Christus ist Sieger - Tägliche Andachten

  • Manche unternehmen viel, um Gott zu meiden, 3. März

    „Auf! Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht!“, schrien sie. „Dadurch werden wir überall berühmt. Wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, weil der Turm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält.“ 1.Mose 11,4 (Hfa).

    Einige von Noahs Nachkommen fielen schon bald von Gott ab ... Sie zogen eine Strecke weit ... und wählten sich eine große Ebene als Wohnort. Sie bauten dort eine Stadt und hatten die Idee, einen hohen Turm zu bauen, der bis in die Wolken reichen sollte. Sie wollten dort zusammen wohnen und verhindern, dass sie in alle Winde zerstreut wurden. Siehe 1.Mose 11,2-4. Sie meinten, sie könnten sich selbst retten, falls eine erneute Flut käme, denn sie wollten den Turm höher bauen, als die Wasser der Sintflut gestiegen waren. Siehe 1.Mose 7,20. Die ganze Welt würde sie [deshalb] ehren ... Bevor sie den Turm vollendet hatten, war er bereits bewohnt. Die prächtig ausgestatteten Räume weihten sie ihren Götzen ... The Signs of the Times, 20. März 1879.

    Doch auch unter Bewohnern Babels gab es einige, die Gott ernst nahmen und von den Behauptungen der Gottlosen verführt und in deren Pläne hineingezogen wurden. Sie wollten sich nicht an diesem Bündnis beteiligen, das Gottes Pläne durchkreuzen sollte. Sie ließen sich von den wunderbaren Darstellungen und dem großartigen Ausblick [auf die Zukunft] nicht täuschen.Um dieser treuen Menschen willen verzögerte der Herr seine Gerichte und gab den Menschen Zeit, ihren wahren Charakter zu offenbaren ...

    Dieses Bündnis wurde aus Rebellion gegen Gott geboren. Die Bewohner der Ebene Schinar richteten ein Königreich zur Selbsterhebung auf, und nicht zur Ehre Gottes ... Entschlossene Individuen, inspiriert vom ersten großen Rebellen, würden sich von ihm immer weiter treiben lassen und keinen Widerstand und kein Hindernis dulden, das ihren Plänen entgegenstand, und sich auf ihrem bösen Weg nicht stoppen lassen. An die Stelle der Gesetze Gottes würden sie Regeln setzen, die mit ihren egoistischen Wünschen übereinstimmen, damit sie ihre Absichten ausführen könnten.

    Doch Gott lässt die Welt nie ohne Zeugen für ihn. Auch beim ersten großen Glaubensabfall nach der Flut gab es Menschen, die Gott liebten und Ehrfurcht vor ihm hatten. Sie demütigten sich und flehten ihn an: „O Gott, setze dich für deine Sache ein und vereitle die Pläne und Methoden der Menschen!“ „Da kam der Herr vom Himmel herab [weil der Turm so klein war], um sich die Stadt und das Bauwerk anzusehen, dass sich die Menschen errichteten.“ 1.Mose 11,5 (Hfa) ...

    Gott hat lange Geduld mit der Verdorbenheit der Menschen und gibt ihnen reichlich Gelegenheit zur Umkehr und Reue, aber er merkt sich die Kunstgriffe, mit denen sie der Autorität seines gerechten und heiligen Gesetzes zu widerstehen versuchen. Als ein Beweis seines Missfallens über den Bau dieses Turmes verwirrte er die Sprache der Bauleute, so dass keiner mehr die Worte seiner Mitarbeiter verstehen konnte. Siehe 1.Mose 11,6.7.
    Manuskript 94, 1903; Manuscript Releases VIII, 42.43.

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  • Es gibt immer noch Erbauer babylonischer Türme, 4.März

    Der Herr durchkreuzt die Beschlüsse der Völker, er macht ihre stolzen Pläne zunichte. Doch was er selbst sich vornimmt, das führt er auch aus; sein Plan steht für alle Zeiten fest. Psalm 33,10.11 (GNB).

    Die Pläne der Erbauer Babels endeten für sie in Schande und Mißerfolg. Das Monument ihres Stolzes wurde zum Monument ihrer Torheit. Doch die Menschen gehen immer wieder denselben Weg: sie verlassen sich auf sich selbst und weisen Gottes Gesetz zurück. Dieses Prinzip versuchte Satan im Himmel durchzusetzen. Es beherrschte auch Kain, als er sein Opfer darbrachte.

    Es gibt auch in unserer Zeit [eine Art] Turmbauer. Ungläubige bauen ihre Theorien auf mutmaßliche Schlussfolgerungen der Wissenschaft und verwerfen das geoffenbarte Wort Gottes. Sie erkühnen sich, über Gottes geheiligte Herrschaft zu urteilen, sie missachten sein Gesetz und betonen, dass die menschliche Vernunft völlig genügt. Denn „weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun.“ Prediger 8,11.

    In der vorgeblich christlichen Welt wenden sich viele von den klaren biblischen Lehren ab und bauen sich ein Glaubensbekenntnis aus menschlichen Überlegungen und gefälligen Unwahrheiten auf und weisen auf ihren Turm hin als den Weg, in den Himmel zu kommen. Menschen lauschen denen nur zu gern, die mit Beredsamkeit lehren, dass die Übertreter nicht sterben werden und dass man die Seligkeit auch ohne Gehorsam gegen Gottes Gebot erlangen könne. Wenn aber die bekennenden Nachfolger Christi den göttlichen Maßstab anlegten, kämen sie alle zur Übereinstimmung. Aber solange sie menschliche Weisheit über sein heiliges Wort stellen, werden Trennung und Zwiespalt bestehen bleiben.

    Die Bibel bezeichnet die verwirrende Vielfalt der Glaubensbekenntnisse und Gefolgschaften treffend mit dem Ausdruck „Babylon“, den der Prophet auf die weltliebenden Kirchen der letzten Zeit anwendet. Siehe Offenbarung 14,8; 18,2-5. Viele suchen sich schon hier durch den Erwerb von Reichtum und Macht einen Himmel zu verschaffen. „Sie höhnen und reden in Bosheit; Verkehrtes reden sie“ (Psalm 73,8, Zürcher), treten menschliche Rechte mit Füßen und missachten die göttliche Autorität. Stolz mögen sie eine Zeit lang Macht und Erfolg bei all ihren Unternehmungen genießen, aber am Ende werden Enttäuschung und Elend stehen.

    Die Zeit ist gekommen, dass der Höchste mit der Untersuchung beginnt; er wird herabkommen und sehen, was die rebellischen Menschen gebaut haben.Seine souveräne Macht wird dabei offenbar werden und die aus menschlichem Hochmut entstandenen Werke stürzen ... „Der Herr macht zunichte der Heiden Rat und wehrt den Gedanken der Völker. Aber der Ratschluss des Herrn bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für.“ Psalm 33,10.11.
    Patriarchen und Propheten 99.100 [überarbeitet].

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  • Abrahams Glaube auf dem Prüfstand, 5. März

    Der HERR sagte zu Abram: „... Deine Nachkommen sollen zu einem großen Volk werden; ich werde dir viel Gutes tun; deinen Namen wird jeder kennen und mit Achtung aussprechen. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben.“ 1.Mose 12,1.2 (Hfa).

    Es war keine kleine Prüfung für Abraham, auf Gottes Ruf hin seine Heimat und seine Bekannten zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das er nicht kannte. Siehe 1.Mose 12,1.4. Als er dann in dem Land ankam, fand er es von den Kanaanitern bewohnt vor (siehe V. 6) und musste all ihrem Götzendienst begegnen. Das war eine schwere Prüfung für Abrahams Gottvertrauen. Er konnte keinen Besitz erkennen, den er als sein Eigentum beanspruchen konnte, und das verwirrte ihn. Doch dann ließ sich der Gott des Himmel herab und verkündete ihm das Evangelium und zeigte ihm den Besitz, der sein ewiges Erbteil sein sollte. Siehe V. 7; Kap. 13,14-16; Hebräer 11,10.

    Abraham zog von einem Ort zum anderen, wie es ihm ratsam erschien, um seine Leute zu versorgen — und das waren nicht wenige: Er hatte über 400 ausgebildete Knechte. Siehe 1.Mose 14,14. Überall, wo er sein Zelt aufschlug, baute er daneben einen Altar. Siehe Kap. 12,7.8; 13,18. Er betete Gott an jedem Ort an, wo er hingerufen wurde. Dadurch erzog er seine Familie, Gott zu lieben und zu ehren ...

