1 Korinther 8 - Götzenopferfleisch damals und heute

  • Das ist aber etwas willkürlich, das past vom Kontext in keiner Weise. Warum sollten konkrete und abstrakte Begriffe beliebig kombiniert werden. porneia ist für Abfall in der Bibel nur im übertragenen Sinn gebraucht, als Störung der "Ehe" zwischen Gott und Seinem Volk.

    "Gott zu verlassen" muss man auch Heidenchristen nicht untersagen. Sexuelle Verirrungen schon weit eher.

    Ja, ich habe mir noch verschiedene Übersetzungen angesehen..du hast recht...der Text bezieht sich auf sexuelle Unmoral. :)

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Es geht um das Wort Gottes, nicht um eine angebliche Ausblendung einer Realität!!

    Eben, es geht darum, was der inspirierte Schreiber seinen (primären) Adressaten geschrieben hat. n In Kornth ging man halt auch ganz gerne zur Hetäre. 1. Kor. 6, 18. nimmt genau Bezug auf das Besondere des ganz realen und nicht bildklichedn Übels : 1. Mose 2, 24.

    Das menschliche Erleben hat sich seit der Schöpfung nicht verändert. Eine Frau nach missglücktem "Kurzkontakt" : "Er war in mir drinnen, verstehen Sie, IN MIR DRINNEN !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • ZUR FREIHEIT HAT UNS CHRISTUS BEFREIT!

    Das Thema - diese Passage aus dem ersten Korintherbrief - ist der Beachtung und des Nachdenkens und der Lehre für uns heute wert !

    Nein, Nein und nochmals Nein! Das war nur zeitbedingt und hat uns Heutigen m.E. absolut nichts mehr zu sagen - ist schlicht und ergreifend bedeutungslos!

    Was mir nicht klar ist: Wie passen diese Anweisungen zu den Beschlüssen der Apostelversammlung, die doch wohl vor diesen Briefen gefasst wurden und denen auch Paulus zugestimmt hat

    +

    Wie passt das zur obengenannten Erlaubnis an die Starken, Götzenopferfleisch zu essen oder auch der von dir, Philoalexandrinus, zitierten Stelle: Alles, was auf dem Fleischmarkt feilgeboten wird, das esst

    Passt überhaupt nicht zusammen, da das Apostelkonzil das erste Konzil mit Irrlehren war! Im Galaterbrief ist davon absolut nicht die Rede - aber dafür in großartiger Weise von der christlichen und evangelischen Freiheit ! [bibel] "Zur Freiheit hat uns Christus befreit!" (Galater 5,1) [/bibel] EINE MEINER LIEBLINGSSTELLEN IN DER BIBEL!

  • Nein, Nein und nochmals Nein! Das war nur zeitbedingt und hat uns Heutigen m.E. absolut nichts mehr zu sagen - ist schlicht und ergreifend bedeutungslos!

    Ich glaube, wir missverstehen uns : Wenn ich die gegegnständliche Passage als beachteneswert bezeiche, so vor allem ob ihrer Gesamtausssage. Es scheint mir weder als Regel - Aufforderung zum Fleischgenuss noch als Lässigkeit im Umgang mit dem eigenen und des anderen Gewisssen zu sein.

    Das macellum, der Fleischmarkt, wurde von den Tempeln beliefert, ob nicht auch direkt von Viezüchtern , weiss ich nciht. aktuell würde ich das so paraphasierend ausdrücken : Fragt am macellum nicht, ob das Beiried vom Artemistempel kommt oder vom Viehzüchter direkt ist - -
    konkret haben wir heute diese spezifischen Verhältnisse ("Kommt es vom Artemistempel ?") nicht.
    Nur gleiche Probleme in anderen Bereichen.

