In 2. Korinther 6,1 steht in der Luther-Übersetzung 2017: 1 Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangt.
Wie ist dieser Vers zu verstehen, wenn doch die Gnade Gottes reines Geschenk Gottes - reine Gnadengabe Gottes ist? Wie kann man die Gnade Gottes vergeblich empfangen? Wenn man sich der Gnade nicht würdig erweist? - oder was meint der Apostel Paulus hier mit diesem schwer verständlichem Vers?
Andere deutsche Übersetzungen lauten abweichend wie folgt:
Hoffnung für alle: Als Gottes Mitarbeiter bitten wir euch aber auch: Lasst die Gnade, die Gott euch schenkt, in eurem Leben nicht ohne Auswirkung bleiben.
Welche Auswirkungen meint die Hfa hier? Sind die Auswirkungen der Gnade vielleicht die Werke, so wie es Jakobus in Jak.2,17+26 mit den Worten: "So ist auch der Glaube ohne Werke tot." ausdrückt? Aber die Werkgerechtigkeit hat doch Paulus in seiner Gnadenlehre ("Gottes Gerechtigkeit aus Glauben" ---> siehe Röm.1,17; 3,22.28.30; 4,5.16; 5,1; 9,30; 10,6; Gal.2,16; 3,6.8.24; Eph.2,8; Phil.3,9) eindeutig abgelehnt.
Ähnlich wie die Hfa übersetzt auch die NGÜ: Neue Genfer Übersetzung:
1 Als Gottes Mitarbeiter wenden wir uns auch an euch; wir bitten euch: Lasst die Gnade, die Gott euch schenkt, in eurem Leben nicht ohne Auswirkungen bleiben!
Einen ganz anderen Akzent bringt Neues Leben. Die Bibel:
1 Als Gottes Mitarbeiter bitten wir euch mit allem Nachdruck, euch dieser wunderbaren Botschaft von Gottes großer Gnade nicht zu verweigern.
Also wie soll man 2. Kor. 6, 1 verstehen?