    Gottes Kinder sollten überall, wo sie hingehen, die wahren Grundsätze ihres Glaubens mitnehmen. Wenn an den Plätzen die Sünde herrscht, man Gott vergessen hat oder Götzen anbetet, dann ist es an der Zeit, dass sie ihre wahren Prinzipien zeigen. In einer bequemen und angenehmen Umgebung spüren wir die Notwendigkeit nicht so deutlich, uns in jedem Augenblick auf Gott zu verlassen. Deshalb bringt uns Gott in seiner Voraussicht oft in Situationen, die uns spüren lassen, dass wir seine Hilfe und Stärke brauchen ...

    Der Herr hat eine Auseinandersetzung mit seinem Volk und er wünscht, dass jeder von uns dahin kommt, seinen Forderungen zu gehorchen. Wenn er uns eine Aufgabe überträgt, dann sollte keiner fragen: „Ist das auch bequem? Wird es mir gefallen, das zu tun?“ Wenn Gott es sagt, genügt das. Wir sollen die Bibel vornehmen, wir sollen studieren und erkennen, was Gott von uns persönlich will, und dann gilt es zu folgen, wie Abraham es tat — im Vertrauen und in fester Zuversicht. Siehe Hebräer 11,8.

    Verständlicherweise ging Abraham diese erste Prüfung schon sehr nahe — alles zu verlassen und in die Fremde zu ziehen ... Widrige Umstände folgten Abraham eine Zeit lang und brachten ihn in versuchliche Situationen und in Prüfungen von Gott. Siehe 1.Mose 12,10-20 ... Als der Herr ihm einen Einblick in das ewige Leben und die gereinigte Erde gab, die seine Heimat werden sollte, war er zufrieden gestellt.
    Manuskript 19, 1886; Manuscript Releases X, 120.121.


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  • Die Konsequenzen von Entscheidungen, 6. März

    Da sprach Abram zu Lot: „... Steht dir nicht alles Land offen?Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.“ 1.Mose 13,8.9.

    Abraham wurde geprüft, um zu sehen, ob er auf Gottes Stimme hören und gehorchen würde oder nicht. Der Herr sah, dass es für sein geistliches Wachstum nicht das Beste war, wenn er in seinem Land und unter seinen Verwandten blieb, wo er keinen Einfluss auf sie ausüben konnte, der für sie zum Segen war. Siehe Josua 24,2-3. Deshalb sagte Gott zu ihm, er solle sie verlassen. Siehe 1.Mose 12,1. Abraham war ein reicher Mann (siehe Kap. 13,2), aber in großer Anspruchslosigkeit gehorchte er Gott und zog fort in ein unbekanntes Land, wo er das Leben eines Fremdlings führte. Siehe Hebräer 11,8.9. Als er sein Zuhause und seine Verwandtschaft verließ, versicherte ihm Gott, dass er im Land Kanaan irdische Größe und Wohlstand besitzen würde.Siehe 1.Mose 12,2.

    Warum setzte Abraham seine Mittel nicht dafür ein, diesen Wohlstand zu erlangen? Warum investierte er seine Mittel nicht, um sich mehr Reichtum und Einfluss zu sichern als alle seine Mitmenschen, mit denen er in Kontakt kam?Abraham tat gar nichts, um sich selbst zu verherrlichen. Er strebte nicht nach Macht. Er strebte nicht nach Größe, indem er Städte baute und sie nach seinem Namen benannte. Er war zufrieden.

    Der biblische Bericht erzählt, dass Abraham seinen Neffen Lot mitnahm.Siehe V. 5. Sie wohnten eine Zeit lang beieinander. Doch ihre Familien waren groß und die Hirten Abrahams und die Hirten Lots stritten sich wegen [der Weiden für] ihre Herden. „Da sprach Abram zu Lot: ‚Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen?‘“ 1.Mose 13,8.9 ... Lot entschied sich für das Land von Sodom. Abraham wohnte im Bergland von Kanaan, während Lot in den Städten der Ebene wohnte und „seine Zelte bis nach Sodom“ aufschlug. „Aber die Leute von Sodom waren böse und sündigten sehr wider den HERRN.“ V. 11-13.

    Hier wird eine weitere Trennung deutlich. Es macht einen großen Unterschied, wann und wie eine Trennung geschieht. Lot hatte das Vorrecht, nachzuforschen, sehr sorgsam zu sein, wohin er gehen würde. Er konnte sich die Gesellschaft, in die er seine Familie brachte, sorgfältig auswählen. Doch ohne einen Gedanken an die [boshaften] Bewohner wählte er eine Landschaft, die schön gelegen war und eine reiche Ernte verhieß. Lot zog als reicher Mann hinein und kam mit leeren Händen heraus. Das war die Konsequenz seiner Wahl. Es macht einen großen Unterschied, ob man sich selbst in eine Lage bringt, in der man die beste Hilfe von guten Einflüssen hat, oder ob man nur zeitliche Vorteile wählt. Es gibt viele Wege, die nach Sodom führen. Wir brauchen von Gott gesalbte Augen (siehe Offenbarung 3,18), damit wir den Weg erkennen können, der uns näher zu Gott führt.
    Brief 109, 1899.

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  • Lots Erfahrung dient uns als Warnung, 7.März

    Da wählte sich Lot die ganze Ebene des Jordan, und Lot brach auf nach Osten; so trennten sie sich voneinander.1.Mose 13,11 (EB).

    Abrahams kennzeichnende Charakterzüge wurden deutlich, als es zwischen den Hirten zum Streit kam und Abraham [zu Lot] sagte: „Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben!Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! Es ist besser, wenn wir uns trennen.Das Land ist groß genug.Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du den Westen wählst, gehe ich nach Osten. Wenn du lieber nach Osten ziehst, gehe ich nach Westen.“ 1.Mose 13,8.9 (Hfa). Lot sah, dass das Land in der Nähe von Sodom am besten für seinen weltlichen und zeitlichen Wohlstand war, und er wählte diesen Wohnort.Siehe V. 10.11. Wäre Lot genauso höflich gewesen wie Abraham, hätte er diesem [als dem Älteren] die Wahl überlassen. Doch Abraham vertrat nicht den Standpunkt, irgendjemand überlegen zu sein. Er nahm eine bescheidene Stellung ein.Eigentlich hätte er das Recht gehabt zu wählen, doch er entschied sich, in dieser Sache höflich zu sein.

    Lot überlegte nicht, ob sich seine Wahl positiv auf seine Moral und seine Beziehung zu Gott auswirken würde; er dachte nur an seinen weltlichen Wohlstand.Doch später geriet er in eine sehr lästige Situation, weil die Bewohner von Sodom so boshaft waren. Er wurde mit seiner Familie verschleppt, als feindliche Könige die Städte Sodom und Gomorra eroberten. Siehe 1.Mose 14,8-12. Abraham [erfuhr davon und] zog los, um Lot zu befreien [was ihm auch gelang; siehe V. 14-16]. Als der König von Sodom Abraham vorschlug, sich etwas von der Kriegsbeute zu nehmen, zeigte sich erneut die wahre Vornehmheit von Abrahams Charakter. Er sagte, er wolle „nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen“, damit niemand behaupten konnte, er hätte „Abraham reich gemacht“. V.21-23. Gott hatte Abraham großen Reichtum versprochen. Siehe Kap.13,15. Aber Abraham wollte nicht in den Ruf kommen, dass ihm gottlose Menschen die Schätze gegeben hätten, die er besaß.Daran sehen wir, dass Abraham jeden Schritt im Gottvertrauen ging.

    Wir lesen (in 1.Mose 18) von den Besuchern, die zu Abraham kamen, als er gerade vor seinem Zelt saß ... Das waren Engel Gottes, und einer von ihnen war kein Geringerer als der Sohn Gottes. Siehe V. 13. Als diese Gäste auftauchten, waren sie Fremde, doch Abraham befolgte ihnen gegenüber die Regeln echter Höflichkeit. Das Wort Gottes sagt: „Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“ Hebräer 13,2. Genau das tat Abraham. Als sich die himmlischen Gäste Abraham zu erkennen gaben, sagten sie ihm auch, was sie mit Sodom vorhatten. Siehe 1.Mose 18,17.20.21 ... Obwohl Abraham nicht in Sodom wohnte und nicht mit Sodom verbunden war, hatte er doch ein starkes Interesse, dass diese Stadt nicht zerstört würde, wenn Gott sie verschonen konnte.Siehe V. 22-33;
    Manuskript 19, 1886.


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  • Die Wichtigkeit, unseren Wohnort sorgfältig auszusuchen, 8.März

    Lot schaute sich nach allen Seiten um. Er sah, dass es in der Jordanebene reichlich Wasser gab. 1.Mose 13,10 (GNB).