    Ich verweise auf die (für mich inhaltlich nur scheinbare) Parallele in Römer 14 hin : Hier ging es meines Erachtens anch nicht um Götzenopferfleisch, sondern um "Fleisch und Wein" Vers 21., sowie um "Tage " : Vers 5.
    Und Paulus schränkt seine - un damit auch der "Starken" Freiheit ganz beträchtlich ein : Vers 15 und 21. sowie Kapitel 15, 1., 2.

    Provokant nochmals : Wo hört das Tragen des Schwachen auf und wo beginn die Diktatur der "Kleinen Geister" ? Bemo zur Einleitung und dann z. B. Tricky haben das Probelm für uns heute seh deutlich dargestellt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (17. Juni 2016 um 12:00)

  • Ein Aspekt ist noch ausgeblieben. Im AT erlaubte Gott beim Götzentempel keinerlei Aktivität und erlaubte auch nicht das Essen des Überrest des Opferfleisches.

    Hüte dich, einen Bund zu schließen mit den Bewohnern des Landes, damit sie, wenn sie ihren Göttern nachlaufen und ihnen opfern, dich nicht einladen und du von ihrem Opfer essest.
    2.Mos. 34;15.

    Nicht nur das Meiden der Gemeinschaft beim Götzendienst war wichtig, sondern wahrscheinlich wurde dieses Fleisch auch zusammen mit unreinem Fleisch "behandelt" während der Zeremonie.

    Nun Paulus betrachtet das Problem von einer ganz anderen Seite, deshalb sieht er nix schlimmes daran, wenn ein "Starker" beim Tempeltisch sitzt: "Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, ..." er fordert nicht einmal auf zu prüfen, ob das Fleisch "koscher" ist (z.B. keine Blutreste usw.). Anscheinend der Gegenstand "Fleisch" in sich ist nicht mehr so wichtig (wie das im AT war), sondern nur die Auswirkung ist wichtig auf die Anderen. Bei der Entscheidung steht im Mittelpunkt das Gewissen. Im äusserlichen Sachen besteht uns eine grössere Freiheit, in Sachen Gewissen ist unsere Verantwortung aber wesentlich grösser geworden als im AT, wo Gott alle wichtige Sachen geregelt hat (ich finde nicht einmal das Wort Gewissen im AT- übersah ich irgendwo?).

    Auf die Frage, wie weit sollen wir auf die "schwachen" Rücksicht nehmen (ich finde die Formulierung von @philoalexandrinus voll genial: die Diktatur der "Kleinen Geister"...), denke ich, wenn ich mich in einer Sache "stark" fühle, kann ich mich kurzfristig aus Liebe und mit dem Zweck Erziehung anpassen - natürlich nur in Formsachen. Langfristig allerdings muss meine Umgebung meine Einstellung und Prinzipien kennenlernen und das kann ev. Anstoss und Ergärnis auslösen.

    Übrigens ich bin froh, dass das Essen vom Opferfleisch kein Pflicht geworden ist... Dieses Fleisch war schon "gebraucht" und ich glaube nicht, dass nach der Zeremonie die Reste vakuumverpackt und abgekühlt gelagert wurden, vielmehr bevor anfing zu stinken, wurde auf dem Markt noch zum Aktionspreis ausverkauft... Es ist kein Zufall, dass Paulus ausgerechnet durch dieses Thema veranschaulicht, dass Gott in heilsrelevanten Sachen einen Fortschritt machte.

    LG
    Peter

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

  • Danke für die vielen guten Gedanken zu meiner Frage!

    Ja, das ist ein wichtiger Punkt zum Überlegen, den du da nennst, Philoalexandrinus:


    Zitat von Philoalexandrinus

    Provoant nochmals : Wo hört das Tragen des Schwachen auf und wo beginn die Diktatur der "Kleinen Geister" ?


    Mir kommt dazu die Szene in den Sinn, wo Paulus den Petrus öffentlich rügt:

    [bibel]Gal 2, 11 Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn es war Grund zur Klage gegen ihn.
    12 Denn bevor einige von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus dem Judentum fürchtete.
    13 Und mit ihm heuchelten auch die andern Juden, sodass selbst Barnabas verführt wurde, mit ihnen zu heucheln.[/bibel]

    Also eine Grenze ist definitiv erreicht, wo aus der Rücksichtnahme Heuchelei wird, die auch noch leicht andere ansteckt.

