denkenden Menschen sich austauschen. Ich hab für mich das noch gar noch nicht so gesehen und mich würde eure Meinung dazu interessieren.

    Mein Leitspruch im Leben : Wer etwas will findet Wege.. wer nichts will Gründe :D

  • "Glauben üben" klingt recht orthodox/katholisch/mönchisch.

    Biblisch "Glauben" bedeutet vielmehr sich positiv zu entscheiden (vertrauen), wenn Gott ruft.

    Z. B. Abraham u. a. (Hebräerbrief 11)

  • Für mich ist die Beschreibung von Abrahams Glauben im Römerbrief eine gute Veranschaulichung des "Übens":

    Röm 4, 18 Wo keine Hoffnung war, hat er auf Hoffnung hin geglaubt, auf dass er der Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt ist (1. Mose 15,5): »So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.«
    19 Und er wurde nicht schwach im Glauben, als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den erstorbenen Mutterschoß der Sara.
    20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre
    21 und wusste aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun.

    Dieser Glaube Abrahams wird uns an dieser Stelle ja als Vorbild beschrieben.

    Allerdings hat es mit diesem vorbildlichen Glauben auch bei Abraham ja nicht auf Anhieb perfekt geklappt, er hat auch erstmal probiert, dem nachzuhelfen und quasi nur halb auf Gott vertraut. Und halb auf seine (bzw die seiner Frau ;) ) gute Idee, es mal mit der Leibmagd zu versuchen, anstatt weiter auf Gottes Wirken zu warten ....
    Wieviel Störung im Hausfrieden dadurch entstand, ist ja bekannt ....
    Aber schliesslich lernte Abraham dann doch, Gott ganz zu vertrauen (sicherlich auch durch die negativen Erfahrungen, die er mit dem halben Vertrauen gemacht hatte) und dieses Vertrauen wurde entsprechend belohnt.

    Also: üben, aus Fehlern lernen, unbeharrlich immer wieder neu Vertrauen fassen.

    Oder, ein anderes Beispiel: David, von dem gesagt ist, dass er "ein Mann nach Gottes Herz" war und aus ganzem Herzen Gott nachwandelte und treu war.
    Wenn man aber mal genauer die Geschichte Davids betrachtete, dann gab es da doch so einiges, das er erst lernen musste - aus Fehlern, die nicht immer nur Bagatellen waren ....
    Aber, sobald ihm so ein Fehler bewusst wurde oder bewusst gemacht wurde (zB durch die Ermahnung eines Propheten), versuchte er erst gar nicht, sich irgendwie raus zu reden und sein falsches Handeln zu rechtfertigen (wie es bspw bei seinem Vorgänger Saul zu lesen ist). Er sah sofort seinen Fehler ein, bereute und kehre um, beugte sich unter Gottes Hand.
    So konnten selbst grosse Fehler vergeben werden und hinderten ihn nicht daran, im Glauben zu wachsen.

  • Das sind schöne Bibelstellen um zu sehen das man keine Bedenken haben sollte um im Glauben zu wachsen .Wir sind wohl alle mal schwach und ich vertraue darauf das Gott das weiß.

    freudenboten

    Frau Hörbiger ist katholisch ;)

    obwohl sich im Glauben üben könnte man auch anders erklären wie Beschenkte es geschrieben hat zum Beispiel.

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