    Die Augen von Abrahams Verstand waren nicht verschlossen, als er entschied, dass es das Beste wäre, wenn er sich von Lot trennte, obwohl er für ihn wie ein Vater gewesen war. Doch er konnte dauernden Zank und Streit nicht ertragen, selbst wenn es nur unter den Hirten war. Siehe 1.Mose 13,6.7.Er wollte seinen Seelenfrieden nicht durch unschöne Meinungsverschiedenheiten stören lassen. Die Trennung fiel ihm schwer, aber sie musste sein.

    Abraham überließ Lot die Wahl, wohin er gehen wollte (siehe V. 9), damit er später nicht versucht wurde zu denken, Abraham habe bei der Trennung seine eigenen Interessen im Sinn gehabt. Lot wählte einen wunderbaren Ort in der Nähe von Sodom. Siehe V.11.12. Das Land seiner Wahl bot alle möglichen natürlichen Vorteile (siehe V. 10), doch Lot versäumte, die Sitten und die Religion der Sodomiter zu untersuchen. Uns wird berichtet, wie es mit ihm weiterging. Eines Tages musste er aus der verdorbenen Stadt fliehen, in der Verbrechen jeder Art herrschten.Siehe 1.Mose 19. Er konnte zwar noch seine Töchter und Schwiegersöhne warnen, doch sie hörten genauso wenig auf seine Warnung wie vorher auf seine guten Ratschläge. Siehe V. 14. Sie [die Schwiegersöhne] spotteten über seinen Glauben an Gott und kamen um, als Sodom zerstört wurde.

    Darin steckt eine Lehre für uns alle. Wir sollten sehr sorgfältig vorgehen bei der Auswahl eines Heimes für unsere Familien. Wir sollten Gottes Hilfe bei der Erziehung unserer Kinder erbitten und bei ihrer Wahl ihres Lebensberufes. Jede Familie sollte stets zu Gott aufblicken und darauf vertrauen, dass er sie richtig führen wird. Ein gutes Urteilsvermögen ist nötig, damit wir keinen falschen Weg einschlagen, nur um weltlichen Gewinn zu erlangen.

    Der Wille des Herrn soll auch unser Wille sein. Gott muss der Erste, der Letzte und der Beste in allem sein. Wir sollen genauso lernbereit sein wie kleine Kinder und besonnen vorangehen, mit völligem Vertrauen auf Gott.Unsere ewigen Interessen spielen bei den Schritten, die wir gehen, eine Rolle: Werden wir himmelwärts vorankommen zu der Stadt, „deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebräer 11,10), oder erdwärts zu Sodoms wunderbaren Attraktionen?

    Gott fragt nicht unsere Meinung oder unsere Vorlieben um Rat. Er weiß, was Menschen nicht wissen: er kennt die Folgen jeder Entscheidung. Deshalb sollten wir unseren Blick auf ihn richten und nicht auf die weltlichen Vorteile, die uns Satan präsentiert.
    Manuskript 50, 1893; Sermons and Talks I, 219.220.


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  • Gott hört unsere Fürbitten, 9. März

    Abraham trat näher heran und fragte: „Willst du wirklich Unschuldige und Schuldige zusammen vernichten?“ 1.Mose 18,23 (Hfa).

    Wir erfahren, dass Abraham nahe an Gott herantrat und fragte: „Willst du denn den Gerechten [zusammen] mit dem Gottlosen umbringen?“ 1.Mose 18,23.Einerseits besaß Abraham einen wahren Sinn für Demut und Bescheidenheit, wie es jedes Gotteskind haben sollte, andererseits lag ihm das Seelenheil der Sünder sehr am Herzen. Er wird als ein Mensch geschildert, der sich Gott nähert. Er tritt ganz nahe an die himmlischen Boten heran und verhandelt mit ihnen, wie ein Kind mit seinen Eltern verhandelt. Er denkt an Lot, der sein Haus in Sodom errichtet hat und durch die Heirat seiner Töchter in der ganzen Stadt Beziehungen hat. Deshalb beginnt Abraham mit fünfzig [Gerechten, die in der Stadt leben], und der Herr sagt zu, dass er die Stadt um dieser fünfzig willen verschonen wird. Siehe V. 24.26. Schließlich handelt Abraham die Zahl auf zehn herunter, und auch da verspricht der Herr, dass er die Stadt verschonen wird, falls zehn [Gerechte] darin wohnen. Siehe V. 27-33.Abraham appelliert nicht weiter an Gott, aber er hofft, dass sich in Sodom wenigstens zehn rechtschaffene Menschen finden.

    Doch als die Engel nach Sodom kamen, fanden sie nicht einmal fünf Gerechte in dieser prächtigen Stadt. Siehe 1.Mose 19,15.16. Daraus können wir den Schluss ziehen, dass es prächtige Städte geben mag, die den größten Reichtum haben, in denen aber nicht einmal fünf Menschen leben, die [vor Gott] gerecht sind. Da wir das zukünftige unsterbliche Leben anstreben, sollte jeder von uns darauf achten, unter solchen Umständen zu leben, die für die Entwicklung eines christlichen Charakters so günstig wie möglich sind. Gott ruft uns wiederholt dazu auf, jede Bindung aufzugeben, die uns unheiligen Einflüssen aussetzt. Er sagt: „Geht aus von ihnen [den Ungläubigen] und sondert euch ab.“ 2.Korinther 6,17.

    Wir erleben Abraham als einen Repräsentanten Gottes, dessen Geschichte uns über einen langen Zeitraum hinweg überliefert wurde. Seine Anteilnahme und Besorgnis um Sodom soll uns lehren, uns ebenso intensiv für die Menschen zu interessieren, die in unserer Umgebung leben. Obwohl wir die Sünde hassen sollen, sollen wir die Menschen lieben, für die Christus starb. Und wir dürfen Gott überaus dankbar dafür sein, dass wir den Einen haben, der sich im Himmel für uns einsetzt. Siehe 1.Johannes 2,1.

    Jesus kennt den Wert jedes Menschen, weil er selbst den Preis für jeden von uns bezahlt hat. Als er mit Todesqualen am Kreuz hing, betete er für seine Feinde und sagte: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Lukas 23,34. Auch er setzte sich, wie damals Abraham, für schuldige Menschen ein so wie ein Mensch für einen anderen plädiert. Auch wir sollten so ernsthaft für die Menschen beten, die in geistlicher Finsternis leben.
    Manuskript 19, 1886.

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  • Was Engel für uns tun können, hat Grenzen, 10. März

    Am Abend kamen die beiden Engel nach Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie sah, ging er ihnen entgegen und verneigte sich tief. 1.Mose 19,1 (Hfa).

    Lot war lange in Abrahams Haushalt gewesen und wurde dadurch so geprägt, dass er dieselbe höfliche Gesinnung hatte, die Abraham offenbarte. Diese Männer [die Engel waren] sahen aus wie normale Menschen, als sie zu Lot kamen. Wäre er nicht so höflich gewesen, wäre er vielleicht mit der Stadt Sodom umgekommen. Die Bewohner Sodoms waren dermaßen verdorben, dass sie die Männer missbrauchen wollten, die die Botschaft [Gottes] brachten und von Lot aufgenommen worden waren. Siehe 1.Mose 19,4.5. Doch die Engel Gottes bewahrten Lot davor, von dem Mob vor seiner Haustür in Stücke gerissen zu werden. Sie straften sie mit Blindheit, sodass sie den Eingang nicht finden konnten. Siehe V. 10.11.

    Nach dieser Darbietung der Bosheit [Sodoms] eröffneten die Engel Lot die Absicht ihres Besuches. Sie drängten ihn, wenn er Söhne oder Töchter in der Stadt habe, sie [schnell] herauszubringen. Lot durfte zu seinen Verwandten gehen und ihnen sagen, dass die Stadt zerstört werden sollte und sie deshalb fliehen müssen. Doch all seine dringenden Bitten und Warnungen waren zwecklos. Siehe V. 12-14. Sie spotteten über das, was sie „seine abergläubischen Ängste“ nannten. In Sodom war ja alles wie schon immer, und sie konnten nirgends ein Anzeichen einer drohenden Zerstörung erkennen.

    Aber als Lot zurückkam, hatte es der Engel eilig und befahl ihnen, aus Sodom zu fliehen. Siehe V. 15. Lot war scheinbar wie gelähmt von der Vorstellung, dass er ohne seinen Besitz gehen musste, nur mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Die Engel nahmen sie schließlich bei der Hand und führten sie aus der Stadt. Siehe V. 16 ... Sobald sie die Stadt verlassen hatten und auf dem Weg ins Gebirge waren, sagte der Engel: „Rette dein Leben und ... bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend.“ Der Befehl lautete „Sieh nicht hinter dich!“ V.17 ...