  • Spät, aber doch : zum Unterschied vom Fleischmark t - macellum - in Korinth verwendett der Lukanier in seinem Bericht vom Apostelkozil eidwlolythron.

    eidwlon = Bild, Abbild, Gestalt, Götzenbild (NT) ( - - Idol !)
    lythron ( im Lexikon nachgesehen = Besudelung, Befleckung, blutdurchtränkter Sand - - -

    Ersticktes - keine besondere Deutung aus dem Grundtext.

    Besudelung - Befleckung - - - öffent für uns heute die Freiheit zur Frage, durch welchen Götzendienst wir uns hier und jetzt beflecken können. Tertullian im schon zitierten Apologeticum beschreibt, wo überall die Christen am öffentlichen Leben teilhaben - Forum, Ackerbau, Tavernen, Werkstätten, , Ställe, Seefahrt, Fleischmark, Badeanstalt, - - und wo eben NICHT :
    den Zeremonien, Saturnalien,
    den Zirkusspielen - -

    Bohnoeffer ist nach mehr als einem hablen Jahrhundert für uns in seinem Buch "Nachfolge" immer noch aktuell :

    "Die Welt feiert und sie stehen abseits; die Welt schreit : Freut euch des Lebens, und sie trauern - - Die Welt phantasiert von Fortschritt, Kraft, Zukunft, die Jünger wissen um das Ende, das Gericht und die Ankunft des Himmelreiches - -- - Warum muss die Gemeinde Jesu bei so viel Festen des Volkes, in dem sie lebt, draussen stehen? - - -"

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    3 Mal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (19. Juni 2016 um 11:04)

  • wenn Du meinst, das Apostelkonzil hätte Irrlehren verkündigt, dann...

    Zumindest hat es die erste Aussage des Apostels Petrus aus Apg.15,11 ("Vielmehr glauben wir, dass wir durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet werden!"), die ich voll unterschreibe, mit zusätzlichem "ATlichem Brimborium" (Götzen-Verunreinigung, Unzucht, Ersticktes, Blut) wieder teilweise eingeschränkt, was gar nicht notwendig gewesen wäre! Dies hat v.a. der Juden-Apostel Jakobus als in meinen Augen "faulen Kompromiss" durchgesetzt! (---> Siehe Apg.20,20) Dabei hätte es diesen Zusatz gar nicht gebraucht, denn 1.) Götzenopfer ist abgedeckt durch das erste der 10 Gebote und 2.) Unzucht ist abgedeckt durch das 7. Gebot ("Du sollst nicht ehebrechen!"). Ersticktes sind ATliche zeitbedingte für Christen nicht verbindliche Dinge aus dem 3.Mose-Buch. Und das Verbot vom Blut gab den Zeugen Jehovas die Begründung ihrer Irrlehre, dass man keine Bluittransfusionen machen darf!
    In den ganzen Paulusbriefen ist von diesen "Zusatzforderungen zum Glauben" nie die Rede!

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für eure Beiträge! Ich will für mich mal eure treffensten Antworten auf meine Fragen zusammenfassen...

    Was könnte heute solch ein "Götzenopferfleisch" sein? Was nicht?

