- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
die meisten von euch kennen die Geschichte von Jakob und Esau. Trotzdem erscheint es mir immer wieder rätselhaft, wie so manche Dinge, die hier geschehen sind, so geschehen konnten, wie sie geschahen. Zuerst aber wieder der Text:
SCH2000 1 Mo 27/1 Und es geschah, als Isaak alt war und seine Augen dunkel wurden, so daß er nicht mehr sehen konnte, da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier bin ich!
2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt und weiß nicht, wann ich sterbe.
3 So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret,
4 und bereite mir ein schmackhaftes Essen, wie ich es gern habe, und bring es mir herein, daß ich esse, damit meine Seele dich segne, bevor ich sterbe!
5 Rebekka aber hörte zu, als Isaak diese Worte zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wildbret zu jagen und es heimzubringen.
6 Da redete Rebekka mit ihrem Sohn Jakob und sprach: Siehe, ich habe gehört, wie dein Vater mit deinem Bruder Esau redete und sagte:
7 »Bring mir ein Wildbret und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, daß ich esse und dich segne vor dem Angesicht des Herrn, ehe ich sterbe!«
8 So gehorche nun, mein Sohn, meiner Stimme und tue, was ich dir sage:
9 Geh hin zur Herde und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein, daß ich deinem Vater ein schmackhaftes Gericht davon bereite, wie er es gern hat.
10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, damit er es ißt und dich vor seinem Tod segnet!
11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rauh, und ich bin glatt.
12 Vielleicht könnte mein Vater mich betasten, da würde ich in seinen Augen als ein Betrüger erscheinen; so brächte ich einen Fluch über mich und nicht einen Segen!
13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Dein Fluch sei auf mir, mein Sohn! Gehorche du nur meiner Stimme, geh hin und hole es mir!
14 Da ging er hin und holte es und brachte es seiner Mutter. Und seine Mutter machte ein schmackhaftes Essen, wie es sein Vater gern hatte.
15 Rebekka nahm auch die guten Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohn, an.
16 Aber die Felle der Ziegenböcklein legte sie ihm um die Hände, und wo er glatt war am Hals;
17 und sie gab das schmackhafte Essen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.
18 Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn?
19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Steh doch auf, setz dich und iß von meinem Wildbret, damit mich deine Seele segne!
20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du es so bald gefunden? Er antwortete: Der Herr, dein Gott, ließ es mir begegnen!
21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich dich betaste, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!
22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände!
23 Aber er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren rauh, wie die Hände seines Bruders Esau. Und so segnete er ihn.
24 Und er fragte ihn: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin's!
25 Da sprach er: So bringe es mir her, damit ich von dem Wildbret meines Sohnes esse, daß dich meine Seele segne! Da brachte er es ihm, und er aß; er reichte ihm auch Wein, und er trank.
26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her, mein Sohn, und küsse mich!
27 Und er trat hinzu und küßte ihn. Und als er den Geruch seiner Kleider roch, segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie ein Geruch des Feldes, das der Herr gesegnet hat.
28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom fettesten Boden und Korn und Most in Fülle!
29 Völker sollen dir dienen und Geschlechter sich vor dir beugen; sei ein Herr über deine Brüder, und die Söhne deiner Mutter sollen sich vor dir beugen. Verflucht sei, wer dir flucht, und gesegnet sei, wer dich segnet!
Esau ist nicht begeistert:
ELB 1 Mo 27,41-44 27/41 Und Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem
sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sagte in seinem Herzen: Es nahen
die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob
erschlagen. 27/42 Als nun der Rebekka die Worte ihres älteren Sohnes Esau
berichtet wurden, da sandte sie hin, rief ihren jüngeren Sohn Jakob und sagte
zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen [und] dich erschlagen.
27/43 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, und mache dich auf, flieh
zu meinem Bruder Laban, nach Haran; 27/44 und bleib einige Tage bei ihm,
bis der Grimm deines Bruders sich wendet,
doch Gott geht Jakob auf seiner Flucht nach:
1 Mo 28,12-15 28/12 Und er träumte: und siehe, eine Leiter war auf die Erde
gestellt, und ihre Spitze berührte den Himmel; und siehe, Engel Gottes stiegen
darauf auf und nieder. 28/13 Und siehe, der HERR stand über ihr und sprach:
Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das
Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft.
28/14 Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du
wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach
Süden hin; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden
alle Geschlechter der Erde. 28/15 Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich
behüten überall, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückbringen; denn
ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe.
Warum regt sich Esau auf über den Segen, den er dem Jakob doch schon vor Jahren verkauft hatte?
ELB 1 Mo 27/27 Und als die Knaben groß wurden, da wurde Esau ein tüchtiger Jäger, ein Mann des freien Feldes; Jakob aber war ein sittsamer Mann, der bei den Zelten blieb.
28 Und Isaak hatte den Esau lieb, weil ihm das Wildbret mundete; Rebekka aber hatte den Jakob lieb.
29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war erschöpft.
30 Und Esau sprach zu Jakob: Laß mich von dem roten [Gericht] da hinunterschlingen, denn ich bin erschöpft! Daher gab man ihm den Namen Edom7.
31 Da sprach Jakob: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht8!
32 Und Esau sprach zu Jakob: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir das Erstgeburtsrecht?
33 Jakob sprach: So schwöre mir heute! Und er schwor ihm und verkaufte so dem Jakob sein Erstgeburtsrecht.
34 Da gab Jakob dem Esau Brot und das Linsengericht. Und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.
Und Jakob hat doch eigentlich nur das gemacht, was ihm prophezeit war:
SCH2000 1 Mo 27/23 Und der Herr sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leib, und zwei Stämme werden sich aus deinem Schoß scheiden; und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
Kann man Gott mit einer Lüge dienen?
SCH2000 Röm 3/7 Wenn nämlich die Wahrhaftigkeit Gottes durch meine Lüge überströmender wird zu seinem Ruhm, weshalb werde ich dann noch als Sünder gerichtet?
8 Müßte man dann nicht so [reden], wie wir verleumdet werden und wie etliche behaupten, daß wir sagen: »Laßt uns Böses tun, damit Gutes daraus komme«? Ihre Verurteilung ist gerecht!
viele Grüße
Tricky