    Doch Lots Frau schaute auf die Stadt zurück und auf all das, was sie dort zurücklassen musste. Da kam Gottes Fluch über sie, und sie wurde in eine Salzsäule verwandelt. Siehe V. 26 ... Wir erkennen, dass Lot einen Fehler machte, als er nach Sodom zog. Hier verlor er nicht nur seinen gesamten Besitz, er verlor auch — bis auf zwei — alle seine Kinder. Das ist eine Lehre, die wir uns zu Herzen nehmen sollten. Manchmal ergeben sich für Gottes Kinder sehr verheißungsvolle Gelegenheiten, aber sie müssen sich jede Seite der Angelegenheit genau ansehen bevor sie entscheiden. Die wichtigste Frage sollte bei jedem von uns lauten: „Wie wirkt sich das auf meine Beziehung zu Gott aus?“
    Manuskript 19a, 1886.

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  • Gebt Gott nichts weniger als Gehorsam aus Liebe, 11.März

    Wer behauptet: „Ich kenne Gott“, ihm aber nicht gehorcht, ist ein Lügner und die Wahrheit lebt nicht in ihm. 1.Johannes 2,4 (GNB).

    Jemand hat [dir] von mir berichtet, dass ich gesagt habe, du könntest nicht gerettet werden, wenn du den Sabbat nicht hältst. Findest du die Forderungen des vierten Gebotes wirklich unwichtig? Wird nicht die gewohnheitsmäßige Unterordnung unter den Willen unseres himmlischen Lehrmeisters den gehorsamen [Nachfolger Jesu] dazu führen, ständig zu fragen: „Was fordert mein Herr? Was ist Gottes Wille für mich?“ und nicht: „Was gefällt mir?“ oder „Was ist das Bequemste oder Angenehmste für mich und meine Mitmenschen?“ Ist es denn [wirklich] seltsam, dass jemand dies oder jenes tun sollte, weil der Geist Gottes ihn davon überzeugt hat und er sich der Tatsache bewusst ist, dass er seine Erlösung aufs Spiel setzt, wenn er sich weigert oder Gottes Forderung einfach ignoriert? Ist es denn so schwer zu begreifen, dass unser Gehorsam gegenüber dem ganzen Gesetz Gottes für das ewige Leben absolut notwendig ist? Siehe Jakobus 2,10-12. Ist dies für einen Christen wirklich ein unergründliches Geheimnis — sich seine Errettung zu sichern, egal wieviel es seinem Egoismus und seinen selbstsüchtigen Interessen kostet?Gibt uns das Wort Gottes irgendeine Gewissheit dafür, dass wir so oder so in den Himmel kommen, ob wir nun Gottes Gesetz übertreten oder es befolgen?Wenn ja, dann wären die ganzen Forderungen Gottes als eine Bedingung für die Erlösung ein großer Fehler!

    Wurden die Menschen, die in der Sintflut umkamen, für ihren Ungehorsam gegenüber Gottes Forderungen bestraft? Oder wurden sie von den Wassern der Flut direkt in Gottes Herrlichkeit gespült, weil unser barmherziger Gott zu gütig ist, um die letztendliche Strafe für die Übertretung seines Gesetzes zu vollstrecken? Wurden die Sodomiter für ihren Ungehorsam bestraft und nur Lot gerettet? Oder wurden die Bewohner Sodoms von dem Feuer, das vom Himmel fiel, direkt in die Herrlichkeit getragen? Hat Gott Befehle gegeben?Dann müssen wir gehorchen, ohne zu zögern oder einen Schleichweg zu suchen, auf dem wir ohne Gehorsam gerettet werden können. Das würde bedeuten, einen anderen Weg hinauf [zum Himmel] zu klettern. Aber die Majestät des Himmels sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Johannes 14,6. „Ich habe die Gebote meines Vaters gehalten.“ Johannes 15,10 (EB).

    Wir sollten aber die Gebote nicht halten, bloß um in den Himmel zu kommen, sondern um dem Einen Freude zu bereiten, der starb, um die Sünder von der Strafe zu erlösen, die auf die Übertretung des Gesetzes seines Vaters steht. Die Rettung des Sünders hängt davon ab, ob er Gottes Gesetz gehorcht.Keiner sollte auf die Gnade Gottes pochen oder sie herausfordern, indem er sich frei fühlt, so viel zu sündigen, wie er es wagt ... Es ist ein unheilvoller Entschluss, Christus mit so weitem Abstand wie möglich nachzufolgen und sich dem Rand des Abgrundes so weit wie möglich zu nähern ohne hineinzustürzen.
    Brief 35, 1877.


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  • Sucht nach der biblischen Wahrheit um jeden Preis, 12.März

    Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 1.Johannes 5,3.

    Christus brachte ein großes Opfer, als er am Kreuz für uns starb. Was sind wir bereit, für seine Liebe zu opfern? Jesus sagt: „Liebt ihr mich, werdet ihr meine Gebote halten.“ Johannes 14,15. Er meinte nicht, dass wir uns eins, zwei oder neun [aus den Zehn Geboten] herauspicken sollten, sondern dass wir alle zehn halten. All seine Gebote müssen befolgt werden. Johannes spricht von denen, die angeblich Gott lieben, aber seinen Forderungen nicht gehorchen: „Wer behauptet: ‚Ich kenne Gott‘, ihm aber nicht gehorcht, ist ein Lügner, und die Wahrheit lebt nicht in ihm.“ 1.Johannes 2,4 (GNB). „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ 1.Johannes 5,3.

    Vielleicht sagst du jetzt: „Du meinst, dass sich die ganze gelehrte Welt irrt und nur jenes kleine Häufchen — völlig in der Minderheit, auf die man als ungebildete und einfache Leute herabschaut — gerettet wird?“ Ich antworte: „Jesus hielt sich während seines Erdenlebens zu den einfachen Menschen. Er nahm keinen Platz an der Seite der gebildeten Rabbiner oder Volksführer ein.Er wurde nicht bei den Machthabern der Erde gefunden, sondern unter dem niedrigen Volk. Die Wahrheit wurde noch nie bei der Mehrheit gefunden. Sie war immer bei der Minderheit zu finden.“

    Die himmlischen Engel flogen nicht zur Schule der Propheten, sie sangen ihre Loblieder nicht über dem Tempel oder den Synagogen, sondern sie gingen zu Menschen, die demütig genug waren, die Botschaft anzunehmen. Siehe Lukas 2,8-14. Sie sangen die frohe Kunde von einem Erlöser über den Feldern von Bethlehem, während die Großen, die Herrscher und die Geehrten im Dunkeln blieben, weil sie mit ihrer Stellung völlig zufrieden waren und sich nicht nach einer größeren Frömmigkeit sehnten als sie besaßen. Die Lehrer in den Prophetenschulen, die Schriftgelehrten, Priester und Obersten waren die ärgsten Verfolger Christi. Menschen, die den größten Anspruch auf geistliche Erkenntnis erhoben, waren genau diejenigen, die Christus geringschätzten, ablehnten und kreuzigen ließen.

    Große Männer und Frauen und angeblich gute Menschen können mit ihrer Engstirnigkeit und herausgehobenen Position Furchtbares anrichten und sich dabei noch schmeicheln, sie täten Gott einen Dienst. Siehe Johannes 16,2. Auf solche Leute kann man sich nicht verlassen. Wahrheit, biblische Wahrheit, wollen du und ich um jeden Preis haben. Wie die edlen Gläubigen in Beröa wollen wir täglich und unter ernstem Gebet in der Schrift forschen (siehe Apostelgeschichte 17,11), damit wir wissen, was wahr ist, und dann wollen wir der Wahrheit gehorchen, egal was es uns kostet und ohne Bezugnahme auf berühmte oder gute Menschen. Wenn die Wahrheit in der Bibel steht, dann können wir sie genauso dort finden wie die Guten und die Großen der Erde.Ich bete darum, dass Gott uns hilft, weise zur Erlösung zu sein.
    Brief 35, 1877.

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  • Widersteht der Einladung zur Erlösung nicht, 13. März

    Wenn ihr heute seine Worte hört, dann verschließt eure Herzen nicht. Hebräer 3,15 (Hfa).

    Wer vermag das Jammern und Klagen zu beschreiben, das an der Schwelle zwischen Zeit und Ewigkeit anheben wird, wenn der gerechte Richter seine Stimme erhebt und erklärt: „Es ist zu spät!“ Lange standen die breiten Türen des Himmels offen und die himmlischen Boten haben immer wieder eingeladen und dringend gebeten: „Wer da will, der komme und nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Offenbarung 22,17.„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ Hebräer 3,15. Doch einmal kommt der Zeitpunkt, an dem das Urteil gefällt wird: „Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.“ Offenbarung 22,11.