    Genannt wurde:

    • Alkohol: Weil ich meinen Glaubensbruder oder einem Alkoholkranken Anstoß geben könnte, lebe ich abstinent. Frage: Gerade bei "außenstehenden" Alkoholkranken - wie Praxisrelevant ist für ihn eigentlich meine Abstinenz? Bewirkt das nicht genau so viel, wie wenn ich am Sabbat nicht einkaufen gehe um andere nicht für mich arbeiten zu lassen? Ist das nicht einfach utoptisch-idealistisch und weltfremd mit dieser Motivation? (Ich geh am Sabbat nicht aus diesem Grund nicht einkaufen, ebenso lebe ich auch nicht aus diesem Grund abstinent)
    • Kleidung: Weil ich meinen Glaubensbruder (wem noch?) Anstoß geben könnte, passe ich meine Kleidung im Rahmen meiner Möglichkeiten an. Wenn also mein Rock zu kurz ist im Gottesdienst und mein Bruder weist mich drauf hin - komm ich ihm wirklich entgegen? Noch radikaler: Ich verzichte prinzipiell auf Miniröcke auch im Privaten, weil mein Bruder sonst vom Glauben abfallen könnte. Passt diese Analogie zum Götzenopferfleisch?
    • Fleisch: Weil ich meinen veg. Glaubensbruder oder Gast keinen Anstoß geben möchte, stelle ich mich auf ihn ein. Berechtigte Frage: Würde ich das als Vegetarier genauso umgekehrt machen? (Das Vegetarismus zumindest unter STA Anstoß gibt, ist relativ unwahrscheinlich - aber es gibt ja nicht nur STA-Gäste...)
    • Fernöstliche "Gymanastik": Weil mein Glaubensbruder der Meinung ist, dass es sich dabei um Esoterik handelt, verzichte ich ab sofort zu 100% darauf und bewege mich stattdessen zu 100%-yoga-abstinent. Wirklich?!?
    • "Mondzauber" und Homöopathie: Ich benutze diese und jene Produkte nicht mehr, weil ich dadurch für meinen "schwachen" Glaubensbruder zum Esoteriker werde. Würde ich das wirklich machen?

    Ich will an dieser Stelle noch einmal die radikale Konsequenz hervorheben, die Paulus für sich zieht:

    [bibel]Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nie mehr Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.[/bibel]

    Wenn ich Paulus hier richtig verstehe, dann geht es ihm hier um Abstinenz - und zwar nicht nur wenn der "Schwache" dabei ist. D.h. wenn ich dieses Prinzip radikal auf die heutigen Probleme anwenden würde, dann müsste ich z.b. auch im Privaten auf Alkohol verzichten, sobald sich jemand in meiner Gemeinde daran stößt. Das gleiche gilt für Yoga, Fleisch, Homöopathie... auf dies alles zu 100% verzichten, auch wenn der Betroffene nicht dabei ist? Nun gut, man könnte es ihm auch verheimlichen - aber das widerspricht der von uns Christen geforderten Wahrhaftigkeit.

    Ich denke, wichtig ist in solchen Fällen wirklich, ob der Anstoß, den ich meinen "schwachen" Glaubensbruder gebe, ihm vom Glauben abbringt. Dies abzuschätzen ist, so denke ich, das wirkliche Problem. Kein Risiko gehe ich nur ein wenn ich beginne in den besagten Dingen abstinent zu leben und mich damit seinen Gewissen beuge, oder? Wenn ich dem "Schwachen" nicht entgegen komme, besteht immer die Gefahr, dass er dann z.B. nicht mehr zum Gottesdienst o.ä. kommt mit all den damit verbundenen Konsequenzen für ihn...mhhh alles schwierig und nicht wirklich befriedigend.

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

  • .mhhh alles schwierig und nicht wirklich befriedigend.

    Deshalb kann nur gelten - die evangelische Freiheit! "Zur Freiheit hat uns Christus befreit!"(Gal.5,1)

  • Für mich ist das gar nicht so kompliziert.
    Leben und leben lassen.

    Wir hatten schon mal an anderer Stelle das Thema "Weihnachtsbaum, Osterhasen...".
    Aus meiner Sicht darf jeder erwachsende Mensch diesbezüglich in seinem Hause machen was er will - geht niemandem etwas an.
    Wenn sein Gewissen vor Gott in Ordnung ist, dann ist es so...

