Der Pfingsttag steht nach Weihnachten und Ostern eher ein wenig Schatten, wenn man die Besucherzahlen der Gottesdienste vergleicht. Das liegt nicht nur am Ausflugswetter sondern auch an der christlichen Denktradition. Jesus war an Pfingsten eben nicht auf Erden sondern unsichtbar "im Himmel".
Wenn man aber des Ursprungs von Pfingsten "gedenken" will, darf man nicht im Jerusalem zur Zeit der Apostel (Apg. 2) stehenbleiben. Man muss sogar rund 3200 Jahre zurück zum Sinai gehen. Dorthin gelangten die Israeliten unter Mose nach 7-wöchiger Wanderung aus Ägypten. Griechisch Pentekoste = fünfzig bedeutet 7 Wochen + ein Tag. Somit gibt es eigentlich nur einen, den Pfingsttag, nicht zwei.
Die jüdische Tradition verleugnet leider den Ursprung von Pfingsten/Schawuoth = Wochen. Nach Exodus 16 führte Gott durch Mose unterwegs die Wochenzeitrechnung ein, die wir heute noch haben. Daher wissen wir, dass der Pfingsttag gemäß Levitikus 23:15.-21. immer auf einen ersten Wochentag fällt. Bezüglich des Pfingstdatums stimmt der katholische Kalender. Weil Lev. 23:10.-14. die Auferstehung Jesu symbolisiert, beginnt die Zählung der sieben Wochen nur bedingt mit dem Anfangstag der "Ungesäuerten" aber unbedingt mit dem biblischen ersten Wochentag!
Pfingsten erinnert an die Ankunft der Israeliten am Berg Sinai (Exodus 19:1.), am folgenden Tag nach dem Samstag (den dritten Tag, auch ein Hinweis auf die Auferstehung Jesu) sprach Gott vom Berge zum ganzen Volk Israel ohne Vermittler. Dieser Bund war ohne Opfer- oder Mittlerdienst. Erst später, nach dem Abfall des goldenen Stierbilds, wurde der Priester-/Mittlerdienst der Stiftshütte eingeführt. Somit ist Pfingsten der Ursprung des "allgemeinen Priestertums". 1. Petrus 2:1.-10.
Ich wünsche Euch
einen gesegneten
Pfingsttag!