    Die Tore des Himmels schließen sich, das Angebot der Rettung verstummt.Dann heißt es im Himmel: „Es ist geschehen.“ Offenbarung 16,17. Diese Zeit ist nicht mehr fern. Ich flehe dich an: Gib dir wirkliche Mühe für die Ewigkeit und ergreife die Hoffnung, die dir im Evangelium angeboten wird. „Ringe danach, durch die enge Pforte einzugehen“ (Lukas 13,24, EB), denn wenn du es bloß versuchst, wird es dir nicht gelingen.

    Die Welt ist von dem Fluch, den die Sünde bringt, schwer belastet. Sie ist förmlich von Sünde überflutet, von Gewalt und Verdorbenheit, wie zur Zeit Noahs. Und doch sind viele gerade in dieser furchtbaren Ära der Weltgeschichte am Schlafen. Sie haben aufgehört sich zu bemühen, Christen zu werden. Die Befriedigung der eigenen Selbstsucht und menschliche Sicherheiten gefährden immer noch das ewige Wohlergehen. Ist das nicht tollkühn? Satans Nachfolger nennen es vielleicht ehrbar und lobenswert, jene Unabhängigkeit des Denkens zu zeigen, die dich dazu führt, deine früheren Verhaltensmaßregeln mit Gleichgültigkeit zu betrachten und dir einzubilden, du hättest einen besseren Weg gefunden. Wenn du auf diese Vorschläge hörst, wirst du durch den Betrug der Sünde innerlich verhärtet ...

    Was sollen dir denn all die weltlichen Vergnügen bringen, wenn die ganze Welt begraben wird wie damals Sodom und zerstört wird wie Gomorra? Diese Städte sollen anderen Sündern ein mahnendes Beispiel geben, damit sie erkennen, dass auch ihr Tag kommen wird. Siehe 2.Petrus 2,6.

    Zu spät werden sie erkennen, dass sie ihr Erstgeburtsrecht verkauft haben.Siehe 1.Mose 25,31-34; Hebräer 12,16. Die Krone, die sie hätten haben können, funkelt jetzt auf dem Kopf eines anderen. Das Erbe, das sie hätten antreten können, ist verloren. Gib darauf Acht, wie du mit der Versuchung spielst. Gib darauf Acht, wie du mit deiner eigenen Stärke prahlst. Christus ist deine ewige Stärke. Vertrau dich Gott an und nimm seine Kraft in Anspruch, dann wird er dich zum Überwinder machen, und du wirst die Siegeskrone tragen. Siehe Jakobus 1,12;
    Brief 21, 1867.


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  • Strebt nach dem himmlischen Erbe, 14. März

    Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir [in Kapernaum] geschehen sind, dann würde es heute noch stehen.Matthäus 11,23 (GNB).

    Gott versprach Abraham und seinen Nachkommen, dass sie Ländereien und Besitztümer haben würden, doch sie waren nur „Gäste und Fremdlinge auf Erden“ Hebräer 11,13.9. Das Erbe und das Land, das Abraham und seinen Nachkommen gehören soll, wird erst dann ausgeteilt, wenn diese Erde gereinigt ist. Siehe V. 10. Dann wird Abraham das Anrecht auf seine Ländereien und Besitztümer bekommen und auch seine Nachkommen werden ihr Anrecht darauf empfangen. Siehe V. 16. Jeder von uns sollte sich stets vor Augen halten, dass diese Welt nicht unsere eigentliche Heimat ist, sondern dass wir ein Erbe auf der neuen Erde haben. Die Zerstörung von Sodom und Gomorra ist ein Symbol dafür, wie diese Welt einmal durch Feuer vernichtet werden wird. Siehe 2.Petrus 2,6; 3,12. Es ist für jeden gefährlich, seine Hoffnungen auf dieses [irdische] Leben zu setzen. Wir wollen „zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten“. Matthäus 6,33 ...

    Die Landschaft um Sodom und Gomorra war wie der Garten Eden. Siehe 1.Mose 13,10. Der Herr hatte seinen Segen über diesen Teil der Erde reichlich ausgegossen. Alles war schön und lieblich, doch das veranlasste die Leute nicht, den Geber zu ehren. Als „der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel herabregnen ließ“ (1.Mose 19,24), welch eine Verwüstung war das! Wie leicht konnte der sengende Wind Gottes jenen herrlichen Ort zu einem hässlichen Platz machen.

    In der Zerstörung Sodoms liegt eine Lehre für die Menschen, die zur Zeit Jesu lebten, und diese Botschaft ist für uns aufgeschrieben „Du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn wenn in Sodom die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch des heutigen Tages. Doch ich sage euch: Es wird dem Land der Sodomer erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dir.“ Matthäus 11,23.24. Wir können erkennen, dass ihre Schuld an der Menge des Lichts gemessen wurde, das auf sie schien. Diese Lehre gilt jedem einzelnen von uns, dem Gott das kostbare Licht der Wahrheit offenbart hat ...

    Vielleicht meinst du, du hast die Wahrheit ja angenommen und verstanden und könntest da stehen bleiben und nicht weitergehen. Es ist eine Sache, die Wahrheit anzunehmen und zu behalten, aber es ist etwas anderes, die Wahrheit zu haben „wie (sie) in Jesus ist“. Epheser 4,21. Während du deine Arbeit tust und deine Hände und dein Denken mit nützlichen Tätigkeiten beschäftigt sind, brauchst du auch Ruhe zur Andacht, zum Nachdenken [über Gott] und zum ernsten Gebet. Du möchtest, dass das Licht, das vom Himmel kommt, auch etwas in dir bewirkt. Du wünschst dir den Glauben, der mit Gold verglichen wird. Siehe 1.Petrus 1,7. Du willst die Liebe Jesu in deinem Herzen pflegen und dir bewusst sein, dass dieselben Engel, die Abraham und Lot erschienen, auch bei dir sind.
    Manuskript 19a, 1886.

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  • Seid wachsam, die Gemeinschaft mit Gott nicht zu verlieren, 15. März

    [Gott sagte:] „Ich selbst habe [Abraham] auserwählt; und er soll seine Nachkommen auffordern, so zu leben, wie es mir gefällt. Sie sollen das Recht achten und Gerechtigkeit üben.“ 1.Mose 18,19 (Hfa).

    Es gibt für jeden von uns Hoffnung, aber nur auf einem Weg: indem wir uns an Christus klammern und jegliche Energie einsetzen, um die Vollkommenheit seines Charakters zu erlangen. Die scheinheilige Religion, die Sünde auf die leichte Schulter nimmt und ständig bei der Liebe Gottes zum Sünder verweilt, bestärkt die Sünder in dem Glauben, dass Gott sie retten wird, während sie bewusst und absichtlich weitersündigen. So handeln viele, die bekennen, an die Wahrheit für diese Zeit zu glauben. Die Wahrheit wird von ihrem Alltagsleben ferngehalten. Deshalb hat sie keine Kraft mehr, um den Menschen zu überzeugen und ihn zu bekehren. Dabei müssen wir mit jedem Nerv, jedem Muskel und allen Geisteskräften danach streben, die Welt mit ihren [gottfernen] Sitten, Praktiken und Moden zu verlassen ...

    Das Leben vieler Menschen zeigt, dass sie keine lebendige Verbindung mit Gott haben. Sie driften von ihm ab in das Flussbett der Welt hinein. Sie haben in Wirklichkeit keinen Anteil an Christus. Sie lieben das Vergnügen und stecken voller egoistischer Pläne, Hoffnungen und Ambitionen. Sie dienen dem Feind unter dem Deckmantel, Gott zu dienen. Sie sind in der Knechtschaft eines Sklavenhalters, und diese Abhängigkeit haben sie selbst gewählt und machen sich so zu willigen Sklaven Satans ...

    Gibt es nicht Gründe, weshalb der Geist Gottes nicht unter seinem Volk wirkt? Die Wahrheit lässt man [draußen] in den Vorhöfen. Die Gemeinschaft mit Gott wird aufgegeben, um weltliche Verwandtschaft und Freunde zufrieden zu stellen, deren Herzen ständig der Wahrheit widerstreben ...

    Gottes Segen lag auf Abraham, weil er den Glauben zu Hause praktizierte.Gott, der die Wohnungen der Gerechten segnet, sagt [über Abraham]: „Denn ich habe ihn erkannt, damit er ... seinem Haus nach ihm befehle, dass sie den Weg des HERRN bewahren.“ 1.Mose 18,19 (EB). Er wird die Wahrheit nicht verraten ...

