Hat der Mensch einen freien Willen?

  • Hallo!

    Wenn in der Bibel steht, dass man etwas frei-willig tun kann, bzw. tun soll, dann muss der Mensch schon einen freien Willen haben. In der Luther 2017 steht das Wort "freiwillig" mehr als 30 mal.

    Gruß, GMacS

  • definiere "vollkommen freien Willen"!

    Um nicht das Ewige Leben zu bekommen..dann JA!!! :(

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • In der Luther 2017 steht das Wort "freiwillig" mehr als 30 mal.

    Bitte mir würden schon mal 3 - 5 Stellen reichen! Könntest Du mir diese bitte mitteilen? Danke, und stehen diese dann auch im Zusammenhang mit der Frage - "Freier Willen des Menschen - Ja oder Nein?" ?

    Um nicht das Ewige Leben zu bekommen..dann JA!!!

    Verstehe ich jetzt nicht....!(???)

  • der Luther 2017 steht das Wort "freiwillig" mehr als 30 mal.

    Im Bibelserver.com steht dies "freiwillig" aber nicht im Zusammenhang mit dem Willen des Menschen...!

  • Hallo Norbert!

    Wenn vom Menschen gesagt wird, dass er etwas freiwillig tut, oder freiwillig tun soll, dann setzt das einen freien Willen voraus.

    2. Mose 25, 2
    1. Chronika 29, 17
    1. Korinther 9, 17
    1. Petrus 5, 2

    Keiner dieser Verse würde Sinn machen, wenn der Mensch keinen freien Willen hätte.
    Kein freier Wille = kein freiwilliges Tun!

    Gruß, GMacS

  • Verstehe ich jetzt nicht....!(???)

    Hallo Norbert.

    Ich kann das Geschenk Jesu,für mich gestorben zu sein um mich vom ewigen Tod zu retten ablehnen.

    Ganz bewusst mich gegen Gott stellen,wie es Satan tut.

    Er weiß die konsequenz und tut es trotzdem...ich kann es nicht begreifen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Aus WIKIPEDIA:

    über Luthers Schrift De servo arbitrio - "Vom unfreien Willen": Arbitrium ist das lateinische Wort für „Wahlvermögen“, im Unterschied zu voluntas, das den Willen als kraftvolle Gemütsregung meint.
    Thema der Schrift Luthers ist die wiederholt diskutierte Fragestellung christlichen Denkens, ob der Mensch nach dem Sündenfall die Freiheit behalten habe, sich aus eigener Kraft für die göttliche Gnade zu entscheiden, oder ob diese Entscheidung selbst bereits Geschenk der Gnade sei. Mit Paulus und Augustinus und gegen die optimistische Anthropologie des Humanismus betont Luther vehement die Alleinwirksamkeit der Gnade.
    Er bestritt ganz entschieden, dass der Mensch bezüglich des Willens Gottes einen freien Willen habe, also gegenüber dem, was Heil bewirkt.
    Über ewiges Heil oder ewige Verdammnis entscheidet allein der souveräne Wille Gottes.

    (Anmerkung von mir: Und Gottes Wille lesen wir explizit in 1.Timotheus 2,4: "Gott will, dass alle Menschen gerrettet werden!" ===> Fest steht damit, dass Gott alle retten will; nun stellt sich aber auch die Frage, ob Gott auch alle Menschen retten wird! [Darüber gehen in der Christenheit die Meinungen auseinander!] ===> Nach Römer 11,32 wird sich Gott aller erbarmen! ("...damit er sich aller erbarme.") Und Kolosser 1,19.20 sagt, dass "es Gott gefiel...alles mit sich selbst zu versöhnen" - und zwar durch das Blut des Sohnes Gottes am Kreuz von Golgatha! ===> Daher kann gesagt werden, dass dieses Kreuz von Golgatha das Zeichen der alles versöhnenden Liebe und Errettung Gottes für den Menschen ist!)
    Da hat der Mensch keinen freien Willen: Luther schreibt:
    „Wenn wir glauben, es sei wahr, daß Gott alles vorherweiß und vorherordnet, dann kann er in seinem Vorherwissen und in seiner Vorherbestimmung weder getäuscht noch gehindert werden, dann kann auch nichts geschehen, wenn er es nicht selbst will. Das ist die Vernunft selbst gezwungen zuzugeben, die zugleich selbst bezeugt, daß es einen freien Willen weder im Menschen noch im Engel, noch in sonst einer Kreatur geben kann.“[1]
    [/quote]Solche Aussagen Luthers und seine späteren Auseinandersetzungen unter anderem mit Erasmus von Rotterdam führen dazu, dass Luthers Theologie meist prädestinatorisch aufgefasst wird. Johannes Calvin schloss sich dieser theologischen Sicht an. Philipp Melanchthon suchte dagegen in seiner Confessio Augustana (CA 18) eher die Nähe zur Position der Katholischen Kirche.