    Andere haben hier Probleme(Weihnachtsbaum...)..sie lehnen ihn ab, weil sie meinen, sie würden Götzendienst betreiben.
    Ich persönlich würde im öffentlichen Bereich einlenken, d.h. in der Gemeinde - wenn Geschwister diese Dinge nicht mögen - würde ich natürlich verzichten, um keinen Anstoß zu erregen.

    Aber im privaten Bereich gilt für mich und auch für den Anderen, bis zur einer bestimmten Grenze, "Privatbereich"

    Ein ewiges herumreiten, dass er doch ein schlechtes Gewissen haben müsste....seitens der Geschwister .....finde ich nicht passend.
    Jemandem ein schlechtes Gewissen machen, kann man bei Ehebruch, Suchtkrankheiten, Diebstahl und vieles mehr....Hier haben wir doch genug zu tun...

    Ernsthafte Probleme haben wir genug, warum noch "Kleinkramm" drüberpacken...es sei denn, dass man die wirklichen Probleme gar nicht sehen möchte.

    Vielleicht sollten die "Schwachen im Glauben" bisschen dazulernen, wenn sie im Wohnzimmer anderer blicken müssen.
    .
    Der Starke muss nicht vor dem Schwachen in die Knie gehen. Wenn dem so wäre, würde der Starke sich zum Schwachen machen...ja, eigentlich lächerlich... Mit Nächstenliebe hat das auch nichts zu tun.
    Macht und Unterwerfung wäre dann dass nächste begleitende Thema

    Im Kontakt mit dem Mitmenschen sollten wir uns anpassen, das gilt für Essen,Trinken, Kleidung,Gemeindeordnung und Verhaltensregeln...usw.

    Aber auch hier, wenn ich kein Veganer bin... muss ich nicht, weil andere das meinen - auf meinen Braten verzichten...
    Manchmal geht die gut gemeinte Nächstenliebe einfach zu weit, wenn im privaten Bereich, seitens der Gemeinde oder einzelner Geschwister, Vorgaben gemacht werden, die zu sehr ins persönliche gehen..

    Für mich ist das kein Thema - würde mich sofort abgrenzen,

    Im öffentlichen Bereich und in der Gemeinde gelten ganz andere zwischenmenschliche Regeln .
    Wenn ich weiß, dass die Schwester vor dem Gottesdienst nicht sprechen möchte, dann schweige ich halt und wenn ich weiß, dass bestimmte Lebensmittel Unverträglichkeiten auslösen, dann koche ich so, dass es passt...eigentlich doch ganz selbstverständlich..
    Es geht um gegenseitigen Anstand und Respekt...mehr ist das doch nicht.

    LG

    .

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Götzenopfer ist abgedeckt durch das erste der 10 Gebote und 2.) Unzucht ist abgedeckt durch das 7. Gebot ("Du sollst nicht ehebrechen!"). Ersticktes sind ATliche zeitbedingte f

    Darüber habe ich nachgedacht : Warum gerade diese wenigen Pubkte ? -

    zum "Erstickten" gab Johannes Kovar vor nicht allzulanger Zeit eine Erklärung - die ist recht vage.was Johannes nicht anzulasten ist.

    Götzendienst - Verunreinigung : Ja, was geht mich die Magna Mater Austriae an ? ( 1. und 2. Gebot !) - Und wenn ich ein Uralthaus kaufe mit einer Mauernische aussen , in der eine wunderschöne Barockmadonna - halt restaurierungsbedürftig - steht ? Und das Ganze ist denkmalgeschützt ?