    Ihr Eltern, wenn ihr Gottes Segen erfahren möchtet, dann handelt so wie Abraham. Unterdrückt das Böse und fördert das Gute. Gelegentlich sind Anordnungen nötig, anstatt sich nur nach den Neigungen und Vorlieben der Kinder zu richten. Blinde Zuneigung wird nicht das Gesetz des Hauses sein.Nachgiebigkeit, die die wahre Grausamkeit ist, wird nicht praktiziert werden ...Bringt eure Kinder zum Gottesdienst mit ... Satan wird ganz sicher von ihnen Besitz ergreifen, wenn wir nicht wachsam sind. Fördert ihre Gemeinschaft mit den Gottlosen nicht, sondern zieht sie von ihnen weg. Geht selbst von ihnen aus (siehe 2.Korinther 6,17) und zeigt ihnen, dass ihr auf der Seite Gottes steht.
    Brief 53, 1887.

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  • Abrahams Mangel an Glauben — eine Warnung für uns, 16. März

    Am nächsten Morgen nahm Abraham Brot und einen Schlauch mit Wasser, gab beides Hagar, legte ihr das Kind auf die Schulter und schickte sie fort. 1.Mose 21,14.

    Abraham hatte die Verheißung eines Sohnes (siehe 1.Mose 15,4) hingenommen, ohne Fragen zu stellen, aber er vermochte nicht, auf die Erfüllung dieses Gotteswortes zu seiner Zeit und auf seine Weise zu warten.Denn der Herr zögerte die Erfüllung heraus, um Abrahams Glauben an die Macht Gottes auf die Probe zu stellen, und er bestand sie nicht. Sara hielt es für unmöglich, dass ihr in ihrem hohen Alter noch ein Kind geschenkt würde. Um aber die göttliche Absicht trotzdem zu verwirklichen, schlug sie Abraham eine Zweitehe mit einer ihrer Mägde vor. Siehe 1.Mose 16,2. Die Vielweiberei war so weit verbreitet, dass man sie gar nicht mehr als etwas Sündhaftes ansah. Aber sie blieb eine Übertretung des göttlichen Gesetzes und wurde für die Heiligkeit und den Frieden des Familienkreises verhängnisvoll ...

    Obwohl er Hagar nur auf Saras dringende Bitte geheiratet hatte, warf sie ihm das jetzt [als Hagar schwanger war und Sara verachtete; siehe V. 4] als seine Schuld vor. Sie wünschte die Vertreibung der Nebenbuhlerin. Aber das lehnte Abraham ab. Hagar sollte die Mutter seines Sohnes der Verheißung werden, wie er sehnsüchtig hoffte ... „Als nun Sara sie demütigen wollte, floh sie von ihr.“ 1.Mose 16,6. [Hagar] machte sich auf den Weg in die Wüste. Als sie allein und verlassen an einer Quelle ausruhte, erschien ihr ein Engel des Herrn in menschlicher Gestalt. Siehe V. 7. Er ... befahl ihr: „Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.“ V. 9 ... Und zur dauernden Erinnerung an [Gottes] Barmherzigkeit sollte sie ihr Kind Ismael nennen, „Gott hört“. V. 11.

    Als Abraham nahezu hundert Jahre alt war, wiederholte Gott die Verheißung mit der Versicherung, dass der künftige Erbe das Kind Saras sein würde. Siehe 1.Mose 17,1.16. Aber Abraham verstand die Verheißung noch immer nicht ...Isaaks Geburt (siehe Kap. 21,2.3) brachte nach lebenslangem Warten die Erfüllung ihrer sehnlichsten Hoffnungen und erfüllte die Zelte Abrahams und Saras mit Freude. Für Hagar dagegen bedeutete das die Vernichtung ihrer ehrgeizigen Pläne. Im Lager hatte man den herangewachsenen Ismael allgemein als Erben der Reichtümer und Segnungen angesehen, die Abrahams Nachkommen verheißen waren. Nun wurde er plötzlich zur Seite geschoben, und in ihrer Enttäuschung hassten Mutter und Sohn das Kind Saras. Die allseitige Freude steigerte ihre Eifersucht noch, bis Ismael sich eines Tages unterstand, den Erben der göttlichen Verheißung öffentlich zu verspotten.Siehe V. 9. Sara sah in Ismaels Aufsässigkeit eine dauernde Quelle der Zwietracht und so drängte sie Abraham, Hagar und Ismael aus dem Lager zu entfernen. Siehe V. 10 ...

    Diese Lehre, die Abraham über die Heiligkeit der Ehe erteilt wurde, kann allen zur Warnung dienen. Patriarchen und Propheten 124-126.


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  • Die schwerste Prüfung für Abrahams Glauben, 17. März

    Und [Gott] sprach [zu Abraham]: „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!“ 1.Mose 22,2 (EB).

    Als Abraham 120 Jahre alt war und in Beerscheba wohnte, bekam er eines Nachts in einer Vision den erschreckenden Befehl: „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, der dir ans Herz gewachsen ist, den Isaak! Geh mit ihm ins Land Morija auf einen Berg, den ich dir nennen werde, und opfere ihn mir dort als Brandopfer.“ 1.Mose 22,2 (GNB). Seinen Sohn, seinen einzigartigen Sohn, den Sohn der Verheißung, sollte er opfern. In dieser Nacht fand Abraham keinen Schlaf mehr ... Gott hatte ihm versprochen, dass sein Name [und Geschlecht] von Isaak weitergeführt werden sollte (siehe 1.Mose 21,12), doch jetzt wurde sein Glaube auf eine harte Probe gestellt. Abraham hatte sich an die Verheißung geklammert, dass er von seiner Ehefrau Sara einen Sohn bekommen würde (siehe 1.Mose 17,15.16.19), und Gott hatte sein Versprechen auch erfüllt ... Gott klammerte Ismael aus dieser Sache aus, denn er sprach von „deinem einzigen Sohn Isaak“. 1.Mose 22,2 ...

    Gott hatte Abraham zugesagt, dass seine Nachkommen durch Isaak so zahlreich sein würden wie der Sand am Meer. Siehe 1.Mose 22,17. Als Abraham nun in die Nacht hinausging, meinte er die Stimme Gottes erneut zu hören, die ihn 50 Jahre zuvor aus Chaldäa herausgerufen und gesagt hatte: „Sieh hinauf zu den Sternen am Himmel! Kannst du sie zählen? So unzählbar werden deine Nachkommen sein.“ 1.Mose 15,5 (GNB). Konnte das wirklich dieselbe Stimme sein, die ihm nun befiehlt seinen Sohn zu töten? Er ruft sich die Verheißung ins Gedächtnis: „Ich will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden.Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen zählen.“ 1.Mose 13,16. Ist es nicht eher die Stimme eines Fremden, die anordnet seinen Sohn zu opfern? Kann Gott sich selbst widersprechen? Soll sich Abraham der einzigen Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißungen berauben? Muss er kinderlos werden?

    Doch Abraham überlegt nicht [weiter], er gehorcht. Seine einzige Hoffnung ist, dass der Gott, der alle Dinge tun kann, seinen Sohn wieder von den Toten auferweckt. Siehe Hebräer 11,17.19. Das Messer ist erhoben, doch es senkt sich nicht, denn Gott ruft: „Es ist genug.“ Siehe 1.Mose 22,10.11. Der Glaube des Vaters und die Unterordnung des Sohnes sind bis zum Äußersten geprüft worden. „Jetzt weiß ich, dass du Gott gehorchst. Du warst bereit, mir sogar deinen einzigen Sohn zu opfern.“ 1.Mose 22,12 (GNB).

    Abrahams Prüfung war die härteste, die einem Menschen auferlegt werden kann. Hätte er sich damals von Gott abgewandt, wäre er nicht zum Vater aller Gläubigen geworden. Siehe Römer 4,16. Wäre er von Gottes Gebot abgewichen, hätte die Welt ein großartiges Beispiel für Gottvertrauen und Sieg über Unglauben eingebüßt ... Nichts ist zu kostbar, um es Gott zu geben.
    Brief 110, 1897.


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  • Die gegensätzlichen Charaktere von Jakob und Esau, 18.März

    Der HERR gab [Rebekka] die Antwort: „Zwei Völker trägst du jetzt in deinem Leib, in deinem Schoß beginnen sie zu streiten. Das eine wird das andere unterwerfen: der Erstgeborene wird dem Zweiten dienen.“ 1.Mose 25,23 (GNB).

    Der heranwachsende Esau liebte die Befriedigung seiner Selbstsucht. Alle seine Interessen galten nur der Gegenwart. Jede Einschränkung ließ ihn aufbegehren. Ihm gefiel das ungebundene Umherstreifen, und so wählte er bald das Leben eines Jägers. Gleichwohl war er des Vaters Liebling. Siehe 1.Mose 25,27.28. Der Wagemut und die Kraft seines ältesten Sohnes beeindruckten den ruhigen, friedliebenden Hirten [Isaak] immer wieder.Furchtlos durchstreifte Esau Berge und Wüsten und kehrte heim mit Wildbret für den Vater und mit spannenden Berichten über sein abenteuerliches Leben.