  • Nein, ich kenne sie nicht. Die Geschichte vom Skorpion und Hund.
    Ich finde wir haben keinen freien Willen , im Sinne von einer erhofften neutralen Freiheit , die keine Sünde produziert.
    Sonst würde es nicht heißen, dass wir entweder der Knechte der Sünde sind oder uns von Jesus frei machen lassen und seine Knechte sind.
    Wir dienen. So oder so.In diesem Sinn haben wir eine Wahl, ja.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • 5. Moses 30,19 HfA
    Himmel und Erde sind meine Zeugen, dass ich euch heute vor die Wahl gestellt habe zwischen Leben und Tod, zwischen Segen und Fluch. Wählt das Leben, damit ihr und eure Kinder nicht umkommt!

    Markus 10:21‭-‬22 ELB
    Jesus aber blickte ihn an, liebte ihn und sprach zu ihm: Eines fehlt dir; gehe hin, verkaufe, was irgend du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach, das Kreuz aufnehmend . Er aber ging, betrübt über das Wort, traurig hinweg, denn er hatte viele Güter.

    Er gehorchte nicht den Anweisungen Christi, sondern zog es vor, dem Mammon zu dienen anstatt Gott.
    Was mich hier beeindruckt, dass Jesus den Mann gehen lässt. Er läuft ihm nicht hinterher und fängt eine große Diskussion an. Jesus überlässt dem reichen Jüngling die Entscheidung und akzeptiert diese.

    Warum bekommen wir das nicht auf die Reihe ???

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Ein Skorpion und ein Hund wollten beide einen strömenden Fluss überqueren.
    Der Skorpion sagte zum Hund: "Wenn Du mich auf deinem Rücken auf die andere Seite bringst, dann werde ich dich nicht stechen! Und wir kommen beide herüber und gehen unsrer Wege."
    Der Hund nahm an und ließ den Skorpion auf seinen Rücken.

    Als der Hund schon bis zur Mitte des Flusses geschwommen war, stach ihn der Skorpion.
    Beide versanken im Strom und der Hund fragte mit letzter Kraft: "Warum hast du das getan?"
    Der Skorpion antwortete: "Weil ich ein Skorpion bin."; und sie starben beide.

  • Er läuft ihm nicht hinterher und fängt eine große Diskussion an

    er lässt nur 99 Schafe stehen, um eines zu suchen.....
    damit will ich sagen, dass es offensichtlich ist, dass Jesus dem Menschen aber immer wieder nachgeht und immer wieder seine Erlösung anbietet....
    @Seele1986
    Das Gleichnis verstehe ich nicht im Zusammenhang mit Freiheit. Oder meinst du es gibt keine Wahl, der kopion ist immer tödlich...der Satan hat nichts anderes zu bieten als den Tod und nur Gott das Leben. Zum Leben gibt es keine Alternative?Zu Gott gibt es keine Alternative.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Der Skorpion antwortete: "Weil ich ein Skorpion bin."; und sie starben beide.

    Ich bin auch im Sterbild "Skorpion" geboren.. bestimmte Charaktereigenschaften sind mir da bekannt... ;)

    Dank Gottes Neugeburt, kann mann einiges ablegen...diese Freiheit hat man.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Dank Gottes Neugeburt, kann mann einiges ablegen...diese Freiheit hat man.

    Ja, du und ich. Aber der Satan nicht. Der Satan ist der Satan.

    Er ist ein Mörder von anfang an, sagte Jesus.

    In deinem Herzen wurde Böses gefunden, sagt Hesekiel. - Dieses ganze Engelfallszenario, mit Betrachtung von Luzifers Empfindungen, gibt es in der Bibel nicht! Es ist eine Idee der Literaturgeschichte (John Milton), die sehr stark in religiöse Lehre und Denke hereingenommen wurde.

  • @ Pfingstrosen,

    der Jüngling konnte wählen zwischen Nachfolge Jesu und seinem Reichtum. Was gewählt wird, hat jeder persönlich in der Hand und ist dafür verantwortlich.

    Natürlich geht Jesus den Menschen nach und bietet Erlösung an. Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Aber die Entscheidung dafür oder dagegen bekommt keiner abgenommen. Jeder hat die freie Wahl,

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Was ist mit Bibelstellen wie: "Gott erbarmt sich wessen er will und verstockt wen er will"?


    Und nein, ich glaube nicht an den, in allen Dingen, freien Willen.
    Erklären, warum nicht, kann ich´s aber nicht.
    Mit obiger Bibelstelle hat es aber (vermutlich) nichts zu tun!?


    Aber das mit dem Skorpion passt.

  • Der Mensch ist frei in den Dingen, über die er verfügen kann.

    Über Naturell, Gefühle, Gedanken und Glaube kann man nicht verfügen; es widerfährt einem.
    Allerdings höre, sehe, lerne ich im Leben. Ich bekomme eine Resonanz. Daraus kann ich Erkenntnisse ziehen und reflektieren.

  • Genau super, jetzt kann ich´s auch erklären. Danke! :thumbup:

    So war/ist es auch in meinem Unterbewußtsein, nur zusammengebracht hätte ich es nicht.


    Mit Naturell meinst du (hauptsächlich) den Charakter, oder?