    Unzucht : Ist leider - so sehe ich das - bestenfalls für uns heute mit dem 7. Gebot abgedeckt. Etaira und pornh - Hetäre und Prostituierte - sah man nicht als Frauen an, mit welchen man die Ehe bricht, sie galten als ehrens- und achtenswerte Gesprächspartnerinnen und Vergnügensspenderinnen, während daheim die züchtige Hausfrau waltete, so Xanthippe bei Sokrates zuhause. Bei Platon müssste da Illustratives zu finden sein.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (14. Juli 2016 um 20:47)

  • Hallo liebe Mitforisten,
    mir geht aus gegebenen Anlass schon seit längeren ein Bibeltext durch den Kopf. Ich versuche mich in die damalige Situation von 1. Korinther 8 hinein zuversetzen um dadruch Übetragungen und Schlussfolgerungen für heutige, aktuelle Probleme zufinden. Folgendes steht in diesem Bibeltext nach Luther:

    [bibel]1 Was aber das Götzenopfer angeht, so wissen wir, dass wir alle die Erkenntnis haben. Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.2 Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, der hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll.3 Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt.4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keinen Götzen gibt in der Welt und keinen Gott als den einen.5 Und obwohl es solche gibt, die Götter genannt werden, es sei im Himmel oder auf Erden, wie es ja viele Götter und viele Herren gibt,6 so haben wir doch nur "einen" Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und "einen" Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.7 Aber nicht jeder hat die Erkenntnis. Denn einige, weil sie bisher an die Götzen gewöhnt waren, essen's als Götzenopfer; dadurch wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt.8 Aber Speise wird uns nicht vor Gottes Gericht bringen. Essen wir nicht, so werden wir darum nicht weniger gelten; essen wir, so werden wir darum nicht besser sein.9 Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird!10 Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er doch schwach ist, verleitet, das Götzenopfer zu essen?11 Und so wird durch deine Erkenntnis der Schwache zugrunde gehen, der Bruder, für den doch Christus gestorben ist.12 Wenn ihr aber so sündigt an den Brüdern und verletzt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christus.13 Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nie mehr Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.[/bibel]

    Der Konflikt zwischen Starken und Schwachen im Glauben taucht bei Paulus bekanntlich mehrmals auf. In diesem Fall ist der Streitpunkt das Götzenopferfleisch. Die Starken im Glauben, zu denen sich Paulus zählt, haben logische Argumente, weshalb sie kein Problem mit dem Verzehr dieses Fleisches haben - sie stehen auf der "richtigen" Seite. Die Argumente der Schwachen im Glauben sind wohl der Sicht des Paulus wohl eher an den Haaren herbeigezogen. Das für mich verblüffende und nachdenkenswerte ist jedoch, welches Beispiel uns Paulus hier in dieser Situation gibt: Er nimmt sich radikal zurück, um die Schwachen im Glauben nicht zu verlieren - obwohl er eigentlich Recht hätte. Warum unternimmt er nichts, sie von seinen Argumenten zu überzeugen? War dies für ihn vielleicht aussichtlos? Waren sie einfach noch nicht soweit? Es kommt mir schon fast vor als ob er resigniert im Sinne von "Der Klügere gibt nach".

    Meine Fragen nun fürs "heute":

    • Was könnte heute solch ein "Götzenopferfleisch" sein? Was nicht?
    • Führt die Rücksichtnahme auf das "sensible" Gewissen des Schwachen nicht in eine Sackgasse? Welche positiven und negativen Folgen kann dies mit sich bringen?
    • Wie weit würdet ihr gehen? Wo ist die Grenze, ab der ihr keine Rücksicht mehr auf das Gewissen des "Schwachen" nehmen würdest?
    • In welchen Lebensbereichen seht ihr euch als "Starke", wo als "Schwache"? Wie stark seid ihr euch eurer "schwachen" Rolle bewusst oder seid ihr alle "stark"?

    Soweit erstmal dazu - gerne könnt ihr auch noch mehr Fragen zu einer aktualisierten Anwendgung dieses Bibeltextes stellen.