    Jakob war nachdenklich, fleißig und fürsorglich. Er dachte mehr an die Zukunft als an die Gegenwart. Er war mit dem häuslichen Leben zufrieden und damit beschäftigt, für die Herden zu sorgen und den Acker zu bebauen. Seine geduldige Beharrlichkeit, Sparsamkeit und Voraussicht schätzte die Mutter an ihm. Seine Gefühle waren tief und stark und seine höflichen, unablässigen Aufmerksamkeiten trugen viel mehr zu ihrem Glück bei als die gelegentlichen ungestümen Zärtlichkeiten Esaus. Jakob war Rebekkas Lieblingssohn. Siehe V.28 ... Esau liebte die religiöse Verehrung nicht, er hatte keine Neigung zu einem geistlichen Leben. Die mit dem geistlichen Erstgeburtsrecht verbundenen Anforderungen waren ihm ein lästiger und geradezu verhasster Zwang. Esau empfand Gottes Gesetz ... als ein Joch der Knechtschaft. Mit seinem Hang zur Zügellosigkeit begehrte er nichts so sehr wie die Freiheit, tun und lassen zu können, was er wollte. Für ihn bedeuteten Macht und Reichtum, Gelage und Lustbarkeiten das Glück. Er war sehr stolz auf die uneingeschränkte Freiheit seines wilden, umherstreifenden Lebens ...

    Jakob wusste durch seine Mutter von der göttlichen Ankündigung, dass ihm das Erstgeburtsrecht zufallen sollte (siehe 1.Mose 25,23), und war von unsagbarem Verlangen nach den Vorrechten erfüllt, die ihm damit übertragen würden ... Das Ziel seiner Sehnsucht galt dem geistlichen Erstgeburtsrecht. Mit Gott in der Weise zu verkehren, wie es der gerechte Abraham erlebt hatte, das Versöhnungsopfer für die Familie darzubringen, der Ahnherr des erwählten Volkes und des verheißenen Messias zu sein — das waren die Vorrechte und Ehren, die sein sehnsüchtiges Verlangen entfachten ...

    Mit heimlichem Verlangen saugte er alles auf, was sein Vater über die geistliche Bedeutung des Erstgeburtsrechts sagte, und genauso sorgfältig hütete er, was er von der Mutter erfuhr. Unablässig beschäftigten ihn diese Dinge, sodass sie zum beherrschenden Interesse seines Lebens wurden ... Er war überzeugt, dass sich die ihn betreffende Verheißung nicht erfüllen könne, solange Esau die Rechte des Erstgeborenen behielt. So grübelte er unausgesetzt, wie er in den Besitz des Segens kommen könnte, die seinem Bruder so unwichtig, ihm dagegen so kostbar erschienen.
    Patriarchen und Propheten 154-156 [überarbeitet].

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  • Opfere niemals deine Integrität und verachte dein Erstgeburtsrecht nicht, 19. März

    Jakob hatte gerade Linsen gekocht. „Gib mir schnell etwas von dem roten Zeug da“, rief Esau, „ich bin ganz erschöpft!“ ... Jakob sagte: „Nur wenn du mir vorher dein Erstgeburtsrecht abtrittst!“ ... Esau ...verkaufte so sein Erstgeburtsrecht an seinen Bruder. 1.Mose 25,29-33 (GNB).

    Um der augenblicklichen Freude willen gibt man zu viel den Wünschen und Neigungen nach. Da fehlt der echte innere Hunger nach geistlicher Stärke und himmlischer Weisheit. Den Versuchungen wird nachgegeben, die Lust befriedigt — und das trennt von Gott ...

    Du erinnerst die Sache mit Esau. Er erreichte den Wendepunkt seines Lebens, ohne es zu wissen. Was er als eine Sache ansah, die kaum einen Gedanken wert war, war die Handlung, die seine vorherrschenden Charakterzüge offenbarte. Sie zeigte seine Vorlieben und wie [gering] er das schätzte, was heilig war und an dem er unverletzlich hängen sollte. Er verkaufte sein Erstgeburtsrecht um eines kleinen Genusses willen, der sein momentanes Bedürfnis befriedigte. Siehe 1.Mose 25,29-34. Dies bestimmte den weiteren Verlauf seines Lebens. Für Esau bedeutete ein Bissen Essbares mehr als der Dienst für seinen [göttlichen] Meister. Brief 5, 1877.

    Wenn das Volk Gottes doch nur bedenken würde, dass eine einzige falsche Handlung einen Fleck in der Geschichte und in ihrer Erfahrung hinterlässt, der einzig und allein durch das Blut Christi abgewaschen werden kann. Jede Handlung im Leben sollte sorgfältig überdacht werden, denn sie schickt wie eine sprudelnde Quelle Ströme des Segens oder Ströme des Bösen in die Welt.Wer seine Bibel kennt, sollte das Leben Christi führen. Alle sollten bedenken, dass sie ein Werk tun, das bis in die Ewigkeit reicht ...
    Niemand in unserer Welt kann eine selbstsüchtige Handlung tun, ohne in der Gefahr zu stehen, sein [geistliches] Erstgeburtsrecht für eine Eintopf-Mahlzeit zu verkaufen. Sie sollten sich daran erinnern, dass Esau von seinem Verlangen beherrscht wurde. Triebe und Neigungen regierten diesen Mann und er verkaufte seine Seele, um seinen Appetit zu befriedigen. Macht das auch irgendjemand unter denen, die die Wahrheit für diese Zeit kennen? ...

    „Seht darauf, ... dass nicht jemand sei ein Abtrünniger oder Gottloser [wörtlich: Profaner] wie Esau, der um der einen Speise willen seine Erstgeburt[srecht] verkaufte.“ Hebräer 12,16. Wie viele, deren Namen auf den Gemeindelisten stehen, werden um egoistischer Vorteile willen ihre Integrität opfern und die Konsequenzen riskieren! Weil sie ihr sinnliches Verlangen befriedigen wollen, tappen sie ungeschützt in Satans Fallen. Sie lassen sich vom Egoismus dazu treiben, ihren inneren Frieden und ihr Seelenheil zu verkaufen.

    Nachdem Esau seinen Hunger gestillt hatte, bedauerte er, was er getan hatte.„Denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obgleich er sie mit Tränen eifrig suchte.“ Hebräer 12,17 (EB). Möge der Herr geben, dass sich jeder, der den Namen Christi nennt [angenommen hat], von allem Unrecht abwendet! Siehe 2.Timotheus 2,19;
    Brief 47, 1894.

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  • Sucht nach der Himmelsleiter wenn alles hoffnungslos scheint, 20. März

    Jakob erwachte aus dem Schlaf und rief: „Wahrhaftig, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!“ 1.Mose 28,16 (GNB).

    Die Engel Gottes stiegen auf der geheimnisvollen Leiter auf und nieder und als Jakob erwachte, sagte er: „Fürwahr — der HERR ist an dieser Stätte und ich habe es nicht erkannt!“ 1.Mose 28,12.16 (EB). So geht es auch uns. Wenn unsere Augen geöffnet würden, könnten wir die Engel Gottes sehen, die uns umgeben. Die bösen Engel sind auch da, die uns zu zerstören versuchen, doch die guten Engel treiben sie zurück.

    Jakob dachte, er könnte sich das Recht der Erstgeburt durch List und Tücke aneignen, doch er wurde enttäuscht. Siehe 1.Mose 27. Er dachte, er hätte nun alles verloren: seine Beziehung zu Gott, sein Zuhause und alles. Da war er nun, ein betrübter Flüchtling.Doch was tat Gott? Er sah Jakobs hoffnungslose Lage und seine Enttäuschung und er sah, dass hier ein Werkzeug war, das eines Tages Gott Ehre bereiten würde.Sobald er Jakobs Zustand sah, zeigte er ihm die geheimnisvolle Leiter, ein Symbol für Jesus Christus. Da ist ein Mann, der alle Verbindung zu Gott verloren hat, und der Gott des Himmels schaut ihn an und beschließt, dass Christus den Abgrund überbrücken soll, den die Sünde gerissen hat.

