Mir geht es auch gar nicht darum, das Feiern solcher Feste mit einer "Anbetung" falscher Götter gleichzusetzen. Es geht mir einfach nur um die Frage, ob es für Gott akzeptabel ist, gewisse heidnische Bräuche mit in die Anbetung (des wahren Gottes) einfließen zu lassen.
Hallo Gane,
sehr richtig, doch in den von dir angeführten Bibelstellen geht es nicht darum, dass Formen aus dem Heidentum mit einflossen, sondern es geht um die Anbetung von Götzen.
Es gibt immer historisch, kulturelle und durch Begegnung gewachsene Einflüsse.
Synkretistisch wäre es, wenn ich sagen würde: "Ich gehe nach dem Gottesdienst um 15 h noch in den Tempel und bringe Shiva ein Opfer dar", weil es ja alles letztlich dasselbe ist.
Oder es wäre götzendienerisch, wenn ich sagen würde: "Weißt du, das ist zwar ne Kirche hier, aber ich bete eigentlich den Apollon an."
Letzteres habe ich wirklich mal gehört von jemandem: ich habe eine zeitlang einen Hauskreis besucht. Dort erzählte einer, er sei auf einer Tauffeier gewesen. Der Mann neben ihm (wie sich später rausstellte ein Freimaurer), sagte zu ihm: "Wissen Sie eigentlich, warum der Priester das Kreuzzeichen auf die Stirn des Kindes macht?"
"Na, als Segenszeichen", sagte mein Bekannter zu ihm.
"Nein, er öffnet damit das dritte Auge", sagte der Maurer. Mein Bekannter erzählte es uns und war extrem irritiert davon; er unterhielt sich anschließend auf der Feier noch etwas mit dem Mann, aber mit großem Unbehagen. Ihm war nicht wohl dabei.
Was sagen wir nun? Für meinen Bekannten, einen gläubigen Christen, ist das ein christlich-begründetes Segenszeichen;
für den Maurer ist es ein esoterisches Symbol. Und nun? Man hätte den Priester fragen sollen, was er darunter versteht.
Der Glaube macht das Werk. Und letztlich nichtmal der, denn Kinder sind von Gott gesegnet und geschützt, Priester hin, Priester her, Ritus hin, Ritus her.
Jesus sagte: "Nicht, was durch den Mund des Menschen eingeht, macht ihn unrein, sondern, was durch den Mund des Menschen ausgeht..." - Damit ist nicht nur Speise und Worte gemeint, sondern eine Gesetzmäßigkeit in der ganzen Schrift: es beginnt im Innern.
Wenn ich im Gottesdienst sitze, dann ist das für mich ein christlicher Gottesdienst. Die Handlungen sind christliche Symbole, auf die Worte achte ich äußerst genau.
Der Pastor mag währenddessen vielleicht ans Mittagessen denken oder an seine Affäre oder seinen letzten Bordellbesuch, das weiß ich nicht. Woran denke ich denn? Bin ich so reinlich?
Der Gottesdienst soll einen Raum geben, wo man sich genau darauf besinnt: Gott zu hören, seine Bindungen loszulassen, sich erneuern und zur Erkenntnis bringen zu lassen, was gut und wahr ist. Darum geht es.
Und zum Volk Israel und seinen Gesetzen: es ist schon ein alter Hut hier. Wir leben alle nicht, wie das Volk Israel im Alten Testament. Denn erstens sind wir nicht Israel und zweitens haben wir 3000 Jahre später.
Wir sind im neuen Bund und dazu ist vor allem Paulus zu sehen und zu lesen, der sagte, dass man alles gebrauchen darf, was zum Guten (also dem Evangelium) dienlich ist. Dort, mit den entstehenden Christentum haben wir auch eine ganz andere soziale, kulturelle und anders motivierte Betrachtung, als beim Nomadenvolk der Hebräer, dass sich gegen eine heidnische Umwelt abgrenzen und durchhalten musste, um sich zu bewahren.
Herangehensweise und Form des sinnlichen Volkes sind in vielem anders als beim geistlichen Volk.