    1. Götzenopferfleisch könnte für mich etwas sein, was einen anderen Menschen runterziehen oder ihm irgendwie schaden könnte. Also z.B., wenn ich vor einem eben trocken gewordenen Alkoholiker Alkohol trinken würde. Oder in Gegenwart von jemandem, der gerade aus guten Gründen aus der kth. Kirche austrat, dort einen Gottesdienst besuche. Evtl. sind für manche auch antroposophisch bearbeitete Reformhauslebensmittel wie Demetersachen Götzenopferfleisch. Oder für einen Inetsüchtigen bestimmte Inetseiten.
    2. Das denke ich nicht, weil Rücksichtnahme für schwache Menschen auch gelebte Nächstenliebe bedeutet. ;) Und dadurch könnte ich sie als Freunde gewinnen.
    Gefährlich wird es für mich eigentlich erst ab dem Moment, wenn ich meine eigene Persönlichkeit komplett aufgebe, nur, um anderen alles Recht zu machen, also in eine falsche Menschenabhängigkeit geraten würde.
    3. Hab ich im Grunde bei 2. schon beantwortet meine ich.
    4. Also schwach sehe ich mich im Bereich NR-Schutz (daß ich ihn oft zu wenig erfahren habe trotz gesundheitl. Notwendigkeit durch fehlende Mandeln, Asthma und Migräne, und deshalb oft diskriminiert wurde) und Heilungsmüll (alias aufgezwungene Heilungswünsche und -gebete oder Verurteilungen, besonders aber nicht nur aus dem charismatischen Lager), weil ich auf beiden Gebieten jahrelang sehr gesundheitlich bzw. geistlich mißbraucht wurde.
    Auch im beruflich-finanziellen Bereich, da ich nie die Chance auf eine mir entsprechende Ausbildung bekam und dies gesundheitlich heute wohl auch nicht mehr ginge.
    Und im familiären Bereich, da ich in dieser Richtung nie Unterstützung oder Trost hatte, als dies nötig gewesen wäre.
    Schwach sehe ich mich auch insoweit, daß ich wohl nicht den Mut zum Märtyertum habe, da ich in bedrohlichen Situationen ein großer Feigling bin.
    Stark sehe ich mich im Bereich, daß ich an meinem Leid gereift bin, daß ich gut zuhören kann, viel Lebenserfahrung gesammelt habe und auch im Bereich Seelsorge/Christliche Suchtkrankenhilfe, da meine Meinung dazu nicht von Tabak-, Alk- oder Pharmalobby bestimmt ist sondern eigener und biblischer Überzeugung entstammt.
    Und insoweit, daß Jesus mir klar zeigte, worum es in der heutigen Zeit geht (Nicht dem Feind das Feld zu überlassen, indem er alle Gebetskreise mit Heilungsmüll beschäftigt und immer mehr Leute in Sucht, Esoterik und Islam reinzieht sondern dagegen anzubeten).
    Stark vielleicht noch insoweit, daß es für mich in meinem Leben immer normal war, gegen den Strom zu schwimmen und oftmals allein gegen die Masse zu stehen.

  • Ich las mir gerade den Thread nochmals durch mit all den Aspekten, welche uns bewegen, auch wenn wir kein vom apolloztempel beliefertes macellum mehr haben.

    Nachkriegszeit, man fuhr, so man konnte, zu Geschwistern auf Urlaub. Das war bei den Puschiggs am BAuernhof im Lavanttal ein frohes Zusammensein im Rahmen unserer Grundsätze. Das war bei der Gattin des Dorfschmiedes in Arriach - Innerteuchen ein frohens Zusammensein - - es war aber bei einer anderen Familie in Kärnten eine Qual : Das tue man nicht und jenes meide man und ein Erker im neuerbauten Häuschen wäre ein gottloser Luxus und dort geht man nicht hin und darüber rede man nicht und das sei ungesund - - und der sabbats am nachhauseweg von der Gemeinde - weg von der Bahnstation im Walde - enteckte Herernpilz - ein Prachtexemplar ! - den zu pflücken wäre eine Sabbatsünde, da solle man am Sonntag halt nochmals den Weg gehen - - und, Bruder, das ist fleischlich ! (die Freude an der Kärnzner Sonne !)

    wieso war es bei Puschniggs und in Arriach - Innerteuchen so schön ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (14. Juli 2016 um 20:49)