    Vielleicht haben wir schon gedacht: „Ich sehne mich nach dem Himmel, doch wie kann ich ihn erreichen? Ich sehe keinen Weg.“ Genauso dachte Jakob und deshalb zeigte ihm Gott die Vision mit der Leiter. Jene Leiter verband die Erde mit dem Himmel — mit Jesus Christus. Ein Mensch kann sie hinaufklettern, denn die Leiter steht auf der Erde und die oberste Sprosse reicht bis an den Himmel. Siehe 1.Mose 28,12. Er steigt [sozusagen] fort von den Gewohnheiten, Praktiken und Moden der Welt immer höher auf den Himmel zu. Das Licht und die Herrlichkeit Gottes ruhen auf jeder Sprosse dieser geheimnisvollen Leiter und die Menschen klettern — ja, worauf eigentlich? Sie klettern auf Jesus Christus. An wen klammern sie sich? An Jesus Christus. Mit wem werden sie eins? Mit Jesus Christus ...

    Nun erkennen wir, dass die Zinne erreicht werden kann, dass Gott oben auf der Leiter steht und mit ausgebreiteten Armen jedem Menschen hilft, der in das ewige Reich Gottes kommen möchte.Sein heiliger Name sei hoch gelobt! Ihr Bewohner dieser Erde, preist ihn! Warum? Weil Jesus Christus, dessen langer menschlicher Arm die ganze Menschheit umarmt, während er mit seinem göttlichen Arm den Thron des Allmächtigen umklammert, den Abgrund mit seinem eigenen Leib überbrückt hat. Dieses [winzige] Atom, unsere Welt, die durch die Sünde vom Kontinent des Himmels getrennt und zu einer Insel wurde, wird wieder in seine ursprüngliche Stellung gesetzt, weil Christus den Abgrund überbrückt hat — ja, er selbst ist die Brücke! Ist eine Seele in Gefahr? Gott steht schon bereit, ihr zu helfen. Und alle Engel des Himmels werden ausgesandt, um ihr beizustehen.Manuskript 5, 1891.

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  • Die Wahrheit erhebt uns zum Himmel, 21. März

    [Jesus sagte:] Ich bin die Tür für die Schafe. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet. Er wird ein- und ausgehen und Weideland finden. Johannes 10,9 (GNB).

    Die Wahrheit ist ein aktives und wirksames Prinzip, welches das Herz und das Leben prägt, sodass man ständig weiter erhoben wird. Man steigt [sozusagen] die Jakobsleiter empor zu dem Herrn, der über der Leiter steht. Bei jedem Schritt aufwärts bekommt der Wille neue Entschlusskraft zum Handeln ... Die Herrlichkeit Gottes, die sich über der Leiter zeigt, kann nur von dem geschätzt werden, der immer weiter hinaufklettert und sich danach sehnt, die höheren, edleren Ziele zu erreichen, die Christus zeigt. Alle körperlichen und geistigen Fähigkeiten müssen dafür eingesetzt werden ... „Unsere Berufung und Erwählung festzumachen“ (2.Petrus 1,10) erfordert viel größeren Fleiß (siehe V.5, EB), als viele für diese wichtige Angelegenheit aufbringen. „Denn wenn ihr dies tut“ (V. 10) — nach diesem Plan der Addition lebt (siehe V. 5-7) und „in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus“ wachst 2.Petrus 3,18, — dann werdet ihr Schritt für Schritt auf der Jakobsleiter immer höher steigen und „ihr werdet niemals straucheln“. 2.Petrus 1,10 (EB) ...

    Wir wollen einmal über die Leiter nachdenken, die Jakob gezeigt wurde.Siehe 1.Mose 28,12. Die Menschheit war vom direkten Kontakt zu Gott abgeschnitten. Sie hatten vielleicht das verlorene Paradies im Blick, doch sie konnten keinen Weg hineinfinden. Wie sollten sie mit Gott Gemeinschaft pflegen? Adams und Evas Sünde hatte alle Kommunikation zwischen Himmel und Erde unterbrochen. Bevor Adam und Eva das Gesetz Gottes übertraten, war die Gemeinschaft von Erde und Himmel ungetrübt und lebhaft gewesen.Sie waren durch einen Weg verbunden, den die Gottheit oft beschritt. Aber die Übertretung des göttlichen Gesetzes blockierte diesen Pfad. Dadurch wurde die Menschheit von Gott getrennt.

    Als Satan unsere Ureltern zum Ungehorsam gegenüber dem heiligen Gesetz Gottes verführt hatte, sah es so aus, als sei jede Verbindung zwischen Himmel und Erde gekappt und der Kontakt zwischen der Menschheit und dem unendlichen Gott abgebrochen. Die Menschen konnten zwar zum Himmel aufschauen, doch wie konnten sie ihn erreichen? Es gibt eine Freudenbotschaft für unsere Welt: Der Sohn Gottes, der Sündlose, der Eine, der vollkommen gehorchte, wird zum Weg, auf dem man das verlorene Paradies wieder erreichen kann. Siehe Johannes 14,6. Durch Christus, unseren Stellvertreter und Bürgen, können wir die Gebote Gottes halten. Wir können wieder zur Treue gegenüber Gott zurückkehren, und er wird uns annehmen.

    Christus ist die Leiter, ... deren Fuß auf der Erde steht und deren Spitze bis in den Himmel reicht. Die zerbrochenen Sprossen sind repariert worden. Ein direkter Weg wurde aufgeschüttet, auf dem die „Mühseligen und Beladenen“ gehen können. Sie können den Himmel betreten und dort „Ruhe finden“.Matthäus 11,28 (EB).
    Manuskript 13, 1884; Manuscript Releases XIX, 341-353.

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  • Christus — unsere einzige „Himmelsleiter“, 22. März

    [Jakob] träumte: ... eine Leiter war auf die Erde gestellt und ihre Spitze berührte den Himmel; ... Und siehe, der HERR stand über ihr und sprach: „... das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft.“ 1.Mose 28,12.13 (EB).

    Die Leiter ist das Kommunikationsmedium zwischen Gott und der Menschheit. Durch die symbolische Leiter wurde Jakob das Evangelium verkündet. Wie sich die Leiter von der Erde bis hinauf zum höchsten Himmel streckte und die Herrlichkeit Gottes über der Leiter zu sehen war, so hat Christus in seiner göttlichen Natur die Unendlichkeit erreicht und war mit dem Vater eins. Siehe Johannes 10,30. Und wie die Leiter mit ihrer Spitze in den Himmel stieß und dennoch ihren Fuß auf der Erde hatte, so kleidete Christus — obwohl er Gott war — seine Göttlichkeit in menschliche Gestalt und wurde auf der Welt „der Erscheinung nach als Mensch erkannt“. Philipper 2,6.7. Die Leiter wäre nutzlos, wenn sie nicht auf der Erde stünde oder nicht in den Himmel reichte.

    Gott erschien in seiner Herrlichkeit oben über der Leiter, sah mit Anteilnahme auf den irrenden und sündigen Jakob herab und richtete an ihn ermutigende Worte. Der Vater betrachtet die sündigen Menschen durch Christus hindurch. Die dienenden Engel kommunizieren durch das Medium dieser Leiter mit den Erdbewohnern. Menschen können nur gerettet werden, wenn sie sich fest an Christus klammern. Wir steigen zum Himmel auf, indem wir Schritt für Schritt die Leiter hinaufklettern — die ganze Höhe des Werkes Christi. Wir müssen uns fest an Christus halten und durch die Verdienste Christi hinaufklettern. Wer loslässt, kann nicht mehr weiterklettern, und wer fällt, der kommt um ...

    Allen Männern und Frauen, die zum Himmel aufschauen, stellt sich die Frage: „Wie kann ich in die Wohnungen für die Gesegneten kommen?“ Das geschieht, indem wir „Teilhaber der göttlichen Natur“ werden und „dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist“, entfliehen. 2.Petrus 1,4 (EB).Es geschieht, indem wir durch das Blut Jesu in das Allerheiligste [des himmlischen Heiligtums] eintreten und die Hoffnung ergreifen, die uns im Evangelium angeboten wird. Siehe Hebräer 10,19.22.23 ... Es geschieht, indem wir „in Christus sind“ (siehe 1.Korinther 1,30) und gleichzeitig von ihm geführt werden, indem wir glauben und arbeiten: auf Jesus vertrauen und an dem Plan der Addition [der christlichen Wesensmerkmale; siehe 2.Petrus 1,5-7] arbeiten, während wir uns an Christus festhalten und ständig höher aufsteigen, Gott entgegen ...

    Wir weisen euch auf die Wohnungen hin, die Christus für alle vorbereitet, die ihn lieben. Siehe Johannes 14,2.3. Wir zeigen auf „die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ Hebräer 11,10 ... Steige Stufe um Stufe nach oben, dann wirst du Gott erreichen, der über der Leiter steht, und seine heilige Stadt. Keiner, der fest entschlossen auf dieser Leiter emporklettert, wird das ewige Leben versäumen. Denn „so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.“ 2.Petrus 1,11.
    Manuskript 13, 1884; Manuscript Releases XIX, 353-355.

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